"Einer ist halb raus, zwei sind nachgerückt", so beschreibt BNP-Paribas- Real-Estate-Chef Piotr Bienkowski, warum die Deutschland-Geschäftsführung des Unternehmens nach dem Generationswechsel an der Spitze schon rein mathematisch stärker aufgestellt ist. Um rund 100 auf 600 könnte die Mitarbeiterzahl innerhalb von drei Jahren steigen, so sein ehrgeiziges Ziel. Wichtiger als Wachstum ist ihm jedoch profitables Wachstum. "Sinnlose Übernahmen", bei denen zwar Umsatz gewonnen, aber Geld verloren werde, kämen nicht infrage.

Piotr Bienkowski: In den letzten acht Jahren haben Peter Rösler als CEO und ich als sein Partner das Unternehmen geleitet, wir teilen uns seit zehn Jahren ein Büro und teilen es uns immer noch - insofern hat sich nicht allzu viel geändert. Peter Rösler hat seinen Schwerpunkt jetzt auf der strategischen Unterstützung des Unternehmens. Er hat sich ein Stück weit aus dem operativen Geschäft zurückgezogen, ist aber nach wie vor für Mitarbeiter und Kunden präsent. Durch Marcus Zorn und Andreas Völker sind wir in der Geschäftsführung der operativen Holding personell sogar stärker aufgestellt. Rein mathematisch ist einer halb raus und zwei sind nachgerückt.

Bienkowski: Ich arbeite stärker mit unseren französischen und englischen Kollegen bei der Betreuung großer Investment- und Vermietungsmandate zusammen und ich kümmere mich aktiver um strategische Fragen: Wo wollen wir bis 2015 hin?

Bienkowski: Wir wollen kontinuierlich wachsen. Wir haben jetzt knapp 500 Mitarbeiter, in drei Jahren könnten es 550 oder 600 sein, sofern wir die richtigen Leute finden.

Bienkowski: Nein. Wenn wir gute Leute finden, stellen wir die auch ein, aber wir werden nicht versuchen, Teams bei Wettbewerbern rauszukaufen. Die bindet man so nicht an sich, die sind beim nächsten größeren Scheck wieder weg. Unsere Philosophie setzt sehr stark auf internes Wachstum, weil man damit die Mitarbeiter besser bindet. Wir bilden jährlich ca. 30 Azubis aus, die meistens übernommen werden und dann die Möglichkeit zu Weiterbildungen erhalten.

Bienkowski: Wir stellen quer durch unsere Palette an Dienstleistungen fast überall in Deutschland Mitarbeiter ein. Insbesondere das Geschäftsfeld Property-Management wollen wir sukzessive weiterentwickeln. In Europa gehören wir zu den größten Dienstleistern, in Deutschland sind wir mit rund 150 Mitarbeitern unter den Top Ten, aber hier gibt es noch Wachstumsmöglichkeiten. Wenn wir Unternehmen finden, die von ihrem Qualitätsanspruch und ihren Mitarbeitern zu unserem Denken passen, könnte ich mir hier auch Zukäufe vorstellen.

Bienkowski: Ein gewisser Fokus liegt im Augenblick auf Retail-Vermietung und -Investment, weil wir da etwas unterrepräsentiert sind. Aber auch im klassischen Investmentgeschäft haben wir zuletzt aufgestockt. Zurückhaltender sind wir im Bewertungsbereich. Da gibt es einen starken Konsolidierungs- und Preisdruck, weil Portfoliotransaktionen und die daran hängenden Mandate fehlen. Hier wollen wir beobachten, wo der Markt hingeht. Aber wenn jetzt ein guter Bewerter um die Ecke kommt, würden wir ihn einstellen - fünf oder zehn aber eher nicht.

"Wir gefährden unsere Position nicht durch sinnlose Übernahmen"

Bienkowski: 2008/2009, als die Krise richtig zugange war, haben wir auf Kurzarbeit gesetzt - wahrscheinlich sehr ungewöhnlich in der Branche. Als die Krise dann vorbei war, konnten wir wieder durchstarten, ohne uns um Mitarbeiterrekrutierung kümmern zu müssen, und hatten dann auch sehr erfolgreiche Jahre 2010/2011.

"Für uns in Deutschland war DTZ kein großes Thema"

Bienkowski: Ich bin nicht so ein Freund von diesem Spiel, dass wir jetzt kontern müssten. Die Kennziffer, wer macht den meisten Umsatz, ist in der Außendarstellung interessant, aber uns ist profitables Wachstum wichtig. Wenn wir einen Übernahmekandidaten finden, der von der Kultur und Mentalität zu uns passt, kann ich mir vieles vorstellen. Aber wir wollen unsere Position nicht durch sinnlose Übernahmen gefährden, bei denen wir dann feststellen: Ja, wir sind größer geworden, aber wir haben Geld verloren.

Bienkowski: Für uns in Deutschland war das kein großes Thema.

Bienkowski: Nein, eigentlich nicht. DTZ ist stark in den Bereichen Property-Management und Valuation, die hätten sehr gut zu uns gepasst. Auf der Marktseite gab es ja nicht so viele Leute, die hätten wir locker im positiven Sinne bei uns verkraftet - zumal einige da sowieso von uns kamen. In Deutschland hätten wir DTZ als positive Ergänzung gesehen, international wäre eine Übernahme ohnehin kein schlechter Zug gewesen.

"Die Bank will den Bereich Real Estate stärken, nicht verkaufen"

Bienkowski: Es gibt ein klares Statement vom Vorstandsvorsitzenden der BNP Paribas, Jean-Laurent Bonnafé, dass Real Estate innerhalb der Sparte Investment Solutions als Kerngeschäft gesehen wird und es keine Verkaufsabsichten gibt. Im Gegenteil, die Bank will den Real-Estate-Bereich sogar stärken. Es gibt zum Beispiel Expansionsideen in Richtung Asien.

Bienkowski: Die Bank ist in Asien mit rund 12.000 Mitarbeitern in den wichtigen Märkten sehr stark aufgestellt, gerade in der Vermögensverwaltung und im Investment-Banking. Beschlossen ist noch nichts, aber ich denke, dass wir aus der Bank heraus wachsen werden. Wir könnten den Kunden anbieten: "Wenn Ihr in Europa Immobilien kaufen wollt, können wir Euch mit der Qualität der BNP Paribas die Dienstleistungen anbieten, die Ihr dafür braucht."

Das Interview führte Peter Maurer.

Christiane Huismans (45) wird zum 1. Mai 2012 als Of Counsel zur Wirtschaftskanzlei Olswang, Berlin, wechseln. Sie wird das Finanzteam unter der Leitung von Partnerin Claudia Hard verstärken, das u.a. bei Immobilienfinanzierungen sowie Unternehmens- und Projektfinanzierungen berät.

Huismans kommt von der Eurohypo, Eschborn. Dort war sie mehr als sieben Jahre lang für die Restrukturierung von gewerblichen Immobilienfinanzierungen sowie für Immobilientransaktionen und die Umstrukturierung gewerblicher Immobilien zuständig. Die Führungsebene von Olswang in Deutschland umfasst nach den aktuellen Neuzugängen 14 Partner und zwei Counsel.

Klaus Schröder, Direktor bei der Privatbank Hauck & Aufhäuser, Frankfurt am Main, wird zum 1. Juni 2012 seine neue Stelle als geschäftsführender Gesellschafter von Spudy & Co. Immobilien Office antreten. Dort wird er verantwortlich sein für die Immobilieninvestments der Mandanten der Spudy & Co. Family Office mit dem Schwerpunkt Wohnen, Büro und Einzelhandel in Deutschland. Schröder verlässt Hauck & Aufhäuser, wo er das gewerbliche Immobilienfinanzierungsgeschäft verantwortete, nach eigener Aussage im "allerbesten Einvernehmen".

Michael Horn (56), stellvertretender Vorsitzender der LBBW Landesbank Baden-Württemberg, ist Mitte Februar 2012 in den Aufsichtsrat von Wüstenrot & Württembergische (W&W) bestellt worden. Nun soll er auf der Hauptversammlung am 25. Mai 2012 ordnungsgemäß als Anteilseignervertreter in das Gremium gewählt werden. Horn ist u.a. Mitglied in den Kontrollgremien des Bankhauses Ellwanger & Geiger und des Siedlungswerks gemeinnützige Gesellschaft für Wohnungs- und Städtebau, beide Stuttgart. Dem Aufsichtsrat gehören insgesamt 16 Mitglieder an, die jeweils zur Hälfte durch die Anteilseignervertreter und die Arbeitnehmer gewählt werden. Horn folgt auf Joachim E. Schielke, der zum Jahresende 2011 aus dem W&W-Aufsichtsrat ausgeschieden war.

Der Aufsichtsrat der Aareal Bank, Wiesbaden, hat die Mandate ihrer beiden Vorstände Dr. Wolf Schumacher (54) und Thomas Ortmanns (51) vorzeitig verlängert. Beide sind für weitere fünf Jahre bis zum 31. März 2018 bestellt. Ihre jetzige Amtsperiode wäre zum 1. April 2013 abgelaufen. Beide sind seit 2005 Mitglied im Vorstand, dessen Vorsitz Schumacher führt.

Gerhard Meitinger ist zum Leiter für das Immobiliengeschäft in Deutschland der pbb Deutsche Pfandbriefbank, München, berufen worden. Meitinger ist seit mehr als 20 Jahren für die pbb und ihre Vorgängerinstitute tätig und seit Januar 2005 für das Geschäft mit internationalen sowie institutionellen Kunden in Deutschland zuständig. Er tritt die Nachfolge von Reinhold Güntner an, der Ende April dieses Jahres als Leiter des Deutschlandgeschäfts ausscheidet. Güntner ist seit mehr als dreißig Jahren für die Bank tätig.

Zudem wird der Vertrieb des Immobilienfinanzierungsgeschäfts umstrukturiert. Künftig werden internationale, länderübergreifend tätige Immobilieninvestoren von London aus zentral betreut. In bestimmten Fällen sind für die Akquisition und Betreuung einzelner Geschäfte jedoch auch die nationalen Büros zuständig. Deutschland bleibt unverändert eine eigenständige Vertriebseinheit. Die Verantwortung für internationale Kunden mit länderübergreifender Aktivität sowie für Großbritannien und Zentral- und Osteuropa wird zum 1. Juni 2012 Charles Balch übernehmen. Balch ist derzeit Chief Credit Officer für das strategische Portfolio der pbb Deutsche Pfandbriefbank.

Frank Strauß (42) ist zum Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Postbank, Bonn, berufen worden. Seit Juli 2011 ist er als Vertriebsvorstand des Unternehmens u.a. für Commercial Real Estate, Firmen- und Geschäftskunden sowie den Bereich Mobiler Vertrieb zuständig. Er tritt zum 1. Juli dieses Jahres die Nachfolge von Stefan Jütte (65) an, der Ende Juni aus dem Gremium ausscheiden wird. Jütte ist seit dem Jahr 2000 Mitglied im Vorstand der Deutschen Postbank und übernahm 2009 den Vorstandsvorsitz.

Benjamin Klisa (35) wird zum 1. April dieses Jahres in die Geschäftsführung der WestInvest Gesellschaft für Investmentfonds, Düsseldorf, aufrücken. Klisa wird für die Bereiche Geschäftsführungsstab, Fondscontrolling und Personal zuständig sein.

Seit August 2002 ist er in verschiedenen Positionen für die Deka Immobilien Gruppe tätig, zuletzt als Abteilungsleiter für die Bereiche Unternehmens-, Fonds- und Risikocontrolling sowie für das Geschäftsführungssekretariat. Weitere Mitglieder der Geschäftsführung sind Torsten Knapmeyer, Burkhard Dallosch und Mark Wolter.