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"Die Next Gen sucht den globalen Austausch"

Robin Lais ist Mitgründer von Rics Matrics in der DACH-Region.

Robin Lais ist Mitgründer von Rics Matrics in der DACH-Region.

Quelle: Janina Pulvermüller

Karriere 11.05.2023
Als Nachwuchsgruppe der Royal Institution of Chartered Surveyors (Rics) nimmt das Netzwerk Matrics in der DACH-Region seit diesem Jahr Fahrt auf. Seine Gründung geht auf zwei Studenten zurück, ... 

Als Nachwuchsgruppe der Royal Institution of Chartered Surveyors (Rics) nimmt das Netzwerk Matrics in der DACH-Region seit diesem Jahr Fahrt auf. Seine Gründung geht auf zwei Studenten zurück, die zum Karrierestart Kontakt mit dem Verband suchten. Robin Lais will nun von Deutschland aus die globale Vernetzung vorantreiben.

Immobilien Zeitung: Mit den ersten Veranstaltungen bei Drees & Sommer in Stuttgart und bei DLA Pieper in Frankfurt läuft das Netzwerk Rics Matrics seit einigen Wochen richtig an. Wie lange war der Weg bis zum Start?

Robin Lais: Vor rund eineinhalb Jahren haben Timon Ivens und ich mit den Vorbereitungen angefangen. Die Idee, eine Nachwuchssparte innerhalb der Rics zu gründen, kam uns, als unser Studiengang Immobilienwirtschaft an der HfWU in Nürtingen-Geislingen vom Verband reakkreditiert wurde. So haben wir die Rics kennengelernt und konnten uns schnell mit ihrem Ethikkodex identifizieren. Wir haben die Gelegenheit, dass Ansprechpartner vor Ort waren, genutzt und im weiteren Verlauf der Gründung Kontakte bis zum Verbandshauptsitz in London geknüpft. Unterstützung bekamen wir dabei von Anfang an von Susanne Eickermann-Riepe als Vorstandsvorsitzende der Rics Deutschland.

IZ: Wie kann man sich das Netzwerk und seine Arbeit jetzt vorstellen?

Lais: Wir verstehen uns als Bindeglied zwischen studentischen Rics-Mitgliedern und Voll-Mitgliedern. Wir wollen für Nachwuchskräfte Gelegenheiten schaffen, den Verband früh in der Karriere kennenzulernen. Unsere Events gestalten wir inklusiv, statt exklusiv. Das bedeutet, dass jeder teilnehmen kann, der bis 35 Jahre alt ist und ein begründetes Interesse an der Immobilienwirtschaft hat. Das können Studenten sein oder Young Professionals.

IZ: Aber nur aus der Branche?

Lais: Nein, auch aus angrenzenden Disziplinen wie etwa aus der Finanzwelt, Techniker oder Vertreter der Energiebranche sind willkommen. So können Themen aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert werden. Eine feste Mitgliedschaft gibt es nicht, wir wollen uns erst einmal vorstellen und offen bleiben. Gleichzeitig richten wir im Moment auch regionale Gruppen ein. Sie existieren bereits in Stuttgart und Frankfurt.

IZ: Welche Rolle spielt die Internationalität des Rics-Verbands in der Matrics-Gruppe?

Lais: Eine sehr große. Die Next Gen sucht den globalen Austausch mit den Profis – und zwar über das eigene Tätigkeitsfeld hinaus. Weil Timon beruflich in der Schweiz Fuß gefasst hat, hat er dort den Chair übernommen, ich den deutschen. Auch in Österreich wollen wir aktiv werden, um die gesamte DACH-Region abzudecken. Die Immobilienbranche denkt in Deutschland oft sehr lokal. Unser Ziel als Next Generation ist die stärkere Verknüpfung mit internationalen Märkten und Akteuren.

IZ: Wie sieht das in der Praxis aus?

Lais: Unsere Generation hat die technischen Möglichkeiten, sich auch ohne lange Anfahrtswege zu vernetzen. Auch wenn wir langfristig feste Standortgruppen aufbauen, findet ein Großteil unseres Austauschs digital statt. So auch mit Matrics-Vertretern aus anderen Ländern. Einen Austausch über Webinare gibt es bereits mit den Gruppen aus Frankreich und Spanien, die ebenfalls erst vor kurzem gestartet sind.

IZ: Welche Themen sind das, mit denen Sie sich beschäftigen?

Lais: Schon beim Startschuss war es uns wichtig, Nachhaltigkeitsthemen zu behandeln. Denn diese kamen im eigenen Studium manchmal zu kurz, sind aber jetzt im Berufsleben allgegenwärtig. Außerdem beschäftigen wir uns viel mit den Möglichkeiten der Digitalisierung, denn von ihr hängen viele mögliche Neuerungen für die Branche ab. Dabei gilt für alle Events, die wir initiieren, dass wir wertvollen Output daraus ziehen wollen. Ziel ist es, dass man aus jedem Event mindestens eine neue Information mitnimmt, die einem im Berufsleben weiterhilft.

IZ: Wie kommen Sie dafür an die passenden Speaker?

Lais: Das vorhandene Netzwerk der Rics ermöglicht uns einen guten Austausch. Denn Junge finden Branchenakteure auf seniorigem Level sehr spannend und wollen von ihnen lernen. Doch oftmals sind gerade Führungskräfte sehr beschäftigt und müssen erst einmal einen Zugang zur neuen Generation und ihren Themen finden. An dieser Stelle wirken wir als Bindeglied.

IZ: Was genau wollen Sie von den erfahrenen Akteuren lernen?

Lais: Die Rics gibt es in Deutschland seit rund 30 Jahren. Es haben sich also viel Wissen und Erfahrung im Netzwerk aufgebaut, das weitergegeben werden kann. Im Moment beschäftigen wir uns zum Beispiel viel mit dem Thema Krisenmanagement. Da wollen wir von den Erfahrungen derer profitieren, die schon einmal eine Krise durchgemacht und gut überstanden haben.

IZ: Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Janina Stadel.



Janina Stadel

Jürgen Michael Schick kandidiert nicht mehr als IVD-Präsident

Der Präsident in Aktion: Jürgen Michael Schick beim Immobilientag 2022 in Bochum.

Der Präsident in Aktion: Jürgen Michael Schick beim Immobilientag 2022 in Bochum.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Peter Dietz

Köpfe 10.05.2023
Jürgen Michael Schick wird Mitte Juni nicht mehr für das Amt des IVD-Präsidenten kandidieren. Grund: Er hat die maximale Amtszeit von acht Jahren erreicht. Wer ihm nachfolgen wird, ist ... 

Jürgen Michael Schick wird Mitte Juni nicht mehr für das Amt des IVD-Präsidenten kandidieren. Grund: Er hat die maximale Amtszeit von acht Jahren erreicht. Wer ihm nachfolgen wird, ist noch offen.

Der Immobilienverband Deutschland (IVD) ist mit rund 6.000 Mitgliedsunternehmen der zahlenmäßig stärkste Unternehmensbund der Immobilienwirtschaft und damit auch eine politische Macht. Auf der Mitgliederversammlung am 15. Juni wird im Rahmen des Deutschen Immobilientags das Präsidium neu gewählt. Schick indes darf nach zwei Amtsperioden nicht mehr antreten.

Der amtierende Präsident werde satzungsgemäß nicht erneut kandidieren, erklärte ein IVD-Sprecher auf Anfrage der Immobilien Zeitung. „Herr Schick hat die maximale Amtszeit von acht Jahren erreicht. Möglichen Kandidaturen möchte ich nicht vorweggreifen“, ergänzte der Sprecher. Amtierende Vizepräsidenten und damit potenzielle Nachfolger sind Björn Petersen, Markus Jugan, Dirk Wohltorf und Axel Quester, der auch Schatzmeister ist.

Scharfzüngiger Kritiker der Bundespolitik

§ 8 der IVD-Satzung regelt: „Präsident, Schatzmeister sowie die drei weiteren Vizepräsidenten werden einzeln von der Mitgliederversammlung auf die Dauer von vier Jahren gewählt.“ In dieser Funktion dürfen sie „für maximal zwei zusammenhängende Amtsperioden“ gewählt werden. Schick ist seit Juni 2015 Präsident des IVD. Damit hat er sein Limit erreicht. Zuvor war Schick Vizepräsident und Sprecher des IVD gewesen.

2015 hatte der Immobilienökonom die Nachfolge von Jens-Ulrich Kießling angetreten, der seit 2007 an der Spitze des IVD gestanden hatte. Als Präsident hatte Schick immer wieder harte Kritik an der Politik der Bundesregierung geübt und den – aus seiner Sicht – „Regulierungswahn“ gegeißelt. Vor allem die Verschärfungen im Mietrecht und die Einführung eines Mietendeckels für den Wohnungsmarkt waren ihm ein Dorn im Auge. Den Verband sah Schick als „Brückenbauer für die Politik“, der alternative Lösungen aufzeigen sollte.

Schick ist seit 1990 in der Immobilienbranche aktiv. Anfang der 1990er Jahre gründete er in Berlin ein Investmentmaklerhaus, dem er auch heute noch als Geschäftsführer vorsitzt. Das Unternehmen ist in Berlin und weiteren bundesdeutschen Städten für nationale und internationale Anleger tätig. Schick hat sich 2005 zum Professionel Member der Royal Institution of Chartered Surveyors (MRICS) und somit zum internationalen Sachverständigen qualifiziert.

Peter Dietz