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Wie viel Geld bekommt die zweite Reihe?

Führungskräfte aus der zweiten Reihe gehen mit höchst unterschiedlichen Gehaltspaketen nach Hause.

Führungskräfte aus der zweiten Reihe gehen mit höchst unterschiedlichen Gehaltspaketen nach Hause.

Quelle: Fotolia.com, Urheber: olly

Karriere 28.09.2017
Arbeitgeber sprechen ja nicht gerne über Geld. Der Personalberatung Kienbaum und dem Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) haben 23 Unternehmen jetzt verraten, was sie Führungskräften ... 

Arbeitgeber sprechen ja nicht gerne über Geld. Der Personalberatung Kienbaum und dem Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) haben 23 Unternehmen jetzt verraten, was sie Führungskräften unterhalb der Top-Ebene zahlen. Manch eine Position ist überraschend dürftig dotiert.

Die ermittelten Vergütungsdaten beziehen sich zwar "nur" auf knapp zwei Dutzend Immobilienunternehmen, doch die Mehrheit der Befragten beschäftigt mehr als 200 Mitarbeiter, wie Markus Amon, Head of Real Estate bei Kienbaum in Frankfurt, erläutert: "Insgesamt liegen 40.000 Datensätze hinter der Studie, was sehr beachtlich für diese Teilnehmerzahl ist." Die Daten, so Amon weiter, fußten auf tatsächlichen Positionsdaten, also realen Mitarbeiterdaten einzelner Beschäftigter. Die Gehälter wurden Kienbaum in anonymisierter Form zur Verfügung gestellt.

Im Fokus waren Gehälter von Führungskräften unterhalb des Vorstands bzw. der Geschäftsführung. Die Spitzenverdiener aus der zweiten Reihe sind diejenigen, die das Vermietungsmanagement leiten. Sie kassieren ein Jahresgehalt in Höhe von 215.400 Euro im Median. Das heißt: Die eine Hälfte verdient mehr, die anderen 50% kriegen weniger als das. Die genannte Zahl bezieht sich auf die Gesamtvergütung, schließt also neben der Fixvergütung auch variable Bestandteile mit ein.

Überraschend deutlich ist der Abstand zum Leiter Portfoliomanagement und dem Leiter Asset-Management, die auf den Plätzen zwei und drei der Top-Verdiener aus der zweiten Garde liegen. Hier liegt der Median bei 125.200 Euro bzw. 116.700 Euro. "Darin spiegelt sich sowohl die Zusammensetzung des Teilnehmerfeldes, insbesondere die im Teilnehmerfeld vertretenen mittelständischen Unternehmen, als auch die Bandbreite der Realität wieder", erläutert Amon.

Weit unter den genannten Werten verkaufen sich Führungskräfte, die nicht direkt am Kerngeschäft mitwirken: So erhält z.B. ein Leiter Facility-Management im Median nur 68.400 Euro, und ein Leiter Kundenbetreuung kommt auf eine Jahresgesamtvergütung von 56.800 Euro. "Das hat uns überrascht, gibt aber tatsächlich die Realität wieder", so Amon. Vertriebschefs dagegen können mit 114.500 Euro rechnen und liegen damit auf dem Niveau des Asset-Managements.

Ob das überschaubare Teilnehmerfeld und dessen Zusammensetzung es erlauben, die genannten Zahlen als Benchmark zu gebrauchen? "Mit 40.000 Datensätzen genügt die Studie aus quantitativer Hinsicht, um als repräsentativ betrachtet werden zu können", findet Amon. Gehaltsmuster seien auf dieser Basis eindeutig erkennbar. Doch Luft nach oben sieht er durchaus: "Für die Zukunft wünschen wir uns natürlich weitere Teilnehmer, um so für einzelne Marktsegmente repräsentative Aussagen treffen zu können."

Kienbaum hat die Firmen nicht nur in puncto Gehälter gelöchert, sondern z.B. auch danach gefragt, welche Eigenschaften sie unbedingt besitzen bzw. erwerben sollten. Die Antwort: vor allem flache Hierarchien und eine digitale Infrastruktur. Mit der Umsetzung hapert es in so manchem Unternehmen noch, wie die Studie zutage fördert. Dies sollten die Firmen zügig ändern, "nicht zuletzt im Sinne der Arbeitgeberattraktivität", mahnt Amon. Und noch ein interessantes Ergebnis: Der größte Einfluss auf den Geschäftserfolg wird nicht etwa der digitalen Transformation oder dem Umgang mit Big Data beigemessen, sondern dem Talent-Management, also der Anwerbung und Bindung kluger Köpfe.

Harald Thomeczek

Oliver Wiegandt wird zum COO von Pegasus befördert

v.l.n.r.: Oliver Wiegandt, Boris Jordan und Dr. Matthias Hubert: Die Führungsriege von Pegasus Capital Partners bezieht Stellung für ein Fotoshooting.

v.l.n.r.: Oliver Wiegandt, Boris Jordan und Dr. Matthias Hubert: Die Führungsriege von Pegasus Capital Partners bezieht Stellung für ein Fotoshooting.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Harald Thomeczek

Köpfe 27.09.2017
Oliver Wiegandt (41) ist nach seinem Aufstieg in die Geschäftsleitung von Pegasus Capital Partners in diesem Frühjahr nun sogar bis in die Geschäftsführung des Erlanger ... 

Oliver Wiegandt (41) ist nach seinem Aufstieg in die Geschäftsleitung von Pegasus Capital Partners in diesem Frühjahr nun sogar bis in die Geschäftsführung des Erlanger Mezzaninekapital-Spezialisten vorgedrungen. Dort gesellt sich der 41-Jährige zum geschäftsführenden Gesellschafter (CEO) Dr. Matthias Hubert und Geschäftsführer (CFO) Boris Jordan. Wiegandt ist seit mehr als zehn Jahren für die sontowski-&-partner-Gruppe (S&P), aus der Pegasus hervorgegangen ist, tätig. 2014, im Gründungsjahr von Pegasus, wechselte er zu dem Funding- und Investmentmanager und zeichnete seither für Mezzanine-Partnering, Investments, Transaktionen und Akquisitionen verantwortlich. Seit seiner Bestellung zum Prokuristen vor einem halben Jahr verantwortete der diplomierte Wirtschaftsingenieur das Ressort Investitionen.

Als Geschäftsführer soll er nach dem Willen von Pegasus-Chef Hubert einerseits die bereits "implementierten Joint-Venture-Strukturen mit weiteren Partnern ausbauen". Hier sieht Hubert "große Potenziale" schlummern. Außerdem ist Wiegandt als Chief Operating Officer (COO) - einer neu geschaffenen Position - für das operative Tagesgeschäft zuständig. S&P hatte die Ausgründung einst gemeinsam mit einem Family-Office aus der Taufe gehoben.

Harald Thomeczek

So viel Geld verdient die zweite Reihe

Die Geldbeutel von Führungskräften aus der zweiten Reihe sind sehr unterschiedlich gefüllt.

Die Geldbeutel von Führungskräften aus der zweiten Reihe sind sehr unterschiedlich gefüllt.

Quelle: Fotolia.com, Urheber: olly

Karriere 27.09.2017
Arbeitgeber sprechen ja nicht gerne über Geld. Der Personalberatung Kienbaum und dem Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) haben 23 Unternehmen jetzt verraten, was sie Führungskräften ... 

Arbeitgeber sprechen ja nicht gerne über Geld. Der Personalberatung Kienbaum und dem Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) haben 23 Unternehmen jetzt verraten, was sie Führungskräften unterhalb der Topebene zahlen. Manch eine Position ist überraschend dürftig dotiert. Und auch im Corporate Real Estate Management gibt es Überraschungen.

Die ermittelten Vergütungsdaten beziehen sich zwar "nur" auf knapp zwei Dutzend Immobilienunternehmen, doch die Mehrheit der Befragten beschäftigt mehr als 200 Mitarbeiter, wie Markus Amon, Head of Real Estate bei Kienbaum in Frankfurt, erläutert: "Insgesamt liegen 40.000 Datensätze hinter der Studie, was sehr beachtlich für diese Teilnehmerzahl ist." Die Daten, so Amon weiter, fußten auf tatsächlichen Positionsdaten, also realen Mitarbeiterdaten einzelner Beschäftigter.

Im Fokus waren Gehälter von Führungskräften unterhalb des Vorstands bzw. der Geschäftsführung. Die Spitzenverdiener aus der zweiten Reihe der Immobilienbranche sind diejenigen, die das Vermietungsmanagement leiten. Sie kassieren im Median ein Jahresgehalt in Höhe von 215.400 Euro. Das heißt: Die eine Hälfte verdient mehr, die anderen 50% kriegen weniger als das. Die genannte Zahl bezieht sich auf die Gesamtvergütung, schließt also neben der Fixvergütung auch variable Bestandteile mit ein.

Vermietungsmanagement vor Portfolio- und Asset-Management

Überraschend deutlich ist der Abstand zum Leiter Portfoliomanagement und dem Leiter Asset-Management, die auf den Plätzen zwei und drei der Topverdiener aus der zweiten Garde der Immobilienbranche liegen. Hier liegt der Median bei 125.200 Euro bzw. 116.700 Euro. "Darin spiegelt sich sowohl die Zusammensetzung des Teilnehmerfelds, insbesondere die im Teilnehmerfeld vertretenen mittelständischen Unternehmen, als auch die Bandbreite der Realität wieder", erläutert Amon. Vertriebschefs können im Immobiliensektor mit 114.500 Euro rechnen und liegen damit fast auf dem Niveau des Asset-Managements.

Weit unter den genannten Werten verkaufen sich Führungskräfte, die nicht direkt am Kerngeschäft mitwirken: So erhält z.B. ein Leiter Facility-Management im Median nur 68.400 Euro, und ein Leiter Kundenbetreuung kommt auf eine Jahresgesamtvergütung von 56.800 Euro. "Das hat uns überrascht, gibt aber tatsächlich die Realität wieder", so Amon.

Überraschungen auch im CREM

Ebenfalls überrascht hat Amon die große Spannbreite der Jahresgesamtgehälter im Coporate Real Estate Management (CREM) bzw. die Zusammensetzung der dort gezahlten Gehälter. Die Bandbreite vom Lower über das mittlere bis zum Senior Management im CREM beziffert Amon auf 140.000 Euro bis zu 500.000 Euro (Fixum plus Variable). Wobei 500.000 Euro die "absolute Spitze" und einen ziemlich seltenen Ausreißer darstelle: "Normal sind im Senior Management eher 300.000 bis 350.000 Euro", relativiert Amon die oben genannte Zahl. Der Teufel steckt eben bekanntlich im Detail. Das gilt auch für die Binnendifferenzierungen auf den drei genannten Hierarchieebenen: So verdient ein Senior Director im Lower Management nach Amons Analyse beispielsweise 180.000 Euro.

Nicht nur vom breiten Gehaltsband im CREM zeigt sich Amon überrascht, sondern auch davon, dass sich die Gehälter auf allen drei genannten Managementebenen zu jeweils rund 50% aus dem Festgehalt und zu 50% aus einem variablen Bestandteil zusammensetzen. Das Incentive hänge mutmaßlich zu einem großen Teil vom gesamten Unternehmenserfolg - und nicht so sehr von der Performance der jeweiligen Immobilienabteilung oder des einzelnen CRE-Managers - ab, der ja recht unterschiedlich ausfallen kann. Was wiederum, zumindest zum Teil, auch die große Spannbreite der gezahlten Gehälter erklären könnte.

Harald Thomeczek