Karriere-News

Frankfurts Ex-Planungsdezernent Olaf Cunitz geht zur DSK

Olaf Cunitz.

Olaf Cunitz.

Bild: api

Köpfe 08.08.2016
Der frühere Frankfurter Planungsdezernent und Bürgermeister Olaf Cunitz (Die Grünen) wechselt nach seiner Abberufung aus dem Magistrat der Stadt in die Immobilienwirtschaft. Cunitz wird ... 

Der frühere Frankfurter Planungsdezernent und Bürgermeister Olaf Cunitz (Die Grünen) wechselt nach seiner Abberufung aus dem Magistrat der Stadt in die Immobilienwirtschaft. Cunitz wird zum 1. November 2016 den Bereich Bauland- und Projektentwicklung bei der DSK Deutsche Stadt und Grundstücksentwicklungsgesellschaft in Wiesbaden übernehmen.

Er habe nach seiner vorzeitigen Abwahl durch das Frankfurter Stadtparlament "schnell spannende Angebote auf dem Tisch gehabt, die sich alle um mein altes Betätigungsfeld drehten, teils aus der Immobilienwirtschaft", sagte Cunitz heute nach Bekanntwerden seines neuen Engagements der Immobilien Zeitung. Das Angebot der DSK sei "am reizvollsten gewesen" - auch, "weil ich aus familiären Gründen das Rhein-Main-Gebiet nicht verlassen wollte", so Cunitz. Der Job bei der DSK wird Cunitz' erste Tätigkeit in der Immobilienwirtschaft sein.

Cunitz' unfreiwilliger Abschied nach rund viereinhalb Jahren als Planungsdezernent und Bürgermeister steht im Zusammenhang mit der Abwahl der schwarz-grünen Koalition im Römer bei der Kommunalwahl im Frühjahr 2016. Die Grünen rutschten bei der Stadtverordnetenwahl zur drittstärksten Kraft ab und mussten zwei von vier Dezernaten abgeben. Das neue Stadtparlament aus CDU, SPD und Grünen wählte u.a. Cunitz vor Ablauf seiner sechsjährigen Amtszeit als hauptamtliches Magistratsmitglied ab. Seit dem 15. Juli 2016 füllt Mike Josef (SPD) die Rolle des Planungsdezernenten aus.

"Die Stadt muss zu einem guten Investitionsklima beitragen"

"Wer dem Wohnungsbedarf in Frankfurt Rechnung tragen will, wird das nicht allein mit öffentlichen Unternehmen schaffen. Die Stadt muss ihren Teil zu einem guten Investitionsklima genauso beitragen, wie sie den Investoren Vorgaben – z.B. zum Bau geförderter Wohnungen – machen muss", sagt Cunitz, der als investorenfreundlicher Planungsdezernent galt. Am Ende werde sich auch in der neuen Koalition die Erkenntnis durchsetzen, dass es ein vernünftiges Miteinander von öffentlicher Hand und Privatwirtschaft brauche.

Der Koalitionsvertrag der neuen Römer-Koalition aus CDU, SPD und Grünen sieht vor, dass die zumindest teilweise städtischen Wohnungsgesellschaften ABG und NH in den kommenden fünf Jahren ihre Mieten pro Jahr nur noch um maximal 1% erhöhen dürfen. Dass bei dieser Regelung nicht auf die Höhe der Einkommen der Mieter abgestellt werden soll, stieß auf die Kritik des damals noch im Amt befindlichen Ex-Planungsdezernenten.

Vertretern der Privatwirtschaft, die Cunitz in seiner neuen Rolle als Bereichsleiter bei DSK kennenlernen wollen, sei gesagt: Cunitz fährt Anfang Oktober wie in den Vorjahren zur Expo Real nach München, um sich für seinen neuen Job warmzumachen.

Harald Thomeczek

LBBW baut Immobilienvertrieb in München aus

Ralf Pechter.

Ralf Pechter.

Bild: LBBW

Karriere 05.08.2016
Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) verstärkt die Vertriebskraft für ihr Immobilienbüro in München. Ab September wird Jürgen Bonin den Büroleiter Ralf Pechter unterstützen. ... 

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) verstärkt die Vertriebskraft für ihr Immobilienbüro in München. Ab September wird Jürgen Bonin den Büroleiter Ralf Pechter unterstützen.

Pechter war zuvor rund dreizehn Jahre lang in leitenden Positionen für die Eurohypo bzw. ihre Nachfolgerin Hypothekenbank Frankfurt tätig. Anfang September unterhält er im Münchner LBBW-Immobilienbüro Unterstützung von Bonin, dem designierten stellvertretenden Büroleiter. Bonin ist seit gut zehn Jahren von Stuttgart aus in der gewerblichen Immobilienfinanzierung der Landesbank tätig. Die LBBW machte bis dato in Deutschland von Stuttgart, Mainz und Hamburg Geschäft mit gewerblichen Immobilienkunden.

2015 war Ausnahmejahr für die LBBW

Der Bestand an gewerblichen Immobilienkrediten summierte sich bei der LBBW - laut einer Investorenpräsentation von April 2016 - Ende 2015 auf 22,5 Mrd. Euro. Davon entfielen nur knapp 4% auf Projektfinanzierungen. Das durchschnittliche Neugeschäftsvolumen betrug in den Jahren 2012 bis 2015 rund 5,8 Mrd. Euro. Im vergangenen Jahr erreichte es satte 7,5 Mrd. Euro (darin sind sowohl echtes Neugeschäft wie auch Prolongationen enthalten; eine Differenzierung nimmt die Bank traditionell nicht vor). Die LBBW sieht 2015 als "äußerst erfreuliches Ausnahmejahr". Langfristig plane man mit einem jährlichen Neugeschäft von ungefähr bzw. mehr als 6 Mrd. Euro. Der durchschnittliche Loan-To-Value (LTV) im Neugeschäft wird auf unter 60% beziffert.

Im Segment Corporate erzielte die Bank im vergangenen Jahr ein Vorsteuerergebnis von 791 Mio. Euro. Die gewerbliche Immobilienfinanzierung steuerte dazu rund 180 Mio. Euro bei und damit etwas mehr als im Vorjahr (2014: 168 Mio. Euro).

Harald Thomeczek

Das Personalkarussell bei Maklern nimmt Fahrt auf

Andreas Wende, COO und Investmentchef von Savills Deutschland, wird das Maklerhaus verlassen.

Andreas Wende, COO und Investmentchef von Savills Deutschland, wird das Maklerhaus verlassen.

Bild: Savills

Karriere 04.08.2016
Ein ganzer Schwung neuer Investmentmakler von JLL und CBRE für Cushman & Wakefield (C&W), ein prominenter Abgang bei Savills: Bei den großen angelsächsisch geprägten ... 

Ein ganzer Schwung neuer Investmentmakler von JLL und CBRE für Cushman & Wakefield (C&W), ein prominenter Abgang bei Savills: Bei den großen angelsächsisch geprägten Maklerhäusern hierzulande wird eifrig Bäumchen-wechsel-dich gespielt. Für C&W soll die Einkaufstour im Capital-Markets-Experten-Shop noch lange nicht zu Ende sein.

Immobilienmakler bzw. Führungskräfte und gemeine Mitarbeiter von Immobilienberatungshäusern gelten ja als besonders wechselwillig. Vorurteil oder nicht: Eine ganze Reihe aktuell bekannt gewordener Wechsel in der Maklerzunft sorgt für Aufsehen. Einige derer, die nun die Pferde wechseln, haben ihrem alten Arbeitgeber mehr als ein volles Jahrzehnt lang die Treue gehalten.

Die wohl wichtigste Personalie zuerst: Andreas Wende, COO und Head of Investment von Savills in Deutschland, wird den Immobiliendienstleister verlassen. Savills bestätigte seinen durchgesickerten Abgang auf Nachfrage der Immobilien Zeitung offiziell. Wende hat sein Anstellungsverhältnis selbst gekündigt. Noch ist er für seinen aktuellen Arbeitgeber tätig. Er werde vorerst verschiedene laufende Projekte weiterbetreuen, heißt es. Ein Austrittstermin sei bisher noch nicht vereinbart worden.

Wie Savills weiter mitteilt, plant das Unternehmen eine Umstrukturierung auf der deutschen Führungsebene: Marcus Lemli, CEO von Savills in Deutschland und Investmentchef für Europa, wird einen Teil des Deutschland-Investmentgeschäfts, das bislang komplett in den Händen von Wende liegt, übernehmen. Die Position des COO soll wieder neu besetzt werden. Wendes Nachfolger, der allerdings noch nicht feststeht, wird sich die Verantwortung für die Investmentaktivitäten hierzulande aber mit Deutschlandchef Lemli teilen.

Zu Wendes Zukunft heißt es, der 52-Jährige bleibe "der Branche national wie international treu und wird sich 2017 mit weiter-führenden, auch unternehmerischen Tätigkeiten beschäftigen". Wende war im Sommer 2013 von JLL zu Savills gekommen.

Das Stühlerücken unter den Kapitalmarktexperten der deutschen Großmakler greift allerdings nicht nur bei Savills, sondern auch bei anderen namhaften Playern um sich: Fünf Profis aus Berlin, Frankfurt und Hamburg wechseln Branchenkreisen zufolge von JLL und CBRE zum Wettbewerber C&W. Mit Alexander Kropf, derzeit noch Leiter Office Investment bei JLL in Berlin, soll wohl die vakante Position des Deutschlandchefs für den Investmentbereich bei C&W besetzt werden. Kropf kam im Juni 2012 zu JLL. Er war zuvor sechs Jahre für CBRE im Bereich Capital Markets tätig gewesen. Auch eine Station bei Savills weist sein Lebenslauf auf.

Wie JLL bestätigt, hat Kropf per Ende Januar 2017 gekündigt, sein JLL-Kollege Clemens von Arnim beendet seinen Vertrag Ende November 2016 - wie zu hören ist, um dann das Berliner Investmentgeschäft für C&W zu leiten. Dritter im Bunde ist Richard Tucker, leitender Büro-Investmentmakler aus dem Frankfurter JLL-Büro. Auch er werde demnächst zu C&W wechseln, heißt es. Tucker kam zum 1. April 2011 von CBRE zu JLL. Arnim ist seit September 2013 bei JLL beschäftigt.

Auch Simon Jeschioro, Senior Director Capital Markets und Head of Portfolio Investment bei CBRE in Frankfurt, und Marc Rohrer, Senior Director Capital Markets bei CBRE in Hamburg, sollen vor einem Wechsel zu C&W stehen. CBRE bestätigt den Abschied von Jeschioro und Rohrer zum Jahresende 2016. Mit den beiden 37-Jährigen verlassen CBRE zwei langjährige Mitarbeiter: Rohrer und Jeschioro sind seit dem Jahr 2005 für ihren Noch-Arbeitgeber tätig.

Von C&W war zu den Wechselgerüchten kein Kommentar zu erhalten. Es gilt jedoch als offenes Geheimnis, dass der Konzern sein deutsches Capital-Markets-Team massiv aufstocken will bzw. muss. Die aktuelle Besetzung sei zu klein, um den Markt angemessen zu bedienen. Zehn bis 15 weitere Investmentmakler würden in Deutschland - zusätzlich zu den fünf Neuzugängen der Führungsriege - noch gebraucht, die entsprechenden Investitionspläne stehen. "C&W kauft keine Überkapazitäten. Selbst wenn der Markt morgen einbrechen sollte, bräuchte man diese neuen Leute", heißt es aus dem Umfeld des Unternehmens.

CBRE hat nicht nur den Verlust zweier altgedienter deutscher Kollegen zu beklagen. Der börsennotierte Immobiliendienstleister aus den USA hat wegen des beschlossenen Austritts Großbritanniens aus der EU seine Prognose für das Jahr 2016 gesenkt. Das bereinigte Jahresergebnis je Aktie sieht man nun nur noch in einem Korridor von 2,15 USD (-5%) bis 2,30 USD (-3%). CEO Bob Sulentic begründete die gedämpften Gewinnerwartungen "im Wesentlichen mit Blick auf die Auswirkungen des Brexits auf den britischen Immobilieninvestmentmarkt". Im abgelaufenen Quartal legte das bereinigte Ergebnis pro Aktie von 0,42 USD (im zweiten Quartal 2015) auf 0,52 USD zu. Unbereinigt sanken der Gewinn je Aktie leicht von 0,37 USD auf 0,36 USD.

Monika Leykam,Harald Thomeczek

Jugend, auf zum Bau!

Auf Deutschlands Baustellen arbeiten immer mehr über 50-Jährige, aber immer weniger Jüngere.

Auf Deutschlands Baustellen arbeiten immer mehr über 50-Jährige, aber immer weniger Jüngere.

Bild: Pixabay

Karriere 04.08.2016
Auf dem Bau greift der demografische Wandel um sich. Inzwischen ist jeder dritte Erwerbstätige 50 Jahre oder älter. ... 

Auf dem Bau greift der demografische Wandel um sich. Inzwischen ist jeder dritte Erwerbstätige 50 Jahre oder älter.

Der Anteil der älteren Erwerbstätigen (Arbeitnehmer und Selbstständige) im Bauhaupt- und Ausbaugewerbe ist laut dem European Labour Force Survey von Eurostat seit 2008 von 23% auf 33,5% gestiegen. In absoluten Zahlen waren 2015 rund 900.000 Erwerbstätige auf dem Bau 50 Jahre oder älter.

Zwar ist der Anteil dieser Altersgruppe auch in der gesamten deutschen Wirtschaft gestiegen - von 26,7% auf 35% - und liegt damit immer noch höher als in der Bauwirtschaft, doch der Anstieg im Baugewerbe (10,5 Prozentpunkte) fiel stärker aus als in der Gesamtwirtschaft (8,3 Prozentpunkte), meldet die Soka-Bau. Grundsätzlich spiegele sich die in der Erhebung des europäischen Statistikamts gezeichnete Entwicklung auch in den von Soka-Bau erhobenen Beitragsmeldungen für die gewerblichen Arbeitnehmer der Bauwirtschaft wider. Die Soka-Bau vereint die Urlaubs- und Lohnausgleichskasse der Bauwirtschaft sowie die Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes unter einem Dach.

Dass der demografische Wandel auf dem Bau besonders stark um sich greift, legen auch folgende Vergleiche nahe: Im verarbeitenden Gewerbe lag der Anteil der Altersklasse Ü50 vor sieben Jahren auf dem gleichen Niveau wie in der Bauwirtschaft, legte seitdem aber weniger stark zu. So ist die absolute Zahl älterer Erwerbstätiger am Bau seit 2008 um 55,4% geklettert, während sie im verarbeitenden Gewerbe nur um 29,5% und in der Gesamtwirtschaft um 39,1% zulegte. Und in den Altersgruppen der in der Bauwirtschaft tätigen 25- bis 49-Jährigen sowie der 15- bis 24-Jährigen stieg die Zahl der Erwerbstätigen nicht etwa nur schwächer als bei den über 50-Jährigen, sondern sank um 6% bzw. um 13,4%.

Zur Nachwuchssicherung sollten auch Jugendliche, die mit ihrer Qualifikation sonst keinen Ausbildungsplatz bekämen, dank einer unterstützenden Vorbereitung die Chance auf eine Ausbildung erhalten, so Soka-Bau.

Harald Thomeczek