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Andreas Ibel wechselt von Hamburg nach Berlin

Andreas Ibel, bis zum kommenden Donnerstag Vorsitzender des BFW Nord, plant, zum BFW Bundesverband nach Berlin zu wechseln.

Andreas Ibel, bis zum kommenden Donnerstag Vorsitzender des BFW Nord, plant, zum BFW Bundesverband nach Berlin zu wechseln.

Bild: ff

Köpfe 14.02.2014
Andreas Ibel, bislang Vorsitzender des BFW-Nord, steht nicht wieder zur Wahl – voraussichtlich, um Nachfolger von Walter Rasch beim BFW Bundesverband in Berlin zu werden. ... 

Andreas Ibel, bislang Vorsitzender des BFW-Nord, steht nicht wieder zur Wahl – voraussichtlich, um Nachfolger von Walter Rasch beim BFW Bundesverband in Berlin zu werden.

Immobilien Zeitung: Sie stellen sich als Vorsitzender des BFW-Nord nicht wieder zur Wahl. Es heißt, Sie gehen zum BFW Bund nach Berlin.

Andreas Ibel: Ich bin bereits seit einem Jahr BFW-Vizepräsident beim Bundesverband in Berlin. Im Rahmen einer internen Nachfolgeregelung ist es wahrscheinlich, dass ich innerhalb eines Jahres Walter Rasch nachfolge. Hier hinterlasse ich ein gut bestelltes Haus, sodass ich keinen besseren Zeitpunkt hätte finden können.

IZ: Wie sieht der Vorstand des BFW Nord künftig aus?

Ibel: Wir haben einen kompetenten Vorstand mit erfahrenen Mitgliedern. Neu in den Vorstand kommen voraussichtlich Peter Jorzick sowie Jan Petersen, Claas Kießling steigt für die Verwalter ein und Volker Heins soll den Part von Sönke Struck in Schleswig-Holstein übernehmen, der wiederum die Aufgabe des Vorsitzenden übernimmt. Weiterhin im Vorstand bleiben Jan Behrendt, Stefan Wulff sowie Jens Scharfenberg als Schatzmeister.

IZ: Wie läuft das Bündnis für das Wohnen?

Ibel: Wir haben in Hamburg eine Atmosphäre geschaffen, mit der wir die Probleme zwar nicht wegzaubern können. Aber es gibt die vertrauensbildende Maßgabe, dass wir hinter verschlossenen Türen Klartext reden können, ohne das es am nächsten Tag gleich in der Presse zu lesen ist. Wir haben in Hamburg Gutes geschaffen, aber die Konjunktur und die niedrigen Zinsen, der internationale Fokus auf den deutschen Wohnungsmarkt und die Alternativlosigkeit sicherer Anlagen waren dabei ebenfalls entscheidend. Da passt im Moment viel zusammen.

IZ: Womit beschäftigen Sie sich aktuell?

Ibel: Wir stehen vor einer ganz großen Diskussion im Kontext mit der Mietpreisbremse. Es gab eine unheilige Allianz der beiden großen Volksparteien von regulatorischen Eingriffen in die Immobilienwirtschaft. Zur Erinnerung: Die Diskussion um Kappungsgrenzen kommt ursprünglich von der CSU. Insbesondere der BFW sieht da wenige Kompromissmöglichkeiten.

IZ: Was befürchten Sie?

Ibel: Die Mietpreisbremse wird sicherlich zügig eingeführt, um die Verunsicherung der Investoren nicht weiter zu verlängern. Die Probleme der EnEV und Mietpreisbremse werden wir aber erst in fünf bis zehn Jahren spüren: Es wird weniger Kapital geben, um die Bestände zu sanieren und es wird nicht mehr so viel gebaut. Die Entscheidungen betreffen besonders den sozialen Wohnungsbau und das ohnehin vorhandene Mietendelta nach dem Auslaufen der Förderung - die Miete kann nur in kleinen Schritten angepasst werden. Dieses Delta wird sich jetzt auf bis zu 20 Jahre ausdehnen. Keiner weiß, wie die Gesetzgebung dann aussieht. Aber auch der Wohnungsneubau ist massiv betroffen. Zwar kann ich eine frei finanzierte Neubauwohnung zurzeit zu 12,50 Euro/qm vermieten - dann aber jahrelang die Miete nicht anheben, bis die Marktmiete dieses Niveau erreicht hat. In den begehrten Städten werden wir eine Mietpreisdeckelung sehen, im Umland nicht. Damit werden die Städte künstlich noch attraktiver gemacht. Die Mieter werden nach ihren handwerklichen Fähigkeiten und natürlich ihrer Solvenz ausgesucht.

IZ: Was schlagen Sie vor?

Ibel: Eingriffe in das Marktgeschehen haben sich selten bewährt. Die steuerliche Subventionierung des Wohnungsbaus im Ostdeutschland der 90er Jahre hat zu viele Wohnungen und zu niedrige Mieten hervorgebracht. Jetzt ist es genau anders herum: Die Regulierung verschärft das Problem, statt es zu lösen. Stattdessen sollten etwa mehr Sozialwohnungen gebaut werden oder im Bestand erhalten bleiben, da die Realeinkommen bei der Entwicklung der Baupreise nicht Schritt halten. Wir müssen einfach nur genug Wohnungen bauen - auch Eigentumswohnungen - , dann wird sich die Entspannung auf dem Mietwohnungsmarkt zeigen. In den letzten 20 Jahren wurde die Wohnungsförderung kontinuierlich heruntergefahren: die degressive Afa, Eigenheimzulage, Wohnungsförderung Ost etc.. Das trifft gerade die strukturschwachen Regionen. Die Kostenspirale wird durch verschiedene staatliche Interventionen forciert: Grunderwerbsteuer, Verschärfung der EnEV und vieles mehr. Zudem ist das Wohnen gegenüber anderen Immobilien benachteiligt, da die Umsatzsteuer nicht wie bei gewerblichen Immobilien abziehbar ist.

IZ: Herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Ibel!

Das Interview führte Friedhelm Feldhaus

Friedhelm Feldhaus

10.000 Stellen ...

Die Wachhäuschen bleiben immer häufiger leer, denn der
Sicherheitswirtschaft fehlt es an Personal.

Die Wachhäuschen bleiben immer häufiger leer, denn der Sicherheitswirtschaft fehlt es an Personal.

Bild: <a href="http://www.pixelio.de" target="_blank">pixelio.de</a>/Thomas Max Müller

Karriere 13.02.2014
... können in der Sicherheitswirtschaft aufgrund des Fachkräftemangels aktuell nicht besetzt werden. Eine intensive Anwerbung junger Leute kann das Personalproblem nicht grundsätzlich ... 

... können in der Sicherheitswirtschaft aufgrund des Fachkräftemangels aktuell nicht besetzt werden. Eine intensive Anwerbung junger Leute kann das Personalproblem nicht grundsätzlich lösen. Denn jeder vierte der jährlich rund 1.200 neuen Auszubildenden bricht die Lehre vorzeitig ab. Trotz des Personalengpasses ist eine Übernahme nach der Ausbildung nicht garantiert.

Wenn Aerosmith-Sänger Steven Tyler am 9. Juni in der O2 World Berlin "I don´t want to miss a thing" singt, dann werden die Fans ihre Blicke auf die Bühne heften. Doch gleichzeitig werden viele wachsame Augen auch auf die Fans gerichtet sein - von der Security. Damit das Konzert ohne Störungen und Verletzungen abläuft, arbeiten im Hintergrund die Sicherheitsleute. Etwa 11.000 der rund 185.000 Beschäftigten in der Sicherheitsdienstleistungswirtschaft absolvieren solche Veranstaltungs- und Ordnungsdienste. Doch das ist längst nicht das größte Einsatzgebiet: Gut ein Drittel ist im Objekt- und Werkschutz beschäftigt und jeder fünfte arbeitet am Empfang bzw. in der Pförtnerloge. 2013 seien die Umsätze der etwa 4.000 privaten Sicherheitsdienstleister in Deutschland um 3% auf 5,15 Mrd. Euro gestiegen und die Zahl der Beschäftigten um 1,3%, sagt Präsident des Bundesverbands der Sicherheitswirtschaft (BDSW), Gregor Lehnert. "Diese Entwicklung unterstreicht, dass die private Sicherheitswirtschaft nach wie vor deutlich stärker wächst als die Gesamtwirtschaft."

Doch das Wachstum könnte durch den Personalmangel begrenzt sein: 10.000 Stellen könnten allein die 850 Mitgliedsunternehmen des BDSW aufgrund ihrer Auftragslage sofort besetzen, hat eine BDSW-Umfrage ergeben. "Ist die gesamtwirtschaftliche Nachfrage nach Arbeitskräften besonders groß, dann fällt es uns schwerer, geeignetes Personal zu bekommen", sagte Lehnert.

Zumal die Branche bekannt ist für ihre unattraktiven Arbeitszeiten und niedrigen Löhne. "Wir wollen weg vom Image des Nachtwächters und Mindestlohnbeziehers", sagt denn auch BDSW-Hauptgeschäftsführer Harald Olschok. Dafür hat der Verband in den vergangenen Jahren einiges getan: Eine knapp hundert Seiten starke Broschüre informiert über die verschiedenen Einsatzgebiete, ein Leitfaden für Auszubildende wurde an die Kammern und Arbeitsagenturen verschickt. Zudem gibt es seit vier Jahren den BDSW-Ausbildungspreis und einen Tag der Aus- und Weiterbildung auf der alle zwei Jahre stattfindenden Fachmesse Security in Essen. 2012, sagt Olschok, seien etwa 300 Berufsschüler aus ganz Deutschland zu dem Aus- und Weiterbildungstag angereist, der in diesem Jahr am 23. September stattfinden wird.

Auch wenn der Verband einige Maßnahmen zur Nachwuchssicherung ergriffen hat, sieht er doch auch die Unternehmen in der Pflicht. Einen Informationsstand beispielsweise zu den Berufsfeldern vor einem Rockkonzert aufzubauen, sieht Olschok als Aufgabe der Sicherheitsdienstleister an.

Die Nachwuchszahlen sind stabil. Seit 2010 überschritt die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge immerhin die 1.200er Marke. Doch der Vergleich mit der Ausbildung zum/r Immobilienkaufmann/frau offenbart einen erheblichen Abstand: Diesen Beruf wählten 2013 etwa 2.900 junge Menschen. Für den dreijährigen Ausbildungsberuf zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit entschieden sich hingegen nur rund 1.000 junge Menschen und für die zweijährige Ausbildung zur Servicekraft für Schutz und Sicherheit knapp 300.

Viele der jungen Auszubildenden hätten zuvor versucht, bei der Polizei unterzukommen, seien dort aber gescheitert, sagt Olschok. Auch in den beiden Ausbildungsberufen verzeichnet die Branche einen herben Verlust: Etwa ein Viertel der jungen Menschen breche die Ausbildung vorzeitig ab, sagt der BDSW-Hauptgeschäftsführer. Der 2002 ins Leben gerufene dreijährige Ausbildungsberuf sei inhaltlich "schon ein bisschen überfrachtet". Die zweijährige Ausbildung zur Servicekraft gibt es erst seit 2008. Nur 910 Prüflinge absolvierten in einem der beiden Berufe ihre Abschlussprüfung im Jahr 2012. Die Ausbildungsleistung der Branche beläuft sich damit auf mehr als 7.000 junge Menschen. Doch trotz des Personalmangels werde wohl nur jeder zweite von seinem Ausbildungsbetrieb übernommen, schätzt Olschok. Lehnert wirbt denn auch für höhere Löhne: "Gemeinsam mit unseren Kunden muss es uns noch besser als bisher gelingen, diesen jungen, hochqualifizierten Sicherheitskräften eine adäquate, entsprechend bezahlte Arbeitsstelle in der Sicherheitswirtschaft zur Verfügung zu stellen."

Sonja Smalian

Online-Test für Bewerber

Karriere 13.02.2014
Das Berliner Wohnungsunternehmen Gewobag hat einen Online-Test in sein Rekrutierungsprogramm integriert. Angst vor Schummeleien kennt Personalleiterin Martina Heger aber nicht. ... 

Das Berliner Wohnungsunternehmen Gewobag hat einen Online-Test in sein Rekrutierungsprogramm integriert. Angst vor Schummeleien kennt Personalleiterin Martina Heger aber nicht.

Die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz oder ein duales Studium ist seit 2013 bei der Gewobag nur noch über ein Online-System möglich. Doch das Unternehmen nutzt die neue Technik nicht nur, um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren, sondern kombiniert es auch mit einem Online-Test. Bei Bewerbern für den Beruf zum/r Immobilienkaufmann/-frau legt das Unternehmen Wert auf gute Noten in den Fächern Deutsch und Mathe und fordert die Kandidaten auch dazu auf, die letzten drei Zeugnisse digital einzureichen. Wer überzeugen kann, erhält die Einladung zum Online-Test.

Für die Beantwortung der Test-Fragen haben die Kandidaten zwei Wochen lang Zeit. Das sei eine große Zeitersparnis, und zwar für beide Seiten, sagt Heger. Denn bislang mussten die Bewerber den wissenschaftlich gestützten Test unter Aufsicht eines Gewobag-Mitarbeiters ausfüllen, nun könnten sie es machen, wann sie Zeit haben. Geprüft wird u.a. soziale Intelligenz und logisches Denken, meist mit Multiple-Choice-Aufgaben. Wer die Fragen tatsächlich beantwortet - der Bewerber, Freunde oder Eltern -, lässt sich technisch nicht nachweisen. Personalleiterin Martina Heger sieht darin keinen Nachteil des Systems. Denn wer sich die richtigen Antworten durch kompetente Helfer zu besorgen weiß, beweise eine hohe Problemlösungskompetenz, und die werde im Berufsalltag verlangt.

Der Test selbst scheint die Bewerber nicht abzuschrecken. Im vergangenen Jahr hatten von 205 Bewerbern insgesamt 57 eine Einladung zur Online-Prüfung erhalten. Nur eine Person hat den Test verweigert. "Wer in den Test reingeht, der will das auch", sagt Heger sicher. Die erfolgreichen Kandidaten werden danach zu einem Assessment-Center eingeladen und müssen dort sowohl Einzel- wie auch Gruppenaufgaben meistern. Das ist auch der Moment, in dem die Gewobag-Personaler die Kandidaten zum ersten Mal zu Gesicht bekommen. Denn Fotos können in das Bewerbermanagementsystem nicht hochgeladen werden.

Sonja Smalian