Karriere-News

Union Investment: Die Ära Reinhard Kutscher geht zu Ende

Reinhard Kutscher.

Reinhard Kutscher.

Quelle: Union Investment

Köpfe 01.03.2019
Dr. Reinhard Kutscher wird Ende 2019 nach dann 20 Jahren bzw. im Alter von 65 Jahren die Geschäftsführung von Union Investment Real Estate verlassen. Sein Nachfolger steht schon fest: Er ... 

Dr. Reinhard Kutscher wird Ende 2019 nach dann 20 Jahren bzw. im Alter von 65 Jahren die Geschäftsführung von Union Investment Real Estate verlassen. Sein Nachfolger steht schon fest: Er kommt aus den eigenen Reihen. Ein Nachfolger für den Nachfolger indes wird noch gesucht.

Dr. Reinhard Kutscher, Vorsitzender der Geschäftsführung von Union Investment Real Estate (UIRE), geht in Rente. Nicht sofort, sondern erst Ende 2019 mit dann 65 Jahren. Dann endet eine Ära: Kutscher gehörte der Geschäftsführung seit 1999 an. Den Vorsitz übernahm er 2007. In seine Fußstapfen tritt zum 1. Januar 2020 Jörn Stobbe, der im Februar 2017 von Rreef Management zu UIRE wechselte, für Frank Billand in die Geschäftsführung rückte und seither als Chief Operating Officer (COO) firmiert.

Stobbe gibt COO-Job ab

Den COO-Posten gibt Stobbe ab, wenn er von Kutscher die Leitung des Immobiliensegments bei der Union Investment Gruppe übernimmt, das neben UIRE auch Union Investment Institutional Property und Union Investment Real Estate Austria umfasst. Alle drei Gesellschaften zusammen managen Immobilien im Wert von aktuell mehr als 40 Mrd. Euro.

Ein neuer Geschäftsführer wird noch gesucht

Die durch Stobbes Aufstieg vakante gewordene Position des Geschäftsführers soll auf jeden Fall nachbesetzt werden. Wann und durch wen, ist noch offen. Auch ist noch nicht entschieden, ob es wieder einen COO geben oder das vakant gewordene Mandat anders definiert wird. Die Stelle des COO war erst mit Stobbes Amtsantritt vor gut zwei Jahren geschaffen worden. Klar ist dagegen, dass Martin Brühl (51) Chief Investment Officer bleibt und Volker Noack (55) sich weiter um das Asset-Management kümmert.

Harald Thomeczek

Marcus Badmann steigt bei bulwiengesa appraisal auf

Marcus Badmann.

Marcus Badmann.

Urheber: Nicolas Felder

Köpfe 01.03.2019
Der Geschäftsführer-Posten, den Ralf Fröba bei bulwiengesa appraisal freigeräumt hat, ist nun wieder vergeben. Marcus Badmann (49), bislang Prokurist und Head of Valuation in der ... 

Der Geschäftsführer-Posten, den Ralf Fröba bei bulwiengesa appraisal freigeräumt hat, ist nun wieder vergeben. Marcus Badmann (49), bislang Prokurist und Head of Valuation in der Immobilienbewertungsgesellschaft, steigt in die Chefetage auf. Dort arbeitet er mit Geschäftsführer-Kollege Sven Carstensen zusammen.

Badmann ist seit 2016 bei der 100%igen bulwiengesa-Tochter. Zuvor fand man den Diplom-Bauingenieur in leitenden Funktionen u.a. bei DTZ Zadelhoff Te Leung, NAI apollo valuation & research sowie Dr. Lübke. bulwiengesa appraisal wurde 2014 gegründet und zählt zwölf Mitarbeiter an den Standorten Frankfurt, München, Berlin und Hamburg.

Anke Pipke

Generalanwalt beanstandet verbindliche Mindestsätze der HOAI

Im EU-Vertragsverletzungsverfahren zur HOAI hilft Architekten wohl nur noch Beten.

Im EU-Vertragsverletzungsverfahren zur HOAI hilft Architekten wohl nur noch Beten.

Quelle: Fotolia.com, Urheber: Rui Vale de Sousa

Karriere 28.02.2019
Im Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission gegen Deutschland wegen der verbindlichen Mindest- und Höchstsätze der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) hat jetzt ... 

Im Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission gegen Deutschland wegen der verbindlichen Mindest- und Höchstsätze der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) hat jetzt der Generalanwalt gesprochen. Sein Votum lässt nichts Gutes hoffen.

Die verbindlichen Mindest- und Höchstsätze der HOAI sind nicht mit EU-Recht vereinbar. Zu diesem Urteil kommt zumindest Generalanwalt Maciej Szpunar im Vertragsverletzungsverfahren vor dem Europäischen Gerichtshof, das die EU-Kommission gegen die Bundesrepublik Deutschland angestrengt hat. Verbindliche Mindest- und Höchstsätze behinderten, argumentiert der Generalanwalt in seinen am heutigen Donnerstag veröffentlichten Schlussanträgen, in unzulässiger Weise die Niederlassungsfreiheit. Architekten und Ingenieure könnten sich nicht über niedrige Preise im Markt etablieren.

Generalanwälte am EuGH sind nicht mit einem Staatsanwalt, sondern mit einem Gutachter vergleichbar. Da das Gericht ihrem Urteil in den meisten Fällen folgt, gilt ihr Votum als Fingerzeig für das eigentliche Urteil. Dieses wird für das zweite oder dritte Quartal 2019 erwartet.

Architekten hoffen darauf, dass EuGH-Richter "Vernunft walten lassen"

"Die Schlussanträge von Generalanwalt Szpunar sind ein schwerer Rückschlag. Wir bedauern es außerordentlich, dass ihn die Argumente der Bundesregierung nicht überzeugt haben", zeigt sich Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, enttäuscht. Die Bundesregierung als Beklagte habe "ausführlich dargelegt, dass über ein gesellschaftlich so hohes Gut wie die Baukultur nicht im Preis-, sondern vielmehr im Qualitätswettbewerb entschieden werden muss".

Die Hoffnung freilich stirbt zuletzt: "Wir setzen darauf, dass die europäischen Richter, deren Entscheidung nun erst ansteht, gerade vor dem Hintergrund der kürzlich verabschiedeten europäischen Davoser Erklärung zur Baukultur Vernunft walten lassen und dem Votum des Generalanwaltes nicht folgen."

"Bestehende Verträge behalten ihre Gültigkeit"

Die Bundesingenieurkammer weist darauf hin, dass bis zum endgültigen Abschluss des Verfahrens gilt: "Die verbindlichen Mindest- und Höchstsätze der HOAI sind derzeit geltendes Recht. Das laufende Gerichtsverfahren hat hierauf bis zum Abschluss keine unmittelbaren rechtlichen Auswirkungen. Alle bestehenden Verträge, einschließlich der vereinbarten Honorarsätze der HOAI, behalten wie bisher Gültigkeit."

Harald Thomeczek

Buwog-COO steigt beim Proptech 21st Real Estate ein

Köpfe 28.02.2019
Eigentlich sollte der Vertrag von Herwig Teufelsdorfer als COO des österreichischen Wohnimmobilienkonzerns Buwog noch bis Mitte 2022 laufen. Doch im Schatten der Übernahme durch Vonovia hat er ... 

Eigentlich sollte der Vertrag von Herwig Teufelsdorfer als COO des österreichischen Wohnimmobilienkonzerns Buwog noch bis Mitte 2022 laufen. Doch im Schatten der Übernahme durch Vonovia hat er nun doch frühzeitig den Posten geräumt. Der gelernte Wirtschaftsingenieur und Corporate Real Estate Manager (ebs) verdient sein Geld jetzt als COO beim Berliner Proptech 21st Real Estate. Als solcher gehört es zu seinen Aufgaben, das Wachstum voranzutreiben, eine Brücke zwischen Softwareunternehmen und der Immobilienwirtschaft zu schlagen sowie an der Produktentwicklung mitzuarbeiten. Darüber hinaus ist Teufelsdorfer selbst auch Investor bei dem Proptech.

Teufelsdorfer übernimmt mit seinem Einstieg bei 21st Real Estate den Verantwortungsbereich von Prof. Dr. Nicolai Wendland, der neben seiner Position als stellvertretender CEO künftig auch als Chief Innovation Officers tätig wird. Dadurch liegt sein Fokus momentan verstärkt darauf, Partnerschaften und Kooperationen zu stricken und zu pflegen sowie die KI-basierte Lage-, Objekt- und Investitionsbewertung weiterzuentwickeln. Dritter im Bunde der Geschäftsleitung von 21st Real Estate ist CEO Petr Bradatsch.

Anke Pipke

Lauter glückliche FM-Absolventen

Die Absolventen haben sich diese Formation selbst ausgedacht. Ob das V für Victory stehen soll?

Die Absolventen haben sich diese Formation selbst ausgedacht. Ob das V für Victory stehen soll?

Quelle: HWR-Kurs TFM 2015

Karriere 28.02.2019
Know-how im technischen Facility-Management (TFM) ist gefragt. Die Absolventen des ersten dualen TFM-Studiengangs an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) in Berlin wurden von den ... 

Know-how im technischen Facility-Management (TFM) ist gefragt. Die Absolventen des ersten dualen TFM-Studiengangs an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) in Berlin wurden von den Partnerunternehmen mit Kusshand übernommen. Wenn sie nicht gleich mehrere Eisen im Feuer hatten. Doch nicht alle Studienanfänger halten bis zum Ende durch.

Die Praxispartner haben größere Schwierigkeiten damit, Ingenieure zu rekrutieren als Kaufleute mit FM-Wissen." So begründete Andrea Pelzeter, Fachleiterin des Studiengangs an der HWR, vor vier Jahren im Gespräch mit der Immobilien Zeitung, weshalb die Hochschule den Fokus des damaligen dualen Bachelorstudiengangs BWL mit FM-Vertiefung vom kaufmännischen Richtung technisches Wissen verschob.

Die 20 Absolventen des Premierenjahrgangs erhielten Ende 2018 ihre Abschlussurkunden mit dem akademischen Grad Bachelor of Engineering. Einer von ihnen ist Stefan Bicking. Der 29-Jährige hat nach Abitur und Grundwehrdienst einen Abschluss als Wirtschaftsingenieur im Bereich Energiewirtschaft gemacht. Wie so viele damalige Kommilitonen fand er aber nach dem Studium keine Stelle: "Ich habe schon im vierten, fünften Semester gemerkt, dass die Jobaussichten nicht mehr so toll waren."

Mit technischem Facility-Management klappte es besser. Bicking schickte nur eine einzige Bewerbung ab - und hatte den dualen Studienplatz beim Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen, kurz: BLB NRW. Der Landesbetrieb gab Bicking zu Beginn eine einjährige Übernahmegarantie. Sollte er eine bestimmte Abschlussnote erreichen, würde diese in einen unbefristeten Vertrag ausgeweitet. "Das habe ich geschafft", erzählt er lächelnd.

Der BLB NRW ist Eigentümer fast aller Landesliegenschaften und vermietet diese an die Nutzer, also Landesbehörden und andere Einrichtungen des Landes. Bicking ist für den technischen Gebäudebetrieb in acht Gerichtsgebäuden zuständig.

TFM fand Bicking anstrengender als sein erstes Studium. Das Intensivstudium an der HWR dauert, inklusive der je dreimonatigen Praxisphasen, nur sechs - und nicht sieben - Semester. Die dichte Taktung zu bewältigen, war für ihn eher "eine Frage des Fleißes, nicht des Intellekts". Allerdings hatte er auch den Vorteil, dass er technisch vorgeprägt war. Das waren nicht alle Kommilitonen: Von den gut 30 Studienanfängern, die im Herbst 2015 die Premiere des umgestellten Studiengangs erlebten, stieg ein Drittel vorzeitig aus. "Bei vielen passte es fachlich nicht - sie waren technisch nicht auf der Höhe. Oder es fehlte der Wille, sich da reinzuarbeiten", erinnert sich Philipp Sartison, ein Kommilitone von Bicking, der wie dieser bis zum Schluss durchhielt.

Drum prüfe, wer mit einem dualen TFM-Studium liebäugelt: "Das Grundverständnis ist wichtig. Wie funktioniert eine Maschine generell? Was ist Strom? Eine technische Ausbildung ist nicht zwingend erforderlich, eine Ausbildung an sich aber schon hilfreich", ist Sartison überzeugt. Wer vorher schon gearbeitet, Hierarchien kennengelernt habe und es gewohnt gewesen sei, Tagesgeschäft zu erledigen, lege dann auch im Studium "mehr Drive" an den Tag.

Drive bewies auch Sartison: Jedes Semester absolvierte er die Praxisphase an einem anderen Standort. "Hamburg, Hannover, Dortmund, Bochum, Berlin", zählt der 27-Jährige auf. So hatte er sich das selbst gewünscht. Die Wahl des Praxispartners fiel auf die RGM, weil sie ihm diese Standortwechsel ermöglichte. "Zusagen hatte ich mehrere."

Vor dem Studium hatte Sartison bei der Lufthansa eine Ausbildung zum Informationselektroniker gemacht. An der HWR lernte er das technische Innenleben von Immobilien kennen - und nicht nur das: "Ingenieursdenke", "Probleme lösen", "beurteilen, ob ein Kundenwunsch sinnvoll ist oder nicht", das sind die Stichworte, die Sartison einfallen, wenn man ihn fragt, ob das Studium ihn gut auf seinen heutigen Job vorbereitet hat.

Jetzt ist Sartison technischer Leiter in der Region Nord beim FM-Dienstleister ISS und führt 40 Kollegen. Zuständig ist er zurzeit vor allem für ein Verwaltungsgebäude des Energieversorgers Vattenfall in Hamburg, das Arne-Jacobsen-Haus (das Vattenfall kürzlich verkaufte, um in einen Neubau zu ziehen). Einen seiner heutigen ISS-Kollegen lernte er als Dozenten im TFM-Studium kennen: "Ich habe mich dort beworben und bin auf einer sehr guten Position gelandet." Insgesamt hatte er gleich drei Eisen im Feuer.

Einen Job nach seinem Geschmack hat offenbar auch ein Absolvent gefunden, der nicht in der Zeitung genannt werden möchte. Was schade ist, weil er doch, wie er sagt, "immer schon hier arbeiten wollte". Als Spezialist für Energiebedarfsplanung darf der 22-Jährige seiner Leidenschaft frönen: Tag ein, Tag aus mit Zahlen zu jonglieren. Seine Mission: Gemeinsam mit Energiebeauftragten in den Regionen ermittelt der junge Mann den Energiebedarf von rund 5.400 Liegenschaften in Deutschland - und soll vor allem herausfinden, wo sich wie Energie einsparen lässt. Wenn man z.B. die Beleuchtung von Leuchtstofflampen auf LED umstellt, "kann das bis zur Hälfte Energie und Geld sparen", hat er ausgerechnet.

Zweifel, dass er nach dem Studium nicht übernommen würde, hatte der junge Mann zu keiner Sekunde. Auch für Wojciech Vorreiter (25), der vorher zwei Ausbildungen zum gebäudetechnischen Assistenten und zum Metalltechniker gemacht hatte, war im Studium "von Anfang an klar, dass ich bei Dussmann übernommen werde, wenn ich gut ankomme". Andere Studenten hätten die gleichen Signale bekommen. "Der Markt braucht Leute ohne Ende." Andere Firmen versuchten, ihn über ehemalige Kommilitonen abzuwerben. Vorreiter widerstand. Gutes Geld verdient er auch bei Dussmann.

Als Junior Specialist Data and Risk Management führt Vorreiter bundesweit Bestandsaufnahmen gebäudetechnischer Anlagen durch und bewertet diese Anlagen sowie dazugehörige Unterlagen. "Ich wollte nicht gleich nach dem Studium zu viel Verantwortung übernehmen." In ca. einem Jahr, schätzt er, kann er selbstständiger arbeiten und wird nicht mehr so viel Unterstützung von seinem Chef brauchen. Auf sein Gehalt, ist er sich sicher, wird sich das nicht negativ auswirken.

Harald Thomeczek