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Der Leer-Plan

Wer eine Ausbildung bei einem Gewerbeimmobilienverwalter macht, es an der Berufsschule aber viel öfter mit Wohn- als Gewerbethemen zu tun bekommt, droht einzuschlafen.

Wer eine Ausbildung bei einem Gewerbeimmobilienverwalter macht, es an der Berufsschule aber viel öfter mit Wohn- als Gewerbethemen zu tun bekommt, droht einzuschlafen.

Quelle: Fotolia.com, Urheber: Ermolaev Alexandr

Karriere 15.03.2018
Immobilienkaufleute werden nicht auf die Verwaltung von Gewerbeimmobilien vorbereitet. Ihr Fachwissen ist zu gering, notwendige Soft Skills sind Fehlanzeige. Die Mängelliste, die ... 

Immobilienkaufleute werden nicht auf die Verwaltung von Gewerbeimmobilien vorbereitet. Ihr Fachwissen ist zu gering, notwendige Soft Skills sind Fehlanzeige. Die Mängelliste, die Property-Manager an die Berufsschulen schicken, ist lang. Der Konter ist jedoch genauso hart: Solange die Unternehmen selbst kaum ausbilden, ergebe eine stärkere Berücksichtigung von Gewerbeimmobilien keinen Sinn.

Die Leute sind häufig nicht gut ausgebildet." Diese harsche Kritik hört Thomas Wenzel regelmäßig von Property-Managern, die Gewerbeimmobilien verwalten, über die Abgänger von Berufsschulen. Viel zu stark sei die wohnwirtschaftliche Prägung. Etliche Themen würden gar nicht, andere nur oberflächlich gelehrt. Wenzel, der für das Beratungsunternehmen Bell Management Consultants arbeitet, befragt seit 2009 regelmäßig die Anbieter von Property-Management-Dienstleistungen. Und deren Mängelliste ist lang.

"Die Marktteilnehmer und Nutzungsarten im Gewerbeimmobilienbereich oder auch die umfangreichen Anforderungen der Eigentümervertreter bei der Implementierung eines neuen PM-Mandats in Bezug auf Prozesse, IT-Systeme und Reporting werden, wenn überhaupt, nur gestreift", konstatiert Ralf Lehmann, Geschäftsführer von Apleona Real Estate Management und verantwortlich für das Property-Management (PM). "Auch die heute unverzichtbare Fähigkeit, mit ERP-Systemen zu arbeiten, wird nicht praxisnah genug vermittelt."

Nicht in der nötigen Tiefe oder gar nicht behandelt, so die Kritik der Praktiker, würden auch juristische Themen wie z.B. Gewerbemietrecht und Mietvertragsformen (Staffel-, Index- oder Umsatzmieten etc.). Zudem fehlten Lerneinheiten rund um den technischen Gebäudebetrieb, Gewährleistungsmanagement, Haftungsfragen, Forderungsmanagement oder Wirtschaftlichkeitsberechnung.

Lehmann wünscht sich daneben mehr Raum für die Vermittlung von Soft Skills: "Wichtige Fähigkeiten, etwa wie man ein Projekt koordiniert und steuert, festgesetzte Termine auch gegen Widerstände einhält und Mieter und Auftraggeber adressiert, müssten durch die Vermittlung von Kommunikations-, Problemlösungs- und Konfliktmanagementkompetenzen gezielt trainiert werden."

Dem kann Ulrike Janssen, Head of Property Management von JLL in Deutschland, nur zustimmen. "Wir Property-Manager müssen auch mit hochspezialisierten Mietern auf Augenhöhe kommunizieren können." Etwa dann, wenn es um geplante Mieterhöhungen, Nebenkostenabrechnungen oder einen Wasserschaden geht.

Tatsächlich drehen sich aktuell nur 40 von 880 Unterrichtsstunden im Rahmenlehrplan für Immobilienkaufleute um die Bewirtschaftung gewerblicher Objekte. Der Vermietung und Verwaltung von Wohnräumen bzw. Wohnungseigentum sind dagegen 240 Stunden vorbehalten. Der Rahmenlehrplan wurde zuletzt vor zwölf Jahren aktualisiert - das Berufsbild des gewerblichen Property-Managers in seiner heutigen Ausprägung sei hierzulande jedoch jünger und finde kaum Berücksichtigung, monieren die Dienstleister. Die dreijährige Ausbildung zum Immobilienkaufmann bzw. zur -kauffrau, die ein Mitarbeiter im kaufmännischen PM typischerweise absolviert habe, sei in dieser Hinsicht veraltet.

Unternehmen wie Apleona oder auch Tattersall Lorenz aus Berlin suchen den Ausweg aus der Misere zunehmend an den Hochschulen. "Parallel zur Ausbildung bei uns im Haus intensivieren wir die Zusammenarbeit mit Hochschulen im Bereich dualer Studiengänge", berichtet Lehmann. Die dualen Hochschulen vermittelten sowohl theoretische Kenntnisse als auch Einblicke in den Unternehmensalltag - und bildeten daher näher an der Praxis und damit besser aus.

Tattersall Lorenz bietet zwei Plätze für ein duales Studium an: einen in einem kaufmännischen Studiengang mit Schwerpunkt auf Immobilienwirtschaft, den anderen in einer technisch geprägten Fachrichtung. Susanne Tattersall: "Wir haben viele studierte Köpfe im Unternehmen. Eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann allein reicht eben oft nicht, um alle Anforderungen, die gewerbliche Immobilien mit sich bringen, zu erfüllen."

Der Unterricht zu theoretisch? Große Mängel in Breite und Tiefe der Lehrinhalte? Bei öffentlichen und privaten Berufsschulen trifft diese Kritik auf Unverständnis. "In drei Jahren können wir nie und nimmer alles reinpacken, was sich die einzelnen Berufsstände wünschen. Berufliche Erstausbildung kann das nicht leisten. Das geht nur über Fort- und Weiterbildungen oder interne Schulungen", sagt Peter Schön, Schulleiter der Hans-Böckler-Schule in Frankfurt. Auch andere Teilbranchen, Makler etwa oder WEG-Verwalter, wünschten sich naturgemäß eine stärkere Berücksichtigung ihrer Belange, so der Schulleiter der Hans-Böckler-Schule in Frankfurt. "Wir müssen die Ausbildung aber breit anlegen, damit die jungen Leute später in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden können."

Immobilienkaufleute lernten zudem ja nicht nur in den ausdrücklich für Gewerbethemen vorgesehenen 40 Stunden Dinge, die für sie relevant sind, ergänzt Jürgen Morbe, der an der Friedrich-List-Schule in Wiesbaden u.a. für die Ausbildung von Immobilienkaufleuten zuständig ist. Christine Reinhold, Leiterin der privaten Berufsschule für Immobilienkaufleute an der BBA Akademie der Immobilienwirtschaft in Berlin, nennt das Beispiel Mietrecht: "Natürlich sieht ein Wohnraummietvertrag anders aus als der Mietvertrag mit einer Anwaltskanzlei für Büroflächen. Aber die Grundlagen des Mietrechts - Vertragsgestaltung, Vertragsstörungen, Kündigungen - behandeln wir hoch und runter. Und die unterscheiden sich im Prinzip nicht. Mehr könnten wir auch nicht abbilden."

Das eigentliche Problem liege ohnehin ganz woanders, nämlich in der äußerst geringen Ausbildungsbereitschaft der Kritiker. Solange nur "einer oder zwei von 20 Schülern von Unternehmen kommen, die in der Gewerberaumbewirtschaftung tätig sind", so Morbe, sei fraglich, wie viel Sinn es habe, Gewerbethemen in der Ausbildung stärker zu vermitteln.

Klaus Leuchtmann, Vorstandsvorsitzender des EBZ Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, richtet noch deutlichere Worte an die Adresse der Unternehmen: "Angesichts von geschätzt 200.000 bis 300.000 Menschen, die in Deutschland im gewerblichen Property-Management beschäftigt sind, sind die Unternehmen zu inaktiv in der Ausbildung. Deshalb orientieren sie sich in der Personalgewinnung häufig in Richtung Hochschulabsolventen - obwohl die Aufgaben auch ein Immobilienkaufmann leisten könnte."

Zur Untermauerung verweist Leuchtmann auf die Verteilung der Azubis, die am EBZ Berufskolleg lernen. Knapp zwei Drittel der angehenden Immobilienkaufleute am EBZ kommen aus der Wohnungswirtschaft bzw. von Wohnimmobilienverwaltern, weitere 10% aus Maklerhäusern. Gewerbeimmobilienverwalter machen nur rund 3% vom EBZ-Azubikuchen aus. Dass diese Verteilung eine gewisse Repräsentativität beanspruchen darf, leitet Leuchtmann daraus ab, dass von knapp 7.000 Immobilienkaufleuten, die sich hierzulande momentan in der Ausbildung befinden, rund 1.400 oder ca. 20% die private Berufsschule des EBZ besuchen.

Den Schuh, zu wenig auszubilden, wollen sich die PM-Anbieter, mit denen die Immobilien Zeitung gesprochen hat, so allerdings nicht anziehen. Apleona Real Estate Management etwa hat derzeit insgesamt 25 Azubis an Bord; in diesem Jahr haben acht Nachwuchskräfte ihre Ausbildung begonnen. Bei mehr als zwei neuen Azubis pro Standort bleibe nicht genug Zeit für die Betreuung des Einzelnen, erklärt Lehmann. Insgesamt beschäftigt Apleona aktuell rund 250 Mitarbeiter im PM, davon 140 im kaufmännischen Bereich.

JLL stellte in den letzten Jahren im Schnitt 18 Auszubildende jährlich ein. Diese werden vor allem in der Bürovermietung und im Property-Management eingesetzt. Der Dienstleister kommt alles in allem auf 180 Mitarbeiter im PM. Tattersall Lorenz hat aktuell vier Azubis an Bord. Insgesamt zählt das Unternehmen, das außer im PM u.a. auch im Asset-Management tätig ist, rund 90 Köpfe.

Darüber hinaus seien die gewerblichen Property-Manager auch an anderer Stelle aktiv wie z.B. in der YouPM-Initiative. Unter diesem Namen haben sich Apleona, JLL und Tattersall Lorenz sowie sieben weitere Unternehmen - namentlich Aurelis, DIC, Goldbeck Procenter, HIH Property Management, Omega Immobilien Gruppe, tectareal und Treureal - mit Bell Management Consultants zu einer Art Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen. Sie wollen die Trommel für das Berufsbild des Property-Managers Commercial rühren, damit mehr Schüler, Abiturienten und Absolventen sowie Berufseinsteiger und Quereinsteiger den Weg in die Gewerbeimmobilienverwaltung finden.

Damit Azubis, die die Unternehmen auch mithilfe einer angekündigten Imagekampagne an Land zu ziehen hoffen, in der Berufsschule genau das lernen, was sie später im Job brauchen, loten die YouPM-Mitstreiter zurzeit aus, wie die Ausbildung an den Berufsschulen bzw. der Rahmenlehrplan stärker auf ihre Belange zugeschnitten werden könnte. Dafür, dass dies notwendig ist, führen sie eine Befragung unter ihren eigenen operativ tätigen PM-Mitarbeitern ins Feld. 65% der 90 Befragungsteilnehmer bemängelten, dass die Fähigkeit zur Planung und Priorisierung von Aufgaben in der Ausbildung bzw. im Studium nicht ausreichend gefördert werden. Dabei ist gerade dies in ihren Augen die wichtigste fachliche Fähigkeit für einen Gewerbeimmobilienverwalter.

Leuchtmann vom EBZ signalisiert seine grundsätzliche Unterstützung für eine Änderung des Rahmenlehrplans: "Wenn die nächste Änderung des Berufsbilds ansteht, holen wir sie mit an den Tisch!" Dass dies schnell geschehen könnte, ist allerdings äußerst unwahrscheinlich. "Ein Branchenverband müsste den Impuls zur Aktualisierung geben - von der Wohnungswirtschaft als der Teilbranche, die am meisten ausbildet, wird so ein Impuls in den nächsten Jahren aber sicher nicht ausgehen", glaubt Leuchtmann.

Und auch die YouPM-Mitstreiter selbst mussten mittlerweile feststellen, dass die Überarbeitung eines Berufsbilds ein mühseliges und langwieriges Unterfangen ist - und ein hochpolitisches dazu: Der Bund ist für die Ausbildungsordnung zuständig, die Kultusministerkonferenz für den Rahmenlehrplan und die Länder für dessen Umsetzung in Lehrpläne für die Berufsschulen.

Immerhin besteht sowohl auf der Seite der Praxis als auch auf der der Ausbilder Gesprächsbereitschaft. Zusatzmodule seien durchaus jenseits des Lehrplans möglich, so Leuchtmann. Leuchtmann findet, dass die technische Gebäudeausrüstung nach heutigen Maßstäben in dem mittlerweile zwölf Jahre alten Rahmenlehrplan unterbewertet ist. Via E-Learning könnten solche Module auch für Schüler anderer Berufsschulen zugänglich gemacht werden.

Auch Reinhold von der Berliner Berufsschule für Immobilienkaufleute zeigt sich gesprächsbereit: "Die Ausbilder aus den Unternehmen sind herzlich eingeladen, unsere Sinne für die Bedürfnisse der Praxis zu schärfen. Ich organisiere gerne eine Runde für den Gedankenaustausch."

Harald Thomeczek

Dussmann-Tochter castet Azubis im Schneecamp

Beweisen mussten sich die Azubi-Kandidaten u.a. im Skilanglauf.

Beweisen mussten sich die Azubi-Kandidaten u.a. im Skilanglauf.

Quelle: Dussmann Group/DKA

Karriere 15.03.2018
Die Dresdner Kühlanlagenbau (DKA) hat Anwärter auf einen Ausbildungsplatz in einem Schneecamp im Allgäu auf ihre Eignung getestet. Nicht alle bestanden die Prüfung. ... 

Die Dresdner Kühlanlagenbau (DKA) hat Anwärter auf einen Ausbildungsplatz in einem Schneecamp im Allgäu auf ihre Eignung getestet. Nicht alle bestanden die Prüfung.

Gekommen waren Anfang März insgesamt 16 Möchtegern-Azubis aus ganz Deutschland. Zwölf von ihnen fuhren mit einem Ausbildungsvertrag zum Mechatroniker für Kältetechnik in der Tasche wieder heim. Zwei weiteren Bewerbern "bieten wir die Möglichkeit eines zusätzlichen Praktikums", so Steffen Opitz, Geschäftsleiter Personal bei der DKA, die eine Tochter der Berliner Dussmann-Gruppe ist. Was aus den restlichen zwei Teilnehmern wurde, ist nicht überliefert. Insgesamt bietet die DKA für den Ausbildungsbeginn in diesem Herbst 35 Plätze an.

Beim Azubicamp an der Natural Academy Heubethof von Olympia-Mentalcoach Robby Lange mussten sich die Kandidaten unter den Augen von Snowboard-Olympiateilnehmer Paul Berg in Teamfähigkeit, Motivation, Präsenz, Ehrgeiz und Führungsqualitäten beweisen. Die Disziplinen: Bauen einer Bar aus Schnee und Eis, Ziehen von Kerzen oder Biathlon, eine Kombination aus Skilanglauf, Büchsenwerfen und Nageln. Der Kälteanlagenbauer beschäftigt 650 Mitarbeiter. Das herstellerunabhängige Unternehmen plant, liefert, montiert und wartet kälte- und klimatechnische Anlagen und Systeme.

Harald Thomeczek

Swiss Life legt bei Immobilien um 1,8 Mrd. Euro zu

Karriere 14.03.2018
Swiss Life Asset Managers hat heute auf der Immobilienmesse Mipim im französischen Cannes Bilanz für das Immobiliengeschäftsjahr 2017 gezogen. Die wichtigsten Zahlen: Der Berg an verwalteten ... 

Swiss Life Asset Managers hat heute auf der Immobilienmesse Mipim im französischen Cannes Bilanz für das Immobiliengeschäftsjahr 2017 gezogen. Die wichtigsten Zahlen: Der Berg an verwalteten Immobilien ist im vergangenen Jahr um rund 1,8 Mrd. auf 69,2 Mrd. Euro gewachsen.

In diesen 69,2 Mrd. Euro steckt ein Immobilienvermögen über 44,3 Mrd. Euro, das der Vermögensverwalter der Swiss-Life-Gruppe selbst managt, sowie weitere 24,9 Mrd. Euro, die die Töchter Corpus Sireo und Livit unter ihren Fittichen haben. Neu angehäuft wurden Wohn- und Gewerbeimmobilien aus der Schweiz, Deutschland, Frankreich und Großbritannien für 2,9 Mrd. Euro. Knapp jeder dritte Euro (insgesamt 1,2 Mrd. Euro) floss in Einzelhandelsimmobilien, eine weitere Milliarde in Wohngebäude. Gleichzeitig wurden Objekte für 1 Mrd. Euro aus den unterschiedlichen Anlagevehikeln herausgedreht - so ergibt sich das Nettowachstum.

Befüllt werden wollen acht neue Fonds, die der Schweizer Vermögensverwalter letztes Jahr auflegte. U.a. einen Immobilienpublikumsfonds, an dem sich nur französische Privatanleger beteiligen können, der aber neben Frankreich auch in Deutschland investiert, und zwar in Betreiberimmobilien wie Hotels und Gesundheitsimmobilien (worunter üblicherweise Pflegeheime, betreutes Wohnen, Ärztehäuser und dergleichen zu verstehen sind).

Beim Immobilienfondsvolumen bzw. im Drittkundengeschäft mit Immobilien will der Asset-Manager zulegen - und möchte daher mittelfristig nicht mehr nur in den vier genannten Ländern Präsenz zeigen, sondern auch in Skandinavien, den Benelux-Staaten sowie Mittel- und Südeuropa "stärker selbst vor Ort aktiv werden", heißt es.

Harald Thomeczek

Asset-Manager Akres geht mit vier Partnern an den Start

Köpfe 13.03.2018
Die vier Herren Volker Halbig, Albert Koutny, Daniel Rauen und Dirk Schmitz haben den Investment- und Asset-Manager Akres GmbH gegründet. Das Unternehmen sitzt in Frankfurt am Main und bietet ... 

Die vier Herren Volker Halbig, Albert Koutny, Daniel Rauen und Dirk Schmitz haben den Investment- und Asset-Manager Akres GmbH gegründet. Das Unternehmen sitzt in Frankfurt am Main und bietet seine Dienste für Büro-, Einzelhandels- und Wohnimmobilien bundesweit an. Die vier Partner haben schon in der Vergangenheit mit ihren Einzelunternehmen zusammengearbeitet. Nun wurden die angebotenen Dienst- und Beratungsleistungen unter einem Dach gebündelt.

Halbig leitete vor dem Schritt in die Selbstständigkeit einst das Asset-Management bei Corestate Capital Advisors und davor bei CBRE Global Investors. Koutny gründete 2014 den Vorläufer der heutigen Akres: Albert Koutny Real Estate Services. Vorher hatte er als verantwortlicher Partner das Account-Management bei Cushman & Wakefield in Frankfurt geführt. Anfang 2017 übernahm Koutny die Leitung des Asset-Management bei der NAI apollo group. Dirk Schmitz war in der Vergangenheit u.a. Senior Real Estate Asset-Manager bei Hudson Advisors Germany und Associate in der Investmentabteilung von Cushman & Wakefield in Frankfurt. Der jüngste Partner, Daniel Rauen, tummelte sich nach seinem BWL-Studium mit Schwerpunkt Immobilienmanagement auf dem Feld des Asset-Managements und der Transaktionsberatung für Wohnanlagen.

Harald Thomeczek

Gerüstbauer bekommen ab Mai mindestens 11,35 Euro die Stunde

Karriere 13.03.2018
Der Mindestlohn für Gerüstbauer steigt - das ist aber auch die einzige Einigung, die die Tarifpartner bisher erzielt haben. ... 

Der Mindestlohn für Gerüstbauer steigt - das ist aber auch die einzige Einigung, die die Tarifpartner bisher erzielt haben.

Mehr als ein Vierteljahr nach dem Abbruch der Tarifverhandlungen für das Gerüstbauhandwerk nach der dritten Verhandlungsrunde haben sich die Bundesinnung Gerüstbau und die Gewerkschaft IG Bau auf einen neuen Mindestlohn von 11,35 Euro in der Stunde geeinigt. Dieser gilt ab dem 1. Mai 2018. Bisher bekamen Gerüstbauer mindestens 11 Euro die Stunde. Wäre der alte Mindestlohn am 30. April ohne gesicherten Anschlussmindestlohn ausgelaufen, hätten den Beschäftigten womöglich ein Rückfall auf die gesetzlich garantierten 8,84 Euro gedroht.

Voraussetzung dafür, dass der Mindestlohn für alle ca. 24.000 Gerüstbauer in Deutschland in rund sechs Wochen tatsächlich steigt, sei, dass die neue Bundesregierung bis dahin die Allgemeinverbindlichkeit für den neuen Branchenmindestlohn erklärt habe, so die IG Bau. Erst dann müssen auch Betriebe den Mindestlohn zahlen, die nicht tarifgebunden sind.

„Jetzt wollen wir ein faires Plus für die Tariflöhne verhandeln“

Die Gewerkschafter verstehen die erzielte Einigung beim Thema Mindestlohn als Startschuss für weitere Lohnerhöhungen: „Jetzt wollen wir ein faires Plus für die Tariflöhne verhandeln und sind mit den Arbeitgebern dazu in Vorbereitungsgesprächen“, wird der stellvertretende Bundesvorsitzende der IG Bau, Dietmar Schäfers, in einer Presseaussendung zitiert. Die IG Bau fordert ein Plus von 1 Euro auf 16,80 Euro pro Stunde für den Ecklohn. Außerdem sollen auch Azubis mehr Geld bekommen. Die Arbeitgeberseite bestätigt die Wiederaufnahme der Verhandlungen in einer eigenen Mitteilung: „Für die Verhandlungen zum Lohntarifvertrag wird es einen weiteren Termin geben.“ Der alte Lohntarifvertrag für den Gerüstbau ist im August 2017 ausgelaufen.

Arbeitgeberseite sperrte sich gegen Mindestlohn für Facharbeiter

Die Bundesinnung für das Gerüstbauerhandwerk hatte nach dem Verhandlungsabbruch im November 2017 erklärt, sie habe eine dreiprozentige Erhöhung des Lohntarifvertrags bei einer zweijährigen Laufzeit angeboten. Beim Mindestlohn war sie nach eigenen Angaben zu einer Steigerung von 6,4% in den nächsten drei Jahren bereit, was einen Anstieg auf 11,70 Euro in diesem Zeitraum bedeutet hätte.

Die von der Gewerkschaft geforderte Einführung eines Mindestlohns 2 für Facharbeiter in Höhe von 14,70 Euro bezeichnete die Arbeitgeberseite im Dezember als „indiskutabel“: „Wir sehen in einem Mindestlohn 2 für Facharbeiter kein Verbesserungspotential für den Wettbewerb, solange nicht sichergestellt ist, dass der Facharbeitermindestlohn auch flächendeckend kontrolliert wird“, hatte Marcus Nachbauer, Verhandlungsführer der Tarifkommission auf Arbeitgeberseite, damals verlauten lassen. Von einem Mindestlohn 2 ist in den aktuellen Mitteilungen beider Seiten allerdings keine Rede.

Harald Thomeczek

GWW verliert Geschäftsführer Stefan Storz an Volkswohnung

Köpfe 13.03.2018
Die GWW Wiesbadener Wohnungsbaugesellschaft verliert einen ihrer beiden Geschäftsführer an das ebenfalls kommunale Wohnungsunternehmen Volkswohnung aus Karlsruhe: Stefan Storz (50), der der ... 

Die GWW Wiesbadener Wohnungsbaugesellschaft verliert einen ihrer beiden Geschäftsführer an das ebenfalls kommunale Wohnungsunternehmen Volkswohnung aus Karlsruhe: Stefan Storz (50), der der GWW-Geschäftsführung seit 2010 angehört, wechselt zum 1. Mai 2018 nach Baden. Er beerbt dort Alleingeschäftsführer Reiner Kuklinski (67), der dann nach elf Jahren und neun Monaten an der Spitze des Unternehmens in Rente geht.

Storz' Vertrag lief eigentlich bis 2020, er hat ihn gekündigt. Die GWW sucht noch nach einem Nachfolger, denn am Prinzip der Doppelspitze will das Wiesbadener Unternehmen unbedingt festhalten. Eine Stellenanzeige wurde geschaltet; Bewerbungen werden noch bis zum 29. März 2018 entgegennommen. Storz war in der Geschäftsführung für das Bestandsmanagement und die Kundenteams zuständig, sein (Noch-)Kollege Hermann Kremer kümmert sich um die Grundstücksakquise sowie Projektentwicklung bzw. Neubau.

Die Volkswohnung bewirtschaftet ca. 13.200 eigene Wohnungen und 250 Gewerbeeinheiten und verwaltet 900 Wohnungen für Dritte. Die Volkswohnung-Gruppe beschäftigte laut dem Geschäftsbericht 2016 Ende des vorvergangenen Jahres rund 280 Mitarbeiter. Die GWW kommt mit ihrer Schwestergesellschaft GeWeGe Wohnungsgesellschaft der Stadt Wiesbaden auf einen ähnlich großen Bestand aus rund 13.500 Wohnungen und zählt 170 Mitarbeiter.

Harald Thomeczek

Peach Property: Verwaltungsrat wird eine Nummer größer

Köpfe 13.03.2018
Die Zürcher Peach Property Group, ein Bestandshalter deutscher Wohnungen, erweitert den Verwaltungsrat. Künftig soll das Gremium vier statt bisher drei Köpfe haben. Das Unternehmen will den ... 
Harald Thomeczek