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Mehr Geld gibt es nicht, aber auch nicht weniger

Ist das Gehaltssäckchen in diesem Jahr genauso schwer wie das aus dem
letzten? Stimmt genau! Das durchschnittliche Einstiegsgehalt hat sich
gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Lediglich in einzelnen Segmenten
gibt es Gehaltszuwächse zu verzeichnen.

Ist das Gehaltssäckchen in diesem Jahr genauso schwer wie das aus dem letzten? Stimmt genau! Das durchschnittliche Einstiegsgehalt hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Lediglich in einzelnen Segmenten gibt es Gehaltszuwächse zu verzeichnen.

Bild: iStockphoto/mediaphotos

Karriere 30.08.2012
Mehr Geld gibt es in diesem Jahr für Berufseinsteiger in der Immobilienbranche nicht, so lautet die schlechte Nachricht für den Nachwuchs aus der diesjährigen IZ-Umfrage im Rahmen der ... 

Mehr Geld gibt es in diesem Jahr für Berufseinsteiger in der Immobilienbranche nicht, so lautet die schlechte Nachricht für den Nachwuchs aus der diesjährigen IZ-Umfrage im Rahmen der Joboffensive. Die Studenten erhalten aber auch nicht weniger, heißt die gute Nachricht. Im Schnitt sind die Gehälter also unverändert geblieben, auch wenn in bestimmten Segmenten die Unternehmen vereinzelt etwas draufgelegt haben. Obwohl die Berufseinsteiger mit einem immobilienwirtschaftlichen Abschluss nach wie vor ein echtes Pfund in den Händen halten, haben sie ihre Gehaltswünsche leicht nach unten korrigiert.

Die Gehälter für Berufseinsteiger sind gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert geblieben. Der Durchschnittswert stieg lediglich um ein Viertelprozent auf 33.831 Euro. Das entspricht einem Plus von 86 Euro - zu wenig, um in Freude auszubrechen. Damit haben sich die Gehälter nach der Krise nun auf einem niedrigeren Level konsolidiert. Das diesjährige Durchschnittsgehalt liegt nur 471 Euro über dem des Krisenjahres 2009 (33.360 Euro) und weiterhin 1.580 Euro unter dem bislang höchsten Wert aus dem Jahr 2003. Das zeigen die Ergebnisse der diesjährigen Umfrage im Rahmen der Joboffensive, an der sich 86 Immobilienunternehmen beteiligt haben. 91% von ihnen haben Angaben zu ihren Gehaltsofferten für Berufseinsteiger gemacht.

Die verschiedenen Branchensegmente rufen unterschiedliche Einstiegsvergütungen auf, die insgesamt zwischen rund 31.800 Euro und 39.500 Euro schwanken. Am wenigsten gibt es in diesem Jahr bei den Facility-Managern bzw. Gebäudetechnikern. Sie offerieren im Schnitt nur 31.804 Euro. Etwas mehr legen die Immobilienmanager und -verwalter hin und zahlen im Schnitt 32.964 Euro. Die höchsten Gehälter werden jedoch im Investment geboten: 39.540 Euro. Das zweitattraktivste Einstiegsgehalt rufen die Asset-Manager/Vermögensverwalter auf (36.964 Euro).

Ordentliche Gehaltszuwächse im Segment Entwicklung/Planung/Bau

Auch wenn sich das Durchschnittsgehalt in diesem Jahr nur unmerklich verändert hat, ein Blick auf die verschiedenen Segmente offenbart doch deutliche Veränderungen, nach oben und nach unten. So haben Projektentwickler und -steuerer, Bauunternehmen, Bauträger sowie Architektur- und Ingenieurbüros in diesem Jahr eine große Schippe Geld draufgelegt: Fast 20% mehr gibt es in diesem Jahr für Einsteiger im Schnitt; das sind 36.538 Euro. Besonders gesucht sind offenbar Bachelor-Absolventen sowie Master-/Diplom-Absolventen mit Immobilienspezialisierung. Denn ihre Gehälter wurden um 25% bzw. 21% auf 39.157 Euro bzw. 43.364 Euro angehoben.

Ein anderes Bild zeigt sich in diesem Jahr bei den Immobilien-Dienstleistern, die leicht auf die Gehaltsbremse getreten sind. Die Immobilienberater, Researcher und Gutachter haben ihre Einstiegsgehälter um knapp 3% nach unten korrigiert. Von dieser Entwicklung sind besonders die Auszubildenden sowie Bachelor-Absolventen mit Immobilienspezialisierung betroffen. Sie erhalten im Schnitt noch 26.922 Euro bzw. 34.755 Euro.

Wie auch schon in den Jahren zuvor, lassen sich in den Gehaltsofferten bestimmte Muster erkennen: Höhere akademische Abschlüsse, die im Schnitt auch mit einer längeren Ausbildungsdauer einhergehen, werden besser vergütet. Je nach Ausbildungsgrad der Berufseinsteiger liegt die Vergütung zwischen rund 27.700 Euro für eine immobilienspezifische Berufsausbildung und 39.000 Euro für einen immobilienspezifischen Masterabschluss. Unterschieden wird in der Umfrage zur Joboffensive zwischen sechs Abschlüssen: immobilienspezifische Berufsausbildung (Lehre), Abschluss an einer Berufsakademie (duales Studium), allgemeiner bzw. immobilienspezifischer Bachelor-Abschluss von einer Hochschule bzw. Universität sowie allgemeiner/s bzw. immobilienspezifischer/s Master/Diplom einer Hochschule bzw. Universität.

Je höher der Abschluss, desto mehr Geld gibt es

Die Gehaltssprünge zwischen den einzelnen Abschlussarten sind mitunter erheblich: So erhält der Absolvent einer Berufsakademie rund 13% (3.729 Euro) mehr als ein ausgebildeter Lehrling. Wer einen allgemeinen Bachelor von einer Hochschule oder Universität in der Tasche hat, bekommt im Schnitt ca. 6% mehr Einstiegsgehalt angeboten als der Absolvent einer Berufsakademie, obwohl dieser formell in den meisten Fällen auch einen Bachelor-Abschluss erworben hat. Einen Sonderfall stellen hier die ehemaligen Berufsakademien in Baden-Württemberg dar: Mit der Namensänderung in Duale Hochschule Baden-Württemberg haben sie auch den Rang einer Hochschule erworben. Im Unterschied zu Fachhochschulen bilden sie aber weiterhin nach dem dualen System aus.

Die Gehaltsdifferenz zwischen einem allgemeinen Bachelorabschluss und einem allgemeinen Masterabschluss beträgt etwa 11% (3.481 Euro). Die zwei zusätzlichen Jahre im Hörsaal werden von den Unternehmen der Immobilienwirtschaft also honoriert. Das ist jedoch branchenübergreifend nicht so. Zwei Drittel der deutschen Unternehmen nehmen diese Unterscheidung nicht vor, wie eine Studie des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft zeigt.

Über die höchsten Gehaltssteigerungen mit einem Plus von fast 4% können sich in diesem Jahr die Absolventen von Berufsakademien freuen: Sie bekommen im Schnitt 31.471 Euro. Die Einstiegsgehälter dieser Absolventengruppe hatten in den vergangenen Jahren stark geschwankt. Am zweitstärksten sind in diesem Jahr die Gehälter von Absolventen eines allgemeinen Master- oder Diplom-Studiengangs gestiegen. Sie erhalten rund 3% mehr und damit im Schnitt 36.732 Euro.

Auch wenn die diesjährigen Ergebnisse sicherlich keinen großen Grund zum Jubeln geben, sie bieten auch keinen zum Weinen. Denn ein Vergleich der Durchschnittsgehälter für die sechs verschiedenen Abschlussarten offenbart zumindest keine Gehaltsabstriche. Am wenigsten zugelegt haben die Einstiegsgehälter von Absolventen einer immobilienspezifischen Lehre (0,6%), dicht gefolgt von Absolventen eines allgemeinen Bachelor-Studiums (0,7%) wie z.B. Betriebswirtschaftslehre.

Mehr Geld gibt es für immobilienspezifisches Fachwissen

Ein echtes Pfund haben die Absolventen immobilienspezifischer Studiengänge in der Hand. Denn Immobilien-Know-how wird von den Arbeitgebern der Branche finanziell honoriert. Von diesem Trend können Bachelor-Absolventen besonders stark profitieren. Sie erhalten im Jahr für ihr fachspezifisches Wissen rund 8% (2.580 Euro) mehr Gehalt als ihre Kommilitonen mit einem allgemeinen Abschluss. Diese Differenz hat sich gegenüber dem Vorjahr um rund 380 Euro vergrößert.

Wer sein Master- oder Diplom-Studium mit Immobilienspezialisierung absolviert hat, darf sich immerhin noch über ein rund 6% höheres Einstiegsgehalt (+2.238 Euro) als Absolventen ohne Immobilienspezialisierung freuen. Nachdem in den vergangenen beiden Befragungen die Differenz kontinuierlich auf knapp 3.000 Euro gestiegen war, fällt sie nun in diesem Jahr wieder geringer aus.

Fast sieht es so aus, als hätten die Studenten die Konsolidierung der Gehaltsangebote vorhergesehen - und schon vorausschauend ihre Gehaltswünsche diesem Trend angepasst. Um 2% haben Studenten im Erststudium ihre Gehaltsvorstellungen gegenüber dem Vorjahr nach unten geschraubt, und um sogar 7% die Studenten im Aufbaustudium. Sie glauben, dass sie bei realisticher Einschätzung durchschnittlich 37.009 Euro bzw. 46.648 Euro erzielen können. Damit liegen die Studenten im Erststudium deutlich über den durchschnittlichen Gehaltsangeboten für einen immobilienspezifischen Bachelor-Abschluss.

Studentinnen wollen weniger Geld als Studenten

Wie auch schon in den Vorjahren liegen die Studentinnen weit hinter den Gehaltsvorstellungen ihrer männlichen Kommilitonen zurück, und zwar um 12% im Erststudium und um 19% im Aufbaustudium. Damit hat sich die Schere gegenüber dem Vorjahr sogar noch vergrößert (9% bzw. 18%).

Warum backen Studentinnen so viel kleinere Brötchen, dass sie bei der Frage nach dem realistisch erzielbaren Gehalt auf ganz andere Werte als die Männer kommen? Zumal die Diskussion um die Frauenquote und "Equal Pay" aktuell geführt wird. Es kann sein, dass das traditionelle Rollenbild von Frauen immer noch so tief in den Köpfen verankert sei und auch die jungen Frauen unbewusst beeinflusse, sagt Carolin Eichholz. Sie ist seit mehr als zehn Jahren als Coach in der Immobilienwirtschaft beratend tätig, und kennt Kniffe, wie die mentalen Schranken beim Bewerbungsgespräch hochgeklappt werden können (siehe "3 Fragen an Carolin Eichholz" auf dieser Seite links).

Denn eines ist klar, wer sich "billiger" verkauft - die Differenz macht immerhin im Erststudium 4.810 Euro und im Aufbaustudium 9.855 Euro aus -, ist nicht unbedingt begehrenswerter. Das kennt der mündige Konsument von seinem eigenen Einkaufsverhalten. Wer sein Wissen zu einem niedrigen Wert verkauft, schadet im Zweifelsfall nur sich selbst und kommt aus der Nummer auch nicht so schnell wieder raus. Denn so etwas merken sich Chefs - zu ihren eigenen Gunsten.

3 Fragen an Carolin Eichholz

#B2V4L#

Frau Eichholz, warum äußern Studentinnen niedrigere Gehaltswünsche als ihre männlichen Kommilitonen?

Ich vermute, dass kollektiv in unserer Gesellschaft ein niedrigerer Wert für Frauenarbeit gespeichert ist als für Männerarbeit. Es ist sozusagen das "schwerer zu vermarktende Produkt". Das traditionelle Rollenbild von Frauen ist offensichtlich immer noch tief verankert und beeinflusst Menschen unbewusst, auch die jungen Frauen. Wer der Befragungsteilnehmerinnen hat schon eine Karrierefrau als Mutter?

Wie können Studentinnen vielleicht ihre mentalen Schranken überwinden, bevor sie ins Bewerbungsgespräch gehen?

Sie müssen vor allem lernen, einzig ihre Leistungen und ihre Fähigkeiten zu vermarkten und das Wissen um geschlechtsspezifische Unterschiede bei Gehaltsforderungen ignorieren. Eine sehr effektive Methode dafür ist die Tresor-Übung. Emotionen und Gedanken, die bei einem Gehaltsgespräch stören könnten, schließt man vorher in einem mentalen Tresor ein. Nach dem Gespräch holt man sie dann wieder hervor und kann diese bearbeiten.

Wie wirken zu niedrige oder zu hohe Gehaltsforderungen auf den Personaler?

Als ich noch Personalerin war, sind Bewerber bei mir nicht gescheitert, weil sie zu hohe oder zu niedrige Gehaltsforderungen aufgerufen haben. Dennoch kann ich nur jedem raten, zunächst seine Einstellung zum Geld zu klären und sich dann genau über die Gehaltsspannen für die Position, die ihn interessiert, zu informieren. Im dritten Schritt sollte man mit einem gesunden Selbstwertgefühl den eigenen Gehaltswert bestimmen. Dabei müssen Studentinnen lernen, sich wie ihre männlichen Mitbewerber nur auf die relevanten Fakten eines Gehaltsgesprächs zu konzentrieren. (sma)

Carolin Eichholz arbeitet seit 2001 als Coach und ist Inhaberin von immocoach.

Sonja Smalian

Keine Angst vor dem Berufseinstieg

Munteren Schrittes geht der Nachwuchs auf die Branche zu: 86% der
Studenten im Erststudium haben keine Angst vor dem Berufsanfang und
schätzen ihre Chancen auf direkten Einstieg nach dem Studium als gut bzw.
sehr gut ein.

Munteren Schrittes geht der Nachwuchs auf die Branche zu: 86% der Studenten im Erststudium haben keine Angst vor dem Berufsanfang und schätzen ihre Chancen auf direkten Einstieg nach dem Studium als gut bzw. sehr gut ein.

Bild: iStockphoto/ericsphotography

Karriere 30.08.2012
Angst vor der Zukunft haben die Studenten nicht, wie die Umfrage zur diesjährigen Joboffensive zeigt. Mit Schwierigkeiten beim Übergang in den Beruf rechnen nur 2% der Befragten im ... 

Angst vor der Zukunft haben die Studenten nicht, wie die Umfrage zur diesjährigen Joboffensive zeigt. Mit Schwierigkeiten beim Übergang in den Beruf rechnen nur 2% der Befragten im Erststudium. Und auch die Mehrheit der Studenten im Aufbaustudium erwartet eine positive Entwicklung der Karriere. Die Zuversicht der Studenten könnte auch darin begründet sein, dass die Branche für sie keine Blackbox ist, denn sie haben bereits während des Studiums zahlreiche Kontakte geknüpft - und jeder Dritte hat bereits eine feste Jobzusage in der Tasche.

Wie der Einstieg in die Arbeitswelt im Einzelfall gelingt, kann niemand vorhersagen. Doch bange machen lassen sich die Studenten immobilienwirtschaftlicher und verwandter Fächer vor diesem großen Schritt noch lange nicht. Sie blicken positiv in die Zukunft, wie die diesjährige Umfrage zur Joboffensive zeigt: 86% der 436 Studenten im Erststudium bewerten ihre Chancen auf einen direkten Einstieg in den Beruf nach dem Studium als sehr gut bzw. gut - und damit noch mehr als im Vorjahr (82%). Als eher schlecht oder schlecht sehen sie hingegen nur 2% an.

Auch die 278 Studenten im Aufbaustudium glauben an einen Karriere- bzw. Gehaltssprung nach dem Abschluss ihres jetzigen Studiums: Jeder Fünfte rechnet damit, dass sich sein Gehalt innerhalb der nächsten 24 Monate durch die Weiterbildung sehr stark verbessern wird, und 65% rechnen immerhin mit einer (leichten) Verbesserung. Fast identisch, aber um einen Prozentpunkt schwächer ausgeprägt, ist die Einschätzung der Funktionsverbesserung. Auch hier glauben die Studenten an den Erfolg ihres Aufbaustudiums. Dies könnte auch erklären, warum zwei Drittel der befragten Studenten ihr Aufbaustudium aus der eigenen Tasche bezahlen. Nur bei jedem Zehnten finanziert der Arbeitgeber die Weiterbildung vollständig und bei jedem Fünften beteiligt er sich zumindest an den Kosten.

Immo-Studenten positiver eingestellt als andere Studenten

Mit der Einschätzung zu ihrer Zukunft sind die Studenten der Immobilienwirtschaft deutlich positiver eingestellt als der bundesdeutsche Durchschnitt: "Nur" 71% von ihnen bewerten ihre Chancen für den eigenen Berufseinstieg als gut oder sehr gut, und jeder Fünfte äußert sich skeptisch, wie eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach zeigt.

Dass die Studenten der Immobilienwirtschaft keine Angst vor dem Berufseinstieg haben, dürfte auch den zahlreichen Branchenkontakten während der Studienzeit geschuldet sein: 38% der Studenten sind bereits von einem potenziellen Arbeitgeber angesprochen worden. Und zu knapp jeder fünften Nachwuchskraft haben bereits Personalberater Kontakt gesucht.

Frauen haben beim professionellen Netzwerken noch Nachholbedarf und müssen sich stärker engagieren. Denn während Unternehmen bereits auf 42% der Studenten aufmerksam geworden und auf diese zugegangen sind, berichten davon nur 34% der Studentinnen. Noch deutlicher ist der Unterschied beim Kontakt zu Personalberatern: 21% der Studenten wurden bereits angesprochen, aber nur 13% der Studentinnen.

Ein Drittel der Studenten hat bereits eine feste Jobzusage

Die positive Einschätzung ihrer beruflichen Einstiegschancen kommt nicht von ungefähr: Auffällig viele Immo-Studenten haben vor ihrem Abschluss schon eine feste Jobzusage in der Tasche, und zwar jeder Dritte (34%). Eine Zahl, die in den vergangenen Jahren erfreulich konstant geblieben ist. Als besonders erfolgreich erweisen sich auf dem Weg zum Arbeitsvertrag dabei Vereinbarungen mit dem aktuellen Arbeitgeber, z.B. bei berufsbegleitend Studierenden oder über Werkstudententätigkeiten, Praktika etc. In weiteren 9% der Fälle waren es ebenfalls die Arbeitgeber, die aktiv auf die Studenten zugekommen sind. Bei den Männern ist diese Quote mit 12% doppelt so hoch wie bei den Frauen, die hier ihren männlichen Kommilitonen hinterherhinken. Auch der Klassiker, die Bewerbung, ist nach wie vor ein erfolgversprechendes Mittel: In 9% der Fälle hat sie zum Job geführt.

Jedes zweite Unternehmen erhält zu wenige gute Bewerbungen

Und Bewerbungen kann die Wirtschaft brauchen: 42% der deutschen Unternehmen haben Schwierigkeiten, geeignete Fachkräfte zu finden. Damit liegen die deutschen Arbeitgeber acht Prozentpunkte über dem weltweiten Durchschnitt. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie Fachkräftemangel 2012 des Personalberatungsunternehmens ManpowerGroup.

Auch die 86 bei der Joboffensive befragten Immobilienunternehmen zeigen sich nicht zufrieden mit der Bewerbersituation: Jedes zweite Unternehmen ist unzufrieden mit der quantitativen Resonanz auf seine ausgeschriebenen Stellen. Auch bei den Initiativbewerbungen würden sich 50% der Unternehmen über mehr Bewerbungseingänge freuen, jedem zehnten sind es jedoch jetzt schon zu viele. Viel Raum, um positiv zu überzeugen, gibt es in puncto Qualität, denn 39% der eingehenden Unterlagen überzeugen nicht. Besonders unzufrieden zeigen sich die Personaler aus den beiden Segmenten Asset-Management/Vermögensverwaltung sowie Immobilienmanagement/-verwaltung. Dort fällt jede zweite Bewerbung qualitativ durch.

TIPP

Sie sind auf der Suche nach dem ersten, zweiten oder dritten Job, einem Praktikum, einer Werkstudententätigkeit oder einem praxisrelevanten Thema für die Abschlussarbeit? Auf dem IZ-Karriereforum für die Immobilienwirtschaft können Studenten, Absolventen und Young Professionals direkt Kontakte zu Personalverantwortlichen und Fachkräften von mehr als 30 Immobilienunternehmen knüpfen. Zahlreiche Unternehmenspräsentationen und ein umfangreiches Vortragsprogramm zu Karrieremöglichkeiten in der Immobilienwirtschaft ergänzen die Jobmesse. Integriert in die Job- und Karrieremesse ist der RICS-Hochschultag. Das nächste IZ-Karriereforum findet voraussichtlich am Samstag, 15. Juni 2013 in Frankfurt am Main statt. Infos zu der Veranstaltung unter www.iz-jobs.de/Karriereforum.

Sonja Smalian

Trotz Krise noch expansiv

Bewerbungsmappen sind auch weiterhin willkommen: Jedes zweite deutsche Immobilienunternehmen will Personal einstellen.

Bewerbungsmappen sind auch weiterhin willkommen: Jedes zweite deutsche Immobilienunternehmen will Personal einstellen.

Bild: Fotolia.de/Robert Kneschke

Karriere 30.08.2012
Die Krise im Euroraum holt die deutsche Wirtschaft ein, so lautete die Prognose des DIW Berlin - Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Ende Juli dieses Jahres. Die Schuldenprobleme ... 

Die Krise im Euroraum holt die deutsche Wirtschaft ein, so lautete die Prognose des DIW Berlin - Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Ende Juli dieses Jahres. Die Schuldenprobleme vieler europäischer Länder und die Unsicherheit an den Finanzmärkten würden das Wirtschaftswachstum in Deutschland belasten. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt hingegen bleibe robust, so die Einschätzung der Forscher. Das bestätigen auch die Ergebnisse der diesjährigen Umfrage zur Joboffensive: Jedes zweite Immobilienunternehmen will bis zum Frühjahr 2013 weiteres Personal einstellen.

Trotz Krise bleibt die Personalpolitik der deutschen Immobilienbranche expansiv. Jedes zweite Immobilienunternehmen will bis zum Frühjahr 2013 neues Personal einstellen. Ihre Mitarbeiterzahl halten wollen 42% der befragten Personalverantwortlichen. Das ist das Ergebnis der diesjährigen Umfrage zur Joboffensive, an der 86 Unternehmen der Immobilienwirtschaft teilgenommen haben. Seit zwölf Jahren führt die Immobilien Zeitung diese Arbeitsmarkt- und Gehaltsanalyse durch und befragt einmal jährlich neben den Unternehmen auch Studenten immobilienwirtschaftlicher und verwandter Studiengänge zur Personalnachfrage, Einstiegsgehältern und Anforderungs- und Qualifikationsprofilen. Schirmherrin der Initiative ist Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan.

Die Gehälter für Berufseinsteiger stagnieren

Besonders expansiv zeigen sich Unternehmen aus den Segmenten Entwicklung/Planung/Bau, Asset-Management/Vermögensverwaltung, Facility-Management/Gebäudetechnik und Immobilien-Dienstleister. Auch die in Deutschland aktiven Maklerhäuser hegen große Expansionspläne und wollen sich dafür personell verstärken (siehe Artikel "Makler legen kräftig zu", IZ 34/12).

Auch wenn die aktuellen Ergebnisse sicherlich vielen künftigen Berufseinsteigern Mut machen, zeigt der Vergleich mit den Vorjahresergebnissen bessere Werte für 2011. Im vergangenen Jahr wollten noch 55% der Befragungsteilnehmer die Mitarbeiterzahl im eigenen Unternehmen erhöhen.

Auch die Personalnachfrage in der Immobilienwirtschaft insgesamt schätzen die Personaler in diesem Jahr verhaltener ein als noch 2011: Damals prognostizierten 56% einen weiteren Personalaufbau in der Branche, in diesem Jahr sind es nur noch 37%. Immerhin rechnen weitere 48% mit einer unveränderten Beschäftigungssituation (Vorjahr: 38%).

Unverändert sind auch die Gehaltsofferten der Unternehmen geblieben: 33.831 Euro gibt es im Durchschnitt für Berufseinsteiger, das sind nur 86 Euro mehr als 2011. Doch die verschiedenen Teilsegmente bieten je nach Qualifizierungsgrad mehr - und immobilienspezifisches Fachwissen zahlt sich für den Nachwuchs weiterhin aus.

Sonja Smalian

Jürgen Fenk zum Immobilienvorstand der Helaba berufen

Jürgen Fenk.

Jürgen Fenk.

Bild: Helaba

Köpfe 29.08.2012
Jürgen Fenk (46) und Thomas Groß (47) sind in den Vorstand der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen, Frankfurt am Main, berufen worden. Sie treten die Nachfolge von Johann Berger, ... 

Jürgen Fenk (46) und Thomas Groß (47) sind in den Vorstand der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen, Frankfurt am Main, berufen worden. Sie treten die Nachfolge von Johann Berger, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Immobilienvorstand, sowie von Gerrit Raupach, im Vorstand u.a. verantwortlich für Marktfolge Kredit, an. Berger und Raupach werden Ende September dieses Jahres aus dem Vorstand ausscheiden. Wann Fenk und Groß ihre neuen Positionen antreten werden, steht derzeit noch nicht fest.

Fenk war seit September 2010 als Head of Commercial Real Estate Finance bei der österreichischen Bank Bawag, Wien, tätig gewesen. Davor war er von Juli 2009 bis August 2010 Bereichsleiter für das internationale Immobilienfinanzierungsgeschäft der Helaba gewesen. Im Helaba-Vorstand wird er für die Geschäftsbereiche Immobilienkreditgeschäft, Vertriebsmanagement Immobilien und Immobilienmanagement verantwortlich sein. Groß kommt von der WestLB, wo er bis zum 15. August dieses Jahres Vorstand für Marktfolge, Risiko und Finanzen war. Bei der Helaba wird er als Chief Risk Officer für die Bereiche Marktfolge Kredit und Risikoüberwachung zuständig sein.

Sonja Smalian

Norbert Müller leitet Vertrieb in Auslandsmärkten der pbb

Norbert Müller.

Norbert Müller.

Bild: pbb

Köpfe 28.08.2012
Norbert Müller (47) ist zum Vertriebsleiter für Frankreich, Spanien und Skandinavien der pbb Deutsche Pfandbriefbank, München, berufen worden. Er tritt seine neue Position zum 1. September ... 

Norbert Müller (47) ist zum Vertriebsleiter für Frankreich, Spanien und Skandinavien der pbb Deutsche Pfandbriefbank, München, berufen worden. Er tritt seine neue Position zum 1. September dieses Jahres an. Mit der Berufung Müllers ist die neue Vertriebsorganisation für das Immobilienfinanzierungsgeschäft nun vollständig umgesetzt, wie die pbb mitteilte. Charles Balch betreut seit Ende März 2012 internationale Kunden, die länderübergreifend agieren. Außerdem kümmert er sich um die Märkte Großbritannien und CEE. Gerhard Meitinger leitet seit Anfang Mai dieses Jahres das Immobiliengeschäft in Deutschland und Vorstand Bernhard Scholz ist für die Immobilienfinanzierung und den Geschäftsbereich öffentliche Investitionsfinanzierung verantwortlich.

Vor seinem Wechsel war Müller für das belgische Familienunternehmen Wilhelm & Co. tätig. Bei dem Unternehmen, das sich auf die Bereiche Stadtsanierung und Immobilienentwicklung konzentriert, war Müller schwerpunktmäßig für das Investment und das Asset-Management zuständig gewesen. Weitere berufliche Stationen waren u.a. die DePfa Bank sowie Jones Lang LaSalle, wo er u.a. als Geschäftsführer in Deutschland die Bereiche Capital Markets und Advisory/Valuation Services verantwortet hatte.

Sonja Smalian