Karriere-News

Martin Haller und Kai Bodenstedt werden Country Managing Partner bei DLA Piper

Köpfe 28.10.2022

Kurt Jovy

Kurt Jovy entspannt nach der Arbeit gerne beim Fliegenfischen

Kurt Jovy entspannt nach der Arbeit gerne beim Fliegenfischen

Quelle: Kurt Jovy

Karriere 27.10.2022
Nach eigener Aussage sucht Kurt Jovy beruflich seit jeher die Herausforderung. Karrierestationen vom kaufmännischen Projektentwickler bei Deutsche Immobilien Chancen über den Director of ... 

Nach eigener Aussage sucht Kurt Jovy beruflich seit jeher die Herausforderung. Karrierestationen vom kaufmännischen Projektentwickler bei Deutsche Immobilien Chancen über den Director of Acquisition Europe bei Heitman oder den Head of Investment Management für die DACH-Region bei Real I.S. führten ihn schließlich in die Position des Head of Real Estate Product Management bei Universal Investment. Seinen privaten Lebensmittelpunkt hat er in München gefunden, wo er mit seiner Frau Alice, einer gebürtigen Engländerin, seit neun Jahren lebt. Entspannung findet er an schönen Urlaubsorten, bei einem asiatischen Candlelight-Dinner mit seiner Frau oder beim Fliegenfischen mit den Isar-Fischern.

Wo wohnen Sie zurzeit?

Ich bewohne derzeit zwei Eigentumswohnungen. Mein Hauptwohnsitz ist in München-Bogenhausen. Mein Zwei-Zimmer-Appartement in Frankfurt am Main hat den besonderen Vorteil, dass es direkt neben dem Büro liegt.

Bitte beschreiben Sie Ihre Wohnung in ein paar Sätzen?

Die Erdgeschosswohnung in München, Baujahr 2002, hat drei Zimmer, liegt sehr zentral und dennoch komplett im Grünen. Von dem Park, auf den ich freie Sicht habe, komme ich per pedes direkt in den Englischen Garten. Ich kann also, wenn ich zur Tür rauskomme, direkt losjoggen.

Wo ist Ihr Lieblingsplatz in der Wohnung? Und warum?

Das Sofa, weil man von hieraus einen idealen Blick ins Grüne und auf den Fernseher hat.

Haben Sie bei dieser Immobilie oder einer anderen beim Bau schon einmal selbst mit Hand angelegt? Wenn ja: wie genau und wie häufig?

Ich bin in dem Sinne kein Hobby-Handwerker. Aber meine Affinität zu Immobilien wurde mir – so erzählt es meine Mutter gern – quasi in die Wiege gelegt. Als ich unterwegs war, haben meine Eltern gerade unser Haus geplant und gebaut. Das muss wohl etwas in mir ausgelöst haben.

Was muss das perfekte Haus oder die perfekte Wohnung unbedingt haben?

Für mich ist eine Wohnung perfekt, wenn sie geschickt geschnitten ist und damit viel Flexibilität bietet. So, dass man sie an die aktuellen Anforderungen anpassen kann – zum Beispiel, indem man ein Zimmer neu abteilt. Das ist bei einer Wohnung schwieriger als bei einem Haus. Wichtige Must-haves sind außerdem bodentiefe Fenster und ein offener Kamin – auch wenn letzteres klimabedingt mit jeder Menge Auflagen verbunden ist.

Wie und wo möchten Sie im Alter gerne wohnen?

München wird immer unser Hauptwohnsitz sein. Einen zweiten Wohnsitz in einer wärmeren Gegend kann ich mir für den Winter allerdings auch vorstellen. Ob in Italien, Spanien oder Palm Springs – das weiß ich noch nicht. Andererseits muss man mal abwarten, wie es mit dem Klimawandel weitergeht. Vielleicht ist es am Tegernsee irgendwann so mild, dass die Sehnsucht nach mediterranen Gefilden ohnehin abklingt. Eine Alternative zu München würde mir schon gefallen. Unter Umständen wird es ja – auch im Interesse meiner Frau – ein mittlerweile mildes Cornwall.

Wie haben Sie den Weg in die Immobilienbranche gefunden?

Ich komme aus einer Juristenfamilie und wollte ursprünglich Anwalt werden. Aber dann hat ein Freund, der gerade in der Ausbildung zum Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft war, mein Interesse für die Branche geweckt. Wirklich ausschlaggebend war aber ein Gespräch mit dem damaligen Geschäftsführer der Corpus. Er hat gespürt, dass mich das Thema Immobilien begeistert. Seinem Vorschlag, nach der Ausbildung ein weiteres Jahr zu bleiben und parallel nach einem passenden Studiengang zu schauen, bin ich gefolgt – zumal ich das meinen Eltern gut verkaufen konnte. Als vier Monate später das Angebot mit Leipzig kam, hat es mich endgültig gepackt. Ich bin dem Mann heute noch dankbar, weil der Werdegang für mich spannend und letztlich auch der richtige war.

Was braucht man Ihrer Einschätzung nach, um es in Ihrem Job zu etwas zu bringen?

Man muss den Job gern machen – mit ganzem Herzen und aus voller Überzeugung. Erfüllung und ein echtes Interesse halte ich für die wichtigsten Treiber, um voranzukommen.

Wie feiern Sie Ihre Erfolge?

Am liebsten gehe ich mit den direkt Beteiligten aus und wir stoßen gemeinsam an. Erfolge sollte man genießen, aber ich bin keiner, der es übertreibt. Riesenpartys sind nicht mein Ding. Ich lasse die Dinge auch gern bei einem Spaziergang mit meinem Westi Revue passieren.

Wie gehen Sie mit Misserfolgen um?

Auch da hilft ein Spaziergang mit dem Hund. Ich kann dabei sehr gut abschalten, Abstand gewinnen. Mein Hund freut sich immer über die Zeit, die ich ihm widme.

Was finden Sie an der Immobilienbranche besonders gut?

Dass sich die Branche so weiterentwickelt und professionalisiert hat. Anders als bei Aktienfonds werden greifbare Werte geschaffen. Und man hat sehr viel mit Menschen zu tun. Die leben und arbeiten in den Objekten, folglich muss und darf man sich mit ihnen auseinandersetzen. Da lässt sich nichts beiseiteschieben oder wegradieren.

Aber es gibt bestimmt auch etwas, das Sie an der Branche stört ...

Bei einigen Protagonisten in der Branche stört mich der extreme Hang zur Selbstdarstellung. In der Summe lässt das aber nach. Inzwischen gibt es auch zahlreiche immobilienwirtschaftliche Studiengänge. Compliance hat sich durchgesetzt. Sprich: Die Branche ist da viel professioneller geworden.

Baulöwe, Miethai, Heuschrecke: Leute, die mit Immobilien Geld verdienen (wollen), haben nicht immer den besten Ruf. Zurecht?

Ja, es gibt sie, aber ihre Zahl geht zurück.

Was würden Sie heute beruflich machen, wenn Sie nicht Immobilienprofi geworden wären?

Vermutlich Jurist. In meiner Familie hat das Tradition.

Sie würden jungen Leuten raten, den Weg in die Immobilienwirtschaft einzuschlagen, weil ...

… die Immobilienwirtschaft Zukunft hat und eine enorme Bandbreite an Berufen bietet. Zudem hat die Branche vor dem Hintergrund des Klimawandels viele anspruchsvolle Aufgaben zu bewältigen. In dem Spruch "Das Erdgeschoss ist das Penthouse der Zukunft" steckt angesichts steigender Temperaturen viel Wahres. Junge Menschen, die gern Verantwortung übernehmen und Innovationen auf den Weg bringen wollen, können gerade jetzt sehr viel bewegen.

Haben Sie irgendwo auf der Welt eine Lieblingsimmobilie?

Der von der Bauhaus-Legende Mies van der Rohe entworfene deutsche Pavillon für die Weltausstellung 1929 in Barcelona. Genau dieses Design wurde in Palm Springs fortgesetzt.

Und welches Gebäude in Deutschland würden Sie gerne abreißen und warum?

Das Technische Rathaus in Frankfurt am Main. Zum Glück sind mir die Stadtplaner schon zuvorgekommen. Mittlerweile wurde diese Bausünde durch die Neubebauung des Dom-Römer-Areals geheilt.

Was bringt Sie privat auf die Palme? Und was beruflich?

Ungerechtigkeit – sowohl als auch.

Wo oder wie können Sie sich besonders gut entspannen oder abschalten?

Wenn ich erst mit dem Hund in den Park gehe und anschließend beim Fliegenfischen durch die Isar wate.

Für welches private Vergnügen haben Sie zu wenig Zeit?

Fliegenfischen.

Nennen Sie einen Ihrer Lieblingssongs?

„Don't stop believin“ von Journey.

Wenn Sie an Ihren letzten Urlaub denken, denken Sie an was …?

An Entspannung – an eine gute Zeit mit der Familie.

Homeoffice, Büro oder mobil in der Bahn? Wo arbeiten Sie am häufigsten?

Am liebsten arbeite ich im Büro, weil ich den kollegialen Austausch schätze. Ich arbeite aber auch gern im Homeoffice oder mobil. Ich bin es einfach gewohnt, viel unterwegs zu sein.

Wie gehen Sie am liebsten aus?

Meine Frau und ich, wir gehen am liebsten schön zum Essen ins Restaurant. Ich habe ein Faible für asiatische Küche. Ab und an trifft man mich im Cochinchina – einem wirklich guten Vietnamesen in Schwabing. Großartiges Flair, delikate Gerichte, kann ich nur empfehlen.

Und mit welcher noch lebenden Persönlichkeit würden Sie dort gerne einmal einen Abend verbringen? Warum?

Franz Beckenbauer. Mit einem Mann, der mal in der Kfz-Abteilung der Allianz angefangen hat und dann zur Lichtgestalt des internationalen Fußballs wurde, gehen die Gesprächsthemen nicht aus.

Verraten Sie uns auch noch Ihr Lieblingsgericht?

Asiatische Bowl.

Gibt es etwas im Ausland, was Sie in Deutschland vermissen?

Positives Denken.

Sie haben 100.000 Euro zur freien Verfügung und müssen das Geld komplett ausgeben – welchen Traum erfüllen Sie sich?

Eine Blockhütte in Montana. Für ein Haus wird es nicht ganz reichen.

Das Interview führte Janina Stadel

Janina Stadel