Karriere-News

Roland Bosch löst Udo Berner bei Wolff & Müller ab

Köpfe 03.05.2021
Udo Berner zieht sich aus der Geschäftsführung des Stuttgarter Bauunternehmens Wolff & Müller zurück. Er macht Platz für Dr. Roland Bosch, der zuletzt Vorstandsvorsitzender von Deutsche ... 

Udo Berner zieht sich aus der Geschäftsführung des Stuttgarter Bauunternehmens Wolff & Müller zurück. Er macht Platz für Dr. Roland Bosch, der zuletzt Vorstandsvorsitzender von Deutsche Bahn Cargo war.

Seit Anfang Mai gehört Bosch zur Führungsetage von Wolff & Müller, ab 1. Juli wird er offiziell den Posten des kaufmännischen Geschäftsführers übernehmen. Diese Aufgaben hatte zuvor zwölf Jahre lang Udo Berner übernommen. Der 65-Jährige zieht sich allerdings nun in seinen aktiven Ruhestand zurück. Beratend bleibt er dem Unternehmen erhalten, seinen Beiratsvorsitz behält er und auch als Chefaufseher des polnischen Bauunternehmens Erbud bleibt er aktiv. Auch einzelne Großkunden sowie Verbände, Vereine und politische Vertreter werden weiterhin mit ihm zu tun haben.

Bosch wird in seiner neuen Funktion vor allem mit dem geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Albert Dürr und Oliver Wilm an der Unternehmensspitze zusammenarbeiten. Wilm und er teilen sich das Aufgabengebiet Bau, während sich Dürr den Themen Bau- und Rohstoffe sowie Dienstleistungen widmet.

Im Rückblick kann der studierte Physiker und Betriebswirt Bosch auf Erfahrungen aus seiner Arbeit für die Boston Consulting Group, Daimler und Deutsche Bahn Netz zurückgreifen. Beim Autohersteller Daimler leitete er etwa die Strategieabteilung und später die Finanzen des Geschäfts in und mit Nordostasien, für Deutsche Bahn Netz war er ab 2013 als Vorstand Produktion tätig.

Anke Pipke

ICG wünscht sich stärkere Aufsichtsräte von KVGs

Karriere 29.04.2021
Der Klimawandel, die Pandemie, die Digitalisierung und die gestiegene öffentliche Aufmerksamkeit stellen die Arbeit der Aufsichtsräte von Immobilien-Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVG) ... 

Der Klimawandel, die Pandemie, die Digitalisierung und die gestiegene öffentliche Aufmerksamkeit stellen die Arbeit der Aufsichtsräte von Immobilien-Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVG) künftig vor größere Herausforderungen. In einem Praxisleitfaden hat das Institut für Corporate Governance in der deutschen Immobilienwirtschaft (ICG) ein Best-of für die Besetzung dieser Gremien zusammengetragen.

Schluss mit dem Altherrenclub, bestehend aus schillernden Namen, alten Seilschaften und ausgedienten Geschäftsführern, die im Verborgenen agieren und allein die Geschäftszahlen im Blick haben. Ein solches Klischee von Aufsichtsräten, insbesondere bei denen von Kapitalverwaltungsgesellschaften, soll sich zu einem Bild von Gremien wandeln, die auf eine breite und tiefe Wissensbasis, eine klare Definition der Aufgaben, transparente Datengrundlagen und aktiven Anlegerschutz setzen. So wünscht es sich das ICG in seinem Praxisleitfaden. Unter der Leitung von Dr. Georg Allendorf, Susanne Eickermann-Riepe, Ingo Hartlief und Werner Knips hat ein Arbeitskreis mit weiteren namhaften Vertretern der Immobilienbranche ein Idealbild aus den aktuellen Begebenheiten in vielen KVG-Gremien zusammengesetzt.

Die Mischung macht's

Um auf die verschiedenen Herausforderungen der Zukunft zu reagieren, bedürfe es beispielsweise einer guten Mischung von internen Kennern des Geschäfts und von Branchenexternen, die etwa in Sachen Klimaeffizienz Input aus anderen Wirtschaftszweigen einbringen können. Mindestens die Hälfte des Aufsichtsrats sollte durch externe und unabhängige Experten besetzt sein, meint das ICG.

Mehr Transparenz bei der Vergütung

Zudem fordert das Institut bei der Besetzung der Posten im Aufsichtsrat transparentere Informationen zur Eignung der Kandidaten sowie letztlich auch ihrer Vergütung. Für letzteres gibt es eine Spanne von 34.500 bis 46.000 Euro für jährlich 15 bis 20 Tage an. Das seien Werte, die sich aus der Diskussion im Arbeitskreis ergeben haben, erklärt Allendorf. Allerdings könne der Tagessatz stark variieren, beispielsweise je nach Größe der KVG, dem Volumen des verwalteten Vermögens, Aufgaben und individueller Qualifikation der Aufsichtratsmitglieder, ergänzt Eickermann-Riepe.

Anke Pipke

Most Aspiring Talents starten Netzwerkarbeit

Dominik Talhof, Frederik Walbaum und Michael Urmann (von links) sind die Initiatoren des MAT-Netzwerks.

Dominik Talhof, Frederik Walbaum und Michael Urmann (von links) sind die Initiatoren des MAT-Netzwerks.

Quelle: Heuer Dialog, Urheber: Johannes Haas

Karriere 29.04.2021
Junge Talente sollen neue Ideen in die Immobilienwirtschaft bringen. Das ist das Ziel des MAT-Netzwerks, das jetzt seine Arbeit aufnimmt. Zum Start mit dabei sind 30 Nachwuchskräfte aus ... 

Junge Talente sollen neue Ideen in die Immobilienwirtschaft bringen. Das ist das Ziel des MAT-Netzwerks, das jetzt seine Arbeit aufnimmt. Zum Start mit dabei sind 30 Nachwuchskräfte aus ganz Deutschland.

Mit 30 Auszeichnungen für junge Menschen ist der Startschuss für das Netzwerk Most Aspiring Talents (MAT) gefallen. Die maximal 30-Jährigen möchten einen Umbruch in der Immobilienbranche vorantreiben und sich auf Themen wie die Nachhaltigkeit von Gebäuden konzentrieren, aber auch digitale Lösungen für verschiedene Tätigkeitsfelder schaffen. Lust auf diese Aufgaben hatten im Vorfeld rund 80 Nachwuchskräfte aus der Branche. Sie haben Bewerbungen mit Videobeiträgen, Empfehlungsschreiben und Fragebögen eingereicht und wollten sich so einen Platz im Netzwerk erkämpfen. Gefragt waren dabei Einsendungen von "Personen, die über den Tellerrand der Branche hinausgucken", erklärt Michael Urmann, der zusammen mit Dominik Talhof und Frederik Walbaum den Förderverein der Deutschen Immobilienwirtschaft gegründet und das MAT-Netzwerk initiiert hat. Sie wollen einen "interdisziplinären Think -Tank" schaffen und nehmen nur Kandidaten auf, die neben ihrer Karriere auch gesellschaftliche Ziele vor Augen haben. "Innovationskraft und soziales Engagement sind uns wichtiger als verkaufte Immobilien", sagt Talhof und erklärt, dass viele Anwärter auf einen Platz im Netzwerk noch näher am Studium als am Beruf stehen.

Wer künftig den Titel Most Aspiring Talent tragen darf, hat eine siebenköpfige Jury entschieden. Im Premierenjahr landeten die Bewerbungen auf den Schreibtischen von Susanne Eickermann-Riepe (Rics Deutschland), Sandra Scholz (ehemals Commerz Real), Larissa Lapschies (ADI Akademie der Immobilienwirtschaft und Immobilienjunioren), Thomas Beyerle, (Catella Property Valuation), Alexander Ubach-Utermöhl (Blackprint Booster), Andreas Schulten (Bulwiengesa) und Thomas Porten (Immobilien Zeitung).

Damit das Netzwerk nach der Preisverleihung richtig durchstarten kann, haben die Initiatoren einige Immobilienhochschulen, Verbände und Unternehmen als Partner für ihr Projekt gewinnen können. Für die ersten 30 MATs soll die Netzwerkarbeit sofort beginnen. Sie können dann von Austauschtreffen und Einladungen zu Veranstaltungen profitieren, um sich und ihre Ideen in der Branche zu positionieren. Mit einer zweiten Award-Runde soll die Liste der Most Aspiring Talents dann im kommenden Jahr weiter wachsen.

Janina Stadel

"Ich konnte stets eigenständig arbeiten"

Henning Hausmann beendet seine berufliche Laufbahn und widmet sich seinen privaten Interessen.

Henning Hausmann beendet seine berufliche Laufbahn und widmet sich seinen privaten Interessen.

Quelle: Bauwert, Urheber: Jörg Müller

Karriere 29.04.2021
Eigentlich wollte Henning Hausmann, langjähriger Leiter Investment des Berliner Projektentwicklers Bauwert, nur ein wenig neben der Uni jobben, als er sich vor 37 Jahren bei dem damals ... 

Eigentlich wollte Henning Hausmann, langjähriger Leiter Investment des Berliner Projektentwicklers Bauwert, nur ein wenig neben der Uni jobben, als er sich vor 37 Jahren bei dem damals frisch gegründeten Unternehmen bewarb. Doch dann blieb er bis zum selbst gewählten vorzeitigen Ruhestand. Seine Entscheidung hat er nie bereut.

Immobilien Zeitung: Herr Hausmann, Sie waren ihr ganzes Berufsleben einem einzigen Arbeitgeber treu. Solch einen Werdegang findet man heutzutage kaum noch. Haben Sie schon als junger Mensch von einer Karriere in der Immobilienbranche geträumt?

Henning Hausmann: Nein, keineswegs, ich hatte viele Ideen. In meiner Jugend war ich Rettungsschwimmer beim DLRG und beim Roten Kreuz als Rettungssanitäter aktiv. Damals hatte ich den Wunsch, in die medizinische Richtung zu gehen und vielleicht Arzt zu werden. Aber ich war auch ein begeisterter Elektrotechnikfan. Elektrotechnik habe ich zunächst auch studiert, doch das Studium war mir zu trocken und ich sattelte auf Betriebswirtschaft um.

IZ: Und wie sind Sie bei Bauwert gelandet, die damals noch ihren Sitz in München hatte?

Hausmann: Jürgen Leibfried und den heutigen zweiten Bauwert-Vorstand Michael Staudinger lernte ich als Student in München kennen, wo ich nach langen Jahren in Japan damals lebte. Als Leibfried am 1. November 1983 Bauwert gründete, suchte er freie Mitarbeiter. Ich half dabei, das erste Büro in Schwabing einzurichten, und unterstützte die Firma bei der Suche nach geeigneten Häusern, die gekauft und saniert werden sollten. Damals bin ich noch mit dem Auto durch die Stadt gefahren und habe passende Grundstücke und deren Eigentümer ausfindig gemacht. Tja, und dann bin ich 37 Jahre lang bei Bauwert kleben geblieben (lacht). Mein Studium habe ich übrigens nicht beendet. Das Praktische hat mir schon immer mehr Spaß gemacht, ich war schon immer eher ein Macher-Typ.

Learning by Doing statt büffeln an der Uni

IZ: Sie sind viele Jahre lang verantwortlich gewesen für den Bereich Investment. Wie haben Sie sich diese Fähigkeiten angeeignet?

Hausmann: Das war bei uns allen mehr oder weniger Learning by Doing. Nur Leibfried hatte während seines Studiums schon bei einem Bauträger gejobbt und erste Erfahrungen gesammelt. Das brachte ihn auch auf die Idee, Bauwert zu gründen. Bei den ersten Projekten halfen die Eltern bei der Finanzierung. München war damals schon sehr teuer und Bauwert verfügte nicht über hohe Eigenmittel, also schauten wir uns auch außerhalb von München nach Orten um, wo man günstig Immobilien erwerben konnte. So landeten wir in Berlin, wo Bauwert sehr schnell ein kleines Büro eröffnete. Das war 1984, damals konnten man noch für 500 bis 600 DM/m² Altbauten in der Westberliner Innenstadt erwerben.

IZ: Was war das erste eigene Projekt von Bauwert?

Hausmann: Das war ein Altbau in der Mainauer Straße in Berlin-Friedenau, den wir saniert und verkauft haben. Der Zufall spielte uns dabei in die Hände, dieses Geschäftsmodell im größeren Rahmen aufzuziehen. Leibfried saß eines Tages im Flieger neben Prinz Alexander zu Hohenlohe-Jagstberg, der mit seinem Partner Egon Banghard damals zu den größten Strukturvertrieben geschlossener Fonds gehörte. Banghard hat dann die meisten von Bauwert gekauften und sanierten Altbauten erfolgreich im geschlossenen Fondsmodell vertrieben. Nach der Wende errichteten wir dann zudem geförderte Wohnungsneubauten sowie die ersten Büroprojekte, vornehmlich in Berlin-Mitte.

IZ: Sie haben aber keine Anleger in die Insolvenz geschickt?

Hausmann: Nein. In den Rankings des Cash-Magazins stand Bauwert damals viele Jahre ganz oben auf der Liste der Fondsinitiatoren und ist bis heute mit allen Immobilienprodukten erfolgreich. Wenn ich mir diese Liste heute anschaue, dann gibt es kaum noch eine dieser Firmen.

IZ: Welches waren die spannendsten Projekte, die Sie begleitet haben?

Hausmann: Am interessantesten ist natürlich die Entwicklung ganzer Quartiere wie das Projekt Box Seven mit 645 Wohnungen, mit Büros, Geschäften, einer Kita und einem kleinen Stadtpark in Berlin-Friedrichshain. Zu meinen persönlichen Lieblingsprojekten gehört neben der Umwandlung eines großen Industriewalzwerks in Duisburg zu einem Büro- und Gewerbepark aber auch die Unternehmenszentrale von E-Plus, die wir auf dem ehemaligen Kaufring-Areal am Düsseldorfer Flughafen errichtet haben. Damals im Jahr 2006 hatten wir uns beim Insolvenzverwalter von Kaufring die Option für den Erwerb einiger Grundstücke gesichert und sind auf Mietersuche gegangen. Als sich E-Plus für den Standort interessierte, haben wir uns auf der Mipim mit dem damaligen Düsseldorfer Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU) getroffen und um einen Termin gebeten. Erwin ist für mich bis heute ein Musterbeispiel für eine politische Führungskraft, weil er für die eigene Stadt richtig etwas bewegt hat. Er hat sich jedes Projekt persönlich angeschaut und, wenn er einen Nutzen für die Stadt darin sah, dafür gesorgt, dass es schnell umgesetzt werden konnte. Im Fall von E-Plus war das beispielsweise so. Schon eine Woche nach der Mipim saßen wir mit allen wichtigen Protagonisten aus dem Düsseldorfer Rathaus zusammen und konnten unser Projekt vorstellen. Alle waren sich einig, wir stellten eine Bauvoranfrage und nur eine weitere Woche später hatten wir bereits einen positiven Bauvorbescheid in der Tasche und konnten am Ende tatsächlich einen Vertrag mit E-Plus schließen.

IZ: Das klingt ein bisschen nach Monarchie.

Hausmann: Nein, Erwin war eine Persönlichkeit, die Entscheidungen getroffen hat. Solche Menschen gibt es heute kaum noch. Früher gab es mehr Miteinander zwischen Behörden, Entscheidungsträgern und Entwicklern. Heute läuft man oft gegen Mauern und manche Entscheidungen sind schwer nachvollziehbar oder sie ziehen sich lange hin.

IZ: Was meinen Sie damit?

Hausmann: In Friedrichshain-Kreuzberg mussten wir bei einem Projekt zweieinhalb Jahre ringen, um einen positiven Bauvorbescheid zu erhalten. Und in Friedenau, wo wir heute bereits Wohnungen bauen wollten und dafür alte Garagen und ein zweigeschossiges Wohnhaus hätten abreißen müssen, sind die Gebäude nach dem Bekanntwerden unseres Projekts auf Initiative von Anwohnern jetzt zum Teil unter Denkmalschutz gestellt worden. Das erscheint mehr als verwunderlich, denn die vorherige Eigentümerin hatte wiederholt versucht, das Ensemble aus einem Ateliergebäude und Wohnhaus unter Denkmalschutz stellen zu lassen, was aber abgelehnt worden war, und in einer Denkmalliste befanden sich die Gebäude auch nicht. Einen positiven Bauvorbescheid für unser Projekt hatten wir übrigens schon in der Tasche, bevor die Denkmalschützer ins Spiel kamen.

IZ: Und jetzt?

Hausmann: Wir sind nun in Abstimmungen mit dem Bezirk für eine Teilbebauung des Grundstücks im Bereich der abzureißenden Garagen. Das Grundstück mit dem Wohnhaus und dem Ateliergebäude im hinteren Bereich, das wir übrigens ohnehin erhalten wollten, lassen wir, wie es ist.

Kompromissbereitschaft gehört zum Geschäft

IZ: Das heißt, Bauwert versucht nicht dagegen zu klagen?

Hausmann: Das war und ist nicht der Stil von Bauwert. Wir versuchen immer, so gut es geht, einen Kompromiss zu finden, auch wenn es länger dauert oder aufwändiger ist. Am Ende ist es immer unser Ziel, dass alle Beteiligten zufrieden sind. Wir versuchen, möglichst alle mitzunehmen, wenn wir ein Projekt realisieren. Das haben wir beispielsweise auch auf dem Kaufring-Areal hinbekommen, wo wir vor der Ansiedlung von E-Plus die neue Verwaltungszentrale von C&A errichtet haben. Bei der Standortwahl für den neuen Unternehmenssitz mussten wir nicht nur mit Redevco, der Immobilientochter von C&A, konkurrieren, sondern auch die Mitarbeiter überzeugen, die aus bester Innenstadtlage nach draußen an den Flughafen ziehen sollten. Um die Vorteile des angedachten neuen Standorts zu zeigen, ließen wir uns die Postleitzahlen aller damaligen Mitarbeiter geben und errechneten in einer internen Studie, wie viel Zeit sie jeweils benötigten, um zur Arbeit an den alten und an den neuen Standort zu gelangen. Das Ergebnis stellten wir bei einer großen Veranstaltung vor 1.200 C&A-Mitarbeitern auf dem Neubaugrundstück vor: 80% der Mitarbeiter hatten demnach kürzere Arbeitswege und nach einem Umzug in die neue Zentrale deutlich mehr Zeit.

IZ: Eine schlaue Idee, um für einen Standort zu werben. Sie haben sich ja quasi nebenbei auch um Marketing und Pressearbeit bei Bauwert gekümmert. Wie kam das?

Hausmann: Als ich eines Tages zu Leibfried sagte, es wäre schön, wenn über uns einmal etwas in der Zeitung stehen würde, erwiderte er: "Gute Idee, dann mach!" Ja und dann habe ich gemacht und festgestellt, dass mir auch diese Aufgabe viel Freude bereitet.

IZ: Haben sie Ihre Entscheidung, so lange bei Bauwert geblieben zu sein, je bereut?

Hausmann (wie aus der Pistole geschossen): Nein, niemals! Bei Bauwert konnte ich stets eigenständig arbeiten, verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen und mich weiterentwickeln. Deshalb hatte ich auch nie das Bedürfnis, in ein anderes Unternehmen zu wechseln, oder das Gefühl, etwas zu versäumen. Und natürlich werde ich mit Leibfried und Staudinger immer freundschaftlich verbunden sein und auch mit Bauwert in Kontakt bleiben.

IZ: Wenn für Sie bei Bauwert alles immer gut gelaufen ist, was ist dann Ihr Beweggrund, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen.

Hausmann: Das hat in erster Linie persönliche Gründe. In meinem Familien- und Freundeskreis sind einige Menschen leider recht jung gestorben, das macht etwas mit einem und hat mich und meine Frau dazu bewegt, diese Entscheidung zu treffen: Wenn ich 60 bin, wollten wir beide aufhören zu arbeiten und die Welt bereisen, solange wir noch fit sind. Reisen war schon immer unser großes Hobby, und wir freuen uns darauf, bald länger als zwei, drei Wochen unterwegs sein zu können. Ich fotografiere außerdem sehr gerne und habe Lust, in die Bücherwelt einzusteigen, um beispielsweise ein Buch über historische Hotels in aller Welt zu schreiben. Außerdem will ich die Homepage immerreisen.de mit neuen Reiseberichten füttern.

IZ: Herr Hausmann, herzlichen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei Ihren Projekten!

Die Fragen stellte Martina Vetter.

Martina Vetter

Deutscher Brownfield-Verband geht an den Start

Köpfe 29.04.2021
Die Mitglieder des zu Jahresbeginn gegründeten Deutsche Brownfield-Verbands haben einen Vorstand unter Führung von Rick Mädel und Sun Jensch gewählt. Das Ziel des Verbands ist es, die ... 

Die Mitglieder des zu Jahresbeginn gegründeten Deutsche Brownfield-Verbands haben einen Vorstand unter Führung von Rick Mädel und Sun Jensch gewählt. Das Ziel des Verbands ist es, die Entwicklung von Brachflächen auch mittels gesetzlicher Reformen zu fördern.

Der Deutsche Brownfield-Verband hat seinen ersten Vorstand zusammengesetzt. Erster Vorsitzender ist Rick Mädel, Geschäftsführer von Hagedorn Revital und Brownfield24, zweite Vorsitzende die ZIA-Geschäftsführerin Sun Jensch. Weitere Mitglieder sind Dr. Thomas Franke, Senior Vice President bei CDM Smith, Sönke Kewitz, Managing Director Germany bei P3 Logistic Parks, Mustafa Kösebay, Mitglied der Geschäftsleitung von Drees & Sommer, sowie Raimund Paetzmann, Vice President Corporate Real Estate von Zalando.

Zu den Zielen des Verbands zählt es unter anderem, einen standardisierten Brachflächenkataster aufzubauen. Auch ein System zur Zertifizierung von Brownfield-Standards sowie die Entwicklung von Förderprogrammen auf Bundesebene und eines Brownfield-Fonds werden angestrebt.

"In Zeiten, in denen die Flächen in Deutschland immer knapper werden, haben Sanierung und Revitalisierung von Brachflächen höchsten Nachhaltigkeitswert", teilt der Verband mit. "Durch die Reaktivierung werden Altlasten verantwortungsvoll beseitigt und Grünflächen effektiv vor der Neuversiegelung geschützt."

Anke Pipke