Karriere-News

Büromarkt: Heil will Homeoffice für alle und immer

Karriere 26.04.2020
Mit dem Lockdown Mitte März sind ganze Abteilungen und sogar Firmen schlagartig ins Homeoffice umgezogen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will für Büroarbeiter ein dauerhaftes Recht ... 

Mit dem Lockdown Mitte März sind ganze Abteilungen und sogar Firmen schlagartig ins Homeoffice umgezogen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will für Büroarbeiter ein dauerhaftes Recht darauf schaffen, das klassische Office mit dem häuslichen Arbeitsplatz zu tauschen – auch nach der Corona-Zeit.

"Ich arbeite an einem neuen Gesetz für ein Recht auf Homeoffice, das ich bis Herbst vorlegen werde. Jeder, der möchte und bei dem es der Arbeitsplatz zulässt, soll im Homeoffice arbeiten können – auch wenn die Corona-Pandemie wieder vorbei ist", sagte Arbeitsminister Heil in einem Interview mit der Bild am Sonntag.

Vor der Krise war Homeoffice meist nur etwas für bestimmte Berufsgruppen, z.B. Vertriebler, die viel auf Reisen sind und daher ohnehin eher selten im klassischen Büro tätig sind. Oder die Arbeitgeber machten die Anwesenheit im Büro zur Regel und die Arbeit in den heimischen vier Wänden zur Ausnahme. Heil schwebt offenbar ein großzügigerer Gebrauch von Heimarbeit vor: "Man darf entweder komplett auf Homeoffice umsteigen oder auch für ein oder zwei Tage die Woche."

Auch Parteikollege und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) outete sich in dem Interview mit der Bild am Sonntag als Anhänger moderner Arbeitsformen: "Die vergangenen Wochen haben gezeigt, wie viel im Homeoffice möglich ist - das ist eine echte Errungenschaft, hinter die wir nicht mehr zurückfallen sollten." Schätzungen zufolge soll sich der Anteil der Mitarbeiter, die zuhause ihren Job machen, durch den Shutdown auf 25% verdoppelt haben.

Harald Thomeczek

C&W-Deutschlandchef Postleb spendet für Kollegen

Karriere 24.04.2020
Yvo Postleb, Head of Germany von Cushman & Wakefield (C&W), verzichtet zugunsten von Kollegen, die von der Corona-Krise betroffen sind, auf einen Teil seines Gehalts. ... 

Yvo Postleb, Head of Germany von Cushman & Wakefield (C&W), verzichtet zugunsten von Kollegen, die von der Corona-Krise betroffen sind, auf einen Teil seines Gehalts.

Das globale Management von C&W hat den Global Employee Assistance Fund vor einer Woche aufgelegt. Die Konzernlenker verzichten auf 20% bis 25% ihres Grundgehalts.

"Der Fonds hilft C&W-Mitarbeitern weltweit, die von der Corona-Krise besonders hart getroffen sind. Es ist uns ein Anliegen, dieses Projekt auch aus Deutschland heraus zu unterstützen", teilt Verena Bauer, Head of Marketing & Communications Germany, auf IZ-Anfrage mit. Postleb verzichtet ab sofort auf einen Teil seines Gehalts und spendet diesen in den Fonds. Einen genauen Prozentsatz mochte Bauer nicht nennen.

Der einzige Spender in Deutschland ist Postleb nicht: "Die Resonanz der deutschen Mitarbeiter auf den Fonds und auf die Möglichkeit, sich mit besonders betroffenen Kollegen solidarisch zu zeigen, war sehr positiv", versichert Bauer. Genaueres ist jedoch auch hierzu nicht bekannt: Das Unternehmen würde das Engagement seiner Leute "nicht auf Personenebene tracken".

CEO Brett White zufolge will C&W mit dem Hilfsangebot vor allem jene Kollegen unterstützen, die ihren Arbeitsort nicht in die heimischen vier Wände verlegen können, sondern für die Sauberkeit, Sicherheit und Betriebstüchtigkeit von Gebäuden, die auch in der Krise funktionieren müssen, garantieren: Hausmeister, Handwerker oder Hausverwalter. Grundsätzlich steht das Hilfsangebot aber allen Kollegen in Regionen offen, die von der Corona-Krise betroffen sind.

Harald Thomeczek

Immofinanz-Investor Ronny Pecik wird CEO

Köpfe 24.04.2020
Der österreichische Unternehmer Ronny Pecik besteigt zum 4. Mai 2020 den Stuhl des Vorstandsvorsitzenden der u.a. in Deutschland aktiven Wiener Gewerbeimmobilien-AG Immofinanz. Er tritt damit die ... 

Der österreichische Unternehmer Ronny Pecik besteigt zum 4. Mai 2020 den Stuhl des Vorstandsvorsitzenden der u.a. in Deutschland aktiven Wiener Gewerbeimmobilien-AG Immofinanz. Er tritt damit die Nachfolge von Oliver Schumy an, der am 18. März überraschend seinen letzten Arbeitstag bei Immofinanz hatte.

Pecik hatte nur wenige Wochen vor Schumys Abgang gemeinsam mit einem anderen Investor rd. 10,7% an Immofinanz übernommen. Mit Pecik als Immofinanz-Chef wird eine Wiederaufnahme der im November 2019 abgebrochenen Fusionsgespräche von Immofinanz mit der ebenfalls in Deutschland tätigen Wiener Gewerbe- und Wohn-AG S Immo wahrscheinlicher. An S Immo hält Pecik seit Januar zusammen mit Norbert Ketterer rund 14,2%. Immofinanz selbst hält aktuell rd. 26,5% an S Immo, S Immo ihrerseits knapp 12% an Immofinanz.

"Wie stets betont, schließen wir eine Wiederaufnahme von Gesprächen für einen Zusammenschluss der beiden Gesellschaften generell nicht aus und stehen dieser Möglichkeit offen gegenüber", teilt Immofinanz auf Nachfrage mit. Der zeitliche Horizont hänge jedoch "von der Dauer und den Auswirkungen der Corona-Krise" ab, deren Bewältigung Vorfahrt habe.

Peciks CEO-Vertrag bei Immofinanz läuft über drei Jahre. Die beiden anderen Vorstandsmitglieder - COO Dietmar Reindl COO und Stefan Schönauer (CFO) - bleiben an Bord.

Harald Thomeczek

Avison Young bald ohne Markus Bruckner und Oliver Herrmann

Markus Bruckner.

Markus Bruckner.

Quelle: Avison Young

Köpfe 24.04.2020
Die Wege von Geschäftsführer und Partner Markus Bruckner (56) und Avison Young (AY) werden sich in absehbarer Zeit trennen. Zudem verlässt Oliver Herrmann, bis vor Kurzem ... 

Die Wege von Geschäftsführer und Partner Markus Bruckner (56) und Avison Young (AY) werden sich in absehbarer Zeit trennen. Zudem verlässt Oliver Herrmann, bis vor Kurzem Niederlassungsleiter in Hamburg und ebenfalls Partner, das Maklerhaus nach der Übernahme von Völckers & Cie. im vergangenen Jahr. Das hat die Immobilien Zeitung aus gut unterrichteter Quelle erfahren. Beide Personalien sollen allerdings unter unterschiedlichen Vorzeichen stehen.

Den Abschied von Herrmann wollte AY auf Anfrage nicht bestätigen: "Zu arbeitsrechtlichen Details äußert sich Avison Young grundsätzlich nicht." Dem Vernehmen nach hat sich AY im Unfrieden von Herrmann getrennt. Weil er keinen Aufhebungsvertrag habe unterzeichnen wollen, sei Herrmann nach Nordrhein-Westfalen versetzt worden, ist am Markt zu hören. Zuletzt firmierte er - so viel ist seinem LinkedIn-Profil zu entnehmen - nicht mehr als Niederlassungsleiter in Hamburg, sondern als Head of Capital Markets Düsseldorf. Angeblich musste Herrmann von seinem Wohnort im hohen Norden nach NRW pendeln.

Mehrere Abgänge in Hamburg

AY hatte vergangenes Jahr in Hamburg die Gewerbemaklerfirma Völckers & Cie. mit 20 Leuten übernommen. Seit der Übernahme von Völckers & Cie. führten Oliver Herrmann und Jochen Völckers als Co-Heads die vereinigte Truppe – jetzt macht es Völckers alleine. Die alte Hamburger AY-Mannschaft ist geschrumpft: Neben Herrmann haben u.a. auch Roman Negle und Bürovermieterin Marit Marie Gockel das Unternehmen verlassen. Negle war vier Jahre bei AY, zuletzt als Director Investment. Insgesamt soll gleich ein halbes Dutzend Altkollegen das Schiff nach dem Zukauf verlassen haben.

Geschäftsführer Markus Bruckner geht Mitte 2020 ...

Bruckners Abschied bestätigt das Unternehmen offiziell: "Markus Bruckner hat sich entschieden, zu Mitte 2020 seine Geschäftsführungsposition bei Avison Young in Deutschland niederzulegen und dadurch den Eintritt in eine neue Lebensphase einzuläuten." Ein genauer Abschiedstermin steht bei Bruckner noch nicht fest. Vermutlich, weil noch keine Nachfolgelösung für Bruckner als Leiter des Münchner AY-Büros gefunden wurde.

AY scheint eine externe Lösung via Zukauf zu favorisieren: Nach Recherchen der Immobilien Zeitung hat das hierzulande von CEO Udo Stöckl geführte Maklerunternehmen versucht, bei anderen Playern zu wildern - inklusive Führungsebene. Im Markt ist jedenfalls bekannt, dass AY vor ein paar Monaten ganze Teams samt Geschäftsführung von anderen Maklerunternehmen abwerben wollte. Bislang offenbar ohne Erfolg. AY soll, so heißt es, in München noch nicht die Rolle am Gewerbemaklermarkt spielen, die den Kanadiern vorschwebt. Dabei ist das Unternehmen am Markt für hohe Gehälter und Boni und eine offensive Abwerbepolitik bekannt.

Bruckner ist seit Oktober 2014 Principal - also Partner - und Managing Director bei Avison Young Germany. Er war Mitarbeiter Nummer zwei nach CEO Stöckl. Vorher führte er mit Partnern eine eigene Fondsgesellschaft (FHB Fondshaus Bayern Invest München) und arbeitete zehn Jahre für Real I.S. Bei der Fondstochter der BayernLB leitete er den weltweiten Immobilienan- und -verkauf und war Geschäftsführer der Projektentwicklungstochter.

... und konzentriert sich dann auf seine Projektentwicklungsfirma

Nach seinem avisierten Abschied von AY will sich Bruckner künftig vor allem auf seine eigene Projektentwicklungsfirma Bruckner-Projekt mit Sitz in München konzentrieren, die er neben seinem AY-Engagement mit Genehmigung seines Nocharbeitgebers führte. "Der Fokus liegt hier auch weiterhin auf der Projekt- und Grundstücksentwicklung auf eigene Rechnung und/oder gemeinsam mit Partnern und auf dem weiteren Ausbau der bestehenden Verwaltungs- und Beratungsmandate", teilt Bruckner auf IZ-Anfrage mit.

Es sei nicht auszuschließen, so Bruckner weiter, dass "ich weiterhin mit Avison Young unter neuen Vorzeichen kooperiere". Er verlasse das Unternehmen nach "sehr erfolgreichen, aber auch ausgesprochen anstrengenden Jahren, auf eigenen Wunsch und im besten Einvernehmen".

Harald Thomeczek

Planer machen sich auf schwere Zeiten gefasst

Architekten und Ingenieure können sich, besagt eine aktuelle Umfrage, ausrechnen, wann ihre Auftragspipeline versiegt.

Architekten und Ingenieure können sich, besagt eine aktuelle Umfrage, ausrechnen, wann ihre Auftragspipeline versiegt.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: goodluz

Karriere 23.04.2020
Noch arbeiten viele Architekten und Ingenieure Aufträge ab, die sie vor dem Lockdown erhalten haben. Zwei Drittel der Büroinhaber benötigen derzeit keine finanzielle Hilfe, wie eine ... 

Noch arbeiten viele Architekten und Ingenieure Aufträge ab, die sie vor dem Lockdown erhalten haben. Zwei Drittel der Büroinhaber benötigen derzeit keine finanzielle Hilfe, wie eine aktuelle Umfrage der Bundesarchitekten- und der Bundesingenieurkammer zeigt. Für das zweite Halbjahr 2020 rechnen die Planer aber wegen der Corona-Krise mit einer deutlichen Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage. Die Interessenvertretungen bringen sich für Hilfeersuchen in Stellung.

"Bei Planern tritt die Krise um Monate verzögert ein, weil sie im Homeoffice bestehende Aufträge abarbeiten und im Moment noch Geld für alte Rechnungen erhalten", sagt Philip Steden, Referatsleiter Wirtschaftspolitik bei der Bundesarchitektenkammer (BAK). Deshalb hätten viele Büros derzeit noch keine Liquiditätsprobleme.

Doch die ersten Vorboten einer Krise sind bereits da: Jedes zweite Büro (50%) beklagt laut der Umfrage schon jetzt, dass Aufträge auf Eis gelegt oder gar ganz abgesagt werden. Und die Akquise neuer Aufträge werde sowieso immer schwieriger, weil Bauherren Vergabeverfahren zurückstellten, so Steden.

Zurückgestellte Aufträge und Verzögerungen

Zu schaffen machen den Planern zudem Verzögerungen im Genehmigungsprozess (38%), die durch eine unterbesetzte öffentliche Verwaltung ausgelöst werden, sowie verzögerte Materiallieferungen auf der Baustelle und Personalengpässe bei den ausführenden Betrieben (jeweils 31%).

In Schwierigkeiten steckt aber nur ein kleiner Teil der 9.226 Befragten. Lediglich 16% sagen, sie hätten bereits Liquiditätsprobleme oder sähen schon jetzt, dass sich finanzielle Engpässe noch im ersten Halbjahr 2020 abzeichnen. Doppelt so viele (33%) rechnen jedoch für die zweite Jahreshälfte mit Liquiditätsproblemen.

Das dicke Ende kommt noch

"Noch schaffen es glücklicherweise viele Ingenieurbüros, die Folgen der Corona-Krise abzufangen. Allerdings ist jetzt schon abzusehen, dass die Probleme im Planungswesen z.B. durch nachgelagerte Rechnungslegung erst verzögert auftreten", sagt Hans-Ullrich Kammeyer, Präsident der Bundesingenieurkammer (BIngK). Das Dilemma dabei: "Viele Nothilfeprogramme laufen nur drei Monate - aber viele Planer bekommen erst danach Probleme", so Steden.

Zuschüsse statt Förderkredite

Die Interessenvertretungen bringen sich darum schon frühzeitig mit einem Forderungskatalog für ihre Mitglieder in Stellung. Sie wollen u.a. Hilfspakete für planende Berufe angepasst sehen. Statt verbilligter Förderkredite sollen Zuschüsse Architekten und Ingenieuren Luft verschaffen. Von den Planern selbst sagen aktuell 20%, dass sie schon jetzt Zuschüsse nötig haben.

Steuervorauszahlungen drücken

Den Kammern schweben außerdem eine "großzügige" Bewilligung von Steuerstundungen und Absenkungen der Vorauszahlungen durch die Finanzbehörden vor - und zwar über das zweite Quartal 2020 hinaus. Der Gesetzgeber sollte darüber hinaus, fordern BAK und BIngK, "großzügigere" Verlustverrechnungsmöglichkeiten beschließen. Was die von BAK und BIngK vertretenen Architekten und Ingenieure angeht, rufen 21% bereits heute nach einer Entlastung bei den Steuervorauszahlungen.

Die Online-Befragung fand vom 6. bis zum 14. April 2020 statt. Durchgeführt wurde sie vom Marktforschungsunternehmen Reiß & Hommerich im Auftrag von BIngK und BAK. Mitgemacht haben 9.226 Befragte: 6.013 Mitglieder der Architekten- und 3.213 Mitglieder der Ingenieurkammer.

Harald Thomeczek

Avison Young holt zwei Köpfe für Capital Markets

Martin Brümmer.

Martin Brümmer.

Quelle: Avison Young Germany GmbH

Köpfe 23.04.2020
Das kanadische Maklerhaus Avison Young hat zwei neue Namen für sein europäisches Capital-Markets-Team verpflichtet: Martin Brümmer und Christian Schreiber. Die beiden Principals kommen ... 

Das kanadische Maklerhaus Avison Young hat zwei neue Namen für sein europäisches Capital-Markets-Team verpflichtet: Martin Brümmer und Christian Schreiber. Die beiden Principals kommen von Brookfield Financial.

"Wir bauen derzeit mit Hochdruck eine komplett integrierte Immobilienberatung in Europa auf", sagt Gerry Hughes, President Europe von Avison Young. Brümmer und Schreiber sollen dabei speziell Kunden in der Dach-Region zur Seite stehen. Zusammen waren beide in den letzten fünf Jahren an Deals mit einem Gesamtumfang von mehr als 4 Mrd. Euro beteiligt.

Nicht zuletzt in den Corona-Verwerfungen sieht Avison Young auch Gelegenheiten aufkeimen: "Die tiefgreifenden Auswirkungen der Covid-19-Krise werden in unterschiedlichem Ausmaß alle Immobiliensektoren und -unternehmen treffen", prophezeit Schreiber. "Zugleich werden sich aber auch viele Investmentchancen eröffnen."

Lehman Brothers in der Vita

Brümmer arbeitete seit 2013 bei Brookfield Financial, einem Unternehmen von Brookfield Asset Management. Vorher war er Managing Director bei FMS Wertmanagement, der bundeseigenen Abwicklungsanstalt für die verstaatlichte Hypo Real Estate. Dort hatte er u.a. die Stelle des stellvertretenden Chief Real Estate Officer inne. Davor wirkte Brümmer für Lehman Brothers und O'Connor Capital Partners, wo er für deutsche und paneuropäische Deals zuständig war.

Schreiber fing auch 2013 bei Brookfield Financial an. Davor hatte er eine eigene Immobilienberatungsfirma mit einem Schwerpunkt auf opportunistischen und notleidenden Immobilien, darunter Objekte von Lehman Brothers.

Auch wenn die beiden Principals (also Partner) der Londoner Investmenttruppe von Avison Young angehören, haben sie ihren Dienstsitz in München.

Harald Thomeczek