Karriere-News

Volker Dittmeier folgt Ex-Kollegen von Investa zu Aventin

Köpfe 07.08.2018
Volker Dittmeier kümmert sich seit dem 1. August 2018 beim neuen Münchner Projektentwickler Aventin Real Estate um die Bereiche Investment- und Asset-Management. Dittmeier ist Mitgründer bzw. ... 

Volker Dittmeier kümmert sich seit dem 1. August 2018 beim neuen Münchner Projektentwickler Aventin Real Estate um die Bereiche Investment- und Asset-Management. Dittmeier ist Mitgründer bzw. war zehn Jahre lang geschäftsführender Gesellschafter von Investa Asset Management, München. Aventin versteht sich als Development- und Investmentboutique. Im Zentrum der Bemühungen stehen Gewerbeimmobilien, bei denen durch Bestandsoptimierung, Neupositionierung oder Revitalisierung Wertschöpfung generiert werden kann, beschreibt das Unternehmen sein Beuteschema. Das Unternehmen trat Anfang 2018 mit den ersten Deals ins Licht der Öffentlichkeit.

Geschäftsführer von Aventin Real Estate sind Dr. Kilian Kasperek, Otto-Maximilian Hieber und Werner Welch: Kasperek war laut Aventis-Website von 2007 bis 2017 für die Investa-Immobiliengruppe unterwegs und trug dort ab 2012 als Geschäftsführer die Verantwortung für das Projektentwicklungsgeschäft. Hieber wirkte gut sieben Jahre in den Bereichen Asset-Management und Projektentwicklung für Investa. Sein Steckenpferd: studentisches Wohnen. Und auch Welch arbeitete früher für Investa. Dittmeier ist im Management-Quartett von Aventin als Geschäftsführer der Gesellschaft Aventin Value Investments für die Akquisition und das Management von Value-Add-Investments zuständig.

Harald Thomeczek

Andreas Segal holt einen Vertrauten zu Gateway

Köpfe 07.08.2018
Die übernahmelustige Gewerbe-AG Gateway Real Estate hat einen neuen Vorstand beisammen. Nach Andreas Segal, Ex-Finanzvorstand der Wohn-AGs Deutsche Wohnen und Buwog, hat jetzt auch der ... 

Die übernahmelustige Gewerbe-AG Gateway Real Estate hat einen neuen Vorstand beisammen. Nach Andreas Segal, Ex-Finanzvorstand der Wohn-AGs Deutsche Wohnen und Buwog, hat jetzt auch der 45-jährige Holger Lüth bei Gateway angeheuert. Er startet zum 1. September 2018 als Chief Financial Officer (CFO). Raus ist dann der bisherige CFO Tobias Meibom, ebenso wie Chief Executive Officer (CEO) Manfred Hillebrand, der zeitgleich von Segal beerbt wird. Beide Noch-Vorstände sollen aber bis Ende 2018 im Unternehmen bleiben und eine saubere Übergabe gewährleisten.

Segal erhielt die Berufung zum CEO von Gateway Anfang Juli. Mit Lüth wird er auf einen alten Bekannten treffen: Der ausgebildete Jurist wirkte die letzten vier Jahre als Bereichsleiter Corporate Finance und Investor Relations bei der Buwog. Das österreichische Wohnimmobilienunternehmen war vor Kurzem von Vonovia geschluckt worden. Apropos: Gateway bereitet sich mit der Installierung eines neuen Vorstands ebenfalls auf eine anstehende Übernahme vor, nämlich die von Development Partner.

Harald Thomeczek

Anschreiben verlieren an Bedeutung

Das Anschreiben ist für viele Bewerber ein Graus. Manch ein Unternehmen versucht, darauf zu verzichten. Ob das sinnvoll ist, bezweifeln andere.

Das Anschreiben ist für viele Bewerber ein Graus. Manch ein Unternehmen versucht, darauf zu verzichten. Ob das sinnvoll ist, bezweifeln andere.

Quelle: Fotolia.com, Urheber: stockphoto-graf

Karriere 02.08.2018
Die Deutsche Bahn tut es, manche Immobilienfirmen ebenso: Sie setzen die Hürden im Bewerbungsprozess bewusst niedrig, um Personal zu akquirieren. Dabei bleibt das Anschreiben oftmals auf ... 

Die Deutsche Bahn tut es, manche Immobilienfirmen ebenso: Sie setzen die Hürden im Bewerbungsprozess bewusst niedrig, um Personal zu akquirieren. Dabei bleibt das Anschreiben oftmals auf der Strecke. Ein Personalberater hält davon wenig. Das mache den Prozess ineffizient, sagt er.

Die Deutsche Bahn hat vor kurzem medienwirksam verlauten lassen: Wir wollen bei Bewerbungen um die Ausbildungsplätze ab 2019 auf ein Anschreiben verzichten. Mit diesem Experiment reagiert das Unternehmen auf den erhöhten Personalbedarf, der sich aus einer absehbaren Pensionierungswelle ergibt. Den Bewerbern soll es damit so einfach wie möglich gemacht werden, sich bei der Bahn zu bewerben, erklärt Bahn-Personalerin Carola Hennemann.

Damit befindet sich die Bahn zurzeit in einer ähnlichen Lage wie viele Immobilienunternehmen. Sie suchen ebenfalls händeringend nach Personal. Für manche ist es dann folgerichtig, die Hürde für Interessenten im Bewerbungsprozess möglichst niedrig zu halten. So gibt sich beispielsweise Piepenbrock Facility Management in Bezug auf die Bewerbung um Stellen wie in der Gebäudereinigung, im technischen Bereich, im Segment Sicherheit oder bei Gärtnerarbeiten recht anspruchslos. Interessenten können sich per Onlineformular ans Unternehmen wenden. "Hier sind nur Angaben zur Person, den möglichen Arbeitszeiten, dem Einsatzort sowie die Adressdaten erforderlich", teilt ein Sprecher mit. Die üblichen Bewerbungsunterlagen können, müssen aber nicht angefügt werden. Ein kompletter Verzicht auf ein Anschreiben wäre künftig durchaus denkbar. Ausnahmen sind Stellen mit erforderlichen Qualifikationsnachweisen. Im zweiten Schritt der Bewerbung nimmt Piepenbrock dann Kontakt zum Bewerber auf. Das kann ein ausführliches Telefonat oder gleich die Einladung zum Vorstellungsgespräch sein. Dort werden dann die weiteren Informationen abgefragt, die für die offene Stelle relevant sind.

Mit diesem Vorgehen will Piepenbrock auch Medienbrüche vermeiden. "Wenn beispielsweise der Bewerbungsvorgang am Upload des Anschreibens im pdf-Format vom Handy aus scheitert, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Bewerber keinen zweiten Versuch unternimmt", erklärt der Sprecher.

Das Handy scheint in der FM-Branche ein durchaus gängiges Medium bei der Bewerbung zu sein. Nicht umsonst hat Bayern Facility Management im Frühjahr eine Recruiting-App zum Laufen gebracht. Zunächst wird den Bewerbern ein Unternehmensvideo gezeigt. "Dabei stellen wir uns als Unternehmen vor und zeigen, welche Berufsbilder es bei uns gibt", erklärt Cristina Muderlak, Projektverantwortliche fürs "Employer Branding" bei Bayern FM. Das macht vor allem deswegen Sinn, weil sich die App nicht auf konkret ausgeschriebene Stellen bezieht, sondern als ständig verfügbarer Kanal funktioniert. Anschließend dürfen die Bewerber drei Fragen zur eigenen Motivation per Selfievideo beantworten.

Die App erfülle das, was ein Anschreiben leiste, sagt Muderlak. "Man bekommt darüber ein Gefühl dafür, wer sich dort bewirbt." Im anschließenden Telefonat werden dann Fragen zur Motivation des Bewerbers gestellt. "Und dabei habe ich eine Tonspur", betont Muderlak. Die gebe deutlich mehr zur Person preis als ein ausformuliertes Anschreiben. Auch das Ausmaß an Deutschkenntnissen offenbare sich da bereits.

Nach dem ersten Bekanntwerden der App hat es über diesen Weg etwa 30 Bewerbungen bei Bayern FM gegeben. Aktuell ist die Android-Version fertig geworden, sodass Muderlak mit noch höherer Resonanz rechnet.

Auf den persönlichen Eindruck legen auch die Immobilienberater von Colliers International besonderen Wert. "Generell gilt es, die richtige Person mit den passenden Fähigkeiten im Unternehmen zu platzieren", sagt Carsten Liede, Head of Human Resources. "Zum Teil ergeben sich die ersten Gespräche ganz ohne Unterlagen über den persönlichen Kontakt zum Kandidaten oder Empfehlungen." Das gelte insbesondere bei der Besetzung offener Stellen, die mindestens eine dreijährige Berufserfahrung im Bereich Immobilienberatung voraussetzen. In anderen Fällen hält Liede angesichts des heutigen Fachkräftemangels zumindest das Anschreiben für verzichtbar. Der Lebenslauf ist es, den er als "das zentrale Dokument" bezeichnet.

Eine schlankere Bewerbung kommt derweil für den Kölner Wohnungsmakler Roland Kampmeyer nicht infrage. Im Gegenteil. Er sagt sich, dass ein qualifizierter Mitarbeiter, wie er ihn sucht, beispielsweise auch in der Lage sein sollte, seine komplette Bewerbung in eine einzige pdf-Datei zu packen. Auf ein Anschreiben will er dabei ungern verzichten. "Ja, es ist alles nicht so recht glaubwürdig, was da steht", gibt er zu. "Aber an einem Anschreiben erkennt man bereits eine gewisse Kreativität." Über Videotelefonate und mehrere Gespräche im Büro macht sich Kampmeyer dann ein genaueres Bild des Kandidaten.

Kampmeyer findet in Thomas Flohr, Managing Partner bei Bernd Heuer Karriere, einen Mitstreiter für das Anschreiben, gerade, aber nicht nur bei Führungspositionen. "Wer sich über den Lebenslauf für eine Stelle qualifiziert, für den sollte auch ein Anschreiben keine große Hürde sein." Er betont darüber hinaus die Kernaufgabe dieses Dokuments. Erst wenn sich ein Interessent eingehend mit dem Unternehmen, der ausgeschriebenen Stelle und seinen individuellen Stärken und Schwächen auseinandergesetzt habe und prägnant auf den Punkt bringt, wieso das alles so gut zusammenpasst, kann der Arbeitgeber davon ausgehen, dass der Bewerber bereit ist für den Job. "Und dass die Bewerbung keine Postwurfsendung ist."

Dieser wichtige Schritt der Reflexion ziehe sich später durch das gesamte Bewerbungsverfahren, berichtet Flohr aus seiner Erfahrung. Der Kandidat gehe gut vorbereitet in die Gespräche. Deswegen sei das Anschreiben auch vom Vorstands- bis zum Juniorposten eine gute Lösung.

Auf das Anschreiben zu verzichten, mache das Verfahren indes "komplett ineffizient". Denn es müssten andere Wege gesucht werden, die Motivation des Bewerbers zu erfragen. Telefonate, die sich einer Kurzbewerbung anschließen, sind nicht zu empfehlen. Das raube Zeit, binde Personal und koste Geld.

Anke Pipke