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Förderverein soll Geld an die Hafenkante spülen

Zum Jahresende 2013 wird die Hafencity Universität ihr neues Gebäude an der Ecke Magdeburger Hafen/Baakenhafen beziehen. Dann könnte abermals über die Einführung eines eigenen Immobilienwirtschaftlichen Studienganges diskutiert werden.

Zum Jahresende 2013 wird die Hafencity Universität ihr neues Gebäude an der Ecke Magdeburger Hafen/Baakenhafen beziehen. Dann könnte abermals über die Einführung eines eigenen Immobilienwirtschaftlichen Studienganges diskutiert werden.

Bild: Walter Pelka

Karriere 04.04.2013
Die HafenCity Universität (HCU) hat einen eigenen Förderverein gegründet. Getragen wird waterfront neben Unternehmen auch von Hochschulprofessoren, Studenten und Alumni. Der Verein soll eine ... 

Die HafenCity Universität (HCU) hat einen eigenen Förderverein gegründet. Getragen wird waterfront neben Unternehmen auch von Hochschulprofessoren, Studenten und Alumni. Der Verein soll eine Anlaufstelle für die Immobilienwirtschaft in Hamburg werden. Auf der Agenda von waterfront steht neben der Förderung der Studenten die weitere Hochschulentwicklung. Und auch die Einführung eines immobilienwirtschaftlichen Studiengangs ist noch nicht vom Tisch.

Sieben Jahre nach der Gründung hat die HCU einen eigenen Förderverein. Und zu den ersten Projekten zählt die Frage, wie sich kleinere Hochschulen gegenüber den Massenuniversitäten profilieren können. Dabei geht es um die Organisation der Hochschule als Ganzes. Ab April dieses Jahres wird es dazu mit Unterstützung des Vereins eine hochschulöffentliche Diskussionsreihe geben. Nach Hamburg reisen dann u.a. die Rektoren und Vertreter der Bauhaus-Universität Weimar, der Zeppelin-Universität Friedrichshafen, des University College London und der Universität St. Gallen. Darüber hinaus will der Verein die Qualität der Lehre und der Forschung verbessern. "Wir sind auf dem Wege zur Exzellenz", sagt HCU-Präsident Dr. Walter Pelka, der seit Oktober 2010 an der Spitze der Hochschule steht.

Plattform für die Immobilienwirtschaft

Der Verein soll auch eine Plattform für die Bau- und Immobilienwirtschaft sein. Denn die sei in der Clusterpolitik der Hansestadt nicht vertreten, so Pelka weiter. Auch Studierende und Alumni sind als Mitglieder im waterfront zugelassen, auf die Gründung eines separaten Studierenden- und Alumni-Vereins sei verzichtet worden, um so die Begegnungen der verschiedenen Gruppen innerhalb von waterfront zu ermöglichen. "Das hilft den Unternehmen, passgenaue Mitarbeiter zu finden", sagt Pelka. Und für die Studenten und Alumni könne es ein Karrieresprungbrett sein.

Die Gründung des Vereins kommt erst jetzt, da die verschiedenen Fächer schon verschiedene Vereine hatten. Denn die HCU hat eine besondere Gründungsgeschichte: Die vier Studiengänge Architektur, Stadtplanung, Geomatik und Bauingenieurwesen an den drei Hamburger Hochschulen TU Hamburg-Harburg, Hochschule für Bildende Künste und der Hochschule für angewandte Wissenschaften waren zum 1. Januar 2006 in der HCU gebündelt worden. Nun haben sie auch einen eigenen Förderverein. Die Zahl der Mitglieder hat sich innerhalb der ersten zwei Wochen auf rund zwanzig verdoppelt.

Auf die Frage, ob der Förderverein auch eine Möglichkeit sei, Gelder für einen immobilienwirtschaftlichen Studiengang zu erhalten, antwortet Pelka mit einem "Auch". Seit Hochschulgründung bestehen solche Pläne. Doch Immobilienkompetenz gebe es an der HCU schon jetzt. "Wir haben 20 Module, die sich mit Immobilienwirtschaft und Projektentwicklung beschäftigen. Es ist nur noch kein eigenständiger Studiengang", sagt Pelka. "Es findet als Querschnittsthema statt." So lernen beispielsweise die angehenden Architekten etwas über Bauökonomie und Projektentwicklung und die Stadtplaner beschäftigen sich mit Immobilienmärkten. "Das Know-how ist an der HCU schon vorhanden", sagt Pelka. Aktuell arbeiten neun Professoren zu Themen der Immobilienwirtschaft.

Immobilienwirtschaftliches Studium wird diskutiert

Wie ein immobilienwirtschaftlicher Studiengang aussehen könnte, dazu gibt es auch konkrete Vorstellungen. In der Hochschule herrsche Konsens darüber, dass es - wenn die Hochschule es machen sollte - ein zweijähriger Vollzeit-Masterstudiengang mit 120 ECTS-Kreditpunkten sein wird. Der Studiengang muss in der Hochschule verankert sein und Querverbindungen zu den anderen Fächern haben. Es darf keine "Eintagsfliege" sein, wie so manch spezialisierter Studiengang, der nur wenige Semester angeboten wird.

Um dem Markt zu zeigen, dass die Hochschule an einen solchen Studiengang glaubt, müsse sie einen finanziellen Eigenanteil leisten. "Ich glaube, das ist ganz, ganz wichtig, wenn man Mäzene für den Studiengang finden will", so Pelka. Die HCU wird für sich einen neuen Struktur- und Entwicklungsplan formulieren, der im Oktober 2013 bei der Behörde für Wissenschaft und Forschung eingereicht werden soll. Eine Möglichkeit, Schwerpunkte zu setzen. Das könnte auch die Einführung eines neuen Studiengangs sein. Doch einen konkreten Fahrplan gebe es nicht.

Info: www.waterfront-hcu.de

Sonja Smalian

Der "Baubetreuer" ist gestorben

Werner Pfaff, der Jäger, reitet ein Wildschwein: 2007 mit einer Karikatur in seinem Büro.

Werner Pfaff, der Jäger, reitet ein Wildschwein: 2007 mit einer Karikatur in seinem Büro.

Bild: cvs

Köpfe 04.04.2013
Werner Pfaff, über 40 Jahre eine der einflussreichsten Figuren der Frankfurter Immobilienbranche, ist am 26. März 2013 gestorben. ... 

Werner Pfaff, über 40 Jahre eine der einflussreichsten Figuren der Frankfurter Immobilienbranche, ist am 26. März 2013 gestorben.

Es gibt sie in jeder Stadt: Leute, zu denen man geht, wenn man nicht mehr weiterkommt. In Frankfurt war Werner Pfaff dieser Mann. Wenn es darum ging, Baurecht zu kriegen oder mehr Baurecht, war keiner so gut wie er. Pfaff nannte sich in Anlehnung an § 34 c der Gewerbeordnung "Baubetreuer". Investorenbetreuer wäre viel treffender gewesen. Alle saßen sie bei ihm im Büro: der niederländische Pensionsfonds PGGM, die Deutsche Telekom und auch die Evangelische Kirche. Zuletzt vertraute ihm SAP-Gründer Dietmar Hopp das Henninger-Areal an. Einen Türöffner wie ihn mit einem Draht bis hoch ins OB-Büro gibt es in Frankfurt jetzt nicht mehr.

Pfaffs Aufstieg ist mit dem Namen PGGM verbunden. Für die Holländer wickelte er in den 1980er und 1990er Jahren den Bau dreier großer Bürogebäude ab (Poseidon, Triton, Kastor und Pollux). Später heuerte ihn DeTeImmobilien an, um die Entwicklung des Hauptpostareals voranzutreiben (MyZeil). Als MAB das Areal kaufte, wechselte er als Berater flugs die Seiten. Pfaff hatte die Idee, das Thurn-und-Taxis-Palais zu rekonstruieren. Dafür durfte der Büroturm ein Stück höher werden. Sein Vorschlag, unter dem Main ein Parkhaus zu bauen, fand 2004 keine politische Mehrheit.

2009 legte die Stadt die Bebauung des Dom-Römer-Areals in seine Hände. Was wie die Krönung seines Lebenswerks aussah, entpuppte sich als folgenschwerer Fehler. Als Geschäftsführer einer städtischen Gesellschaft galten für Pfaff plötzlich andere Maßstäbe. Als publik wurde, dass er wegen seiner Verwicklung in einen Schmiergeld-Prozess 2005 für die Einstellung seines Verfahrens 75.000 Euro hatte zahlen müssen, ließen ihn seine Freunde im Rathaus fallen.

WPV wird von Herbert Velte und Alexander von Arnim weitergeführt. Aktuelle Projekte: Henninger, Wohnungsbau Feuerbachstraße (Westend F40 für Patrizia), Hochhaus Taunusanlage 8 (für Credit Suisse) und "einige Sachen am Flughafen", so Velte.

Christoph von Schwanenflug