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Wieder mehr Geld für Azubis

Karriere 15.05.2014
Die tariflichen Ausbildungsvergütungen sind im vergangenen Jahr abermals gestiegen. Von dieser Entwicklung profitierten auch die Auszubildenden in immobilienwirtschaftlichen Berufen. Für sie gab ... 

Die tariflichen Ausbildungsvergütungen sind im vergangenen Jahr abermals gestiegen. Von dieser Entwicklung profitierten auch die Auszubildenden in immobilienwirtschaftlichen Berufen. Für sie gab es bis zu 10% mehr.

Die durchschnittliche tarifliche Bruttomonatsvergütung für Auszubildende in Deutschland betrug 761 Euro im vergangenen Jahr. Während in den alten Bundesländern die Auszubildenden mit 767 Euro etwas mehr erhielten, lag ihre Vergütung in den neuen Bundesländern mit 708 Euro im Monat nicht nur unter dem Bundesdurchschnitt, sondern auch knapp 8% unter der Vergütung ihrer Kollegen im alten Westen.

Doch beide Gruppen konnten sich freuen: 2013 erhöhten sich die tariflichen Ausbildungsvergütungen abermals um 4,1% in den alten und um 5% in den neuen Bundesländern. Damit wurde der Trend aus dem Jahr 2012 sogar bis auf die Nachkommastelle exakt fortgeschrieben. Jährlich wertet das Bundesinstitut für Berufsbildung die tariflichen Ausbildungsvergütungen aus. Die Forscher haben 184 Berufe in West- und 152 Berufe in Ostdeutschland untersucht, in denen 88% der Auszubildenden ausgebildet werden.

Von den steigenden Vergütungen profitierten auch die Auszubildenden in den immobiliennahen Berufen, wie die BIBB-Untersuchung zeigt. Anders als im Jahr 2012, als die Immobilienkaufleute eine Nullrunde verzeichneten, sind 2013 die tariflichen Ausbildungsvergütungen in allen untersuchten Berufen gestiegen, allerdings mit großen Unterschieden. Die Spannbreite der Steigerungsraten reichte dabei von 1,9% bis zu 10%.

Diese extremen Unterschiede spiegelten sich u.a. im Beruf der Fachkraft für Schutz und Sicherheit wider. Die angehenden Sicherheitskräfte konnten sich über die höchste Steigerungsrate der immobiliennahen Berufe in den alten Bundesländern mit einem Plus von 7,1% freuen. Doch in den neuen Bundesländern belegten sie mit einer Steigerungsrate von nur 1,9% den letzten Platz. Während ihre Kollegen im Westen also 44 Euro pro Monat mehr im Portemonnaie hatten, gab es für die Sicherheitskräfte in Ausbildung im Osten nur 9 Euro mehr. Am stärksten erhöhte sich die Vergütung der Gebäudereiniger. Das Plus von 10% entsprach 55 Euro pro Monat mehr.

Nicht nur die Steigerungsraten, auch die Höhe der Ausbildungsvergütungen variierten erheblich: Am meisten verdienten angehende Maurer in den alten Bundesländern. Sie erhielten im Schnitt 999 Euro (Ost: 803 Euro). Im dritten und letzten Lehrjahr überschritt ihre Vergütung 2013 als einziger immobiliennaher Beruf sogar die 1.000-Euro-Grenze mit 1.299 Euro (Ost: 1.017 Euro).

Die Ränge zwei bis vier belegten in den alten Bundesländern die drei Ausbildungsberufe Elektroniker für Gebäude und Infrastruktursysteme (945 Euro), Bauzeichner (905 Euro) und Immobilienkaufleute (870 Euro). In den neuen Bundesländern führen die Rangliste die angehenden Elektroniker/innen für Gebäude- und Infrastruktursysteme mit einer durchschnittlichen Ausbildungsvergütung von 912 Euro an, gefolgt von den Immobilienkaufleuten (870 Euro), den Maurern (803 Euro) und den Bauzeichnern (742 Euro).

Schlusslichter im Westen waren die Berufe Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik mit 590 Euro sowie die Mechatroniker für Kältetechnik mit 594 Euro. Im Osten verdienten die angehenden Fachkräfte für Schutz und Sicherheit mit 495 Euro bzw. die Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (564 Euro) am wenigsten. Generell bestanden deutliche Differenzen auch zwischen den Ausbildungsbereichen. Überdurchschnittlich hohe Ausbildungsvergütungen wurden in Industrie und Handel (West: 839 Euro bzw. Ost: 764 Euro) sowie im öffentlichen Dienst (West und Ost: 830 Euro) gezahlt. Die Vergütung in den Handwerksberufen lag im Allgemeinen unterhalb des Gesamtdurchschnitts mit 638 Euro in den alten und 542 Euro in den neuen Bundesländern.

Auch 23 Jahre nach der Wiedervereinigung gibt es kein einheitliches Vergütungsniveau zwischen Ost und West. Die Auszubildenden im Osten erhielten im Schnitt nur 92% des Westniveaus. Die immobiliennahen Berufe bildeten dabei keine Ausnahme, ausgenommen den Immobilienkaufmann. Die größte Differenz gab es bei den Fachkräften für Schutz und Sicherheit. Die Auszubildenden im Osten erreichten durchschnittlich nur 75% des Vergütungsniveaus ihrer West-Kollegen.

Sonja Smalian