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"Das ist Bullshit-Bingo"

EBZ-Chef Klaus Leuchtmann fordert eine längere Qualifizierung.

EBZ-Chef Klaus Leuchtmann fordert eine längere Qualifizierung.

Bild: IZ

Karriere 06.10.2015
Der geplante Fach- und Sachkundenachweis stellt die Immobilienbranche nicht zufrieden. Sie fordert höhere Qualifikationsanforderungen für Makler und Verwalter. ... 

Der geplante Fach- und Sachkundenachweis stellt die Immobilienbranche nicht zufrieden. Sie fordert höhere Qualifikationsanforderungen für Makler und Verwalter.

Klare Worte fand Klaus Leuchtmann für die Pläne zum Nachweis der Sach- und Fachkunde für WEG-Verwalter und Makler. "Das ist Bullshit-Bingo, was wir hier spielen", sagte der Vorstandsvorsitzende des EBZ - Europäischen Bildungszentrums der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft während einer Diskussion auf dem Stand der BID - Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland.

Derzeit sei ein Kurs von rund 100 Unterrichtsstunden als Vorbereitung für die Sach- und Fachkundeprüfung geplant, sagte Sun Jensch, Geschäftsführerin des Immobilienverbands Deutschland IVD. Das ist Leuchtmann zu wenig. 480 Unterrichtsstunden sollte der Kurs als Basis haben, fordert er und erinnert daran, dass die Branche über einen gut funktionierenden Ausbildungsberuf sowie weitere Qualifizierungen verfüge.

Gegen eine rein deutsche Lösung sprach sich Peter Graf, Geschäftsführer der DIA - Deutschen Immobilien-Akademie an der Universität Freiburg, aus. Er plädierte für die DIN EN 15733 als Grundnorm. Diese sei europaweit anerkannt und erfordere zudem eine kontinuierliche Weiterbildung und regelmäßige Re-Zertifizierung.

Eine zweiwöchige Qualifizierung findet auch Michael Wintzer, geschäftsführender Gesellschafter der Bayerischen Immobilien Management, zu wenig und gibt sich gelassen: "Das bereinigt nach wie vor der Markt, letztendlich."

Sonja Smalian

Fünf Fragen an Denis McGee

Denis McGee, künftiger Ex-Pressesprecher des ZIA.

Denis McGee, künftiger Ex-Pressesprecher des ZIA.

Bild: action press

Köpfe 05.10.2015
Ihre achte Expo Real wird für Sie die letzte sein. Haben Sie die Nase voll von der Immobilienbranche?Nein, das nicht. Aber ich trete Anfang November eine Stelle bei der Deutschen ... 
Ihre achte Expo Real wird für Sie die letzte sein. Haben Sie die Nase voll von der Immobilienbranche?

Nein, das nicht. Aber ich trete Anfang November eine Stelle bei der Deutschen Rentenversicherung an. Dort werde ich ein Team mit mehreren Mitarbeitern leiten. Solche beruflichen Perspektiven gibt es in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit nicht viele in Berlin, deshalb kehre ich der Branche den Rücken.

Was haben Sie sich für den Abschied von der Messe vorgenommen?

Auf jeden Fall habe ich vor, die Abendveranstaltungen in den Messehallen dieses Mal richtig wahrzunehmen. Und ich werde mich am Montagabend wie jedes Jahr mit zwei Bekannten auf der Lührmann-Messeparty treffen.

Welche Erinnerungen an die Expo Real nehmen Sie mit?

Beim ersten Mal, 2008, war ich sehr überrascht, wie groß das Ganze ist. Und trotz der hohen, etwas nervigen Termindichte finde ich die Atmosphäre immer angenehm, auch weil sich nicht wie auf anderen Messen, z.B. der IFA, lauter Branchenfremde dort tummeln.

Gibt es etwas, das Sie den Immobilienleuten gerne ans Herz legen würden?

Ich wünsche mir, dass die Branche, die hierzulande die zweitgrößte ist, professioneller wird, was ihre Pressearbeit angeht. Anspruch und Wirklichkeit gehen hier auseinander, was sich in der Erwartungshaltung hinsichtlich ihrer Wahrnehmung in den Medien zeigt.

Was wird Ihnen so gar nicht fehlen?

Die langen Schlangen vor den Männerklos, die gibt es nur auf den Immobilienmessen Expo Real und Mipim.

Brigitte Mallmann-Bansa