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Karriere 21.05.2015
Sonja Smalian

Y - eine Generation zwischen Prestigewunsch und Sinnsuche

Die Generation Y steht in dem Ruf, eine ausgeglichene Work-Life-Balance einzufordern.

Die Generation Y steht in dem Ruf, eine ausgeglichene Work-Life-Balance einzufordern.

Bild: fotolia.com/opolja

Karriere 15.05.2015
Die Generation Y hat so viel in ihre Bildung investiert wie kaum eine andere zuvor. Das macht sie interessant für Arbeitgeber. Thomas Beyerle, Chef-Researcher von Catella, hat die Wünsche der ... 

Die Generation Y hat so viel in ihre Bildung investiert wie kaum eine andere zuvor. Das macht sie interessant für Arbeitgeber. Thomas Beyerle, Chef-Researcher von Catella, hat die Wünsche der Gen-Y-Studierenden untersucht. Die Gruppe ist heterogener als gedacht und präsentiert sich durchaus flexibel.

Regelmäßig wird sie vermessen, die Generation Y. Sie war es, die die Frage nach der Work-Life-Balance im Vorstellungsgespräch salonfähig gemacht hat. Arbeitgeber und Unternehmen suchen auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels eine Annäherung an die zwischen 1977 und 1998 Geborenen.

Auf was muss sich die Immobilienwirtschaft also einlassen? 77% der Befragten nennen als wichtigste Aspekte bei der Arbeitgeberwahl das Gehalt und Karriereperspektiven. Mit deutlichem Abstand folgt das Image des Unternehmens (43%). Dafür hat Thomas Beyerle, Managing Director von Catella Property Valuation, Fragebögen von 67 Studierenden der fünf Hochschulen EBS Universität für Wirtschaft und Recht, EBZ Business School, HBC Hochschule Biberach, Irebs International Real Estate Business School an der Universität Regensburg und der Berufsakademie Sachsen - Staatliche Studienakademie Leipzig untersucht. Beyerle unterscheidet in seiner Auswertung zwischen der Gruppe der bis einschließlich 24-Jährigen und denjenigen, die 25 Jahre und älter sind. Er findet dadurch signifikante Unterschiede zwischen den beiden Altersgruppen der Generation Y: Den jüngeren Vertretern waren im Vergleich zu den Älteren vermeintlich softe Faktoren wie gute Arbeitsatmosphäre, flexible Arbeitszeiten sowie Work-Life-Balance-Maßnahmen deutlich wichtiger als Gehalt und Karriereperspektiven.

Angetrieben werde die Generation Y durch Werte wie Erfolg und den klassischen Motivationsfaktor Einkommen, gefolgt von Selbsterfüllung durch Arbeit. Darin drücke sich die "Sinnsuche" der Generation "Why?" aus, wie sie auch genannt wird. Ein anderes Bild zeichne sich bei den Bis-24-Jährigen ab. Hier sei besonders der Faktor "Prestige", also Ansehen, Lob, Anerkennung als immaterielle Belohnung der größte Motivationsfaktor.

Als relevante Qualifikationen bewerten die Studierenden zeitliche und räumliche Flexibilität als wichtigstes Kriterium, gefolgt von einem Studienabschluss und Sozialkompetenz. 18,5% wären bereit, für einen Job umzuziehen, und 40% würden dafür sogar den Sprung ins Ausland wagen. Über mögliche Arbeitgeber informieren sich die Befragten vor allem über eine Internetrecherche, die Firmenhomepage sowie Bekannte und Freunde.

Die Ergebnisse der nicht-repräsentativen Umfrage haben Alexandra Winn, Head of Administration bei Catella Property, nicht überrascht. "Die Ergebnisse entsprechen meiner Wahrnehmung", sagt Winn. Die Internationalisierung der jungen Generation sei unglaublich, sagt Winn. Es gebe in der Tat eine große Flexibilität, beispielsweise nach Hamburg zu wechseln, wenn die Aufgabe stimme. Allerdings nehme diese Umzugsbereitschaft mit steigendem Alter ab. Auf die Wünsche der Gen Y stellt sich das Unternehmen mit dem Projekt "Young Catella" ein, das gerade erarbeitet wird und noch in diesem Jahr beginnen soll. Dabei werde u.a. eine Kultur der Wertschätzung stärker in den Fokus gerückt und mehr Teamwork in den Bereichen angeboten, in die viele junge Menschen einsteigen. In diesem Jahr will das Unternehmen sechs Traineestellen bzw. Positionen für den Direkteinstieg mit Einsteigern besetzen.

Da die Befragten größtenteils weiterbildende bzw. berufsbegleitende Studiengänge absolvieren, verfügen 47% von ihnen schon über ein Arbeitsplatzangebot. Jeder Vierte rechnet damit, nicht länger als zwei Monate nach einer Position suchen zu müssen. Die Bewerber könnten mindestens zwischen zwei Jobangeboten wählen, besagt die Studie.

Veränderungen in der Arbeitswelt durch den Einfluss der Generation Y hat Beyerle verschiedentlich beobachtet. Die Immobilienunternehmen müssten sich heute einem "Beauty-Test" unterziehen, denn der Bewerber lasse die Unternehmen zu ihm kommen. Die Generation Y stelle zudem in viel höherem Maße die Sinnfrage und fordere Wertschätzung ein. Das erfordere von den Führungskräften eine andere Kommunikationsleistung. Starre Systeme der Gratifikation oder Aufstiegswege würden nach der Beobachtung von Beyerle hinterfragt. Anstelle eines Dienstwagens könnte es auch ein Zuschuss zum MBA-Studium oder aber ein Fahrrad sein. Dennoch sei die Generation Y heterogener als ursprünglich angenommen, wie der Vergleich der beiden Gruppen zeigt.

Beyerle sieht es als problematisch an, dass es der Branche noch zu wenig gelinge, junge qualifizierte Menschen nicht-immobilienwirtschaftlicher Abschlüsse zu gewinnen. Das liege zum einen daran, dass die Branche sehr heterogen in ihren Dienstleistungen und eher mittelständisch organisiert sei. Zudem gebe es viel B2B-Geschäft. Doch der Researcher lässt diese wenig idealen Ausgangsbedingungen bei der Rekrutierung von Berufseinsteigern nicht als Entschuldigung gelten. "Ich sehe die Bringschuld bei der Immobilienbranche."

In dem Buch "Die heimlichen Revolutionäre: Wie die Generation Y unsere Welt verändert" wirft der Bildungswissenschaftler Klaus Hurrelmann zusammen mit dem Journalisten Erik Albrecht u.a. einen Blick auf die Arbeitswelt der Zukunft.

Sonja Smalian

Drei Immo-Start-ups für Förderung ausgewählt

Karriere 15.05.2015
ImmobilienScout24 hat zum vierten Mal Start-up-Unternehmen für sein Förderprogramm You is now ausgewählt: Eine Bauprojekt-Datenbank, eine digitale Hausverwaltung und eine Zweitschlüssel-App ... 

ImmobilienScout24 hat zum vierten Mal Start-up-Unternehmen für sein Förderprogramm You is now ausgewählt: Eine Bauprojekt-Datenbank, eine digitale Hausverwaltung und eine Zweitschlüssel-App überzeugten die Jury.

Aus rund 80 Bewerbungen hat ImmobilienScout24 die drei Start-up-Unternehmen für sein Förderprogramm You is now ausgewählt. 2010 ins Leben gerufen, geht das Programm nun in die vierte Förderrunde. Das Rennen machte u.a. die globale Online-Datenbank für neue Bauprojekte - Building Radar (www.buildingradar.com). Ihr Angebot dürfte besonders für Unternehmen von Interesse sein, die Dienstleistungen rund um den Neubau oder die Instandhaltung von Gebäuden anbieten. Die Datenrecherche für das Übersichtsportal mit mehr als 500.000 Gebäuden erfolgt über satellitengestützte Such-Algorithmen, Machine Learning und Data Mining.

An Immobilienverwalter und Wohnungsunternehmen richtet sich die Kundenportallösung Casavi (www.casavi.de). Das Portal soll eine effizientere Kommunikation mit Wohnungseigentümern, Mietern und Dienstleistern ermöglichen. Mitteilungen, Termine und Dokumente können darüber geteilt sowie Dienstleistungen angeboten werden.

Zweitschlüssel für Wohnräume können mit der App MyKeys24 (www.mykeys24.com) auf Basis von Handyfotos bestellt werden. Eine digitale Sicherheitskopie des physischen Schlüssels wird mit der App erstellt. Die Kopie dient bei Verlust des Originals dann als Vorlage für den Nachschlüssel.

Die drei jungen Unternehmen werden nun drei Monate lang von ImmobilienScout24 und dem Founder Institute dabei unterstützt, ihre Geschäftsideen weiterzuentwickeln. Dafür werden sie mit Mentoren zusammengebracht und erhalten 15.000 Euro Fördergeld. Am Ende der Förderphase präsentieren sich die Start-up-Unternehmen mit ihrem Geschäftsmodell Investoren aus dem In- und Ausland.

Deutschland ist im weltweiten Vergleich kein Gründerland, wie der Global Entrepreneurship Monitor von 2014 zeigt. Was die Gründungsaktivitäten der Gesamtbevölkerung angeht, liegt Deutschland nur auf Rang 27 von insgesamt 29 innovationsgetriebenen Ländern. Dabei wird der Anteil an Gründern im Alter von 18 bis 64 Jahren gemessen, deren Unternehmen seit maximal 42 Monaten existieren. Die höchsten Gründungsaktivitäten gibt es demnach in Katar, Trinidad und Tobago sowie den Vereinigten Staaten.

Dennoch ist die Selbstständigkeit eine Option für junge Immobilienstudenten: 5% der rund 446 Teilnehmer an der Umfrage zur IZ-Joboffensive 2014 würden gern selbstständig tätig sein. Damit entsprechen sie genau dem Durchschnitt der deutschen Bevölkerung - denn der liegt bei 5,3%.

Wer das Angestelltendasein bevorzugt, für den könnten Start-up-Unternehmen dennoch interessant sein: Denn 2013 schafften Neugründungen 203.000 Vollzeitarbeitsplätze für Angestellte, heißt es im KfW-Gründungsmonitor 2014. Start-up-Unternehmen, die nicht älter als zehn Jahre sind, beschäftigen durchschnittlich sogar 14,5 Mitarbeiter - ohne die Gründer mitzuzählen, wie der Deutsche Start-up-Monitor 2014 des Bundesverbands Deutsche Startups dokumentiert hat. Und 82% der teilnehmenden Gründer planten weitere Einstellungen.

Für wen sich Gründen in der Immobilienbranche lohnt, können die Teilnehmer des IZ-Karriereforums drei Gründer fragen: Projektentwickler Tilman Gartmeier (student cube), Makler Sven Gruber (Immoraum) sowie Projektentwickler und Investor Markus Wiedenmann (Art-Invest) geben Tipps und beantworten die Frage, welche Fähigkeiten ein erfolgreicher Unternehmer braucht.

Das IZ-Karriereforum, die Jobmesse für die Immobilienwirtschaft, findet am Samstag, den 20. Juni 2015 auf dem Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt statt. 29 Unternehmen präsentieren sich dort den Studenten und Berufseinsteigern. Die Eintrittskarten kosten 39 Euro. Anmeldeschluss ist am 7. Juni 2015. Informationen: www.iz-jobs.de/karriereforum

Sonja Smalian