Karriere-News

Frank Hermanns heuert bei Magna an

Magna-Vorstand mit Frank Hermanns (Mitte).

Magna-Vorstand mit Frank Hermanns (Mitte).

Quelle: Magna Real Estate AG, Urheber: Rolf Otzipka

Köpfe 25.08.2020
Der Hamburger Projektentwickler Magna Real Estate holt Frank Hermanns an Bord. Der Ex-Manager von ECE und Edge/OVG ist zum 17. August 2020 in die neu geschaffene Rolle des ... 

Der Hamburger Projektentwickler Magna Real Estate holt Frank Hermanns an Bord. Der Ex-Manager von ECE und Edge/OVG ist zum 17. August 2020 in die neu geschaffene Rolle des Geschäftsführers Transactions bei der Magna Projektentwicklungs GmbH geschlüpft.

Hermanns hat Architekt gelernt. Zu seinen beruflichen Stationen zählen u.a. der Projektentwickler Edge Technologies, der früher OVG Real Estate hieß, und ECE. Bei Edge/OVG baute Hermanns zunächst den Hamburger Standort auf. Später kümmerte er sich als Executive Commercial Director um Transaktionen und führte das deutsche Commercial-Team der niederländischen Unternehmensgruppe an. Davor war er viereinhalb Jahre Development Manager bei ECE. Auch Arcadis (Projektleiter) findet sich in seiner Vita. Nach seinem Abschied von Edge versuchte er sich als (Mit-)Gründer im PropTech-Bereich.

Magna-Vorstand Jörn Reinecke will mit der Schaffung des Transactions-Postens in der Geschäftsführung "das klare Signal, unser Transaktionsteam an unserem Hamburger Stammsitz deutlich zu verstärken und unsere Aktivitäten auszuweiten", setzen. Angesagt sind die Akquise und Vermarktung von Wohn-, Sozial- und Büroimmobilien. Hermanns wird dabei u.a. für das Management des gesamten Transaktionsprozesses inklusive der Dealstrukturierung zuständig sein und dabei mit den Geschäftsführern aus den Bereichen Projektentwicklung und Baumanagement zusammenarbeiten.

Harald Thomeczek

Olaf Koch verabschiedet sich Ende 2020 von Metro

Olaf Koch (rechts) mit Metro-Finanzvorstand Christian Baier.

Olaf Koch (rechts) mit Metro-Finanzvorstand Christian Baier.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Ulrich Schüppler

Köpfe 24.08.2020
Olaf Koch wird Metro verlassen. Unter ihm als Vorstandsvorsitzendem hat sich der Handelskonzern vom Einzelhandel gelöst und das Immobiliengeschäft professionalisiert. Sein Name steht aber ... 

Olaf Koch wird Metro verlassen. Unter ihm als Vorstandsvorsitzendem hat sich der Handelskonzern vom Einzelhandel gelöst und das Immobiliengeschäft professionalisiert. Sein Name steht aber auch für den Bedeutungsverlust des Unternehmens.

Der Vorstandsvorsitzende von Metro, Olaf Koch, wird das Unternehmen Ende des Jahres verlassen. Koch war seit 2009 zunächst CFO und seit 2012 dann CEO des Düsseldorfer Handelskonzerns.

In seine Amtszeit fällt die Trennung vom Einzelhandel. Dies geschah durch den Verkauf von Galeria Kaufhof, die Abspaltung von Media-Saturn (heute Ceconomy) und zuletzt durch den Verkauf des SB-Warenhauses real. In allen drei Fällen trennte sich Metro auch im großen Stil von Immobilien. Heute ist Metro vor allem ein auf Lebensmittel fokussierter Großhändler, verfügt aber immer noch über reichlich Immobilien.

2012 flog Metro aus dem DAX

In Kochs Zeit als CFO und CEO rückte das Immobiliengeschäft in den Fokus. 2011 wurde aus Metro Group Asset Management das Unternehmen Metro Properties. Zusammen mit ECE wurde das Joint-Venture MEC gegründet, das sich auf das Management von Fachmarktzentren konzentriert.

Kochs Name ist allerdings auch mit dem Bedeutungsverlust der Metro verbunden. 2012 flog das Unternehmen aus dem DAX, dem Index der 30 größten börsennotierten deutschen Unternehmen.

Christoph von Schwanenflug

Bautarifverhandlungen: IG Bau droht mit "Herbstblockade"

Für die Schlichtung bleiben 14 Tage Zeit. Danach endet die Friedenspflicht. Was, wenn die Bauarbeiter im Herbst die Füße hochlegen?

Für die Schlichtung bleiben 14 Tage Zeit. Danach endet die Friedenspflicht. Was, wenn die Bauarbeiter im Herbst die Füße hochlegen?

Quelle: imago images, Urheber: Mito

Karriere 21.08.2020
Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) hat die Bautarifverhandlungen gestern offiziell für gescheitert erklärt. Nun soll es ein Schlichter richten. Die Schlichtung sei "die ... 

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) hat die Bautarifverhandlungen gestern offiziell für gescheitert erklärt. Nun soll es ein Schlichter richten. Die Schlichtung sei "die letzte Chance, um eine Herbstblockade auf dem Bau und damit einen Stillstand auf den Baustellen noch zu verhindern", gibt die Gewerkschaft zu bedenken.

Die Verbände der Bauwirtschaft und die IG Bau hatten ihre Verhandlungen eigentlich schon Ende Juni nach drei ergebnislosen Runden abgebrochen. Danach wurde in Gesprächsrunden noch ausgelotet, ob es nicht doch noch Möglichkeiten gibt, aufeinander zuzugehen - diese gab es aber nicht.

Nun muss es der Schlichter richten. Diese Rolle fällt Prof. Dr. Rainer Schlegel zu, dem Präsidenten des Bundessozialgerichts. Sein Job dürfte kein leichter werden, zu weit liegen die Vorstellungen der Arbeitnehmer- und der Arbeitgeberseite auseinander.

IG Bau fordert 6,8% mehr Lohn

Die IG Bau verlangt für die rund 850.000 Beschäftigten im Bauhauptgewerbe ein Lohnplus von 6,8%, mindestens aber 230 Euro mehr im Monat. Azubis aller Ausbildungsjahrgänge sollen monatlich 100 Euro mehr bekommen. Diese Forderungen hatte die IG Bau schon im Februar 2020 aufgestellt, vor der ersten, ursprünglich für März geplanten - und dann wegen der Coron-Pandemie verschobenen - Tarifrunde.

Ein weiteres Ziel der Gewerkschafter: Bauarbeiter sollen künftig die Wegezeit entschädigt bekommen, also die Fahrten zu den nicht immer nah gelegenen Baustellen und wieder zurück.

Die Gewerkschafter stellen aber nicht nur Forderungen auf, sie untermauern diese auch mit Zahlen: Das Bauhauptgewerbe habe von Januar bis Mai 2020 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ein Umsatzplus von 7,1% und ein Beschäftigungsplus von 4,1% in Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten verbucht. Real sei der Umsatz der Branche um 3,9% gestiegen.

"Den Bauunternehmen kann es gar nicht schlecht gehen"

"Mit diesen Zahlen kann es Bauunternehmen gar nicht schlecht gehen. Und das in der Zeit der Corona-Pandemie", folgert Robert Feiger, Bundesvorsitzender der IG Bau. Bauhandwerk und Bauindustrie hätten kein Angebot vorgelegt, moniert die Gewerkschaft. Tatsächlich finden sich in einer gemeinsamen Mitteilung des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB) und des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB) keine Zahlen dazu, was die Arbeitgeberseite anbietet.

"Auch die Bauwirtschaft ist von Corona betroffen"

Ein Statement von Uwe Nostitz, Verhandlungsführer auf Arbeitgeberseite und ZDB-Vizepräsident, lässt aber darauf schließen, dass die Bauverbände keine großen Sprünge für die Beschäftigten sehen: "Die Tarifverhandlungen finden in einem äußerst schwierigen Umfeld statt. Denn entgegen anderslautenden Behauptungen ist auch die Bauwirtschaft durch Corona betroffen", beginnt das Nostiz-Statement. So sei während des Lockdowns nicht nur der Zugang zu Material und Behörden eingeschränkt gewesen, auch die Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln habe einen entsprechenden Aufwand verursacht.

Doch damit nicht genug: Corona schlage sich auch ganz konkret in den Auftragsbüchern der Unternehmen nieder, beklagen die Bauverbände. "Die Auftragseingänge für die Monate Januar bis Mai 2020 liegen um 2% unter dem Vorjahreswert. Im wichtigen Wirtschaftshochbau sind die Order im Monat Mai um 35% und im Straßenbau um 5,5% eingebrochen", betont Nostiz. Und der Umsatz im Bauhauptgewerbe ist im Mai 2020, so darf man ergänzen, laut Destatis um 3% gesunken (verglichen mit Mai 2019).

"Hohe Lohnforderungen passen nicht in dieses Umfeld"

Fazit der Bauverbände: "Daher müssen wir davon ausgehen, dass wir bestenfalls ein Nullwachstum für den Umsatz der Branche in diesem Baujahr erreichen werden. Diese wirtschaftlichen Tatsachen muss die IG Bau endlich zur Kenntnis nehmen. Hohe Lohn- und Gehaltsforderungen passen ebenso wenig in dieses Umfeld wie die Drohung mit einer Herbstblockade auf deutschen Baustellen."

Tatsächlich warnt IG-Bau-Chef Robert Feiger die Bauunternehmen: Die Schlichtung sei "die letzte Chance, um eine Herbstblockade auf dem Bau und damit einen Stillstand auf den Baustellen noch zu verhindern".

Schlichtung startet am 26. August

Der Auftakt für die Schlichtung ist für den kommenden Mittwoch (26. August) geplant. Die Tarifparteien haben dann maximal 14 Tage Zeit, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Danach endet die Friedenspflicht.

Harald Thomeczek

Bayern: Klaus Holetschek ist nicht mehr Bau-Staatssekretär

Köpfe 20.08.2020
Klaus Holetschek, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, wechselt nach nur einem halben Jahr im Amt ins Gesundheitsministerium. Das von Kerstin Schreyer ... 

Klaus Holetschek, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, wechselt nach nur einem halben Jahr im Amt ins Gesundheitsministerium. Das von Kerstin Schreyer geführte Bauministerium verliert damit seinen einzigen Staatssekretär.

Holetschek firmiert seit dem heutigen Tage als Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege. Dorthin versetzt wurde er auf Geheiß von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Holetschek soll Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) nach der Panne mit den Corona-Tests bei Reiserückkehrern unter die Arme greifen.

Die Nachrichtenagentur dpa hatte zuerst über die Personalie berichtet. Ein Sprecher des Bauministeriums bestätige den Bericht auf Anfrage der Immobilien Zeitung.

Das Bauministerium ist geschwächt

Holetschek war erst im Februar 2020, zusammen mit seiner bisherigen Vorgesetzten Schreyer, ins Amt gehoben worden. Er sollte den Bau bezahlbarer Wohnungen ankurbeln helfen. Mit seiner Abberufung ins Gesundheitsministerium erfährt das Bauministerium eine Schwächung. Die Zahl der Staatssekretäre in Bayern ist aktuell auf vier begrenzt. Da Holetschek seinen Posten nicht räumt, sondern nur das Ministerium wechselt, wird es also auch keinen Nachfolger für ihn im Bauministerium geben.

Harald Thomeczek

Katja statt Kalle: Auch Frauen können Bau

Bei Arbeiten auf Baustellen können auch Frauen mit anpacken. Dennoch sind sie dort bislang nur selten anzutreffen.

Bei Arbeiten auf Baustellen können auch Frauen mit anpacken. Dennoch sind sie dort bislang nur selten anzutreffen.

Quelle: imago images, Urheber: Cavan Images

Karriere 20.08.2020
Arbeiterinnen am Bau sind noch immer eine Ausnahme. Angesichts des Fachkräftemangels rücken sie nun stärker ins Visier der Baufirmen. Um mehr Frauen für handwerkliche Berufe zu ... 

Arbeiterinnen am Bau sind noch immer eine Ausnahme. Angesichts des Fachkräftemangels rücken sie nun stärker ins Visier der Baufirmen. Um mehr Frauen für handwerkliche Berufe zu begeistern, müssen die Unternehmen aber noch einige Aufklärungsarbeit leisten.

Es ist dringend nötig, Frauen von der Arbeit auf dem Bau zu überzeugen", erklärt Thomas M. Reimann. Er selbst hat als CEO des Bad Vilbeler Bauunternehmens Alea Hoch- und Industriebau täglich mit Handwerkern zu tun. Auch die Personalakquise gehört zu seinem Alltagsgeschäft. Frauen gebe es selten unter den Bewerbern um Stellen zum Maurer oder ähnlichem - leider. Daher appelliert Reimann: "Unternehmen müssen frühzeitig damit beginnen, das Interesse an einer Ausbildung im Bauwesen zu wecken, um so langfristig für mehr Frauen in unserer Branche zu sorgen."

Auch im Jahr 2020 ist das Baugewerbe noch als eine männerdominierte Branche bekannt. Während dort die Zahl der Frauen mit einem akademischen Abschluss in den vergangenen Jahren kontinuierlich steigt, ist sie im Handwerk weiterhin sehr gering. Beim Tief- und Hochbau und der Zimmerei stagniert sie nach wie vor bei 1% bis 3%. Der Anteil der Dachdeckerinnen lag entsprechend den Zahlen des Zentralverbands des Deutschen Handwerks mit 149 Frauen bei insgesamt 7.395 Auszubildenden ebenfalls nur bei 2%.

Um von den Stärken weiblicher Arbeitskräfte profitieren zu können, ist noch einige Vorarbeit zu leisten. Alea-Chef Reimann sieht Unternehmen in der Pflicht, die Baubranche als attraktiveren Arbeitgeber darzustellen - gerade für Frauen. Die Arbeit am Bau wird immer noch hauptsächlich mit schmutziger Kleidung, einem rauen Umgangston und flotten Sprüchen verbunden. Stereotype und Klischees sind stark verbreitet. "Das Image von der Arbeit auf dem Bau ist oftmals schlechter, als sie in der Realität wirklich ist", sagt aber eine, die es wissen muss: Karina Haberkamp, Bauleiterin bei Kamü Bau, verbringt einen Großteil ihrer Arbeitszeit auf der Baustelle und bekommt deshalb den Alltag der Arbeiter hautnah mit.

Physische Kraft wird zunehmend unwichtiger

Doch die Liste der Vorurteile ist lang. Der Bau sei harte Arbeit für harte Jungs, meinen z.B. manche. Alea-CEO Reimann hält dagegen: "Junge Frauen müssen wissen, dass sie Männern keinesfalls unterlegen sind. Durch die zunehmende Mechanisierung und Digitalisierung in der Bauwirtschaft unterstützen moderne Maschinen oftmals die körperlich schweren Arbeiten erheblich." Hydraulische oder elektrisch bedienbare Arbeitsgeräte, moderne Stapler, Hubwagen und weitere Gerätschaften können die körperliche Arbeit erleichtern. Damit ist die physische Kraft des Einzelnen nach wie vor nicht irrelevant, spielt jedoch eine untergeordnetere Rolle. Das bestätigt Katja Wiesenmüller, Zimmerin bei Warnke Holzbau:. "Frauen sind auf dem Bau bei der täglichen Arbeit genauso flexibel wie Männer und stehen ihnen in nichts nach. Das müssen nur viel mehr Frauen und Unternehmen begreifen", betont sie.

Die Arbeit am Bau ist also durchaus nicht immer nur schmutzig und körperlich anstrengend. "Aber immer mies bezahlt", mag es am Stammtisch heißen. Nix da, würde Holger Römer, Leiter Unternehmenskommunikation der Zech Group, erwidern. "Es ist wichtig, die erstklassigen Jobperspektiven hervorzuheben. Arbeitnehmer können sich in unserer Branche hervorragend entwickeln. Doch die Menschen denken bei der Arbeit am Bau direkt an Baustellen, Schmutz, Gruben und Dreck. Nicht an die Möglichkeiten und Chancen." Ein Blick in die Gehaltstabelle der IHK Frankfurt zeigt: Zimmerer, Maurer oder Dachdecker mit Meistertitel verdienen beispielsweise im Durchschnitt über 40.000 Euro im Jahr - mit Luft nach oben.

Vorurteile im Dialog entkräften zu können ist das eine. Die Vorzüge in die breite Öffentlichkeit zu tragen etwas anderes. Das Handwerk hat viele kreative Aspekte, Teamarbeit spielt eine große Rolle und es wird an der frischen Luft gearbeitet. Wer den Ertrag seiner Arbeit direkt sehen möchte, ist in der Baubranche richtig aufgehoben. Faktoren, die es zukünftig besser zu kommunizieren gilt. "Eine bessere Aufklärungsarbeit ist unausweichlich, um mehr Frauen vom Baugewerbe zu überzeugen", meint Zimmerin Wiesenmüller. Dazu gehöre auch, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu thematisieren. "Gerade in größeren Betrieben bieten Betriebskindergärten eine gute Möglichkeit, potenzielle Arbeitnehmerinnen zu überzeugen", ist sie sich sicher.

Frauen sollten nach Reimanns Meinung zudem in die Kommunikationsmaßnahmen integriert werden. Sie könnten auf Ausbildungsflyern, Plakaten oder in YouTube-Kanälen mit abgebildet werden, um weibliche Interessierte gleichermaßen anzusprechen. Thomas Reimann selbst adressiert im Rahmen seiner Tätigkeit bei der Initiative Zukunft Fachkraft in Videos gezielt junge Frauen, indem er beispielsweise Praktikantinnen zu Wort kommen lässt. Zudem informiert er durch seine Partner wie zum Beispiel die IHK oder die IG Bau über die Möglichkeiten auf dem Bau, die sich speziell auch für Frauen bieten.

Weitere Ansätze sind laut Reimann Besichtigungen von Baustellen für Kindergartenkinder oder Schüler. Gleichermaßen können Aktionstage wie der Girls‘ Day dazu genutzt werden, Mädchen Einblicke in männerdominierte Berufe zu ermöglichen.

Abschlussklassen kann die Arbeit in Form von Praxistagen nähergebracht werden, an denen die Tätigkeiten auf der Baustelle gezeigt werden und die Schülerinnen und Schüler vor Ort direkt mit anpacken können. Das Bauunternehmen Alea Hoch- und Industriebau veranstaltete innerhalb von drei Monaten gleich fünf Praxistage und weitere sind fest in Planung. Auf diese Weise konnten bereits mehrere weibliche Interessierte für eine Ausbildung im kommenden Jahr gefunden werden.

Neben den Kooperationen mit Schulen und Kindergärten ist zudem auch die Präsenz auf Ausbildungsmessen notwendig, bestätigt Wiesenmüller. Sie selbst entschied sich unter anderem wegen der Erfahrungen bei einem Praktikum auf dem Bau für eine Ausbildung im handwerklichen Bereich. "Ich komme aus einer Handwerkerfamilie und habe im Rahmen eines Vorpraktikums für ein Studium auf dem Bau gearbeitet. Im Endeffekt habe ich die Arbeit so geliebt, dass ich mich doch für eine Ausbildung entschieden habe. Ich hätte mir gewünscht, auf Messen oder in der Schule bereits im Vorfeld viel mehr über Berufe dieser Art zu erfahren", erzählt die Zimmerin. Sie hofft deshalb, dass künftig nicht mehr das Geschlecht das Auswahlkriterium für einen Job am Bau ist, "sondern das Interesse und das Talent".

Die Autorin: Nadine Kuhnigk ist Journalistin in Wiesbaden.

Nadine Kuhnigk

Avison Young bald auch ohne Stephan Heinen und Kai Koopmann

Köpfe 20.08.2020
Harald Thomeczek