Karriere-News

Woche der Jobchancen

Karriere 10.09.2020
Die Immobilien Zeitung und Heuer Dialog haben das IZ-Karriereforum in eine digitale Karrierewoche für alle Jobinteressierten umgewandelt. ... 

Die Immobilien Zeitung und Heuer Dialog haben das IZ-Karriereforum in eine digitale Karrierewoche für alle Jobinteressierten umgewandelt.

Das emsige Treiben auf dem Campus der Frankfurter Goethe-Universität war jahrelang typisch für das eintägige IZ-Karriereforum. Coronabedingt werden sich ausstellende Unternehmen und Bewerber in diesem Jahr nun nur online treffen können, das dafür eine ganze Woche lang. Vom 26. bis 30. Oktober 2020 findet die neu konzipierte IZ-Karrierewoche statt. Dabei greifen die Immobilien Zeitung und Heuer Dialog auf bewährte Formate zurück: Sowohl die Einzelgespräche zwischen den teilnehmenden Arbeitgebern und den Jobsuchenden als auch die Bewerbungsmappen-Checks und die Jobwall werden digitalisiert. Vorab können sich Bewerber auf iz-jobs.de über die virtuellen Aussteller informieren und Terminanfragen stellen.

Die Webseite karriereforum.iz-jobs.de wird laufend auch zum Vortragsprogramm aktualisiert. Dazu zählt etwa eine Runde von Vertretern aus dem Corporate Real Estate Management, die Einblicke geben, wie der Einstieg in diese Branche gelingen kann. Außerdem gibt es Tipps zu Bewerbungen und Einschätzungen zu den Corona-Auswirkungen aufs Gehalt. Über die Webseite sind die E-Tickets zum Preis von 12 Euro zu erwerben.

Neu ist, dass sich die Unternehmen in diesem Jahr nicht allein auf den akademischen Nachwuchs fokussieren. Auch Young Professionals und Fachkräfte mit langjähriger Berufserfahrung sind willkommen.

Die Aussteller, die bereits ihre Teilnahme zugesagt haben, stammen aus vielen verschiedenen Zweigen der Immobilienwirtschaft. Zu ihnen zählen unter anderem Art-Invest, BASF, Beos, Corpus Sireo, ECE, Edge, CBRE, Commerz Real, HIH, Bauwens, Patrizia und Kaufland.

Anke Pipke

Izabela Danner

Ein Traum von ihr ist es, auf Weltreise zu gehen.

Ein Traum von ihr ist es, auf Weltreise zu gehen.

Quelle: privat

Karriere 10.09.2020
Für Izabela Danner beginnt dieser Tage ein neues Kapitel. Die 46-Jährige gehört nun zum Vorstand von Drees & Sommer. Hinter ihr liegen sieben Jahre im Maklerhaus JLL, zuletzt als Mitglied ... 

Für Izabela Danner beginnt dieser Tage ein neues Kapitel. Die 46-Jährige gehört nun zum Vorstand von Drees & Sommer. Hinter ihr liegen sieben Jahre im Maklerhaus JLL, zuletzt als Mitglied im Management Board. Die ersten Schritte in die Immobilienbranche machte sie bei DTZ. Ein Headhunter brachte damals die gebürtige Polin dorthin. Damals schaute sie sich in der Elternzeit nach einer neuen Herausforderung um. Ihr Alltag ist nicht weniger anstrengend geworden. Ihr Hobby: den Job und die Familie mit vier Mädchen zwischen 4 und 19 Jahren unter einen Hut zu bekommen.

Wo wohnen Sie zurzeit?

Wir wohnen in einem modernen Wohnhaus im Frankfurter Westend. Das Viertel ist urban, aber gleichzeitig auch sehr grün: Direkt um die Ecke sind der Palmengarten und der Grüneburgpark, aber auch die Alte Oper. Außerdem haben wir das Glück, einen großen Gemeinschaftsgarten zu haben. Unsere Wohnung liegt im 1. OG und ist sehr hell. Wir haben einen großen Balkon, auf dem sich das Leben zwischen Ostern und Oktober hauptsächlich abspielt. Gleich um die Ecke haben wir Geschäfte, einen Spielplatz, Schule und Kindergarten.

Wo ist Ihr Lieblingsplatz in der Wohnung? Und warum?

In der warmen Jahreszeit klar auf dem Balkon. Ansonsten ist für die gesamte Familie der Essbereich mit einem großen Tisch sehr wichtig. Meine "Time out"-Oase ist eindeutig das Badezimmer - der einzige Ort, an dem die Kinder "Tür zu" verstehen.

Haben Sie bei dieser Immobilie oder einer anderen beim Bau schon einmal selbst mit Hand angelegt? Wenn ja: wie genau und wie häufig?

Ich habe als Jugendliche das Haus meiner Oma mit umgebaut. Das war komplizierter, als ich dachte und ich muss diese Erfahrung nicht wiederholen.

Was muss das perfekte Zuhause unbedingt haben?

Ich wohne gerne in der Stadt – daher finde ich eine Wohnung in zentraler Lage sehr gut. Meine perfekte Wohnung muss modern sein, mit großen Fenstern, die viel Tageslicht und Luft in dem Raum lassen. Außerdem sollte sie einladend sein und genug Platz für Zusammenkünfte mit Familie und Freunden bieten.

Womit haben Sie als Erwachsene zum ersten Mal Geld verdient?

Als Schülerin habe ich im Krankenhaus auf der Frühchenstation dreimal pro Woche Stoffwindeln gewaschen, um einen Schüleraustausch mit Deutschland zu finanzieren. Während des Studiums habe ich gekellnert und als Verkäuferin in Bekleidungsgeschäften gejobbt, in den Ferien habe ich klassischerweise Praktika bei diversen Unternehmen absolviert.

Wie möchten Sie im Alter gerne wohnen?

Ich liebe Gegensätze! Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich gerne zwei Wohnungen haben wollen: eine direkt am Meer und eine in den Bergen.

Was wären Sie heute gerne, wenn nicht Immobilienprofi?

Ich bin gerne, wer ich bin. Als Kind wollte ich Pilotin oder Konzertpianistin werden, beides finde ich heute immer noch wunderbare Berufe.

Haben Sie eine Lieblingsimmobilie?

Opernhäuser mag ich grundsätzlich - am schönsten finde ich das Sydney Opera House.

Was bringt Sie auf die Palme?

Beruflich ist mir ein ehrlicher Umgang wichtig, mit Fairplay und ohne versteckte Fouls. Das erwarte ich umgekehrt auch von anderen. Zuhause kann ich mich schon mal über Unordnung ärgern, die bei einer großen Familie durchaus in rasantem Tempo entstehen kann.

Wo oder wie können Sie sich besonders gut entspannen oder abschalten?

Am Meer und in meiner Wohnung. Im Job mache ich gerne sogenannte Micro-Sabbaticals - eine Minute aus dem Fenster ins Grüne oder auf den Himmel schauen - das wirkt bei mir entspannend.

Mit wem würden Sie gerne mal für einen Tag das Leben tauschen?

Mit den Meeresbiologen. Komplexe Prozesse in den Weltmeeren zu untersuchen und die Auswirkungen des Klimawandels auf deren Ökosystem zu erforschen, das finde ich spannend.

Was braucht man Ihrer Einschaetzung nach, um es in Ihrem Job zu etwas zu bringen?

Leidenschaft, Mut und gleichzeitig Demut sind für mich gute Erfolgszutaten. Dazu gehört auch Durchhaltevermögen: sich bei eigenen Ideen von anfänglichen Widerständen oder Misserfolgen nicht entmutigen zu lassen. Stattdessen sollte man ergebnisorientiert sein, mit guten Inhalten überzeugen und im Umgang mit anderen Menschen authentisch bleiben. Das spricht aus meiner Erfahrung viele Menschen an.

Wie feiern Sie Ihre Erfolge?

Erfolge sind umso schöner, wenn man sie teilen kann. Ich mache das am liebsten im Kollegenkreis und mit Familie und Freunden. Da ich keinen Alkohol trinke, greife ich statt zu Sekt lieber zu Kuchen.

Wie gehen Sie mit Misserfolgen um?

Mein Motto: Aufstehen, Krone richten, weiter gehen! Misserfolge gehören zu jedem Job dazu und man muss sie wegstecken können. Normalerweise gelingt mir das ganz gut, es gibt aber auch Dinge, die ich länger verarbeiten muss – beispielsweise, wenn etwas gegen mein Gerechtigkeitsempfinden verstößt.

Was stört Sie in der Immobilienbranche (am meisten)? Und was finden Sie besonders gut?

Wer in der Immobilienbranche arbeitet, kann die Welt von morgen gestalten. Als Idealistin bin ich davon überzeugt, dass wir in der Branche einen enorm positiven Einfluss auf die Zukunft nehmen können – wenn wir es richtig angehen. Dazu gehört, neben dem Blick auf den wirtschaftlichen Erfolg auch einen Fokus auf den größtmöglichen Nutzen für Umwelt und Gesellschaft zu legen. Ich würde mir wünschen, dass alle Akteure der Branche hier noch stärker als bisher an einem Strang ziehen. Ob Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Urbanisierung oder bezahlbarer Wohnraum - da kann man viel Gutes oder viel Schlechtes tun. Die Branche hat eine Verantwortung, der sie nicht immer gerecht wird. Und das ist es, was mich stört: Wenn kurzfristige Ziele wie der schnelle Gewinn großartige Vorhaben mit langfristigem Nutzen verhindern.

Baulöwe, Miethai, Heuschrecke: Leute, die mit Immobilien Geld verdienen (wollen), haben nicht immer den besten Ruf. Zurecht?

Schwarze Schafe gibt es überall.

Sie würden jungen Leuten raten, den Weg in die Immobilienwirtschaft einzuschlagen, weil...

es eine zukunftsträchtige Branche ist. Die Branche bietet eine breite inhaltliche Wirkungsbühne für viele Fachbereiche. Von Bauingenieuren, Architekten und Stadtplanern, Juristen, Wirtschaftswissenschaftlern, Digitalisierungs- und Mobilitätsexperten bis hin zu Chemikern, die sich mit kreislauffähigen Baustoffen und Materialien befassen – die Branche ist unglaublich vielseitig und bietet so viele Gestaltungsmöglichkeiten. Gerade die jüngere Generation bringt oftmals völlig neue Ideen und Impulse ein, die die Branche weiterbringen. Das zeigen nicht zuletzt zahlreiche erfolgreiche Proptechs.

Und welches Gebäude in Deutschland würden Sie gerne abreißen und warum?

Ich würde einige Gebäude aus den 60er/70er Jahren in der Frankfurter Innenstadt, die unter "Denkmalschutz" stehen, abreißen wollen. Dabei geht es nicht nur um Ästhetik, sondern sie entsprechen auch nicht den Standards, die wir heute im Sinne der Ökologie und der Kreislaufwirtschaft anwenden würden. Das bekannte Thema des Bestands.

Für welches private Vergnügen haben Sie zu wenig Zeit?

Sport und Lesen. Das Thema Lesen habe ich momentan durch Blinkist gelöst. Die komprimierten Aussagen zu den Büchern kann ich flexibel abrufen – das passt in meine momentane Lebenssituation.

Nennen Sie einen Ihrer Lieblingssongs?

Ich höre gerne klassische Musik, am liebsten Klavierkonzerte von Frederic Chopin. Ich bin aber genauso für aktuelle Hits empfänglich.

Wenn Sie an Ihren letzten Urlaub denken, denken Sie an was ...?

Zuerst an Quarantäne, aber auch an schöne Dinge wie viel Zeit mit meiner Familie und den endlosen Blick auf das Meer.

In welcher Bar/Restaurant/Diskothek kann man Sie häufiger antreffen?

In Bars und Diskotheken bin ich ein seltener Gast. Ich gehe gerne ins Restaurant.

Und mit welcher noch lebenden Persönlichkeit würden Sie dort gerne einmal einen Abend verbringen?

Aktuell mit Francis Fukuyama. In seinem Buch „Identität“ beschreibt er tiefgründig und klar den aktuellen gesellschaftlichen und politischen Wandel, den wir alle spüren. Über das Wesen der Menschen mit ihm einen Abend zu philosophieren, würde mir Spaß machen.

Verraten Sie uns auch noch Ihr Lieblingsgericht?

Bigos – ein polnischer Sauerkrauteintopf aus meiner Kindheit.

Gibt es etwas im Ausland, was Sie in Deutschland vermissen?

Ich stelle natürlich kulturelle Unterschiede fest, diese finde ich aber gut und bereichernd. Mein polnischer Anteil ist sicherlich emotionaler, redseliger und weniger perfektionistisch – dafür kriegt man mit der deutschen Mentalität und deren vielbeschworenen Zielstrebigkeit und Disziplin ziemlich viel umgesetzt. Man findet in jeder Welt etwas Gutes. Mir fehlt in Deutschland nichts.

Sie haben 100.000 Euro zur freien Verfügung und müssen das Geld komplett ausgeben – welchen Traum erfüllen Sie sich?

Eine Weltreise.

Frau Danner, vielen Dank für Ihre Teilnahme an unserem Interview!

IZ

Schlichterspruch für den Bautarif steht fest

Im Mai haben zahlreiche Bauarbeiter aus verschiedenen Gewerken in Berlin für ein Lohnplus demonstriert.

Im Mai haben zahlreiche Bauarbeiter aus verschiedenen Gewerken in Berlin für ein Lohnplus demonstriert.

Quelle: imago images, Urheber: snapshot

Karriere 10.09.2020
Im Tarifstreit auf dem Bau steht jetzt der Schlichterspruch: Er sieht für die rund 850.000 Baubeschäftigten insgesamt ein Lohnplus von 2,6% im Westen und 2,7% im Osten vor. Die ... 

Im Tarifstreit auf dem Bau steht jetzt der Schlichterspruch: Er sieht für die rund 850.000 Baubeschäftigten insgesamt ein Lohnplus von 2,6% im Westen und 2,7% im Osten vor. Die Gewerkschaft IG Bau hatte eine Lohnerhöhung von 6,8% gefordert. Dennoch zeigt sie sich zufrieden. Bei den Tarifverhandlungen für die Gebäudereiniger läuft es ebenfalls schleppend.

Im Detail dröselt sich das von Schlichter Rainer Schlegel, dem Präsidenten des Bundessozialgerichts, ersonnene Plus auf den Lohnzetteln so auf: Ab Januar 2021 sollen die Löhne um 2,1% im Westen und um 2,2% im Osten klettern. Obendrauf kommt ein Lohnzuschlag von 0,5% für die Wegezeit zu den Baustellen. Die Wegezeit-Entschädigung soll es ab Oktober geben.

Diese Lösung soll allerdings nur der erste Schritt sein. "Es ist gelungen, das Fundament für eine Entschädigung bei der Wegezeit zu legen. Der Einstieg ist damit geschafft", sagt Robert Feiger, Bundesvorsitzender der IG Bau. Die häufig langen Fahrten zu den Baustellen seien für einen Großteil der Beschäftigten das "Job-Problem Nr. 1 auf dem Bau". Die IG Bau habe mit der Arbeitgeberseite im Zuge der Schlichtung eine Vereinbarung getroffen, "dass die Spitzen der Tarifparteien unter Leitung des Schlichters eine Lösung für eine verbindliche Einführung einer Wegezeit-Entschädigung erarbeiten". Wie sie aussieht, soll spätestens im Juni 2021 feststehen.

Auch die Auszubildenden sollen von den Tarifverhandlungen profitieren. Sie bekommen im ersten Ausbildungsjahr 40 Euro mehr pro Monat. Im zweiten Ausbildungsjahr liegt das Plus bei 30 Euro, im dritten bei 20 Euro. "Damit hätten Azubis am Ende ihrer dreijährigen Ausbildung 1080 Euro mehr in der Tasche", rechnet die IG Bau. Hinzu kommt die "Corona-Prämie" von einmalig 250 Euro. Für Bauarbeiter fällt die steuerfreie Sonderzahlung mit 500 Euro doppelt so hoch aus.

Der Schlichterspruch muss noch von den Tarifparteien angenommen werden, damit er wirksam wird. Die Gewerkschaft und die Arbeitgeberverbände von Bauhandwerk (ZDB) und Bauindustrie (HDB) haben dafür bis etwa Mitte nächster Woche Zeit. Uwe Nostitz, Verhandlungsführer der Arbeitgeber und Vizepräsident des ZDB, zeigte sich mit dem Schlichterspruch zufrieden: "Wir sind froh, dass wir für die diesjährige Tarifrunde einen tragfähigen Kompromiss zwischen den Arbeitgebern und der Gewerkschaft gefunden haben und dass uns ein Arbeitskampf erspart bleibt." Auch IG-Bau-Chef Feiger findet friedliche Worte: "Wer auf dem Bau arbeitet, weiß jetzt wieder, dass seine Arbeit geschätzt wird. Schon deshalb hat sich das harte Ringen um jeden Cent gelohnt."

Die Schlichtung hatte sich über vier Tage und insgesamt mehr als 35 Verhandlungsstunden hingezogen. Der Tarifstreit dauerte seit März an. Schon 2018 hatten die Tarifparteien Ex-Arbeitsminister Wolfgang Clement als Schlichter einschalten müssen, der sie auf einen versöhnlichen Weg führte.

Diesen Pfad suchen die Tarifparteien bei den Verhandlungen für die Gebäudereiniger noch vergebens. Vergangene Woche ist die zweite Runde zwischen dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) und der IG Bau ergebnislos zu Ende gegangen. Am 20. Oktober wollen sie wieder an einen Tisch zurückkehren.

Die Gewerkschaft fordert einen Einstiegsverdienst von 12 Euro (+1,20 Euro) pro Stunde. Das Minimum für Glas- und Fassadenreiniger soll ebenso stark auf 15,30 Euro pro Stunde steigen. Für Auszubildende müsse ein monatliches Plus von 100 Euro drin sein. Darüber hinaus soll es ein Weihnachtsgeld in Höhe von 80 Stundenlöhnen geben. Christian Kloevekorn, Verhandlungsführer der BIV-Tarifkommission, kontert: "Angesichts der schwersten Rezession der deutschen Nachkriegsgeschichte" sei die Gesamtforderung von 15,5% der IG Bau "keine seriöse Gesprächsgrundlage".

Anke Pipke,Harald Thomeczek