Karriere-News

Bachelorstudium FM aufgelegt

Karriere 19.07.2012
Die Fachschule Protektor bietet in Kooperation mit der SRH Hochschule Heidelberg ab Oktober 2012 ein Bachelor-Studium Facility-Management an. Das Teilzeitstudium setzt auf hohe Präsenzphasen. ... 

Die Fachschule Protektor bietet in Kooperation mit der SRH Hochschule Heidelberg ab Oktober 2012 ein Bachelor-Studium Facility-Management an. Das Teilzeitstudium setzt auf hohe Präsenzphasen.

Sonja Smalian

Selbstführung heißt, zu sich selbst ehrlich sein

Karriere 19.07.2012
Das Schlagwort Nachhaltigkeit begleitet Immobilienprofis in ihrer täglichen Arbeit. Doch wenden sie das Prinzip auch auf ihr eigenes berufliches und privates Leben an? Wie sie das tun können, ... 

Das Schlagwort Nachhaltigkeit begleitet Immobilienprofis in ihrer täglichen Arbeit. Doch wenden sie das Prinzip auch auf ihr eigenes berufliches und privates Leben an? Wie sie das tun können, erläuterte Wolfgang Walter, Partner bei Heidrick & Struggles, in seinem Vortrag zur "nachhaltigen Selbstführung" an der EBS Business School.

Nachhaltigkeit beginnt für Wolfgang Walter damit, dass jeder ein Gefühl dafür bekommt, wo er richtig ist. Das setzt jedoch einen ehrlichen Umgang mit sich selbst voraus, und der gerät im täglichen Wettstreit um bessere und schnellere Ergebnisse leicht aus dem Blickfeld. Deswegen sei die erste Stufe nachhaltiger Selbstführung das Nachdenken über die eigene Flughöhe als Führungskraft. Jeder müsse sich selbst ehrlich fragen, ob er eher Vorstand oder Teamleiter sei, eher Generalist oder Spezialist. Die erste Frage könnte auch ganz grundsätzlich lauten: Bin ich überhaupt Führungskraft, will ich überhaupt Karriere machen?

Wer sich selbst verantwortungsvoll führen will, sollte sich nach Walter auf seine Stärken konzentrieren und das Konzept der emotionalen Intelligenz anwenden, d.h. die Signale des eigenen Körpers wahrnehmen und beachten, aber auch mit Empathie anderen Menschen begegnen. "Sie merken selbst, wenn Sie unter- oder überfordert sind", sagt Walter. Ganz wichtig sei darüber hinaus, dass das eigene Verhalten, die eigenen Fähigkeiten sowie Werte und Einstellungen und letztendlich die eigene Identität kongruent sind. Denn wer gerne Menschen längerfristig entwickele, dürfte sich in der Position als Interims-Manager nicht wohl fühlen, so Walter. Ebenso bedeutsam ist es, dass die Arbeitnehmer kongruent mit den gelebten Unternehmenswerten sind.

In seinem öffentlichen Vortrag an der EBS Business School gab er u.a. Teilnehmern des Intensiv-Studiums Immobilien Management Denkanstöße für die eigene Karriere. Walter, der seit dem Jahr 2000 rund 600 Coaching- Projekte begleitet hat, trifft mit seinen Anmerkungen auf offene Ohren: Viele Teilnehmer nutzen die Chance auf ein kurzes Gespräch mit dem Coach. Zu den wiederkehrenden Fragen zählt z.B.., wie man mit einem Chef umgehen kann, der überfordert ist. Aber auch, wie lange ein Angestellter in einer ungeliebten Situation ausharren sollte, bevor er das Unternehmen - und vielleicht auch die Flughöhe - wechselt.

Sonja Smalian

"Wir wollen einen persönlichen, direkten Kontakt"

Der Vorstandsvorsitzende von Bilfinger Berger, Roland Koch (sechster v.l.), lud Stipendiaten des Deutschlandstipendiums und Bundesbildungsministerin Annette Schavan (dritte v.l.) zum Gespräch in den Mannheimer Hauptsitz ein.

Der Vorstandsvorsitzende von Bilfinger Berger, Roland Koch (sechster v.l.), lud Stipendiaten des Deutschlandstipendiums und Bundesbildungsministerin Annette Schavan (dritte v.l.) zum Gespräch in den Mannheimer Hauptsitz ein.

Bild: Bilfinger Berger

Karriere 19.07.2012
Bilfinger Berger unterstützt bundesweit 74 Studenten mit dem Deutschlandstipendium. Wer das Geld bekommt, entscheiden die Hochschulen. Doch das Unternehmen nutzt die Chance, sich dem Nachwuchs zu ... 

Bilfinger Berger unterstützt bundesweit 74 Studenten mit dem Deutschlandstipendium. Wer das Geld bekommt, entscheiden die Hochschulen. Doch das Unternehmen nutzt die Chance, sich dem Nachwuchs zu präsentieren - wohlwissend, dass viele der Stipendiaten nicht bei dem Konzern eine Stelle antreten werden.

"Wir wollen präsent sein in der Welt der Studierenden", sagt Roland Koch, seit Juli 2011 Vorstandsvorsitzender von Bilfinger Berger. Die Entscheidung, sich an dem Deutschlandstipendium zu beteiligen, habe der Konzern jedoch schon vor seiner Zeit gefällt. Doch ihn überzeugte das Konzept und nach einer ersten Förderrunde mit rund 30 Studenten sind es nun 74. Bilfinger Berger ist dabei nicht nur auf der Suche nach Ingenieuren, sondern auch Kaufleuten, Facility-Managern und Studenten zahlreicher weiterer Studienfächer.

An 16 Hochschulen "quer durch die Republik" engagiert sich Bilfinger Berger mit dem Deutschlandstipendium. Mit dabei sind u.a. Einrichtungen in Aachen, Darmstadt, Mannheim, Albstadt-Sigmaringen, Cottbus, Stuttgart - und natürlich Mannheim, wo der Bau- und Dienstleistungskonzern seinen Stammsitz hat.

300 Euro pro Monat für ein Jahr

Das Deutschlandstipendium sieht vor, dass Studenten mindestens ein Jahr lang eine monatliche Förderung von 300 Euro erhalten. Die eine Hälfte überweisen Unternehmen, die andere kommt vom Bund. Das sind 3.600 Euro, die die Studenten geschenkt bekommen und die z.B. in Dresden schon die Hälfte der Lebenshaltungskosten ausmachen, wie einer der anwesenden Stipendiaten sagt. Anders als die Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz, kurz BaföG, ist das Deutschlandstipendium einkommensunabhängig. Die Auswahl der Studenten obliegt den Hochschulen, die dafür Leistung, ehrenamtliches Engagement und die Lebensumstände berücksichtigen.

Das Programm ist gedeckelt, d.h. die Höchstförderquote beträgt für die Hochschulen derzeit 1%. Dafür erhöhte der Bund 2012 die Fördermittel auf 36 Mio. Euro. Da manche Hochschulen bei der Einwerbung der privaten Fördergelder erfolgreicher sind als andere, können nun innerhalb eines Bundeslands Bundesmittel zwischen den Hochschulen "geschoben" werden. Bundesbildungsministerin Annette Schavan, die seit drei Jahren Schirmherrin der Joboffensive für die Immobilienwirtschaft ist, zeigte sich mit den Ergebnissen des Stipendienprogramms bislang zufrieden. In diesem Jahr würden durch das Programm 1% der Studierenden gefördert, sagte Schavan. Insgesamt studierten im Wintersemester 2011/12 rund 2,4 Mio. junge Menschen in Deutschland.

2011 hatten rund 5.400 Studenten ein Deutschlandstipendium erhalten. Dabei verteilten sich rund drei Viertel der vergebenen Stipendien auf die Fächergruppen Ingenieurwissenschaften, Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Mathematik/Naturwissenschaften. Die Hochschulen haben die Vorgabe, ein Drittel der Stipendien ohne Zweckbindung zu vergeben. So soll sichergestellt werden, dass ein bestimmter Anteil der Stipendien von der Hochschule auf die Fachbereiche verteilt werden kann. Auf die Auswahl der Studenten haben die fördernden Unternehmen keinen Einfluss.

Kein anonymer Förderer

Wohl aber auf die Gestaltung der Beziehung zu den Geförderten. Bilfinger Berger versucht aktiv, seine Stipendiaten kennenzulernen. "Wir wollen keine anonymen Finanzierer sein", sagt Koch. Das Unternehmen organisiert Stammtische, Exkursionen und gewährt den Geförderten Einblick in die Arbeit von Tochterunternehmen. "Wir wollen einen persönlichen, direkten Kontakt zu den Stipendiaten", betont Koch. Diese Chance auf gute Kontakte und dieses Signal der Wertschätzung sieht auch Schavan als wichtigen Bestandteil der Stipendienkultur. Und das kommt bei den Studenten sehr gut an. Ermöglicht es ihnen doch zu sehen, wo ihr Wissen später zum Einsatz kommen könnte. Wichtig sei auch die Wertschätzung, sagt Sam Schwarz von der RWTH Aachen: "Man sieht, dass es honoriert wird, wenn man sich im Studium anstrengt."

Sonja Smalian