Der ehemalige Chef der Hypo Real Estate (HRE), Georg Funke, ist tot. Das bestätigte der Anwalt von Funke gegenüber der Immobilien Zeitung. Funke sei bereits im Frühsommer nach einer ...
Der ehemalige Chef der Hypo Real Estate (HRE), Georg Funke, ist tot. Das bestätigte der Anwalt von Funke gegenüber der Immobilien Zeitung. Funke sei bereits im Frühsommer nach einer Krebserkrankung im Alter von 63 Jahren verstorben. Er hinterlässt eine Ehefrau und zwei Kinder. Zuerst hatte die Süddeutsche am Dienstagnachmittag über das Ableben Funkes berichtet.
Funke hatte nach einer Lehre seine berufliche Laufbahn bei einem Wohnungsunternehmen im Ruhrgebiet begonnen. Nach einem berufsbegleitenden Studium wechselte er in den 1980er Jahren zur Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank. Dort stieg er schnell auf, wurde Leiter der Düsseldorfer Niederlassung und war einige Jahre später für das ausländische Immobilienkreditgeschäft, das aus London gesteuert wurde, verantwortlich. Nach der Fusion mit der Bayerischen Vereinsbank zur HypoVereinsbank wurde Funke zum Bereichsvorstand für das internationale Immobiliengeschäft befördert. In seinen Verantwortungsbereich fiel die Abspaltung eines Großteils des Immobiliengeschäfts in eine eigene Gesellschaft, die HRE, zu deren Vorstandsvorsitzenden er ernannt wurde.
Funke war für viele das Gesicht der Finanzkrise in Deutschland. Als die HRE im Spätsommer 2008 kurz vor dem Abgrund stand und durch ein milliardenschweres Rettungspaket vom deutschen Staat und der Finanzindustrie vor der Pleite bewahrt wurde, galt Funke schnell als der Schuldige an dem Desaster. Kurz darauf musste Funke die HRE verlassen. Vor Gericht konnte ihm eine persönliche Verantwortung an der Beinahe-Pleite jedoch nicht nachgewiesen werden. Das Strafverfahren wegen des Verdachts der Manipulation von Geschäftsberichten wurde im September 2017 gegen Zahlung einer Geldbuße eingestellt.
Die zivilrechtlichen Verfahren gegen Funke laufen noch. Nach Informationen der Immobilien Zeitung läuft es im Arbeitsprozess, bei dem Funke gegen seine fristlose Kündigung und auf Fortzahlung seiner Vorstandsbezüge und Auszahlung seiner Pensionsansprüche klagte, nach zehn Jahren Prozessdauer auf einen Vergleich hinaus.