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NRW: Voigtsberger wird nicht wieder Bauminister

Harry K. Voigtsberger tritt keine neue Legislaturperiode an.

Harry K. Voigtsberger tritt keine neue Legislaturperiode an.

Bild: mbv.nrw

Köpfe 20.06.2012
Harry K. Voigtsberger (SPD), während der vergangenen beiden Jahre Superminister für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr in Nordrhein-Westfalen (NRW), wird dem neuen Kabinett ... 

Harry K. Voigtsberger (SPD), während der vergangenen beiden Jahre Superminister für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr in Nordrhein-Westfalen (NRW), wird dem neuen Kabinett von Hannelore Kraft nicht mehr angehören. Wie es hieß, soll das Ministerium aufgeteilt werden.

Man ging zunächst davon aus, dass Voigtsberger eines der neuen Ministerien übernehmen werde. Doch nun erklärte er: „Wenige Tage vor meinem 62. Geburtstag möchte ich aus persönlichen Gründen mein Amt auslaufen lassen. Hinter mir liegen zwei unglaublich spannende Jahre, die ich nicht missen möchte. Nun sollen Jüngere Verantwortung übernehmen.“ Wer künftiger Bauminister in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland wird, scheint noch nicht klar zu sein.

Am heutigen Mittwoch wurde Hannelore Kraft vom Landtag als Ministerpräsidentin wiedergewählt. Spätestens zur Vereidigung ihres Kabinetts muss sie nun zwei neue Minister präsentieren. Damit erhält NRW den vierten Bauminister seit 2009. Am 11. Februar 2009 trat der damalige CDU-Bauminister Oliver Wittke zurück, weil er innerorts mit 109 km/h geblitzt wurde. Sein Nachfolger Lutz Lienenkämper war dann bis zur Abwahl der CDU und zur Bildung der Minderheitsregierung durch Hannelore Kraft im Amt. Am 15. Juli 2010 trat schließlich Voigtsberger sein Amt an.

Thorsten Karl

Die neue Baulust: Was junge Leute in die Bauwirtschaft zieht

Wer sich für eine Ausbildung in der Bauwirtschaft entschieden hat, bereut die Entscheidung nur selten: 94% der befragten Azubis sind zufrieden mit iher aktuellen Berufsausbildung.

Wer sich für eine Ausbildung in der Bauwirtschaft entschieden hat, bereut die Entscheidung nur selten: 94% der befragten Azubis sind zufrieden mit iher aktuellen Berufsausbildung.

Bild: BilderBox.com

Karriere 20.06.2012
Die Bauwirtschaft ist besonders vom Fachkräftemangel betroffen. 44% der Unternehmen sehen dadurch bereits ihre wirtschaftliche Entwicklung gefährdet, wie die DIHK-Arbeitsmarktumfrage 2011 ... 

Die Bauwirtschaft ist besonders vom Fachkräftemangel betroffen. 44% der Unternehmen sehen dadurch bereits ihre wirtschaftliche Entwicklung gefährdet, wie die DIHK-Arbeitsmarktumfrage 2011 zeigte. Auf den Fachkräfteengpass reagieren die Bauunternehmen durch verstärkte Ausbildung. Um mehr Interesse für die Branche beim Nachwuchs zu wecken, wurden nun junge Berufseinsteiger befragt, was sie an der Baubranche reizt.

Die Studie gibt Grund zur Freude: Wer sich für eine Ausbildung in der Bauwirtschaft entscheidet, verspürt Baulust. "Spaß an einem Bauberuf" geben 63% der Befragten als sehr wichtigen Grund für ihre Ausbildungswahl an und ebenso viele, dass sie das Erlernte auch privat anwenden möchten. Offenbar werkeln sie auch in ihrer Freizeit gerne. Die guten Berufsperspektiven waren erst an dritter Stelle von 46% der Befragten als sehr wichtiges Auswahlkriterium erwähnt. Die Motivation der Bau-Azubis ist hoch und die Entscheidung für die Bauwirtschaft fällt offenbar aufgrund von persönlichen Interessen und Neigungen.

Zu ihrer Berufsausbildung und ihren Karriereplänen hatten Soka-Bau und das F.A.Z.-Institut für Management-, Markt- und Medieninformationen rund 5.800 Berufseinsteiger aus der Bauwirtschaft befragt. Dazu zählten rund 900 Azubis, 1.900 Jung-Gesellen (Bauprofis) sowie 3.000 ehemalige Bauprofis, die eine Berufsausbildung am Bau abgeschlossen oder aber vorzeitig abgebrochen hatten.

Wer seine Ausbildung in der Bauwirtschaft begonnen hat, zeigt sich zufrieden mit seiner Wahl (94 Prozent). Ein Viertel der Befragten ist sogar sehr zufrieden (25 Prozent). Die Ausbildungsbetriebe machen ihren Job in den Augen der Azubis gut: 90 Prozent sind mit ihrem Betrieb zufrieden. Dennoch passt es nicht immer und so mancher Bau-Azubi bricht die Ausbildung ab. Wie hoch diese Zahl ist, wird nicht erwähnt. Jeder zweite Abbrecher führt den Ausbildungsbetrieb als Grund an. Arbeitsklima, hohe Arbeitsbelastung und das Verhältnis zu Vorgesetzten und Kollegen trübten ebenfalls häufig die Stimmung.

Ein Drittel der Aussteiger würde wieder am Bau arbeiten

Wer aus der Bauwirtschaft aussteigt, tut das nicht selten, um sich weiterzuqualifizieren (41 Prozent). Aber auch Arbeitslosigkeit (30 Prozent), Unzufriedenheit mit dem Job (22 Prozent) und gesundheitliche Gründe (22 Prozent) veranlassen zum Wechsel. Dennoch könnte sich fast jeder dritte Ex-Bauprofi (32 Prozent) mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung vorstellen, wieder in die Bauwirtschaft zurückzukehren.

Auch der junge Nachwuchs ist sehr an Weiterqualifizierung interessiert: 60 Prozent der Azubis, die sich in den nächsten zehn Jahren weiterqualifizieren möchten, würden gern die Meisterprüfung ablegen. Hoch im Kurs steht auch die Qualifizierung zum Polier (39 Prozent). Knapp jeder Dritte könnte sich vorstellen, ein Studium aufzunehmen.

"Das Vorurteil, die Berufswahlentscheidung für einen der Bauberufe sei oft nur zweite oder dritte Wahl, ist durch die Studie eindrucksvoll widerlegt worden. Fast alle befragten Jugendlichen haben sich mit ihrer Berufsausbildung am Bau zufrieden gezeigt und die Attraktivität der Ausbildungsberufe sowie die Qualität der betrieblichen und überbetrieblichen Ausbildung hervorgehoben", sagt Frank Dupré, Vizepräsident des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes. Die Aussagen der jungen Menschen, die vor einer Berufswahlentscheidung stehen oder sich bereits für einen Bauberuf entschieden haben, "seien damit deutlich positiver als die allgemeinen Ansichten". Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sieht Dupré als wichtige Aufgabe, an einer Imageverbesserung der Deutschen Bauwirtschaft zu arbeiten.

Dietmar Schäfers, stellvertretender Bundesvorsitzender der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, legt einen anderen Schwerpunkt: "Die Studie belegt eindrucksvoll, dass gute Berufsperspektiven einen wesentlichen Faktor für eine Ausbildung am Bau darstellen. Es geht aber nicht nur darum, junge Menschen für den Bau zu gewinnen, sondern sie auch als qualifizierte Facharbeiter in einem attraktiven Baugewerbe zu halten. Zur Attraktivität gehört unter anderem ein durchgängiges System der Fort- und Weiterbildung nach der Berufsausbildung, Arbeitssicherheit, gutes Einkommen sowie eine ausreichende Altersabsicherung wie etwa eine zusätzliche berufsspezifische Rentenzahlung."

Die Studie "Ausbildung als Zukunft der Bauwirtschaft" umfasst 32 Seiten und kostet 75 Euro (ISBN: 978-3-89981-637-2).

Sonja Smalian

Douglas-Holding-Vorstand Anke Giesen wechselt zu Fraport

Anke Giesen.

Anke Giesen.

Bild: Fraport

Köpfe 20.06.2012
Anke Giesen (48), seit 2009 Mitglied im Vorstand der Douglas Holding, wechselt zu Fraport. Im Vorstand verantwortet sie dort die Geschäftsbereiche Retail und Immobilien sowie ... 

Anke Giesen (48), seit 2009 Mitglied im Vorstand der Douglas Holding, wechselt zu Fraport. Im Vorstand verantwortet sie dort die Geschäftsbereiche Retail und Immobilien sowie Bodenverkehrsdienste. Zudem wird sie für die Entwicklung der Konzern-Führungskräfte zuständig sein. Mit ihrer Berufung erweitert Fraport sein bislang vierköpfiges Führungsgremium auf fünf Mitglieder.

"Die Fraport AG hat sich – angefangen vom klassischen Flugbetrieb über die Bodenverkehrsdienste bis hin zum Retail- und Immobiliengeschäft – in den zurückliegenden Jahren zunehmend breiter aufgestellt. Das sehr erfolgreiche internationale Geschäft – es macht bereits etwa ein Drittel des Konzernergebnisses aus – soll weiter ausgebaut werden", sagte der Fraport-Aufsichtsratsvorsitzende Karlheinz Weimar. Aus diesem Grund sei es richtig, den Fraport-Vorstand auf fünf Personen zu erweitern.

Zudem wurde Michael Müller (54) in den Vorstand bestellt. Müller ist seit 2009 Geschäftsbereichsleiter Bodenverkehrsdienste bei Fraport und wird die Nachfolge von Vorstand Herbert Mai antreten. Mai scheidet zum 30. September 2012 aus Altersgründen aus. Müllers Aufgabenbereich umfasst den Geschäftsbereich Airport Security, den Zentralbereich Einkauf sowie die Personalabteilung.

Sonja Smalian