Karriere-News

"Mathematik macht mir schon immer Spaß"

Lukas Schuster ist Investment-Analyst bei Catella Property in München.

Lukas Schuster ist Investment-Analyst bei Catella Property in München.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Melanie Bauer

Karriere 01.06.2017
Süß ist das Studentenleben - und endlich. Aus den meisten Immobilienstudenten wird irgendwann ein Absolvent bzw. eine Absolventin, der/die einen Job sucht. Wohl dem, der weiß, wohin er ... 

Süß ist das Studentenleben - und endlich. Aus den meisten Immobilienstudenten wird irgendwann ein Absolvent bzw. eine Absolventin, der/die einen Job sucht. Wohl dem, der weiß, wohin er will - und was ihn dort erwartet. Worauf sich gefasst machen muss, wer Projektentwickler werden will oder im Investment-Bereich arbeiten möchte, erfuhren die Besucher des IZ-Karriereforums von zwei Young Professionals.

Das Geschäft eines Projektentwicklers ist ziemlich zeitintensiv. Vor allem dann, wenn Mietverträge mit Ankermietern oder Kaufverträge mit Endinvestoren auf der Zielgeraden sind. "Die Projektentwicklung ist auf jeden Fall kein klassischer Nine-to-Five-Job", sagte Tobias Fuchs auf dem IZ-Karriereforum. In der Praxis heißt das: "Einen typischen Arbeitstag gibt es nicht, denn jeder Arbeitstag und jedes Projekt hat seine eigene Dynamik. Dienst nach Vorschrift findet in der Projektentwicklung nicht statt."

Der 32-Jährige hat vor zwei Jahren beim Immobilienentwickler Landmarken aus Aachen als Projektentwickler angefangen und sich zum Projektleiter für Handelsimmobilien hochgearbeitet. "Es gibt immer Situationen, die ein erhöhtes Arbeitspensum erfordern. Realistisch sollte man von 45 bis maximal 60 Stunden in Ausnahmefällen ausgehen." Bei den vielen Kollegen und Kolleginnen, die bei Landmarken in Teilzeit arbeiteten, gelte dies natürlich nur entsprechend.

Einsatz wird belohnt: Das zeigen jedenfalls die Gehälter, mit denen Berufseinsteiger in der Projektentwicklung rechnen dürfen. "Ich glaube, in der Branche sind ca. 40.000 Euro nicht unüblich. Ich möchte jedoch nicht ausschließen, dass ein höherer Wert aufgrund der derzeit günstigen Marktlage und des spürbaren War for Talents durchsetzbar ist. Es gibt immer Ausreißer nach oben und unten." Mit einem Masterabschluss und erster (berufs-)praktischer Erfahrung seien auch höhere Einstiegsgehälter drin.

"Da die Projektentwicklung einen sehr hohen Komplexitätsgrad aufweist, würde ich persönlich immer zum Masterabschluss raten. Die zusätzlichen Semester vermitteln wichtige Fachkenntnisse und bieten die Möglichkeit, das eigene Profil zu schärfen." Die längere Verweildauer an der Universität oder Hochschule sollte allerdings mit praktischer Betätigung einhergehen: "Theorie ist das eine, Praxis das andere. Es ist wichtig, das theoretisch Erlernte frühzeitig in der Praxis anzuwenden." Sprich: Praktika machen oder Werkstudententätigkeiten ausüben.

Fuchs selbst brachte einen Masterabschluss in Raumplanung an der TU Dortmund mit zu Landmarken, und er hatte nach seinem Studium vier Jahre als Wirtschaftsförderer in Mülheim an der Ruhr mit Neuansiedlungen von Einzelhändlern oder Nach- bzw. Umnutzungen von Einzelhandelsimmobilien zu tun gehabt. Im Studium arbeitete er in einem Planungsbüro, das Kommunen bei Einzelhandelskonzepten berät.

Wer einen guten Job in der Projektentwicklung macht, für den sind mit drei bis fünf Jahren Berufserfahrung 80.000 bis zu 90.000 Euro drin - plus Bonus, verriet Fuchs seinen staunenden Zuhörern. Und mit fünf bis zehn Jahren Berufserfahrung ist ein Vorrücken in den sechsstelligen Bereich möglich, "mit einem hohen erfolgsabhängigen Anteil und mit Personal- und Führungsverantwortung".

Doch wer zuerst ans große Geld denkt, zäumt das Pferd von hinten auf: Um in der vielzitierten "Königsdisziplin" der Immobilienwirtschaft Erfolg zu haben, sollte ein angehender Projektentwickler vorweisen können: ein betriebswirtschaftliches, juristisches oder technisches Studium als Basis - bei Landmarken arbeiten z.B. Architekten und Bauingenieure ebenso wie Geografen und Raumplaner -, sodann "unternehmerisches Denken", eine "generelle Immobilienaffinität", "analytisches und konzeptionelles Denken" sowie "Kommunikationsstärke und Verhandlungsgeschick".

Wer sich ob dieses umfangreichen Anforderungskatalogs verbessern will, ist froh, wenn ihn der Arbeitgeber bei einer zeit- und kostspieligen Weiterbildung unterstützt. "Mir wurde", erzählte Fuchs, "zum Beispiel das Kontaktstudium Immobilienökonomie an der Irebs-Akademie ermöglicht." Nicht ganz uneigennützig, versteht sich: "Ich habe mich für 36 Monate an Landmarken gebunden und müsste bei einem Wechsel des Arbeitgebers die Weiterbildungskosten anteilig zurückzahlen."

"Kehrseite der Medaille" - so bezeichnete Lukas Schuster (24), seines Zeichens Investment-Analyst bei Catella Property in München, diese Art von Deal auf Nachfrage aus dem Publikum. Eine junge Zuhörerin hatte wissen wollen, ob Bindungsverträge als Gegenleistung für eine gesponserte Fortbildung üblich seien.

Schuster absolviert ein berufsbegleitendes Masterstudium in International Real Estate Management an der Akademie der Hochschule Biberach. Immerhin: Sein individueller Arbeitsvertrag sieht vor, dass Catella ihn für die elf Präsenzwochen seines MBA-Studiums freistellt, bei Lohnfortzahlung. Zusätzlich beteiligt sich sein Arbeitgeber in seinem Fall auch an den Studiengebühren, die zusammen mit den Reisekosten (Auslandsaufenthalte in London und Zürich) schnell bei rund 20.000 Euro liegen. Dafür wird von ihm erwartet, dass er Catella Property frühestens zwei Jahre nach Abschluss des MBA-Studiums verlässt.

Der 24-Jährige hat nach einem dualen Bachelorstudium in Wirtschaftsingenieurwesen, und zwar mit der Fachrichtung Facility-Management an der DHBW in Stuttgart, den Bereich gewechselt: Das Übernahmeangebot des DHBW-Praxispartners Strabag Property and Facility Services schlug Schuster aus: "Das war mein ganz persönlicher Wunsch, in den Bereich Immobilien-Investment bzw. die Transaktionsberatung zu wechseln: Investitionsrechnung und Finanzmathematik haben mir schon im Bachelor-Studium sehr viel Spaß gemacht".

Der junge Mann arbeitet für ein Maklerhaus, aber nicht als Makler, sondern eben als "Investment-Analyst". Was darunter zu verstehen ist, beschrieb er seinem studentischen Publikum so: "Ich begleite den gesamten Transaktionsprozess von der Akquise bis zur Due Diligence bzw. zur Beurkundung. Was mich dabei von einem Makler unterscheidet, ist, dass dieser den Anfang und das Ende des Prozesses übernimmt, ihm obliegen also die Akquisition und der Verkauf - alles andere übernehme ich als Investment-Analyst." Das umfasst u.a. das Erstellen von Markt- und Standortanalysen, Discounted-Cashflow- und Objektanalysen für Single-Assets oder Portfolios sowie die Aufbereitung von Vermarktungsunterlagen, die sein Maklerkollege später im Vertrieb nutzt.

Eine ausgeprägte Zahlenaffinität sollte also unbedingt mitbringen, wer Schuster nacheifern möchte. "Aber man sollte auch kommunikationsstark sein und gut Texte formulieren können, weil diese sich später in den Exposés wiederfinden und für die Vermarktung genutzt werden."

Welches Einstiegsgehalt in seiner Branche bzw. auf seiner Position möglich ist, sei "natürlich abhängig davon, welche Grundlage man mitbringt: eine Ausbildung, einen Bachelor oder einen Master". Da gingen die Gehälter natürlich "sehr schnell sehr stark auseinander". Kurzum: "Je nachdem, würde ich sagen, steigt man in der Region 35.000 bis 45.000 Euro ein. Im Schnitt kann man also mit rund 40.000 Euro rechnen."

Die Teilnehmer der aktuellen Studentenumfrage der IZ rechnen sich durchschnittlich fast 48.000 Euro nach dem Abschluss ihres jetzigen Studiums aus. Schuster erscheinen diese Vorstellungen "schon etwas ambitioniert. Sie könnten sich aber durch den derzeitigen - wie sagt man so schön - ‚War for Talents‘, den wir auch heute hier auf dem Karriereforum erleben, durchaus durchsetzen lassen." Nicht zu vergessen: "Die Gehälter werden natürlich durch den gegenwärtigen Marktzyklus beflügelt." Genau das sollte allzu optimistische Erwartungen jedoch dämpfen: "Wir haben seit mittlerweile acht Jahren ein positives Marktumfeld - das kann sich aber auch wieder ändern …"

Er selbst wird die nächste Sprosse auf der Karriereleiter im September nehmen. Dann schließt Schuster sein Masterstudium ab und darf sich Senior Investment-Analyst nennen. Danach hat er die Möglichkeit, Consultant zu werden. Als solcher könnte er auch den Anfangs- und Endpunkt des Transaktionsprozesses in die eigene Hand nehmen. Die nächste Stufe wäre eine Director-Position. "Das ist natürlich mit ambitionierten Zielvereinbarungen verbunden. Fünf bis zehn Jahre Berufserfahrung und ein breites Netzwerk sollte man dafür schon mitbringen."

Karriereforum 2017

Knapp 400 Bewerber bzw. insgesamt rund 680 Teilnehmer kamen zur achten Auflage des IZ-Karriereforums an der Goethe-Universität in Frankfurt. Veranstaltet wurde die Jobbörse für die Immobilienwirtschaft von der Immobilien Zeitung und Heuer Dialog. Im Rahmen des Karriereforums fand der 8. RICS-Hochschultag mit der Hochschule Aschaffenburg als Partner statt. 42 Aussteller präsentierten sich dem Branchennachwuchs, darunter 34 Arbeitgeber: Aareal Bank, Angermann Real Estate Advisory, Apleona GVA, Arcadis, Beos, BNP Paribas Real Estate, Catella Property, CBRE, CEV Handelsimmobilien, Colliers, Commerz Real, Corpus Sireo, Cushman & Wakefield, Deka Immobilien, Deutsche Asset Management, DIC Asset, Drees & Sommer, Duff & Phelps Real Estate Advisory Group, ECE, GRR Real Estate Management, IC Immobilien, JLL, Kaufland, KPMG, Helaba, Lidl, OfficeFirst, OVG Real Estate, Patrizia Immobilien, PricewaterhouseCoopers, Savills, Triuva, Unibail-Rodamco und Union Investment Real Estate. Außerdem mit von der Partie waren acht Bildungseinrichtungen: ADI Akademie der Immobilienwirtschaft, Akademie der Hochschule Biberach, EBS Universität für Wirtschaft und Recht, EBZ Europäisches Bildungszentrum, Eipos Europäisches Institut für postgraduale Bildung, Irebs Immobilienakademie, Hochschule Anhalt und Technische Universität Berlin. hat

Harald Thomeczek

"Wie viele Smarties passen in einen Smart?"

Karriere 01.06.2017
Das IZ-Karriereforum war schon fast vorbei, da füllte sich der Vortragssaal nochmal: Ein Personalberater verriet, was man im Vorstellungsgespräch unbedingt zu fragen wagen sollte. ... 

Das IZ-Karriereforum war schon fast vorbei, da füllte sich der Vortragssaal nochmal: Ein Personalberater verriet, was man im Vorstellungsgespräch unbedingt zu fragen wagen sollte.

Schließlich ist ein Vorstellungsgespräch nie einseitig. Nicht nur das Unternehmen will den Kandidaten kennenlernen, auch dieser bekommt die Gelegenheit, seinen möglichen künftigen Arbeitgeber ausführlich kennenzulernen. "Bewerber sollten sich daher schon im Vorfeld Fragen überlegen. Aber bitte noch keine Fragen zur Work-Life-Balance, den Arbeitszeiten oder zu Home-Office. Dies sind alles Themen für ein - hoffentlich - zweites Gespräch", erklärte Olaf Kenneweg von Kenneweg Property Personalberatung.

Vielmehr sollten die Bewerber im ersten Gespräch das Unternehmen hinterfragen, etwa so: Warum ist die Stelle überhaupt ausgeschrieben? Handelt es sich um eine Neu- oder eine Nachbesetzung? Wie steht es um die Mitarbeiterfluktuation? Was erwartet das Unternehmen von seinen Mitarbeitern? Was funktioniert möglicherweise nicht so gut in der Firma? Wo sieht diese selbst Verbesserungspotenzial? Wie wird Leistung gemessen und bewertet? Welcher Führungsstil wird gepflegt?

Extrem wichtig ist darum im Vorfeld die Recherche, und zwar nicht nur zum Background und der Struktur des Unternehmens, bei dem man sich bewirbt, sondern auch zu den Gesprächsteilnehmern und deren Funktion im Unternehmen. "Sofern nicht bekannt, sollten Bewerber bei der Einladung zum Vorstellungsgespräch die Teilnehmer und deren Funktion im Unternehmen erfragen. Anschließend sollte man sich über diese Personen informieren: auf der Firmen-Homepage, auf Xing oder über Immobilienmedien", rät Kenneweg.

Weil man sich ja nicht alles merken kann, sollten die Bewerber für das Gespräch einen Fragezettel vorbereiten. Und sie sollten sich auch im Gespräch von Anfang an Notizen machen: "Das zeigt Interesse!"

Der Kandidat sieht sich natürlich auch mit vielen, unterschiedlich gearteten Fragen konfrontiert. Stellt das Gegenüber Fangfragen à la "Wie viele Smarties passen in einen Smart?": Bloß nicht die Fassung verlieren, sondern überlegt antworten. Niemand erwarte hier eine exakte Antwort, so Kenneweg. Vielmehr solle schlicht die Reaktion und Schlagfertigkeit des Bewerbers getestet werden.

Grundsätzlich gelte in einem Vorstellungsgespräch: authentisch sein. "Jedes Gespräch ist individuell. Auswendig gelernte Floskeln machen da keinen Sinn." Was die Präsentation des Kandidaten angeht, möge jeder diesen Dreiklang beherzigen: "Ich bin! Ich kann! Ich will!" Kein langes Geschwafel! Stattdessen einen kurzen, strukturierten Überblick über den bisherigen Werdegang und den Mehrwert für die ausgeschriebene Stelle verdeutlichen.

Harald Thomeczek

Zinsland holt CFO an Bord und will die Mannschaft verdoppeln

Ab morgen CFO von Zinsland: Der langjährige Deutsch-Banker Michael von Gruenewaldt.

Ab morgen CFO von Zinsland: Der langjährige Deutsch-Banker Michael von Gruenewaldt.

Urheber: Michael von Gruenewaldt, Quelle: Civum GmbH

Köpfe 31.05.2017
Die Hamburger Crowdinvesting-Plattform Zinsland bekommt einen CFO. Und das wird nicht letzte Neueinstellung in diesem Jahr gewesen sein: CEO Carl von Stechow kündigt eine Verdoppelung der ... 

Die Hamburger Crowdinvesting-Plattform Zinsland bekommt einen CFO. Und das wird nicht letzte Neueinstellung in diesem Jahr gewesen sein: CEO Carl von Stechow kündigt eine Verdoppelung der Mitarbeiterzahl auf 30 Köpfe bis Jahresende an.

Die Hamburger Crowdinvesting-Plattform Zinsland bekommt einen CFO. An die Seite von Gründer und Geschäftsführer (CEO) Carl von Stechow, der den Job des Finanzchefs bislang nebenher mitgemacht hat, tritt morgen (1. Juni 2017) der neue bzw. erste reinrassige Zinsland-CFO. Er heißt Michael von Gruenewaldt und kommt von der Deutschen Bank aus Frankfurt. Bei der Großbank arbeitete von Gruenewaldt gut acht Jahre lang im Bereich Group Strategy und im Corporate M&A. Studiert hat der heute 35-Jährige einst BWL an der Universität Mannheim, der Handelshochschule in Leipzig und in Moskau.

Ende 2016 war Zinsland zu zehnt

Mit dem CFO und also Mitgeschäftsführer zählt das Immobilien-Fintech drei (Ex-)Banker seinen Reihen. Zuletzt hatte Zinsland sich zwei Mitarbeiter von der SEB und der WGZ Bank geangelt. Aktuell arbeiten 16 Köpfe für den Schwarmfinanzierer. Zu Jahresbeginn waren es zehn Leute. Bis Ende 2017 soll sich das Zinsland-Team – im Vergleich zum Stand heute – auf 30 Personen verdoppelt haben.

Im Juni fängt neben Finanzmann von Gruenewaldt u.a. auch ein Vertriebsexperte bei Zinsland an: Jens Michelbring (39). Er war zuletzt Direktor Vertrieb bei CH2 Contorhaus Hansestadt Hamburg, einem Unternehmen, das Direktanlagen u.a. in Schiffscontainer vertreibt.

Das Personalwachstum bei Zinsland erstreckt sich nicht nur auf den Vertrieb oder die Software-Systeme: Im Real-Estate-Team sollen bis Jahresende sechs weitere Mitarbeiter eingestellt werden. "Das Immobilien-Team soll sowohl quantitativ ausgebaut werden, um den immer größer werdenden Zulauf an Projekten bewerten zu können, als auch qualitativ mit erfahrenen Immobilien- und Finanzexperten gestärkt werden", kündigt von Stechow an.

"Wollen uns auch am weißen Kapitalmarkt etablieren"

Der Zinsland-Chef will sein Unternehmen "auch am weißen Kapitalmarkt etablieren. Dafür ist das Wissen von Bankern und generell von Mitarbeitern aus der 'Alten Welt' unumgänglich. Hier schlummert das Wissen über Regulierung, Prozesse und den Umgang mit Aufsichtsbehörden", sagt von Stechow mit Blick auf die Banker an Bord. Deren Wissen mit der "Agilität" eines Start-ups zu "verheiraten", sei eine der größten Aufgaben für Zinsland in diesem Jahr. Welche neuen Produkte neben den bisherigen unbesicherten Nachrangdarlehen Zinsland in der Mache hat, verrät von Stechow jedoch nicht.

Übertreiben will es der Zinsland-Kapitän mit dem Unternehmens- und Personalwachstum jedenfalls nicht: "Ein Unternehmen ist immer nur so gut wie die Struktur, mit der es wächst. Wir streben, anders als so mancher Wettbewerber, ein gesundes Wachstum an."

Bis dato hat Zinsland seit 2015 rund 17,4 Mio. Euro Mezannine-Kapital für 25 Projekte von Bauträgern von Entwicklern eingesammelt.

Harald Thomeczek

DFH-Vorstand Tobias Börsch geht zu OfficeFirst

Köpfe 29.05.2017
Alleinvorstand Tobias Börsch (52) sagt der DFH Deutsche Fonds Holding nach fast zehn Jahren im Vorstand zum 30. Juni 2017 ade und heuert zum 1. Juli bei OfficeFirst Immobilien an. ... 

Alleinvorstand Tobias Börsch (52) sagt der DFH Deutsche Fonds Holding nach fast zehn Jahren im Vorstand zum 30. Juni 2017 ade und heuert zum 1. Juli bei OfficeFirst Immobilien an.

Bei seinem neuen Arbeitgeber OfficeFirst tritt Börsch als Dritter im Managementbunde an die Seite von CEO Guido Piñol und Jonas Kriebel. Er werde dort auf einer Ebene mit Piñol und Kriebel arbeiten, heißt es, was bedeutet, dass er als Geschäftsführer agiert.

Bei der DFH wird Börsch durch Jens Hartmann (49) und Nicolas Schuster (41) ersetzt, die aus der Geschäftsleitung aufrücken und künftig als Geschäftsführer firmieren werden. Die DFH wird ihre Rechtsform nämlich bis Ende Juni von einer AG in eine GmbH ändern. Ein entsprechender Umwandlungsbeschluss wurde bereits gefasst.

Unter Börsch wandelte sich die DFH vom Emissionshaus zum Asset-Manager

Ein DFH-Sprecher begründete die avisierte Umwandlung u.a. mit "Aufwandsreduzierung". Die DFH wurde 1992 gegründet und legte lange Jahre geschlossene Fonds auf. Die letzte Auflage eines Publikumsfonds ist allerdings rund fünf Jahre her, das Neugeschäft mit Privatanlegern wurde eingestellt. Auch für (semi-)institutionelle Kundschaft hat es seit Jahren kein neues Produkt gegeben. In Börschs Amtszeit hat sich die DFH von einem Emissionshaus zu einem Asset-Manager gewandelt. Der Auftakt für das Management von Fonds Dritter war Anfang 2014 die Übernahme von IVG Private Funds Management mit damals 21 geschlossenen Fonds, rund 63.000 Anlegern und einem Immobilienvermögen von 3,4 Mrd. Euro.

Aktuell verwaltet die DFH ein Fondsvermögen in Höhe 4,5 Mrd. Euro, das sich auf 51 Fondsgesellschaften verteilt. An diesen sind über 92.000 private und semi-instutionelle Anleger beteiligt. Die DFH gehört zur Deutschen Immobilien Holding, der Dachgesellschaft der Immobiliensparte der Bremer Zech Group.

Bei OfficeFirst wartet Arbeit auf Börsch

OfficeFirst will unter dem neuen Eigentümer Blackstone das 3,3 Mrd. Euro schwere Portfolio mit rund 100 Büroimmobilien, so ist zu hören, zunächst um kleinere Objekte erleichtern, perspektivisch aber - zumindest wertmäßig - wieder wachsen lassen. Verkäufe größerer Objekte auf ihrem vermuteten Wert-Zenit nicht ausgeschlossen. Grundsätzlich gilt die Devise: Objekte mit "Wertsteigerungspotenzial" ankaufen oder so ein Potenzial bei Immobilien aus dem Bestandsportfolio identifizieren, Geld in die Hand nehmen und die Objekte aufpeppen und sie anschließend mit Gewinn weiterverkaufen.

Harald Thomeczek

Ex-Deutsch-Banker führt neuen Schwarmfinanzierer

Köpfe 26.05.2017
Die Immobilien-Crowdinvestingplattform von Engel & Völkers Capital und dem Berliner Fintech-Start-up Kapilendo begrüßt einen neuen Geschäftsführer: Marc Laubenheimer. Der 31-Jährige ... 

Die Immobilien-Crowdinvestingplattform von Engel & Völkers Capital und dem Berliner Fintech-Start-up Kapilendo begrüßt einen neuen Geschäftsführer: Marc Laubenheimer. Der 31-Jährige kommt von der Deutschen Bank, wo er zuletzt als COO Regulatory Affairs & Controls im Vertrieb für die Deutsche Asset Management tätig war. Auf seiner neuen Position bei Engel & Völkers Capital kümmert sich Laubenheimer um die Themen Strategie, Operations und Finance. Betrieben wird die noch nicht gestartete Crowdinvestingplattform von der EVC Crowdinvest, einer Tochter von Engel & Völkers Capital AG (nicht zu verwechseln mit der Plattform, die unter Engel & Völkers Capital firmiert). Die Geschäftsführung der EVC Crowdinvest besteht aus Laubenheimer, Robin Frenzel und Adrian Lösche.

Der Livegang der Plattform soll "zeitnah in diesem Sommer" erfolgen, kündigte Christopher Grätz, Mitgründer und CEO von Kapilendo, gegenüber der Immobilien Zeitung an. Die Projektakquise laufe bereits und erste Projekte seien in der Ausarbeitung. Privatanleger sollen sich ab 100 Euro (bis zur gesetzlich möglichen Obergrenze von 10.000 Euro) auch an größeren Projektfinanzierungen beteiligen können - was praktisch nur funktioniert, weil sie dabei gemeinsam mit Profi-Anlegern investieren. Pro Einzelfinanzierung sollen 1 Mio. bis 50 Mio. Euro Mezzaninekapital für Bauträger und Projektentwickler zusammenkommen.

Harald Thomeczek

Wahlfach Digitalisierung

Karriere 26.05.2017
Die DHBW Stuttgart erweitert die Themenpalette des Studiengangs BWL Immobilienwirtschaft. ... 

Die DHBW Stuttgart erweitert die Themenpalette des Studiengangs BWL Immobilienwirtschaft.

Die Immobilienwirtschaft hinkt im Vergleich z.B. zur Industrie acht bis zehn Jahre hinter dem Digitalisierungstrend her, wenngleich jetzt fast jeder auf das Thema aufspringt - was aber mehr oder weniger nur leere Worte sind", sagt Hanspeter Gondring, Leiter des Studiengangs Immobilienwirtschaft an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Stuttgart. Mittel und Stellen für das neue Wahlfach "Digitalisierung/Innovation Immobilien" seien bereits beantragt. Der Start ist für das Wintersemester 2018/2019 geplant. Nach Dozenten schaut sich Gondring insbesondere in Prop-Tech-Firmen um.

Das neue Wahlfach soll die Chancen der Digitalisierung auf praktisch allen Feldern der Immobilienwirtschaft ausloten. Es wird u.a. um die Digitalisierung von Bauprozessen gehen und um die Digitalisierung der gesamten Immobilienbewirtschaftung (Facility- Management) sowie der Immobilienbestände zur Optimierung von Risiko-Rendite-Zielgrößen (Asset- und Portfoliomanagement). Thema sind auch die Möglichkeiten, die die Digitalisierung für die Maklerzunft bereithält, die Finanzierung von Immobilien über das Internet (Crowdfunding) und die Digitalisierung der Immobilienbewertung. Das neue Angebot umfasst 80 Vorlesungsstunden, die sich auf jeweils 40 Stunden im fünften und sechsten Semester verteilen. Dies entspricht fünf ECTS-Punkten.

Das an die DHBW angeschlossene Weiterbildungsinstitut ADI Akademie der Immobilienwirtschaft, dessen Leiter Gondring ist, schreibt Gondrings Herzensthema künftig auch größer: Die ADI wird im Herbst 2017 eine Vorlesung zu "Digitalisierung und Innovationen" einführen. Die Digitalisierung werde Prozesse, etwa Planungs- und Bauabläufe, "vernetzen, verschlanken und insgesamt optimieren", frohlockt Gondring.

Harald Thomeczek