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Remax bildet in einem Schwung mehr als 150 Makler aus

Inzwischen zählt das Remax-Netzwerk mehr als 1.000 Immobilienmakler in Deutschland.

Inzwischen zählt das Remax-Netzwerk mehr als 1.000 Immobilienmakler in Deutschland.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: goodluz

Karriere 17.02.2022
Mit einer deutschlandweiten Kampagne hat Remax sein Makler-Netzwerk aufgestockt. In der Zeit zwischen Oktober und Dezember wurden 154 Quer- und Wiedereinsteiger zum Immobilienmakler ... 

Mit einer deutschlandweiten Kampagne hat Remax sein Makler-Netzwerk aufgestockt. In der Zeit zwischen Oktober und Dezember wurden 154 Quer- und Wiedereinsteiger zum Immobilienmakler umgeschult, die jetzt die Grundlage für das Unternehmenswachstum in Deutschland bilden. Beworben wurde die Aktion in den Remax-Büros und im Internet.

Von 216 auf 400 Büros in ganz Deutschland will das Maklernetzwerk Remax bis 2025 wachsen. "Dies ist ein ehrgeiziges, aber machbares Ziel", hatte Kurt Friedl, CEO und Gesellschafter von Remax Germany, kurz vor dem Start der Wachstumsinitiative Remax 1000 im vergangenen Sommer angekündigt. Kernstück im ersten Schritt der Kampagne war eine deutschlandweite Ausbildungsoffensive, mit der die Zahl der Makler um 140 auf 1.000 bis zum Jahresende steigen sollte. Das Ziel hat Remax pünktlich zum Jahreswechsel erreicht: Mehr als 150 Interessierte haben sich von Remax zum Makler fortbilden lassen. Weitere 350 Neueinsteiger sollen bis Ende 2022 hinzukommen.

Schulung mit internen und externen Dozenten

Dafür spricht Remax v.a. Quer- und Neueinsteiger an. Sie werden von internen Trainern und externen Dozenten in Kooperation mit dem Bildungszentrum Garp geschult und erhalten am Ende der Workshops den Titel Immobilienmakler IHK. Besondere Vorkenntnisse müssen die Interessenten dafür nicht mitbringen. Stattdessen bekommen sie Input in einer 16-tägigen Fortbildung. Zu den wichtigsten Inhalten gehören dabei Grundlagen im Immobilienmarketing, im Bauwesen, im Recht und in der Immobilienbewertung. Aber auch die Themen Unternehmensphilosophie, "Spirit", Angebote und Verhandlung stehen auf dem Stundenplan. Neben dem theoretischen Wissen, das pandemiebedingt in Form von Online-Schulungen vermittelt wurde, bekamen die Teilnehmer auch ein Telefontraining angeboten. Damit sollten Techniken der Verkäuferakquise praktisch geübt und mediative Fähigkeiten ausgebaut werden. Diese seien wichtig bei der Vermittlung zwischen zerstrittenen Parteien, etwa nach einer Scheidung oder bei einer Erbschaft, die einen Hausverkauf mit sich bringen, erklärt Friedl.

So müssten Makler immer stärker die Rolle eines Begleiters einnehmen, der eine Immobilie langfristig betreut und als ständiger Ansprechpartner für die Besitzer und Mieter oder Käufer da ist. "Der Immobilienkauf ist lediglich der Startpunkt einer langfristigen Beziehung zwischen Kunde und Makler", erklärt der CEO und betont, wie wichtig es ist, dass ein Immobilienmakler nach vertrauensvoller Arbeit von seinen Kunden in deren persönlichem und privatem Umfeld weiterempfohlen wird, um weitere Aufträge generieren zu können. Das gelte sowohl in Großstädten als auch in ländlichen Regionen.

Zwischen Oktober und Dezember 2021 haben insgesamt 154 Interessierte das Schulungsangebot von Remax wahrgenommen. Um auf die Ausbildungsoffensive aufmerksam zu machen, hat Remax alle 200 Büros in Deutschland schon ab dem Sommer in die Kampagne mit einbezogen. So gab es Workshops für Führungskräfte, die auf die Vorteile der Ausbildungen hinwiesen, und Flyer machten auf die Aktion aufmerksam. Zudem wurde die Ausbildungsoffensive in Newslettern beworben und Posts und Videos über die Social-Media-Auftritte von Remax geteilt. Im Juli erschienen außerdem mehrere Videoclips auf der Online-Plattform Youtube, die anhand der beiden Figuren Chris und Anna die Vorteile des Maklerberufs aufzeigen sollten und sich dabei an potenzielle Umschüler richteten. Die Clips zielten z.B. auf die Themen der freien Zeiteinteilung und ständigen Fortbildungen ab.

Für die Umschulung bot Remax vergünstigte Trainingskonditionen an und unterstützte die Interessenten bei den Kosten für die Ausbildung, die normalerweise je nach Anbieter mit rund 1.000 bis 2.000 Euro zu Buche schlagen. "Der Zeit- und Kostenaufwand war hoch, hat sich aber gelohnt", sagt Samina Julevic, COO von Remax Deutschland. Zwar sei die Aktion zunächst einmalig gewesen, doch könne sie sich vorstellen, sie zu wiederholen.

Die Lerngruppen, aus denen die neu gewonnenen Remax-Makler hervorgingen, setzten sich vor allem aus Quereinsteigern zusammen, die aus unterschiedlichen Branchen in den Maklerberuf wechseln wollten. Laut Angaben von Remax meldeten sich u.a. Verkäufer, Vertriebler und Versicherungskaufleute für die Schulungen an. Aber auch duale Studenten, die nach ihrem Hochschulabschluss in den Immobilienvertrieb einsteigen wollen, seien dabei gewesen.

Zudem haben Wiedereinsteiger das Angebot genutzt, die nach einer längeren Pause zurück in den Beruf wollten. Sie mussten teils einiges aufholen. "Das Berufsbild des Maklers hat sich drastisch verändert", sagt Friedl und erklärt: "Vor allem Digitalisierung und Globalisierung hinterlassen Spuren. Ohne digitale Tools und das Internet lassen sich heute kaum noch Vermarktungserfolge erzielen." Im Detail erklärt Friedl, dass sich Verkäufer und potenzielle Mieter in den vergangenen Jahren verstärkt selbst informieren, bevor sie einen Makler hinzuziehen oder eine Wohnung oder ein Haus besichtigen. Möglich sei das durch Angebote im Internet. Diese müssen Makler gut kennen und selbst kontinuierlich beobachten. Zusätzliche Informationen durch den Experten gewinnen für die Kunden immer mehr an Bedeutung, ebenso die gekonnte Erstellung von Exposés. "Die fachlichen Anforderungen an Immobilienmakler sind also deutlich gestiegen."

Dabei sieht Friedl gerade auf dem deutschen Markt viel Potenzial für Makler. "Im internationalen Vergleich haben wir eine sehr niedrige Eigentumsquote", sagt er. Laut einer Analyse der Statistikbehörde Eurostat lag diese im Jahr 2020 bei 50,4 Prozent. Knapp die Hälfte der Deutschen wohnte also zur Miete. "Zurzeit werden nur rund 45% aller Immobilien über Makler vermittelt", ergänzt Friedl.

Janina Stadel

Jetzt soll Stefan Kirsten die Adler Group retten

Stefan Kirsten war bis 2018 Finanzvorstand des DAX-Konzerns Vonovia.

Stefan Kirsten war bis 2018 Finanzvorstand des DAX-Konzerns Vonovia.

Quelle: Vonovia, Urheber: Marcus Simaitis

Köpfe 16.02.2022
Stefan Kirsten ist zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats der Adler Group bestellt worden. Er wolle sich "schnellstmöglich einarbeiten und, wenn nötig, in Sachen Governance nachjustieren", ... 

Stefan Kirsten ist zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats der Adler Group bestellt worden. Er wolle sich "schnellstmöglich einarbeiten und, wenn nötig, in Sachen Governance nachjustieren", sagt er. Das Unternehmen habe am Kapitalmarkt einen "tiefgehenden Vertrauensverlust erlitten", einige Dinge seien aber in den Medien "etwas überspitzt" dargestellt worden. Die Adler-Bilanzprüfung durch die Finanzaufsicht Bafin sei eine reine Routineangelegenheit.

"Heute morgen um halb sieben" sei er zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats der Adler Group bestellt worden, berichtet Kirsten. Fragen zu dem noch unveröffentlichten Konzernabschluss 2021, der Bewertung von Projektentwicklungen, dem Sinn der komplizierten internen Beteiligungsgeflechte oder ausstehenden Verbindlichkeiten könne er daher noch nicht beantworten.

Bilanzprüfung als normale Folge des Unternehmenswachstums

Obwohl nach eigenen Angaben ohne Kenntnisse über viele Unternehmensdetails, sei ihm dennoch bewusst, dass Adler gegenüber dem Kapitalmarkt "auf keinen Vertrauensvorschuss hoffen" dürfe. Eine Verbesserung der Governance sei daher entscheidend für die Zukunft des Unternehmens. Adler befinde sich nach vielen Übernahmen, die in kurzer Zeit durchgeführt wurden, in einer Konsolidierungsphase.

Letzteres führt Kirsten als Begründung für das laufende Bilanzprüfungsverfahren durch die Bafin an: Wenn eine AG viele Übernahmen in kurzer Zeit durchführe, sei eine anschließende Überprüfung der Bilanzierung "absolute Routine", in seiner Zeit als Vonovia-Vorstand sei dies mehrfach vorgekommen. Die Bafin sei deshalb bereits im August 2021 bei Adler vorstellig geworden. Damit möchte Kirsten den Eindruck aus dem Weg räumen, die Aufsicht würde sich aufgrund der schwerwiegenden Vorwürfe von Viceroy Research gegen Adler und dessen Umfeld genauer mit der Rechnungslegung beschäftigen ? der Viceroy-Report wurde erst im Oktober publik und rasierte den Kurs der Adler-Aktie von 21 auf 12 Euro. In der Folge dieses Kurssturzes sei er auch selbst als Aktionär bei Adler eingestiegen, sagt Kirsten.

Kirsten beriet den Immobilieninvestor Amir Dayan

Als Zukunftsaufgaben nannte Kirsten eine Verbesserung der Governance und der Unternehmenskommunikation sowie den Abbau der Verschuldung. Zeit genug, sich darum zu kümmern, hat er jetzt: Seine bestehenden Mandate bei Immobilienfirmen hat Kirsten eigenen Angaben zufolge abgegeben. Nach seinem Ausscheiden als Finanzvorstand bei Vonovia im Frühjahr 2018 hatte er sich u.a. der Gründung des IT-Unternehmens Monarch und der Beratung von Amir Dayans Vivion-Gruppe gewidmet.

Dayan stand 2019 auch hinter dem Adler-Übernahmecoup mit der Berliner Wohn-AG Ado, die von einigen ihrer Aktionäre stark kritisiert wurde. Damit habe er nichts zu tun gehabt, betont Kirsten ? sein Mandat sei auf Vivion beschränkt gewesen. Das Unternehmen machte vergangenes Jahr Schlagzeilen durch den milliardenschweren Verkauf des Berliner Fürst-Projekts an Aggregate Holdings. Aggregate ist mit über 26% Hauptaktionär der Adler Group.

Monika Leykam