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Auf den Baustellen fehlen die Ingenieure

Gut ausgebildete Ingenieure haben gut lachen: Sie sind derzeit auf dem Arbeitsmarkt gefragt. Knapp ein Drittel der offenen Stellen richtet sich an Ingenieure aus dem Bereich Bau, Vermessung, Gebäudetechnik und Architektur.

Gut ausgebildete Ingenieure haben gut lachen: Sie sind derzeit auf dem Arbeitsmarkt gefragt. Knapp ein Drittel der offenen Stellen richtet sich an Ingenieure aus dem Bereich Bau, Vermessung, Gebäudetechnik und Architektur.

Bild: fotoinfot/Fotolia.com

Karriere 25.06.2015
Der Arbeitsmarkt für Ingenieure in Deutschland sieht im ersten Quartal 2015 rosig aus, zumindest aus der Sicht der Arbeitnehmer. Denn Fachkräfte sind gefragt, besonders im Bereich Bau, ... 

Der Arbeitsmarkt für Ingenieure in Deutschland sieht im ersten Quartal 2015 rosig aus, zumindest aus der Sicht der Arbeitnehmer. Denn Fachkräfte sind gefragt, besonders im Bereich Bau, Vermessung, Gebäudetechnik und Architektur. Dort gab es im ersten Quartal dieses Jahres die meisten offenen Stellen.

Viele Jobs, zu wenige Ingenieure - so sah die Arbeitsmarktbilanz des ersten Quartals 2015 aus. Die Nachfrage nach gut ausgebildeten Ingenieuren war weiterhin überdurchschnittlich hoch. Überdurchschnittlich heißt in diesem Fall: Auf zwei offene Stellen kam in den ersten drei Monaten dieses Jahres nur ein arbeitslos gemeldeter Ingenieur. Insgesamt waren im Monatsdurchschnitt rund 59.430 offene Stellen in den verschiedenen Ingenieurberufen zu besetzen. Davon entfielen 18.070 Stellen, und damit jede dritte, auf den Schwerpunkt Bau, Vermessung, Gebäudetechnik und Architektur. Zu diesen Ergebnissen kommt der Ingenieurmonitor 2015/I für das erste Quartal dieses Jahres. Herausgegeben wird die Arbeitsmarktanalyse vom VDI Verein Deutscher Ingenieure und dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit. Diese beziehen sich auf sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den Ingenieurberufen. Jobwechsler innerhalb dieser Gruppe werden nicht berücksichtigt, da sie die Zahl der Vakanzen nicht verändern.

Die Zahl der offenen Stellen im ersten Quartal entsprach knapp 5% der Gesamtzahl an Beschäftigten in den Ingenieurberufen, die bei rund 1,2 Mio. lag. Im Vergleich zum Vorjahresquartal hat sich die Zahl der offenen Stellen bundesweit um 3,2% erhöht. Fünf Mal stärker war dieser Trend jedoch in den Bereichen Bau und Architektur: Um 16,7% ging die Zahl der Vakanzen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nach oben. Allein in der Region Sachsen-Anhalt/Thüringen schnellten die Stellenangebote um 42% in die Höhe im Vergleich zum Vorjahresquartal. Nur in dem Bereich Rohstofferzeugung und -gewinnung war die Entwicklung noch positiver: 49% mehr Vakanzen als im ersten Quartal 2014 wies der Ingenieurmonitor hier aus.

Nicht nur zwischen den verschiedenen Ingenieurberufen, sondern auch zwischen den Regionen gibt es große Unterschiede bei der Anzahl der Stellenangebote. Die meisten offenen Positionen gibt es im Monatsmittel für die Bauberufe in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen (3.180), Baden-Württemberg (3.140) und Bayern (2.480). Die Schlusslichter sind Sachsen (890), Rheinland-Pfalz/Saarland (1.120) und Sachsen-Anhalt/Thüringen (1.150).

Die Schere zwischen Angebot und Nachfrage hat sich in den Bauberufen weiter geöffnet: Während sich die Vakanzen erhöht haben, sank gleichzeitig die Zahl der Arbeitslosen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verkleinerte sich das Heer der Bauingenieure und verwandter Berufe ohne Anstellung um 3,6% auf 8.332 Personen, und das entgegen dem allgemeinen Trend. Bundesweit stieg die Zahl der arbeitslosen Ingenieure um 2% auf knapp 30.000 gegenüber dem Vorjahresquartal. Relativ viele Bau- und Gebäudetechnikspezialisten ohne Anstellung finden sich in Nordrhein-Westfalen (1.595) und Berlin/Brandenburg (1.448).

Die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage beschreibt der Ingenieurmonitor anhand von Engpasskennziffern. Dabei wird ermittelt, wie viele offene Stellen auf 100 arbeitslose Ingenieure kommen. Das Ergebnis zeigt deutlich, dass selbst nicht einmal theoretisch alle offenen Positionen besetzt werden können. Für alle Ingenieurberufe liegt dieser Wert im ersten Quartal 2015 bei exakt 200, es kommen als zwei offene Stellen auf einen arbeitslosen Ingenieur. In den Bau- und Gebäudetechnikberufen ist die Diskrepanz mit 217 sogar noch höher. Am stärksten ist der Fachkräftemangel jedoch in den Bereichen Maschinen- und Fahrzeugtechnik (296) sowie Energie- und Elektrotechnik (291).

Wo ist der Fachkräftemangel in den baunahen Disziplinen also am größten? Die Antwort lautet: in Baden-Württemberg, und zwar mit Abstand. Dort beträgt die Engpasskennziffer 458! Doch auch in Rheinland-Pfalz/Saarland (305) und Bayern (298) dürften sich die Unternehmen über jeden Bewerber freuen.

Sonja Smalian

Labor für Smart Buildings

Karriere 25.06.2015
Die Technische Fachhochschule Georg Agricola zu Bochum (TFH) hat ein Labor für Smart Buildings eröffnet, um den effizienteren Energieeinsatz in Gebäuden zu erforschen. ... 

Die Technische Fachhochschule Georg Agricola zu Bochum (TFH) hat ein Labor für Smart Buildings eröffnet, um den effizienteren Energieeinsatz in Gebäuden zu erforschen.

LED-Leuchten, programmierbare Thermostate, Sensoren in Fenstern - in der Gebäudetechnik gibt es zurzeit viel Bewegung", sagt Professor Markus Gehnen, Leiter der Einrichtung. "Wir arbeiten sowohl an Lösungen für den Privathaushalt, als auch an großmaßstäblichen Anwendungen für gewerblich genutzte Gebäude." Vor allem die Studierenden des Bachelor-Studiengangs Elektro- und Informationstechnik an der TFH würden künftig von der vielseitigen Ausrichtung des Labors profitieren. "Wir möchten keine Spezialisten heranziehen, die sich nur mit einem schmalen Aspekt von Gebäudeautomation auskennen. Wir wollen eine breite Wissensgrundlage vermitteln, die unseren Absolventen später im Beruf hilft, zu jeder Automationsaufgabe die passende Lösung zu finden", sagt Gehnen. "Die Studierenden unseres Master-Studiengangs erarbeiten im Teamwork komplexere Projekte, beispielsweise Steuerungssysteme für große Bürogebäude. Dabei erhalten sie praktische Einblicke in den aktuellen Stand der Technik."

Neben der Lehre engagiert sich das neue Labor auch in der anwendungsbezogenen Forschung. Es gibt bereits ein Kooperationsprojekt mit dem Wohnungsunternehmen Vivawest.

Sonja Smalian