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Wolff & Müller geht neue Wege in der Personalentwicklung

Karriere 28.05.2018
Der Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft treibt den Bauunternehmen und ihren Auftraggebern Sorgenfalten auf die Stirn. Der Stuttgarter Mittelständler Wolff & Müller will jetzt im War for ... 

Der Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft treibt den Bauunternehmen und ihren Auftraggebern Sorgenfalten auf die Stirn. Der Stuttgarter Mittelständler Wolff & Müller will jetzt im War for Talents auch mit einer eigenen Personalentwicklungsgesellschaft und neuen Denkansätzen punkten.

Die Wolff & Müller Personalentwicklung GmbH (WMPE) wurde im Oktober 2017 gegründet. Geführt wird sie von Julia-Carolin Schmid, die auch das Geschäftsführungsbüro der Wolff & Müller Holding leitet. Kümmerten sich vorher drei Leute innerhalb der Personalabteilung der Holding um die Entwicklung der Mitarbeiter in der hauseigenen Akademie, beschäftigen sich heute in der Dienstleistungsgesellschaft zehn Personalentwickler mit nichts Anderem als dem Scouting und der Veredelung von Talenten - und allen anderen auch: "Alle unsere gut 2.000 Mitarbeiter werden regelmäßig geschult, jede Zielgruppe individuell: Studienabgänger haben meistens ein generalistisches Bachelorstudium absolviert und wollen sich dann vertiefen. Es gibt aber auch viele Mitarbeiter aus dem gewerblichen Bereich, die sich fortbilden wollen."

"Gravierender Fachkräftemangel" quer durch alle Geschäftsbereiche

Die tiefer liegende Motivation, eine eigene Gesellschaft für Personalentwicklung auf die Beine zu stellen, beschreibt Schmid so: "Wir haben einen gravierenden Fachkräftemangel. Das zieht sich durch alle unsere Geschäftsbereiche, vom Bau über die Projektplanung und -entwicklung bis hin zu Dienstleistungen wie Facility-Management oder Immobilienverwaltung. In der technischen Gebäudeausrüstung z.B. bekommen wir kaum noch Fachexperten und müssen große Anstrengungen bei der Personalsuche unternehmen." Schmids Mission: "Wir wollen einen Mehrwert im Kampf um Talente bieten und ein attraktiver Arbeitgeber sein."

Subunternehmen als zweite Kundengruppe

Die WMPE soll kostendeckend arbeiten und versteht sich als Dienstleister der operativen Unternehmensbereiche von Wolff & Müller - und nicht nur von diesen: Von den Angeboten der Personalentwicklungsgesellschaft angesprochen fühlen sollen sich auch Bauunternehmen oder Planungsbüros, die von Wolff & Müller als Generalunternehmer beauftragt werden. Nicht weniger als bis zu 80% der Bauleistung stemmt Wolff & Müller nämlich mit solchen Nachunternehmern.

Einarbeitungsprogramm für Jungbauleiter

Als Beispiel für eine der Neuerungen, die sie und ihr Team seit der Gründung der WMPE im eigenen Haus initiiert haben, nennt Chefpersonalentwicklerin Schmid ein kürzlich entwickeltes Einarbeitungsprogramm für Jungbauleiter: "Denken Sie an den klassischen jungen Bauingenieur, der von der Universität kommt und jetzt bei uns ins Berufsleben startet. Der will natürlich raus auf die Baustelle. Trotzdem müssen wir unseren jungen Ingenieuren den gesamten Wertschöpfungsprozess nahelegen." Die Jungbauleiter an diesen Prozess heranzuführen - dafür nimmt man sich bei Wolff & Müller künftig ein halbes Jahr Zeit, ehe es für die Frischlinge ernst wird.

"Mehr Netto vom Brutto" - z.B. mit E-Bike-Leasing

Noch diskutiert werden bei Wolff & Müller Fragen rund um den Arbeitsplatz der Zukunft, was u.a. "steuerbegünstigte Möglichkeiten für mehr Netto vom Brutto" einschließt: "Ein E-Bike zu leasen ist z.B. günstiger, wenn dies über die Firma läuft", sagt Bernd Hautz, Personalleiter der Wolff & Müller Holding. Außerdem macht sich ein Arbeitskreis aus Führungskräften in diesem Zusammenhang Gedanken über die Umsetzbarkeit des sogenannten Cafeteria-Systems: "Es geht darum, dass sich jeder Mitarbeiter seine Gehaltsbestandteile zu einem gewissen Teil selbst zusammensetzen kann. Konzerne haben das klassischerweise heute schon im Angebot. Für uns als Mittelständler wäre das schon ein großer Schritt."

Mögliche Beispiele: Ein Mitarbeiter, dem dies aufgrund seiner Position bzw. Funktion eigentlich nicht zustehen würde, könnte dennoch unter bestimmten Umständen einen Firmenwagen für den (weiten) Weg zur Arbeit erhalten. Oder ein Mitarbeiter hat die Option, anstatt einer Gehaltserhöhung einen steuerfreien Kindergartenzuschuss zu erhalten. Das Prinzip dahinter: "Ich nehme mir das, was ich gerade brauche."

Harald Thomeczek

HKA: Elisabeth Janssen rückt für Frank Iggesen in Vorstand

Köpfe 25.05.2018
Elisabeth Janssen, die bisherige Leiterin Asset-Management der Hanseatischen Kapitalverwaltung (HKA) aus Hamburg, rückt zum 1. Mai 2018 in den Vorstand auf. Sie ist dort künftig für das ... 

Elisabeth Janssen, die bisherige Leiterin Asset-Management der Hanseatischen Kapitalverwaltung (HKA) aus Hamburg, rückt zum 1. Mai 2018 in den Vorstand auf. Sie ist dort künftig für das Portfoliomanagement verantwortlich. Dafür geht der bisherige Vorstand Portfoliomanagement, Frank Iggesen, von Bord. Sein Vertrag läuft aus. Iggessen war ab 2013, als die HKA aus dem Geiste der Regulierung der Verwalter alternativer Investmentfonds geboren wurde, zunächst für das initiale Regulierungsverfahren und dann für den Aufbau des Portfoliomanagements zuständig.

Mit der Neubesetzung dieses Ressorts hält HKA "die Weichen für die geplante Expansion und Internationalisierung gestellt". So werde man noch in diesem Jahr neue Fondsprodukte für Investitionen in Irland und den USA konzipieren und als AIF anbieten. Außerdem will man Geschäft mit institutionellen Anlegern unter Verantwortung von Janssen künftig "deutlich" wachsen sehen. Einen neuen Vertrag unterschrieben hat unterdessen das amtierende Vorstandsmitglied Tim Ruttmann. Er bleibt für das Risikomanagement zuständig.

Die HKA fungiert als Kapitalverwaltungsgesellschaft für geschlossene Immobilienfonds des Pflegeheimspezialisten Immac und der DFV Deutsche Fondsvermögen.

Harald Thomeczek