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Demire sieht den zweiten CEO in diesem Jahr gehen

Nach dem Abgang des bisherigen Vorstandssprechers Markus Drews (links) wird CFO Ralf Kind Demire zunächst allein auf Kurs bringen müssen.

Nach dem Abgang des bisherigen Vorstandssprechers Markus Drews (links) wird CFO Ralf Kind Demire zunächst allein auf Kurs bringen müssen.

Quelle: Demire Deutsche Mittelstand Real Estate AG

Köpfe 17.11.2017
Die Gewerbeimmobilien-AG Demire verabschiedet schon den zweiten CEO in diesem Jahr. Nach Andreas Steyer wird auch Markus Drews, erst im Juli auf den Chefsessel gerückt, das ... 

Die Gewerbeimmobilien-AG Demire verabschiedet schon den zweiten CEO in diesem Jahr. Nach Andreas Steyer wird auch Markus Drews, erst im Juli auf den Chefsessel gerückt, das wachstumshungrige Unternehmen verlassen.

Keine drei Wochen ist es her, da hatte Demire-Vorstandssprecher Markus Drews im Gespräch mit der Immobilien Zeitung noch seinen Willen bekundet, die Gewerbeimmobilien-AG auch in Zukunft zu führen. Und einen möglichen Abschied aus dem Demire-Vorstand - als dessen Vorbote die damals angekündigte Niederlegung seines Mandats als Aufsichtsratsmitglied der Demire-Beteiligung Fair-Value Reit hätte interpretiert werden können - ins Reich der Spekulation verwiesen.

Nun steht fest, dass Drews "zum 31. Dezember 2017 sein Amt als Sprecher des Vorstands und Mitglied des Vorstands vorzeitig niederlegt", wie sein Nocharbeitgeber in einer dürren Ad-hoc-Mitteilung nur einen Tag nach einer außerordentlichen Hauptversammlung überraschend wissen lässt. Darauf hätten sich der Aufsichtsrat und CEO Drews heute "einvernehmlich" verständigt. Drews Vertrag lief eigentlich noch bis Dezember 2020.

Drews sitzt dem Vorstand erst seit dem 1. Juli 2017 vor: Der vorherige COO war auf den Chefsessel gewechselt, nachdem der Vertrag seines Vorgängers Andreas Steyer - ebenfalls vorzeitig - per Ende Juni aufgehoben worden war. Steyers Abgang kommunizierte Demire am 12. April - nur einen Tag später kassierte das Unternehmen seine FFO-Prognose.

Ralf Kind übernimmt ab sofort auch Drews' Aufgaben

Die von Drews verantworteten Vorstandsressorts, vor allem das Transaktionsgeschäft, sind ab sofort und bis auf Weiteres nun auch die Baustelle von CFO Ralf Kind. Bleiben soll das nicht so, jedenfalls nicht auf Dauer: "Perspektivisch plant der Aufsichtsrat die Ernennung eines weiteren operativen Vorstandsmitglieds, das gemeinsam mit Herrn Kind das Wachstum der Demire und insbesondere den Ausbau des Immobilienportfolios auf 2 Mrd. Euro wie geplant weiter vorantreiben wird", heißt es in besagter Mitteilung.

Turnaround kommt voran

Kind war erst im März zu Demire gekommen - um das Unternehmen mit der Rückendeckung des Aufsichtsrats und der Hauptaktionäre auf Profitabilität zu trimmen, wie Analyst Andre Remke von der Baader Bank schreibt. Das Jahr 2017 sei ein Jahr des Übergangs für Demire, der Turnaround mit den im vergangenen halben Jahr eingeleiteten Maßnahmen aber auf einem guten Weg, so Remkes Einschätzung. Ein wichtiger Schritt in Richtung einer höheren Profitabilität, eines geringeren Verschuldungsgrads und einer Dividendenausschüttung sei - Stichwort: Skaleneffekte - die avisierte Verdoppelung des Portfolios.

Harald Thomeczek

MEC bildet jetzt auch Center- und Leasingmanager aus

Karriere 16.11.2017
MEC Metro-ECE Centermanagement hat ein Traineeprogramm aufgelegt. Zurzeit sind noch zwei Ausbildungsplätze für Absolventen vakant. ... 

MEC Metro-ECE Centermanagement hat ein Traineeprogramm aufgelegt. Zurzeit sind noch zwei Ausbildungsplätze für Absolventen vakant.

Im Rahmen des 18-monatigen Programms durchlaufen Absolventen auf dem Weg zum Center- bzw. Leasingmanager vier Module. "Wir haben derzeit einen Trainee im Bereich Centermanagement und zwei Trainees im Bereich Leasingmanagement", berichtet Barbara Bappert, Projektleiterin Marketing & PR bei MEC. Diese drei Trainees sind Anfang Oktober gestartet. "Geplant sind aktuell noch zwei weitere Trainees im Bereich Centermanagement. Bei talentierten Bewerbern machen wir jedoch gern auch Ausnahmen nach oben."

Rund 180 Mitarbeiter kümmern sich aktuell um 52 Fachmarktzentren

Das Gemeinschaftsunternehmen des Düsseldorfer Einzelhandelskonzerns Metro und des Hamburger Immobilienentwicklers und -betreibers ECE begründet die Auflegung eines Traineeprogramms so: Das Wachstum der letzten Jahre mache neue Wege der Mitarbeitergewinnung erforderlich. Konkret ist das Centerportfolio seit der Unternehmensgründung um 42% gewachsen. Heute managt MEC mit gut 180 Mitarbeitern 52 Fachmarktzentren in Deutschland mit 1,45 Mio. qm Mietfläche.

Mit dem Traineeprogramm hat es die MEC auf Hochschulabsolventen mit einem Schwerpunkt in Immobilienwirtschaft, BWLer und dergleichen abgesehen. Auch Quereinsteiger aus verwandten Berufsfeldern werden ausdrücklich willkommen geheißen. Bewerbungsfristen gibt es nicht: "Wir haben keinen festen Termin zum Start ins Traineeprogramm, da die Ausbildung in das Tagesgeschäft eingebunden wird", so Bappert.

Aktuell noch Trainees für "North" und "East" gesucht

Für den Centermanagement-Bereich (CM) plant MEC mit je einem Trainee pro Region. Aktuell sind noch die Regionen "North" und "East" noch zu besetzen, "wobei North bis ins Ruhrgebiet - Dortmund, Essen, Duisburg - reicht und East bis zum Großraum München", erklärt Bappert. "Die CM-Trainees werden jedoch innerhalb der Regionen an einem festen Standort eingesetzt, an dem sie sich auch eine Wohnung mieten sollten. Hierzu gibt es auch einen entsprechenden Mietzuschuss von der MEC." Klingt verlockend.

Harald Thomeczek

Kleine Firma, teurer Wagen

Karriere 16.11.2017
Immobilienfirmen mit weniger als 100 Mitarbeitern sponsern Führungskräften teurere Dienstwagen als größere Unternehmen. ... 

Immobilienfirmen mit weniger als 100 Mitarbeitern sponsern Führungskräften teurere Dienstwagen als größere Unternehmen.

Laut der Vergütungsstudie "Führungskräfte und Spezialisten in der Immobilienwirtschaft 2017/2018" von Compensation Partner und dem Magazin Immobilienwirtschaft lassen sich kleinere Firmen einen Dienstwagen für eine Führungskraft im Schnitt 55.078 Euro (Neupreis) kosten. In Unternehmen mit 101 bis zu 1.000 Leuten müssen sich Beschäftigte auf leitenden Positionen durchschnittlich mit einem Firmenwagen im Wert von 45.952 Euro zufriedengeben. Selbst Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern lassen sich Firmenwagen nicht mehr kosten als kleine Häuser, sondern im Schnitt sogar ein bisschen weniger (54.676 Euro). Auffällig ist an den ermittelten Zahlen außerdem, dass Prämien für Führungskräfte in mittelgroßen Betrieben mit 17.908 Euro spürbar kleiner ausfallen als in kleineren Betrieben mit gut 20.921 Euro. "Führungskräfte in kleinen Unternehmen übernehmen öfter eine direktere Verantwortung für die Unternehmensentwicklung als in mittelgroßen Betrieben und erhalten aufgrund dessen eine höhere Prämie", sagt Tim Böger, Geschäftsführer der Vergütungsberatung.

Die Wahrscheinlichkeit, in den Genuss solcher Leistungen zu kommen, steigt jedoch mit der Unternehmensgröße: So bekommen bei den mittelgroßen Betrieben jeweils etwa zwei von drei Führungskräften eine Prämie bzw. einen Dienstwagen. In den großen Unternehmen sind es sogar ca. jeweils drei Viertel. Bei den kleineren Häusern sehen dagegen nur 39% eine Prämie, und über einen Firmenwagen können sich hier auch nur relativ geringe 57% freuen.

Harald Thomeczek

Mädels, auf zum Bau!

Alina Pelzer (vorne links) ist die erste Frau, die bei Schneider Bau einen Bauberuf erlernt. Die anderen Frauen sind eine angehende Bauzeichnerin (hockend) und eine Ausbilderin. Hintere Reihe, ganz links: Personalleiter Partenheimer.

Alina Pelzer (vorne links) ist die erste Frau, die bei Schneider Bau einen Bauberuf erlernt. Die anderen Frauen sind eine angehende Bauzeichnerin (hockend) und eine Ausbilderin. Hintere Reihe, ganz links: Personalleiter Partenheimer.

Quelle: Schneider Bau

Karriere 16.11.2017
Baufirmen klagen über Probleme bei der Besetzung von (Lehr-) Stellen. Die Frauenanteile unter gewerblichen Arbeitnehmern, Angestellten und Azubis haben sich in den letzten zehn Jahren ... 

Baufirmen klagen über Probleme bei der Besetzung von (Lehr-) Stellen. Die Frauenanteile unter gewerblichen Arbeitnehmern, Angestellten und Azubis haben sich in den letzten zehn Jahren trotzdem kaum merklich erhöht. Schneider Bau aus Merxheim gilt als eines der wenigen Unternehmen, die sich besonders um weibliche (Nachwuchs-) Fachkräfte bemühen.

Der Mittelständler aus Rheinland-Pfalz hat es mit einem Best-Practice-Beispiel in die aktuelle Handlungsempfehlung "Potentiale von Frauen für die Bauwirtschaft besser erschließen und nutzen" der Forschungseinrichtung RKW Kompetenzzentrum geschafft. Die Antwort von Martin Partenheimer, Personal- und Marketingleiter von Schneider Bau, auf die Frage, wie das Familienunternehmen das angestellt hat, ist so simpel wie ernüchternd: "Wir schließen Frauen als Bewerber nicht aus." Das fängt für ihn schon bei der Bildsprache in Anzeigen oder auf Messeständen an: "Wir bilden nicht nur männliche Personen ab. Man muss schon zeigen, dass man offen für Frauen ist."

Rund 220 Menschen beschäftigt Schneider Bau. Diese verteilen sich ziemlich genau je hälftig auf den gewerblichen Bereich und auf Angestellte. Von den Angestellten sind ca. 40% Frauen. Diese sind nicht nur als Büro- oder Immobilienkauffrauen bei Schneider Bau tätig. Auch in technischen Berufen - Bauzeichnerin, Architektin, Projektentwicklerin oder Bauingenieurin - sind sie anzutreffen. Vier von aktuell fünf dualen Studenten des Bauingenieurwesens, die Schneider Bau selbst ausbildet, sind Frauen. Bauzeichnerinnen und solche, die es werden wollen, gibt es aktuell sieben an der Zahl bei Schneider Bau.

Nun sind Frauen in technischen Jobs keine Seltenheit mehr. Von den Bauzeichner-Azubis, die seit diesem Jahr in die Lehre gehen, ist z.B. fast jeder zweite eine Frau. "Sicher ist Schneider Bau von den Zahlen her kein besonders herausragendes Beispiel", so Tanja Leis, eine der beiden Autorinnen der Handlungsempfehlung. "Schneider Bau fördert jedoch den Fachkräfte-Nachwuchs - und hier besonders Frauen - und entwickelt diesen weiter: durch die Übernahme anspruchsvollerer Aufgaben, in verantwortungsvollere Positionen."

Ein gutes Beispiel für diese Förderung findet sich in der Handlungsempfehlung: Natascha Spreitzer (23). Spreitzer hat nach der Realschule eine Ausbildung zur Bauzeichnerin bei Schneider Bau gemacht und bildet sich jetzt berufsbegleitend zur Bautechnikerin weiter. "Sie ist eine aufstrebende junge Frau, die ihren Karriereweg zielstrebig verfolgt. Hier wird sie vom Unternehmen besonders unterstützt - Stichwort: Work-Life-Balance. Ihr werden als Berufspendlerin zwei Heimarbeitstage ermöglicht, und auf ihre berufsbegleitende Qualifizierung wird besonders Rücksicht genommen. Es ist ein sehr gutes Beispiel, wie Karriere auf dem Bau ohne Studium möglich sein kann", findet Leis.

Direkt auf den Baustellen trifft man Frauen kaum an: Ungefähr nur jeder hundertste gewerbliche Arbeitnehmer bzw. Azubi in der deutschen Bauwirtschaft ist eine Frau. Auch bei Schneider Bau findet man keine einzige Vertreterin des vermeintlich schwachen Geschlechts unter den gewerblichen Arbeitnehmern. Immerhin: Seit einigen Monaten erlernt Alina Pelzer dort das Maurerhandwerk. Sie ist damit die erste Auszubildende in der Geschichte der Baufirma, die dort einen Handwerkerberuf erlernt. Dabei hat die junge Frau Abi und will später Architektur oder Bauingenieurwesen studieren. "Ich will meinen Berufswunsch auf jeden Fall verwirklichen. Aber vorher will ich das Handwerk von der Pike auf lernen, um später zu wissen, wovon ich spreche", sagt Pelzer.

Unterrepräsentiert sind Frauen in der deutschen Baubranche nicht nur direkt auf dem Bau: Laut der Studie "Frauen im Top-Management im deutschen Mittelstand" (März 2017) von EY ist der Frauenanteil in der obersten Führungsebene mit 14% auf dem Bau so gering wie in fast keiner anderen Branche. Und die Frage "Ist es für Sie schwierig, genügend qualifizierte Frauen für Ihr Unternehmen zu gewinnen?", beantworten in der Bauwirtschaft mehr Unternehmen mit "Ja" (39%) als in jeder anderen Branche.

"Viele Bauunternehmen vernachlässigen 50% des Bewerberpotenzials", glaubt Partenheimer. Wohl auch deshalb hat so manches Unternehmen Schwierigkeiten, Lehrstellen zu besetzen, wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie unlängst konstatierte. Dies habe nicht nur daran gelegen, dass keine geeigneten Bewerbungen eingingen - mitunter habe sich niemand auf einen freien Ausbildungsplatz beworben.

Manche Unternehmen greifen daher auf eher ungewöhnliche Mittel zurück. So hat sich Herzog-Bau aus dem thüringischen Tüttleben das Programm zur "Förderung der beruflichen Mobilität von ausbildungsinteressierten Jugendlichen aus Europa" des Bundesarbeitsministeriums zunutze gemacht. Die Firma gewann im Rahmen dieses Programms eine 26-jährige Bulgarin für eine Ausbildung zur Stahl- und Betonbauerin.

Auch Stellen für studierte und erfahrene Köpfe sind kein Selbstläufer: "Eine Anzeige für einen Abrechner im Tiefbau ist seit fünf Monaten online: Bislang haben wir keine einzige qualifizierte Bewerbung erhalten", erzählt Partenheimer. "Es dauert lange, Stellen gut zu besetzen. Und unsere Leute werden immer wieder auf einen Wechsel angesprochen." Schneider Bau fahre daher "eine bedürfnisorientierte Personalpolitik": "Eine junge Mutter z.B., die aus der Elternzeit zurückgekommen ist und noch nicht weiß, wie viele Stunden sie schafft, arbeitet jetzt in einem Stundenmodell."

Harald Thomeczek

ILG: Maximilian Lauerbach beerbt Uwe Hauch

Köpfe 16.11.2017