Karriere-News

DFH-Vorstand Tobias Börsch geht zu OfficeFirst

Köpfe 29.05.2017
Alleinvorstand Tobias Börsch (52) sagt der DFH Deutsche Fonds Holding nach fast zehn Jahren im Vorstand zum 30. Juni 2017 ade und heuert zum 1. Juli bei OfficeFirst Immobilien an. ... 

Alleinvorstand Tobias Börsch (52) sagt der DFH Deutsche Fonds Holding nach fast zehn Jahren im Vorstand zum 30. Juni 2017 ade und heuert zum 1. Juli bei OfficeFirst Immobilien an.

Bei seinem neuen Arbeitgeber OfficeFirst tritt Börsch als Dritter im Managementbunde an die Seite von CEO Guido Piñol und Jonas Kriebel. Er werde dort auf einer Ebene mit Piñol und Kriebel arbeiten, heißt es, was bedeutet, dass er als Geschäftsführer agiert.

Bei der DFH wird Börsch durch Jens Hartmann (49) und Nicolas Schuster (41) ersetzt, die aus der Geschäftsleitung aufrücken und künftig als Geschäftsführer firmieren werden. Die DFH wird ihre Rechtsform nämlich bis Ende Juni von einer AG in eine GmbH ändern. Ein entsprechender Umwandlungsbeschluss wurde bereits gefasst.

Unter Börsch wandelte sich die DFH vom Emissionshaus zum Asset-Manager

Ein DFH-Sprecher begründete die avisierte Umwandlung u.a. mit "Aufwandsreduzierung". Die DFH wurde 1992 gegründet und legte lange Jahre geschlossene Fonds auf. Die letzte Auflage eines Publikumsfonds ist allerdings rund fünf Jahre her, das Neugeschäft mit Privatanlegern wurde eingestellt. Auch für (semi-)institutionelle Kundschaft hat es seit Jahren kein neues Produkt gegeben. In Börschs Amtszeit hat sich die DFH von einem Emissionshaus zu einem Asset-Manager gewandelt. Der Auftakt für das Management von Fonds Dritter war Anfang 2014 die Übernahme von IVG Private Funds Management mit damals 21 geschlossenen Fonds, rund 63.000 Anlegern und einem Immobilienvermögen von 3,4 Mrd. Euro.

Aktuell verwaltet die DFH ein Fondsvermögen in Höhe 4,5 Mrd. Euro, das sich auf 51 Fondsgesellschaften verteilt. An diesen sind über 92.000 private und semi-instutionelle Anleger beteiligt. Die DFH gehört zur Deutschen Immobilien Holding, der Dachgesellschaft der Immobiliensparte der Bremer Zech Group.

Bei OfficeFirst wartet Arbeit auf Börsch

OfficeFirst will unter dem neuen Eigentümer Blackstone das 3,3 Mrd. Euro schwere Portfolio mit rund 100 Büroimmobilien, so ist zu hören, zunächst um kleinere Objekte erleichtern, perspektivisch aber - zumindest wertmäßig - wieder wachsen lassen. Verkäufe größerer Objekte auf ihrem vermuteten Wert-Zenit nicht ausgeschlossen. Grundsätzlich gilt die Devise: Objekte mit "Wertsteigerungspotenzial" ankaufen oder so ein Potenzial bei Immobilien aus dem Bestandsportfolio identifizieren, Geld in die Hand nehmen und die Objekte aufpeppen und sie anschließend mit Gewinn weiterverkaufen.

Harald Thomeczek

Ex-Deutsch-Banker führt neuen Schwarmfinanzierer

Köpfe 26.05.2017
Die Immobilien-Crowdinvestingplattform von Engel & Völkers Capital und dem Berliner Fintech-Start-up Kapilendo begrüßt einen neuen Geschäftsführer: Marc Laubenheimer. Der 31-Jährige ... 

Die Immobilien-Crowdinvestingplattform von Engel & Völkers Capital und dem Berliner Fintech-Start-up Kapilendo begrüßt einen neuen Geschäftsführer: Marc Laubenheimer. Der 31-Jährige kommt von der Deutschen Bank, wo er zuletzt als COO Regulatory Affairs & Controls im Vertrieb für die Deutsche Asset Management tätig war. Auf seiner neuen Position bei Engel & Völkers Capital kümmert sich Laubenheimer um die Themen Strategie, Operations und Finance. Betrieben wird die noch nicht gestartete Crowdinvestingplattform von der EVC Crowdinvest, einer Tochter von Engel & Völkers Capital AG (nicht zu verwechseln mit der Plattform, die unter Engel & Völkers Capital firmiert). Die Geschäftsführung der EVC Crowdinvest besteht aus Laubenheimer, Robin Frenzel und Adrian Lösche.

Der Livegang der Plattform soll "zeitnah in diesem Sommer" erfolgen, kündigte Christopher Grätz, Mitgründer und CEO von Kapilendo, gegenüber der Immobilien Zeitung an. Die Projektakquise laufe bereits und erste Projekte seien in der Ausarbeitung. Privatanleger sollen sich ab 100 Euro (bis zur gesetzlich möglichen Obergrenze von 10.000 Euro) auch an größeren Projektfinanzierungen beteiligen können - was praktisch nur funktioniert, weil sie dabei gemeinsam mit Profi-Anlegern investieren. Pro Einzelfinanzierung sollen 1 Mio. bis 50 Mio. Euro Mezzaninekapital für Bauträger und Projektentwickler zusammenkommen.

Harald Thomeczek

Wahlfach Digitalisierung

Karriere 26.05.2017
Die DHBW Stuttgart erweitert die Themenpalette des Studiengangs BWL Immobilienwirtschaft. ... 

Die DHBW Stuttgart erweitert die Themenpalette des Studiengangs BWL Immobilienwirtschaft.

Die Immobilienwirtschaft hinkt im Vergleich z.B. zur Industrie acht bis zehn Jahre hinter dem Digitalisierungstrend her, wenngleich jetzt fast jeder auf das Thema aufspringt - was aber mehr oder weniger nur leere Worte sind", sagt Hanspeter Gondring, Leiter des Studiengangs Immobilienwirtschaft an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Stuttgart. Mittel und Stellen für das neue Wahlfach "Digitalisierung/Innovation Immobilien" seien bereits beantragt. Der Start ist für das Wintersemester 2018/2019 geplant. Nach Dozenten schaut sich Gondring insbesondere in Prop-Tech-Firmen um.

Das neue Wahlfach soll die Chancen der Digitalisierung auf praktisch allen Feldern der Immobilienwirtschaft ausloten. Es wird u.a. um die Digitalisierung von Bauprozessen gehen und um die Digitalisierung der gesamten Immobilienbewirtschaftung (Facility- Management) sowie der Immobilienbestände zur Optimierung von Risiko-Rendite-Zielgrößen (Asset- und Portfoliomanagement). Thema sind auch die Möglichkeiten, die die Digitalisierung für die Maklerzunft bereithält, die Finanzierung von Immobilien über das Internet (Crowdfunding) und die Digitalisierung der Immobilienbewertung. Das neue Angebot umfasst 80 Vorlesungsstunden, die sich auf jeweils 40 Stunden im fünften und sechsten Semester verteilen. Dies entspricht fünf ECTS-Punkten.

Das an die DHBW angeschlossene Weiterbildungsinstitut ADI Akademie der Immobilienwirtschaft, dessen Leiter Gondring ist, schreibt Gondrings Herzensthema künftig auch größer: Die ADI wird im Herbst 2017 eine Vorlesung zu "Digitalisierung und Innovationen" einführen. Die Digitalisierung werde Prozesse, etwa Planungs- und Bauabläufe, "vernetzen, verschlanken und insgesamt optimieren", frohlockt Gondring.

Harald Thomeczek

JLL-Aktionär macht Druck bei Vorstandsgehalt

Colin Dyer, Ex-CEO von JLL, hat in den vergangenen drei Jahren insgesamt 33 Mio. US-Dollar verdient.

Colin Dyer, Ex-CEO von JLL, hat in den vergangenen drei Jahren insgesamt 33 Mio. US-Dollar verdient.

Quelle: Imago, Urheber: Hoffmann

Karriere 26.05.2017
Der drittgrößte Aktionär von JLL begehrt gegen die Spielregeln der Management-Vergütung auf. Besonders das Gehaltspaket, das Ex-CEO Colin Dyer zum Abschied geschnürt bekam, erregt den ... 

Der drittgrößte Aktionär von JLL begehrt gegen die Spielregeln der Management-Vergütung auf. Besonders das Gehaltspaket, das Ex-CEO Colin Dyer zum Abschied geschnürt bekam, erregt den Zorn des Londoner Investmentmanagers.

"Vollkommen unangemessen", so bezeichnet Mark Ferguson, Co-Chief Investment Officer von Generation Investment Management (Generation IM), in einer E-Mail an den Aktionärsberater ISS die 11,3 Mio. US-Dollar schwere Vereinbarung ("Retirement Agreement"). Diese hatte der Vergütungsausschuss von JLL extra für Dyers überraschenden Abschied nach zwölf Jahren als CEO aufgesetzt. In seiner Mail an ISS-Analysten, die er am 4. Mai um 15:42 Uhr abschickte, bittet Ferguson dringend um ein Gespräch. Das tue er selten, leitet er seine Nachricht ein, aber in diesem Fall sei es nötig. Schließlich habe ISS JLL eine sehr gute Corporate-Governance-Bewertung gegeben - einiger Missstände zum Trotz, die der Investment-Manager bei JLL ausgemacht zu haben glaubt.

Ferguson kommt schnell auf den Punkt: Dyers Erfolgsbilanz als CEO sei ziemlich überschaubar ("poor execution track record"), wettert Ferguson und verweist beispielhaft auf den "enttäuschenden" Gesamtertrag für die Aktionäre ("disappointing total shareholder returns") der vergangenen drei Jahre. Als Beleg fügt er seiner Mail ein Chart bei, das den dividendenbereinigten Kursverlauf des JLL-Papiers im Vergleich mit der Entwicklung des Aktienindex S&P 500 zeigt.

Kurzum: Dyers Gehaltspaket sei ein klarer Fall von "pay for failure". Der CEO des deutlich größeren Wettbewerbers CBRE habe nur halb so gut verdient wie Dyer, habe sein Unternehmen aber besser geführt. Wer in die traurigen Details ("sordid details") seiner Ruhestandsregelung eintauche, könne den Eindruck erhalten, Dyer habe diese selbst verfasst - und nicht ein unabhängiges Gremium, das im Interesse der Anteilseigner handle.

Auch Dyers Nachfolger Christian Ulbrich, der den Staffelstab im September 2016 übernommen hat, und die gesamte oberste Führungsriege bleiben von Fergusons Kritik nicht verschont: Die Bezahlung des neu ins Amt gekommenen CEOs und der anderen "Key Executives" sei viel zu stark am kurzfristigen Erfolg ausgerichtet. Die langfristige Entwicklung werde nur mit 30% gewichtet.

Doch damit nicht genug: Das Management-Team habe zuletzt durch die Bank Boni in Millionenhöhe erhalten, obwohl praktisch alle Zielwerte im vergangenen Jahr verfehlt worden seien und der Aktienpreis eingebrochen sei. Auch die Berechnung der langfristigen Vergütungskomponente sei problematisch. Sie orientiere sich nämlich nur zu 10% am Total Shareholder Return, jedoch zu 90% an zwei Kennzahlen, die leicht frisiert werden könnten, u.a. dem bereinigten Ebitda.

Diese Kennzahl als Maßstab für die Vergütung der Führungsriege verdiene besondere Aufmerksamkeit, schreibt Ferguson weiter: "Das Management kann die Zielvorgabe für das bereinigte Ebitda einfach durch den Zukauf von Unternehmen erfüllen - egal, ob diese Zukäufe den Shareholder Value erhöhen oder nicht." Und als ob das nicht schlimm genug wäre, fährt er fort, "ziehen sie alle Kosten ab, die mit diesen Zukäufen verbunden sind (daher das Wörtchen ‚bereinigt‘)".

Fergusons Fazit: Aus alledem habe man den Schluss gezogen, dass der Vergütungsausschuss ("Compensation Committee") nicht die Interessen der JLL-Aktionäre vertrete - und habe entschieden, bei der nächsten Hauptversammlung gegen dessen Wiederwahl zu stimmen. Auch Sheila A. Penrose, seit 2005 Chairman of the Board of Directors von JLL, will der mit 7,5% drittgrößte JLL-Eigner nicht wiederwählen. Und der vorgeschlagenen Vorstandsvergütung für das Management will man seinen Segen ebenfalls verweigern.

JLL weist die Vorwürfe vehement zurück: Das zehnköpfige Board of Directors um den neuen CEO Christian Ulbrich stehe voll und ganz hinter der Ruhestandsvereinbarung. Der Großteil der 11 Mio. USD hohen Gesamtvergütung habe sich Dyer mit seiner Leistung als CEO in den ersten neun Monaten 2016 verdient. Im Einzelnen sieht die Ruhestandsvereinbarung ein Grundgehalt von 750.000 USD, einen Bonus ("target annual incentive bonus") von 5,9 Mio. USD und einen Bonus für langfristige Zielerreichung ("long-term incentive payment") über 3 Mio. USD vor.

Der Rest sei ihm für Dienste gewährt worden, zu denen er sonst nicht verpflichtet wäre: u.a. JLL bis Ende 2017 bei der Entwicklung und Umsetzung einer Digitalisierungsstrategie zu beraten (das war JLL 750.000 USD wert) und bis März 2018 weder für einen Wettbewerber von JLL tätig zu werden noch Mitarbeiter oder Kunden von JLL abzuwerben (1 Mio. USD).

Auch die grundsätzliche Kritik an den Vergütungsregeln für die Führungsspitze will JLL nicht gelten lassen: Diese seien "sorgfältig" und "angemessen" gestaltet und dienten sehr wohl den langfristigen Interessen der Anteilseigner. Die Struktur der seit zwei Jahren bestehenden Langfristvergütung habe den Beifall nicht nur von ISS, sondern auch des Aktionärsberaters Glass Lewis gefunden. Die 2016 gezahlten Gehälter seien im Gleichschritt mit dem gesunkenen Ergebnis geschrumpft. Der Ergebnisrückgang wiederum sei auf Investitionen u.a. in Technologie und Akquisitionen zurückzuführen. Und im bereinigten Ebitda seien nur die Kosten für eine abgeblasene Akquisition ausgeklammert.

In einem Schreiben an seine Anleger vom 16. Mai reagieren Ferguson und sein Co-CIO Miguel Nogales auf die Replik von JLL. Sie verweisen darauf, dass der Gewinn je Aktie nicht mit dem enormen Wachstum von JLL seit 2004 Schritt gehalten, sich dafür aber ein Schuldenberg aufgetürmt habe, und führen diese Entwicklung vor allem auf Fehlanreize für das Management ("poorly designed incentive programme") zurück.

Was Dyer angeht, legen die Investmentchefs von Generation IM nach: Sein Gehalt für 2016 belaufe sich auf mehr als 3% des 2016 erzielten Nettogewinns. Beim CBRE-Chef liege dieser Anteil bei unter 1%. In diesem Kontext erscheine ihnen ein Gesamtgehalt von 33 Mio. USD für Dyer in den vergangenen drei Jahren als "pay for failure", greifen sie Fergusons Formulierung aus der Mail an ISS auf. Gleichzeitig betonen sie, dass JLL mit Ulbrich an einem Wendepunkt angekommen sei. Aus Gesprächen mit ihm und anderen Board-Mitgliedern nehmen sie die Hoffnung auf ein in ihren Augen verbessertes Vergütungssystem mit einer stärkeren Ausrichtung auf den langfristigen Erfolg und einem höheren Anteil einer aktien- und nicht cashbasierten Vergütung. Die Hauptversammlung am 31. Mai 2017 verspricht Spannung.

Harald Thomeczek

Compliance mal spielerisch

Die Compliance-Beauftragten der städtischen Berliner Wohnungsfirmen erhalten nicht etwa einen Koffer voller Geld, sondern mit dem Compliance-Spiel.

Die Compliance-Beauftragten der städtischen Berliner Wohnungsfirmen erhalten nicht etwa einen Koffer voller Geld, sondern mit dem Compliance-Spiel.

Quelle: Stadt und Land, Urheber: Werner Popp

Karriere 26.05.2017

gif: Philipp Rabsahl gibt dem Nachwuchs eine Stimme

Köpfe 19.05.2017