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Conwert-Chef Riebel geht nach nur einem halben Jahr

Volker Riebel.

Volker Riebel.

Bild: conwert

Köpfe 06.07.2011
Volker Riebel, Vorsitzender des geschäftsführenden Direktoriums der conwert Immobilien Invest, Wien, ist überraschend von seinem Amt zurückgetreten. Er war damit nur ein halbes Jahr Chef des ... 
Volker Riebel, Vorsitzender des geschäftsführenden Direktoriums der conwert Immobilien Invest, Wien, ist überraschend von seinem Amt zurückgetreten. Er war damit nur ein halbes Jahr Chef des an der Wiener Börse notierten Unternehmens, das sich auf Kauf, Vermietung, Entwicklung und Verkauf vornehmlich von Altbau-Immobilien konzentriert.

Riebel habe "aus eigenem Wunsch" das Unternehmen verlassen, sagte Johannes Meran, conwert-Verwaltungsratsvorsitzender, am heutigen Mittwoch in einer Pressekonferenz. Hintergrund für den Rücktritt sei dessen "Spagat zwischen dem Lebensmitelpunkt in Deutschland und einem Job in Wien, der momentan absolute Präsenz vor Ort erfordert". Riebel war bei conwert unter anderem für die Bereiche Strategie, Investor Relations, Organisation und Einkauf zuständig.

Einen Nachfolger wird es vorerst nicht geben. Der Verwaltungsrat des Unternehmens hat einstimmig beschlossen, das geschäftsführende Direktorium auf zwei Personen zu reduzieren, so Meran. Riebels operative Aufgaben übernehmen künftig die beiden geschäftsführenden Direktoren Thomas Doll (Finanzen) und Jürgen F. Kelber (Immobilienmanagement, Vertrieb).

Das Ausscheiden des conwert-Chefs habe keinen Einfluss auf die zum Jahreswechsel 2010/2011 verkündete Neuausrichtung und Umorganisation des Unternehmens, so Meran. Durch die Konzentration auf das Geschäft mit Wohnimmobilien in Deutschland und Österreich, den Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts und eine effizientere Organisationsstruktur soll der Börsenwert weiter gehoben werden. Zudem will conwert das Immobilienvermögen in Wien reduzieren, um die Erlöse in Deutschland zu investieren.

Zum Ende des ersten Quartals betrug das Immobilienvermögen des Unternehmens 3,2 Mrd. Euro, davon entfallen etwa 1,4 Mrd. Euro auf Deutschland und 1,6 Mrd. Euro auf Österreich, die restlichen knapp 200 Mio. Euro auf Objekte in anderen Regionen, vornehmlich in Osteuropa. In Deutschland hielt conwert Ende März etwa 17.630 Wohneinheiten. Mindestens 1.689 Wohn- sowie 160 Gewerbeeinheiten in Berlin kamen seitdem hinzu. Der Umsatzerlös verbesserte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 37% auf 126,8 Mio. Euro, der Gewinn vor Zinsen und Steuern um ein Viertel auf 27,6 Mio. Euro. Für das Geschäftsjahr 2011 erwartet conwert ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern, das 15% über dem des vergangenen Jahres (130 Mio. Euro) liegt.

Katja Bühren