Die Immobilienheadhunterszene ist um einen Wettbewerber reicher: Ein ehemaliges Frankfurter Team der Personalberatung Cobalt startet unter der Führung von Gründerin und Managing Director Bushra Nadeem durch. Der Name Artes Recruitment soll Bände sprechen.

Der erste Teil des Firmennamens - Artes - ist als Abkürzung für folgende fünf Begriffe zu verstehen: Authentizität, Respekt, Transparenz, Empathie und Stabilität. "Wir schauen uns mehr und andere Aspekte an als gemeinhin üblich", verspricht Nadeem. "So interessieren wir uns besonders für die Wertvorstellungen von Unternehmen und Kandidatinnen oder Kandidaten. Denn sie sind ein wichtiges Kriterium dafür, ob beide wirklich zueinander passen."

Nadeem hat knapp neun Jahre für Cobalt gearbeitet. Sie fing dort als Researcherin an und stieg bis in die Geschäftsleitung auf. Die Führung von Artes teilt sie sich vom Büro im Frankfurter Garden Tower aus mit ihrer alten und neuen Kollegin Bahar Mah als Executive Director. Auch die anderen sechs Köpfe des Artes-Teams haben einen Cobalt-Hintergrund und also Erfahrung mit der Vermittlung von Fach- und Führungskräften für die Bau- und Immobilienwirtschaft.

Thomas Kisters hat sich nicht nur Anteile an tailor made catering (tmc) gesichert. Er übernimmt dort auch als geschäftsführender Gesellschafter Verantwortung.

Kisters ist der Dritte im Bunde der Gesellschafter von tmc. Das Unternehmen Käfer und die niederländische Vermaat Gruppe hatten den Caterer im vergangenen Jahr gegründet. tmc ist für das Catering im Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart und für die gastronomische Versorgung des Olympia Business Centers in München verantwortlich.

Der 53-Jährige trifft in der Geschäftsführung auf Dr. Stephan Thewalt (51) und André van Rooijen (52).

Kisters soll nun seine Erfahrungen unter anderem aus dem Münchner Gastronomieunternehmen leonardi einbringen, das er 2009 gegründet hatte.

Heiner Frieters wechselt von Tropark aus Troisdorf in die Geschäftsführung des Aachener Projektentwicklers Dudoq Real Estate.

Dudoq Real Estate besitzt seit dem 1. September 2020 eine zweiköpfige Geschäftsführung. Heiner Frieters ist an die Seite von Ernest Meertens getreten und wird vom Aachener Standort des Unternehmens aus als Geschäftsführer wirken. Der 50-jährige Krefelder ist seit mehr als 20 Jahren als Projektentwickler unterwegs. In den vergangenen Jahren lenkte er die Geschicke der Firma Tropark aus Troisdorf.

Raus aus dem Aufsichtsrat, rein ins operative Geschäft von Deutsche Investment KVG: Hauptgesellschafter Enver Büyükarslan hat sein Amt als Vorsitzender des Kontrollgremiums niedergelegt und verantwortet bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft nun die Ressorts Geschäftsentwicklung, Vertrieb, An- und Verkauf sowie Projektentwicklung.

Den Vorsitz im Aufsichtsrat übernimmt Dr. Klaus-Jürgen Scherr, der seit 2018 dem Kontrollgremium angehört. Neue Mitglieder sind Dr. Hermann Stapenhorst (stellv. Vorsitzender) und Prof. Thomas Reich.

Die Geschäftsführung der Kapitalverwaltungsgesellschaft Deutsche Investment, aktuell bestehend aus Michael Krzyzanek und Michael Sehm, muss seit Frühjahr 2020 ohne Eitel Coridaß auskommen. Seinem LinkedIn-Profil zufolge ist er seit Juli als Head of Real Estate Consulting bei RMC Risk-Management-Consulting in Köln engagiert. Seine Zeit bei Deutsche Investment war ein kurzes Gastspiel. Er war erst ein Jahr vor seinem Weggang auf Florian Mundt gefolgt.

Enver Büyükarslan ist seit 2016 Hauptgesellschafter von Deutsche Investment KVG. Er ist zudem Gründer und Namensgeber des Berliner Immobilieninvestmentunternehmens EB Group, das im Verbund mit Deutsche Investment KVG aktiv ist. Gemeinsam betreuen sie nach eigenen Angaben ein Immobilienvermögen von 1,6 Mrd. Euro bundesweit.

Neuzugang bei Avison Young: Mehdi Patrick Riahy wechselt von JLL zu dem kanadischstämmigen Maklerhaus.

Riahy schlüpft bei Avison Young ins Gewand des Principal und Geschäftsführers. Als solcher wird er das Frankfurter Büro von Avison Young leiten und von dort auch das hiesige, standortübergreifende Investment-Team der Kanadier führen.

Bei JLL arbeitete er zuletzt als National Director im Capital-Markets- und Office-Investment-Team. Anno 2011 in der Einzelhandelsvermietung gestartet, erfolgte 2015 der Wechsel ins Capital-Markets- und Office-Investment-Team. Im Jahr 2018 wurde er zum National Director befördert.

Der Vorstand von Ed. Züblin hat einen Neuzugang: Jens Borgschulte ist nun einer von acht Herren in dem Gremium.

Borgschulte ist dort zusammen mit Vorstandsmitglied Ulrich Weinmann für die kaufmännischen Aspekte des operativen Züblin-Geschäfts in Deutschland, Benelux und Skandinavien zuständig. Im Vorstand trifft der 56-Jährige neben Weinmann außerdem auf Jörn Beckmann und Harald Supper (technische Leitung des Geschäfts in Deutschland, Benelux und Skandinavien), Dr. Ulrich Klotz (Zentrale Technik), Edgar Schömig (Tunnelbau), Dr. Alexander Tesche (Zentrale Funktionen) und Jörg Wellmeyer (Züblin International).

Borgschulte ist ein Bilfinger-Gewächs. Nach dem Abschluss seines BWL-Studiums 1992 machte er in dem Baukonzern seine ersten beruflichen Erfahrungen. Im Laufe der vergangenen Jahre hatte er dort verschiedene kaufmännische Führungspositionen inne. Er kümmerte sich etwa um das norddeutsche Hochbaugeschäft und als CFO um das weltweite Ingenieurbau-Geschäft. Seine letzte Station bei Bilfinger war eine auf Technologie spezialisierte Unternehmenseinheit.

ECE stellt ihre unterschiedlichen Geschäftsbereiche zum 1. Januar 2021 auf eigene Beine. Alexander Otto hat weiter das Sagen - will aber nicht mehr bei jedem Thema mitreden.

Das Geschäft mit dem Betrieb von Shoppingcentern, das künftig unter dem Namen Marketplaces firmiert, und der Bereich Work & Live mit den Assetklassen Wohnen, Hotel, Logistik und Büro bilden in Zukunft jeweils eigenständige Gesellschaften. Drittes operativ unabhängiges Standbein ist die Fondsgesellschaft ECE Real Estate Partners.

Über diese Gesellschaften wölbt sich in Zukunft das Dach der neuen ECE Group. Diese wird von Alexander Otto als CEO und Claudia Plath als CFO geführt. Beide spielen diese Rollen schon im aktuellen Management Board.

Struktur an das Gewicht der Assetklassen angepasst

"Die anderen Assetklassen haben über die Jahre mehr Gewicht gewonnen. Jetzt haben wir auch die Struktur angepasst", erläutert Robert Heinemann, Managing Director Human Resources & Corporate Services bei ECE, den Umbau der Organisation.

CEO von ECE Marketplaces wird Joanna Fisher sein, die im Prinzip die gleiche Rolle seit 2014 im Management Board spielt (Geschäftsführerin Center Management). Steffen E. Friedlein, seit 2018 Geschäftsführer Leasing, verantwortet in dieser neuen Unternehmenseinheit als Managing Director weiterhin die Vermietung.

ECE Work & Live, also de facto der Bereich Projektentwicklung, wiederum wird von Henrie W. Kötter, im Managing Board aktuell CIO und Managing Director Work & Live, geführt. ECE Real Estate Partners bleibt unter der Führung der beiden Managing Partner Volker Kraft und Markus Schmitt-Habersack.

Mehr Freiheit für die Chefs der einzelnen Gesellschaften

Die Chefs der neuen Einheiten sollen operative Entscheidungen künftig selbst fällen können. "Alexander Otto entscheidet strategische Fragen und trifft große Investitionsentscheidungen in der Gruppe, es wird aber nicht mehr jeder Mietvertrag über ihn laufen", erklärt Heinemann.

Für alle drei eigenständigen Gesellschaften wird der neue interne Dienstleister ECE Group Services tätig sein. Hier haben Heinemann und Managing Director Arndt Schwerdtfeger das Sagen. Die Service-Truppe erbringt alle Dienstleistungen im Konzern vom Design- und Projektmanagement über das Commercial Property Management bis hin zur Rechtsberatung und kümmert sich auch um das Thema Digitalisierung.

Die ECE Group bringt ein jährliches Umsatzvolumen von rund 800 Mio. Euro auf die Waage. Der Wert der gemanagten Assets wird auf rund 33 Mrd. Euro beziffert, das Bau- und Planungsvolumen auf 2,8 Mrd. Euro. Größtes Standbein ist immer noch das Geschäft mit dem Management von Einkaufszentren.