Christian Müller, bisher SPD-Fraktionsvorsitzender im Münchner Stadtrat, ist zum dritten Geschäftsführer der neuen kommunalen Wohnungsgesellschaft Münchner Wohnen bestellt worden. Die ...
Christian Müller, bisher SPD-Fraktionsvorsitzender im Münchner Stadtrat, ist zum dritten Geschäftsführer der neuen kommunalen Wohnungsgesellschaft Münchner Wohnen bestellt worden. Die Personalie ist umstritten.
Die künftige Geschäftsführung der Münchner Wohnen ist komplett. Neben Andreas Lehner als Sprecher der Geschäftsführung und Doris Zoller, die unter anderem für die Bauaktivitäten zuständig sein wird, hat der Aufsichtsrat der kommunalen Wohnungsgesellschaft Gewofag Christian Müller zum Geschäftsführer bestellt. Der bisherige SPD-Stadtrat wird die Wohnungsbewirtschaftung und die sozialen Dienste verantworten.
Der Umweg über die Gewofag ist notwendig, da die Münchner Wohnen erst zum 1. Januar aus der Fusion der bisherigen kommunalen Wohnungsbaugesellschaften Gewofag und GWG entsteht. Der Konzern wird etwa 70.000 Wohnungen verwalten. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung fiel die Wahl im Aufsichtsrat mit nur einer Stimme Mehrheit denkbar knapp aus. Vor allem die Opposition zweifelt an der Qualifikation Müllers. Der 56-Jährige studierte Sozialarbeit und Sozialpädagogik und ist seit 2011 bei der Caritas für Kindertageseinrichtungen zuständig. Wohnungspolitische Kenntnisse hat er durch sein Amt als Planungssprecher der SPD-Fraktion erworben.
Auch die Art der Besetzung rief Unverständnis hervor. Müller sei die Stelle als dritter Geschäftsführer schon im Vorfeld zugesagt worden, war immer wieder aus dem Rathaus zu hören. Schon 2022 forderte etwa die ÖDP/München-Liste in einem Antrag, für die Besetzung des Postens einen externen Dienstleister zu beauftragen. „Eine politische Besetzung des Geschäftsführungsposten durch eine – mit Verlaub – absolut fachfremde Person, würde das ohnehin schwierige Unterfangen, eine neue städtische Wohnungsbaugesellschaft aufzubauen und zu etablieren, schon von vornherein zum Scheitern bringen“, hieß es da.
Politische Besetzungen sind bei städtischen Unternehmen nichts Ungewöhnliches. Zuvor waren Max Straßer (CSU) und Christian Amlong (SPD) Geschäftsführer von Gewofag und GWG. Beide mussten nach Streitigkeiten innerhalb der Führungsebene ihre Posten wieder räumen.