Karriere-News

Uwe Eichner wechselt von GAG zu Vivawest

Köpfe 21.09.2020
Aus Gerüchten wird nun Gewissheit: Uwe Eichner übernimmt von Claudia Goldenbeld den Geschäftsführerposten beim Gelsenkirchener Wohnungsunternehmen Vivawest. Zum Jahresbeginn 2021 verabschiedet ... 

Aus Gerüchten wird nun Gewissheit: Uwe Eichner übernimmt von Claudia Goldenbeld den Geschäftsführerposten beim Gelsenkirchener Wohnungsunternehmen Vivawest. Zum Jahresbeginn 2021 verabschiedet sich Eichner von der Gesellschaft GAG Immobilien, der er seit fast 14 Jahren die Treue hielt.

Nun ist es offiziell: Uwe Eichner wechselt zum 1. Januar 2021 zu Vivawest. Der Aufsichtsrat habe ihn zum Vorsitzenden der Geschäftsführung bestellt, teilt Vivawest mit. Damit nimmt er den Platz ein, den Claudia Goldenbeld als Sprecherin des Gremiums "auf eigenen Wunsch" zum 30. November 2020 freimacht. Dann wird sie gut zwei Jahre die Sprecherfunktion ausgeübt haben, seit 2013 sitzt sie in der Vivawest-Geschäftsführung.

Hinter Eichner liegen etwa 14 Jahre GAG-Zugehörigkeit. Seit 1. Februar 2007 führte er zunächst als Vorstand, seit Juni 2011 als Vorstandsvorsitzender das Kölner Wohnungsunternehmen. Zu seinen Schwerpunkten zählten die Themen Finanzen und Personal. Vor etwa einem Jahr erst wurde sein Vertrag noch bis Ende März 2023 verlängert.

GAG sucht noch einen Nachfolger

Der GAG-Aufsichtsrat werde nun mit dem verbleibenden Vorstandsmitglied Kathrin Möller auf die Suche nach einem Nachfolger gehen. Ihr Vertrag läuft noch bis Ende Juni 2025, betonen die Kölner.

So ganz unbekannt sind Eichner die Vivawest-Gepflogenheiten und die Ruhrgebietsmentalität allerdings nicht. Von Dezember 1999 bis Januar 2007 war er Geschäftsführer von Wohnbau Auguste Victoria und Wohnbau Westfalen. Beides sind Vorgängergesellschaften von Vivawest.

Eichner trifft im Vivawest-Vorstand auf Dr. Rals Brauksiepe und Haluk Serhat.

Anke Pipke

GKK baut sein Management-Team aus

Köpfe 17.09.2020
Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) erweitert zum 1. Oktober die Geschäftsführung um gleich vier zusätzliche Mitglieder. Damit bekommen CEO Miguel Müllenbach und CFO Guido Mager Gesellschaft. "Wir ... 

Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) erweitert zum 1. Oktober die Geschäftsführung um gleich vier zusätzliche Mitglieder. Damit bekommen CEO Miguel Müllenbach und CFO Guido Mager Gesellschaft. "Wir sind wieder da", kommentiert Müllenbach die Neuerungen.

Zu den Neuzugängen auf der GKK-Chefetage zählt etwa Engelbert Thulfaut, bekannt als Verkaufschef bei Peek & Cloppenburg. Er gehörte mehr als 15 Jahre zur Unternehmensleitung des Modefilialisten und arbeitete an der Expansion in Österreich und Osteuropa mit. Bei GKK kümmert er sich nicht nur um die Immobilien- und Facility-Managementthemen, sondern auch um das Filialportfoliomanagement, den Vertrieb, das Marketing und das Customer Relationship Management.

Zwei Neuzugänge kommen aus der Schweiz

Als COO wird Dirk Lessing eingesetzt. In sein Aufgabengebiet fallen Logistik, IT, Prozesse, Supply Chain und HR. Bis Ende vergangenen Jahres war er Vorstand von Takkt, einem Tochterunternehmen von Franz Haniel & Cie., sowie CEO von Kaiser + Kraft Europa.

Das Category Management und die Einkaufssteuerung fallen Karin Busnel-Knappertsbusch zu. Zuvor arbeitete sie für Manor in der Schweiz. Aus dem Nachbarland wechselt auch Andreas Hink zu GKK. Er wird das Digitalgeschäft leiten. Erfahrungen bringt er aus seiner Tätigkeit als Chief Digital Officer für das Schweizer Warenhaus Globus mit.

Die personelle Veränderung bei GKK bedarf noch der Zustimmung des Aufsichtsrats.

CEO Müllenbach versprüht Optimismus

CEO Müllenbach blickt nach der Zustimmung der Gläubigerversammlung zum Sanierungsplan vor etwa zwei Wochen positiv in die Zukunft. "Galeria Karstadt Kaufhof ist ab Oktober schuldenfrei, hat ein zukunftsfähiges Filialportfolio und wird auch das Digitalgeschäft stark ausbauen", gibt er als Marschrichtung vor. Er verspricht sich von der Führungsgruppe auch eine "eine neue Kultur", die für den Unternehmenserfolg "extrem wichtig" sei.

Anke Pipke

Adlon-Architekt Jürgen Patzschke ist tot

Jürgen Patzschke wurde 1938 in Radebeul geboren und gilt als ein bedeutender Verfechter der klassischen Moderne.

Jürgen Patzschke wurde 1938 in Radebeul geboren und gilt als ein bedeutender Verfechter der klassischen Moderne.

Urheberin: Caro Hoene

Köpfe 17.09.2020
Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Rüdiger hat Jürgen Patzschke das Hotel Adlon am Pariser Platz in Berlin entworfen. Die Luxusherberge im historischen Stil ist bis heute das bekannteste ... 

Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Rüdiger hat Jürgen Patzschke das Hotel Adlon am Pariser Platz in Berlin entworfen. Die Luxusherberge im historischen Stil ist bis heute das bekannteste Bauwerk der zeitlebens unzertrennlichen Zwillinge. Jetzt ist Jürgen Patzschke im Alter von 81 Jahren in Berlin gestorben.

Als Kind träumte Jürgen Patzschke davon Förster zu werden, genauso wie sein Bruder Rüdiger, mit dem er sein ganzes Leben gemeinsam verbracht hat. Doch wie schon ihr Großvater und ihr Vater begeisterten sich die Zwillinge später für die Architektur. Dabei folgten sie dem Vorbild der traditionellen europäischen Stadt und entwarfen Gebäude im klassischen Stil. Das brachte ihnen in einer Zeit, in der das Bauhaus Maß aller Dinge war, viel Schelte ein.

Doch an einer Architektur, die eine Stadt unpersönlich und unbewohnbar macht, wollten die Zwillinge niemals teilhaben. "Als wir als junge Menschen mitbekommen haben, dass der Stuck von den Fassaden der Gründerzeithäuser abgeschlagen worden ist, waren wir entsetzt. Wir empfanden es als eine Art architektonische Bücherverbrennung. Da sind Kulturen abgeschlagen worden!", sagte Jürgen Patzschke im vergangenen Jahr im Interview mit der Immobilien Zeitung (vgl. "Architektonischer Eigensinn hat Tradition bei Patzschkes", IZ 40/2019). Gemeinsam mit seinem Bruder stellte er sich gegen die damals vorherrschende Architektur und Stadtplanung der Moderne: "Wer allein ist und eine Architektur durchsetzen will, die vom Mainstream abweicht, der hat schlechtere Karten als zwei, die sich den Rücken stärken. Allein hätten wir nicht gegen den ganzen Architekturkult der Moderne bestehen können", war Jürgen Patzschke überzeugt.

Mit 29 Jahren gründeten die Zwillinge ihr eigenes Architekturbüro und blieben ihrer Linie treu, auch wenn sie für ihren Entwurf des Adlons bei Architekturkritikern viel Spott ernteten und sich danach fünf Jahre lang kein Bauherr fand, der ihnen einen Auftrag erteilte. Doch das änderte sich bald wieder und die Anerkennung für den klassischen Baustil wurde den Patzschke-Zwillingen doch noch zuteil. "Wir leben besser und schöner in Städten, seitdem Patzschkes ihre Fackel aufgesteckt haben", sagte Christoph Stölzl, Präsident der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und Berliner Kultursenator a.D., in seiner Laudatio zum 80. Geburtstag der Zwillinge im vergangenen Jahr.

Mit ihrer Begeisterung für die Struktur der europäischen Stadt und eine Architektur, die Räume schafft, in denen Menschen sich wohl fühlen, steckten die Zwillinge ihren eigenen Nachwuchs an. Jürgen Patzschkes Kinder Till-Jonathan, Tatjana und Thaddäus sind ebenso in die väterlichen Fußstapfen getreten wie Rüdigers Patzschkes Sohn Robert, der eine Patzschke-Depandance auf Goa in Indien aufgebaut hat und damit Jürgen Patzschke folgte, der in jungen Jahren dorthin gereist war und dort schließlich zusammen mit seinem Bruder ein ehemaligen Plantagenhaus für die ganze Familie erwarb.

In Berlin lebte Jürgen Patzschke gemeinsam mit seiner Familie und mit der seines Bruders Rüdiger in einem Haus in Berlin-Wannsee. Dort starb der Architekt, der bis zum Schluss an seinen Ideen und Entwürfen gearbeitet hat, im Kreis seiner Familie am 10. September.

Martina Vetter