Karriere-News

Korn Ferry expandiert mit Inga Beyler in den deutschen Immobilienpersonalmarkt

Inga Beyler auf dem Quo Vadis 2022.

Inga Beyler auf dem Quo Vadis 2022.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Brigitte Mallmann-Bansa

Köpfe 14.06.2022
Der US-Personalberatungskonzern Korn Ferry erschließt sich mit Inga Beyler den deutschen Markt. Seit zwei Wochen fischt die frühere geschäftsführende Gesellschafterin des Düsseldorfer ... 

Der US-Personalberatungskonzern Korn Ferry erschließt sich mit Inga Beyler den deutschen Markt. Seit zwei Wochen fischt die frühere geschäftsführende Gesellschafterin des Düsseldorfer Real-Estate-Headhunters Bernd Heuer Karriere für die Amerikaner nach Mandaten und Menschen.

Seit dem 1. Juni firmiert Beyler bei dem börsennotierten US-Konzern aus Los Angeles als Senior Partner Real Estate DACH Region und kümmert sich als solcher um den Aufbau der Real Estate Practice in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Allein ist sie nicht: Gestartet mit einer Assistentin an ihrer Seite, will Beyler bis zum Ende dieses Sommers noch zwei weitere künftige Kollegen an Land gezogen haben.

Positionen ab 200.000 Euro/Jahr werden vermittelt

Abgesehen hat es Beyler bei Korn Ferry auf Mandate bzw. Positionen für die obersten Fach- und Führungskräfte der Branche, sprich: Positionen ab ca. 200.000 Euro Jahreseinkommen. In den USA ist Korn Ferry ein etablierter Real-Estate-Headhunter, und auch in London gibt es längst eine Suchtruppe für Immobilienprofis. Nur Deutschland bzw. die DACH-Region waren bis dato weiße Flecken auf der Immobilienlandkarte der US-Amerikaner.

Bei Bernd Heuer Karriere stieg Beyler zum 31. März nach rund acht Jahren aus. Sie hatte Anfang 2014 als Personalberaterin angefangen, 2015 rückte sie zur Geschäftsführerin neben Thomas Flohr auf. An ihren Abschied schloss sich ein viermonates Gardening Leave an.

„Krise eröffnet viele Chancen“

Die ketzerische Frage, ob die herrschende kleine Krise der richtige Zeitpunkt für den Einstieg in den deutschen Markt sei, kontert Beyler gelassen: „Natürlich ist das eine spannende Zeit. Die Immobilienbranche steht akutell vor einer Vielzahl an Herausforderungen. Aber es ist ja nicht so, dass der Markt tot wäre, im Gegenteil. Es ergeben sich gerade viele Chancen, gerade für Private-Equity-Firmen. Der eine oder andere opportunistische Investor wittert Chancen und bringt sich in Stellung. Frei nach dem Motto: Lass niemals eine gute Krise ungenutzt verstreichen.

Harald Thomeczek

Joachim Lohse folgt beim ZIA auf Gero Gosslar

Joachim Lohse.

Joachim Lohse.

Urheber: Tristan Vankann

Köpfe 13.06.2022
Geschäftsführer Gero Gosslar verlässt den Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA). Seine Aufgaben in der Führungsgruppe übernimmt Joachim Lohse. ... 

Geschäftsführer Gero Gosslar verlässt den Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA). Seine Aufgaben in der Führungsgruppe übernimmt Joachim Lohse.

Ab 15. August wird Dr. Joachim Lohse Geschäftsführer beim Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA). Er übernimmt die Position von Rechtsanwalt Gero Gosslar, der seit 2017 für den Verband tätig ist. Er will der Branche in anderer Funktion außerhalb des ZIA erhalten bleiben. Weitere Mitglieder der Führungsgruppe bleiben Hauptgeschäftsführer Oliver Wittke und die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin Aygül Özkan.

Lohse war Gründungsgesellschafter des Hamburger Instituts Ökopol – Institut für Ökologie und Politik. Als Senator für Umwelt, Bau und Verkehr der Freien Hansestadt Bremen war der promovierte Chemiker für Bündnis 90/Die Grünen mehr als acht Jahre lang politisch aktiv. 2015 wurde sein Verkehrsentwicklungsplan Bremen 2015 mit dem europäischen Preis für nachhaltige Verkehrsentwicklungsplanung in Städten ausgezeichnet. „Dr. Joachim Lohse ist ein Pinonier vorausschauender Umweltpolitik“, sagt ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner und erklärt: „Er hat immer wieder gezeigt, wie man die notwendigen Anforderungen an verantwortungsvolle Klimapolitik in konkrete Pläne für Wohnen und Verkehr übersetzt.“

Janina Stadel

Wiener Staatsanwälte ermitteln wegen Eyemaxx-Insolvenz

Köpfe 09.06.2022
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in Wien hat im Zusammenhang mit der Insolvenz des deutsch-österreichischen Immobilienentwicklers Eyemaxx Real Estate Ermittlungen gegen ... 

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in Wien hat im Zusammenhang mit der Insolvenz des deutsch-österreichischen Immobilienentwicklers Eyemaxx Real Estate Ermittlungen gegen zwei Personen aufgenommen. Eine davon ist laut der österreichischen Zeitung Der Standard der Gründer, Vorstand und größte Aktionär von Eyemaxx: Michael Müller.

„Wir führen ein Verfahren gegen zwei Personen“, sagte Oberstaatsanwalt und Mediensprecher René Ruprecht der Immobilien Zeitung (IZ). Die Vorwürfe lauten auf Untreue, Betrug, betrügerische Krida – im österreichischen Strafrecht die vorsätzliche oder fahrlässige Herbeiführung der Zahlungsunfähigkeit durch einen Schuldner zum Schaden der Gläubiger – sowie grob fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen. Die Untersuchungen wurden bereits im Februar eingeleitet, Ausgangspunkt war eine Anzeige.

Ein Ende ist laut Staatsanwalt Ruprecht noch nicht abschätzbar. Zur Identität der Beschuldigten dürfe er beim derzeitigen Stand der Ermittlungen keine Auskunft geben. Denn ob die Staatsanwälte überhaupt etwas finden, was strafbar war, ist noch offen. Bis dahin gilt die Unschuldsvermutung. „Wir sind noch mittendrin in den Ermittlungen und von einer möglichen Anklage oder gar einem Urteil noch weit entfernt“, so der Staatsanwalt. Auch zu den konkreten Vorwürfen, die u.a. gegen Müller im Raum stehen sollen, mochte Ruprecht nichts Näheres sagen.

Laut der österreichischen Zeitung Der Standard gehen die Ermittler unter anderem dem Verdacht nach, dass die Beschuldigten „investitionsbereite“ Anleihezeichner und einen Darlehensgeber noch sechs Wochen vor dem Insolvenzantrag nicht korrekt über die wirtschaftliche Lage der Firma informiert hätten. Außerdem bestehe der Verdacht, dass der Projektentwickler von ihm emittierte Anleihen nicht mit Einnahmen aus dem operativen Geschäft bedient habe, sondern durch die Begebung neuer Anleihen. Ein dritter Vorwurf laute: Eine Anleihe, die mit dem Schloss in Leopoldsdorf bei Wien – zugleich Sitz von Eyemaxx und Wohnsitz Müllers – besichert war, sei gerade noch rechtzeitig vollständig bedient worden, um eine Anfechtung im Rahmen eines Insolvenzverfahrens auszuschließen. Ein Teil dieses Geldes sei von einer Eyemaxx-Tochter gekommen – ohne dass der Beschuldigte Sicherheiten bestellt und die nötigen Beschlüsse eingeholt habe. Müller wies gegenüber dem Standard die Vorwürfe „aufs Schärfste“ zurück.

Die Gläubiger, u.a. die Zeichner von drei Anleihen, hatten bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens am Landesgericht Korneuburg in Niederösterreich Mitte Dezember 2021 Forderungen über rund 165 Mio. Euro angemeldet. Im Januar wurde in Aschaffenburg, wo Eyemaxx seinen offiziellen Sitz hat, ein Sekundärverfahren eröffnet.

Den ursprünglichen Sanierungsplan zog die österreichische Insolvenzverwalterin kurz vor Weihnachten zurück. „Es war der ausdrückliche Wunsch der Gläubiger, das Sanierungsverfahren nicht weiter zu betreiben und die Vermögenswerte stattdessen in einem Konkursverfahren zu verwerten“, sagte Wolfgang Schuster-Kramer, Vizepräsident des Landesgerichtes Korneuburg, seinerzeit der IZ. Der Schwenk vom Sanierungs- zum Konkursverfahren dürfte vermutlich damit zu erklären sein, dass die den Gläubigern in Aussicht gestellte Quote von 20% nicht ohne eine Verwertung von Vermögensgegenständen erfüllt werden kann. Außerdem scheiterte offensichtlich ein Asset-Deal, der die Sanierung hätte finanzieren sollen.

Harald Thomeczek