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Fabian von Köppen

Garbe-Geschäftsführer Fabian von Köppen kocht in seiner Freizeit gerne.

Garbe-Geschäftsführer Fabian von Köppen kocht in seiner Freizeit gerne.

Karriere 17.08.2023
Der gebürtige Frankfurter Fabian von Köppen verbrachte seine Jugend in Bad Homburg. Entgegen dem Rat seines Vaters studierte er Architektur. Doch als er nach dem Berufseinstieg bemerkte, ... 

Der gebürtige Frankfurter Fabian von Köppen verbrachte seine Jugend in Bad Homburg. Entgegen dem Rat seines Vaters studierte er Architektur. Doch als er nach dem Berufseinstieg bemerkte, dass viele relevante Entscheidungen in der Branche auf Bauherrenseite getroffen werden, ließ er sich zum Projektentwickler weiterqualifizieren. Inzwischen lebt der 53-jährige Vater von zwei Söhnen mit seiner Frau in Hamburg und leitet seit 2013 das Unternehmen Garbe Immobilien-Projekte als Geschäftsführer. Seine Kreativität lebt Fabian von Köppen in der Freizeit beim Restaurieren von Möbeln aus. Zudem zählt Kochen zu seinen Leidenschaften.

Wie und wo wohnen Sie zurzeit?

In einer Altbauwohnung mit Dachterrasse in Hamburg-Harvestehude. Ganz weit weg und doch mittendrin: Obwohl wir mitten in der Stadt wohnen, schauen wir auf der einen Seite in einen Park und auf der anderen Seite in einen großen grünen Garten. Der beste Fleischer und Fischladen der Stadt und der Isemarkt sind zu Fuß erreichbar. Mein Lieblingsplatz ist unser langer Esstisch. Hier spielt sich alles ab. Das ist der natürliche Mittelpunkt unserer Familie.

Haben Sie bei dieser Immobilie auch schon einmal selbst Hand angelegt?

Ich habe jeden Bau oder Umbau mit meiner Frau zusammen geplant und um jedes Detail kräftig gerungen. Plant man als Paar gemeinsam, schweißt das sehr zusammen. Kleine Reparaturen mache ich ganz gerne mal selbst, aber nur wenn ich sie an einem Wochenende fertigstellen kann. Umfangreichere Arbeiten gebe ich ab.


Was muss die perfekte Wohnung unbedingt haben?

Sonne, Weite, Ausblick und Offenheit im Grundriss. 

Wie und wo möchten Sie im Alter gerne wohnen?

Selbstbestimmt, mitten im prallen Leben – ich liebe das Stadtleben! 

Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?

Mein Studium habe ich finanziert durch diverse Jobs auf dem Bau, am Lehrstuhl für Entwerfen als Foto-Hilfswissenschaftler und in mehreren Architekturbüros. Das waren alles wichtige praktische Erfahrungen.

Wie haben Sie den Weg in die Immobilienbranche gefunden?

Häuser haben mich schon immer fasziniert. Daher habe ich auch gegen den ausdrücklichen Rat meines Vaters Architektur studiert. Als Architekt habe ich aber schnell begriffen, dass viele der Entscheidungen auf der Seite des Bauherren getroffen werden und habe mich zum Projektentwickler weiter qualifiziert. 

Was braucht man, um es in Ihrem Job zu etwas zu bringen?

Kreativität, Agilität und Durchhaltevermögen, auch wenn es mal nicht so läuft.

Wie gehen Sie mit Misserfolgen um?

Ich gehe in den Wald oder ans Meer. Das erdet mich. Dann analysiere ich meine Fehler, stehe wieder auf und versuche es auf andere Weise.

Und wie feiern Sie Erfolge?

Mit einem opulenten Abendessen zusammen mit denen, die für diesen Erfolg mitverantwortlich zeichnen. Erfolg ist fast immer eine Teamleistung.

Was gefällt Ihnen an der Immobilienbranche?

Man sieht, was man geschaffen hat. Gute Immobilien prägen Orte und Menschen.

Und was stört Sie an der Branche?

Die Immobilienbranche hat es in den letzten Jahren meisterhaft verstanden, sich nicht für die CO2-Reduktion mitverantwortlich zu fühlen. Noch vor zwei Jahren wurde ich des Öfteren gefragt, weshalb wir bei Garbe mit Holz bauen. Dabei wissen wir seit mehr als zehn Jahren, dass wir unsere Klimaschutzziele niemals werden erreichen können, wenn wir nur den Betrieb, aber nicht die Errichtung von Gebäuden in der CO2-Bilanzierung berücksichtigen.

Baulöwe, Miethai, Heuschrecke: Leute, dir mit Immobilien ihr Geld verdienen (wollen), haben nicht immer den besten Ruf. Zurecht? 

Zu Unrecht: Der überwiegende Teil der Immobilienbranche passt nicht auf diese Klischees, aber Schwarze Schafe gibt es überall. 

Sie würden jungen Leuten raten, den Weg in die Immobilienwirtschaft einzuschlagen, weil… 

…es unglaublich befriedigend ist zu sehen, wenn aus der Theorie, aus der Zeichnung, gebaute Realität wird. Und im Besten Fall eine Realität, die funktioniert, die von den Nutzern angenommen wird und somit einen positiven Beitrag für Gesellschaft und Ökologie leistet. Ein Ort zum Wohnen, leben und oder arbeiten, ein Ort der ressourcenschonend entstanden ist und möglichst viele Jahrzehnte Bestand hat. 

Was bringt Sie auf die Palme?

Wenn Menschen nicht bereit sind, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen.

Was wären Sie heute gerne, wenn nicht Immobilienprofi?

Restaurator. Aus einem Produkt, einem Möbelstück, einem Bestand mit Geschichte etwas Neues zu entwickeln, das ins Heute passt, finde ich inspirierend.

Haben Sie eine Lieblingsimmobilie?

Das Chrysler Building in New York. Es ist zeitlos elegant und von seiner Formensprache unglaublich modern. 

Welches Gebäude in Deutschland würden Sie gerne abreißen?

Ich bin überzeugt, wir sollten nur noch im Ausnahmefall abreißen. 

Die Dependance der Bundesbank in Hamburg müsste man vielleicht nicht gleich ganz abreißen, aber für mich ist sie eine städtebauliche Sünde. Sie fügt sich nicht in das städtebauliche Gefüge ein und wirkt meiner Meinung nach heute wie ein deplatzierter Solitär. 

Wo oder wie können Sie besonders gut entspannen?

Ich hätte es früher nie gedacht, aber bei der Gartenarbeit.

Für welches private Vergnügen haben Sie zu wenig Zeit?

Für die Gartenarbeit.

Nenn Sie einen Ihrer Lieblingssongs

Amy Macdonald “This is the life”. Diesen Song haben wir hoch und runter gehört und mitgesungen, wenn wir mit unseren damals kleinen Kindern an die Ostsee gefahren sind. Umso mehr freut mich, dass der Song gerade wieder entdeckt wird. 

Wenn Sie an Ihren letzten Urlaub denken, denken Sie an…

…an eine tosende Brandung. Tag und Nacht. 

Homeoffice, in der Bahn oder im Büro? Wo arbeiten Sie am häufigsten?

Ich versammle gerne meine Kollegen um meinen Tisch – Da kommen die besten Ideen. Ich schätze aber auch sehr das Home-Office für konzentrierte Tätigkeiten. In der Bahn arbeite ich gar nicht gern.

Mit wem würden Sie gerne mal für einen Tag das Leben tauschen?

Ich habe lange drüber nachgedacht und natürlich bin ich auch neugierig, aber ich bin mit meinem Leben sehr zufrieden. Ich möchte gar nicht tauschen.

Sie haben 100.000 Euro zur Verfügung und müssen es komplett ausgeben. Welchen Traum erfüllen Sie sich?

Eine Reise mit meiner Frau von einem Land ins nächste zu den spannendsten Orten dieser Welt. Wir sind begeistert von Südostasien, vor allem Vietnam. Beim Reisen spielt für mich auch die Kulinarik eine wichtige Rolle: Ein Land muss mir auch schmecken.

Gibt es etwas im Ausland, was Sie in Deutschland vermissen?

Die lässige dolce vita Italiens. 

Wie gehen Sie am liebsten aus? Und in welcher Location kann man Sie hin und wieder antreffen?

Ein schönes Abendessen mit Freunden – Strauchs Falko in der Hafencity. 

Mit welcher noch lebenden Persönlichkeit würden Sie dort gerne mal einen Abend verbringen?

Den Schweizer Architekten Peter Zumthor bewundere ich sehr, wie er jede Aufgabe auf die wesentlichen Aspekte und relevanten Details reduziert und dabei eine große Sinnlichkeit entfaltet. Sich einen Abend lang mit ihm über Architektur und die Herausforderungen unserer Gesellschaft auszutauschen, fände ich spannend. 

Verraten Sie uns auch noch Ihr Lieblingsessen?

Spaghetti Carbonara – aber nur wenige bereiten sie richtig zu. 

Die Fragen stellte Janina Stadel.

Janina Stadel

Ingo Hartlief übernimmt Vorsitz über die Geschäftsführung von Wealthcap

Köpfe 11.08.2023
Der Asset- und Investmentmanager Wealthcap besetzt die Geschäftsführung um. Als Vorsitzender kommt Ingo Hartlief ins Unternehmen. ... 

Der Asset- und Investmentmanager Wealthcap besetzt die Geschäftsführung um. Als Vorsitzender kommt Ingo Hartlief ins Unternehmen.

Mit Wirkung zum 1. September stellt der Asset- und Investment-Manager Wealthcap seine Geschäftsführung um. Der Aufsichtsrat hat Ingo Hartlief zum Vorsitzenden der Geschäftsführung berufen. Er übernimmt im Unternehmen Koordinierungsaufgaben und Backoffice-Ressorts. Der bisherige Bereichsleiter für das Portfolio-Management und die Finanzierung Johannes Seidl wird Geschäftsführer und verantwortet das Frontoffice für Immobilien und alternative Investments. Frank Clemens behält seine Position als Geschäftsführer für Produkte und Kunden bei, Sven Markus Schmitt und Dr. Rainer Krütten scheiden aus der Geschäftsführung aus. 

Der zukünftige Vorsitzende der Geschäftsführung Hartlief besetzte bereits in der Vergangenheit Geschäftsführerposten bei Vonovia, Union Investment Real Estate und Swiss Life Asset Managers. Bis Ende 2022 war er CEO bei Deutsche Mittelstands Real Estate (Demire). Diese Rolle hat im Januar Prof. Dr. Alexander Goepfert als sein Nachfolger übernommen.
Janina Stadel

Benjamin Rogmans wird Geschäftsführer von E&V Commercial Berlin

Köpfe 10.08.2023
Benjamin Rogmans ist ab sofort Geschäftsführer von Engel & Völkers (E&V) Commercial Berlin. Er wird die Geschäftsentwicklung und die strategische Ausrichtung des Unternehmens in der ... 

Benjamin Rogmans ist ab sofort Geschäftsführer von Engel & Völkers (E&V) Commercial Berlin. Er wird die Geschäftsentwicklung und die strategische Ausrichtung des Unternehmens in der Hauptstadt mitverantworten und komplettiert das Management des Maklerhauses.

Weitere Mitglieder des Managements sind Nicolas Jeissing und Rackham F. Schröder. Benjamin Rogmans war seit 2010 als Berater im Wohn- und Geschäftshausbereich bei E&V tätig. 2014 hat er die Leitung des Akquisitionsbereichs übernommen, 2021 den Bereich Wohn- und Geschäftshäuser. Seit 2016 ist er Mitglied der Geschäftsleitung und Prokurist. In den vergangenen Jahren hat er laut E&V Commercial maßgeblich zum Wachstum und zur Weiterentwicklung des Unternehmens beigetragen.

Benjamin Rogmans hat 2016 seinen Abschluss zum Immobilienfachwirt gemacht und anschließend berufsbegleitend seine akademische Laufbahn an der Deutschen Immobilienakademie der Universität Freiburg fortgesetzt. Seit 2017 ist er Diplom-Immobilienwirt, seit 2018 verfügt er zudem über einen Bachelor of Arts der Steinbeis Hochschule in Berlin.

Großes Potenzial auf dem Berliner Markt

„Der Berliner Immobilienmarkt bietet ein enormes Potenzial. Die aufregenden Herausforderungen, die vor uns liegen, spornen uns noch weiter an“, betont Rogmans.

E&V Commercial ist in knapp 60 Märkten in Deutschland mit rund 600 Immobilienexperten vertreten. Als Ansprechpartner für den deutschen Mittelstand beobachten die Mitarbeitenden Marktbedingungen und -entwicklungen vor Ort. Die fachliche Expertise schließt Wohn- und Geschäftshäuser, Anlageimmobilien, Büro- und Handelsflächen sowie Gewerbe- und Industrieflächen ein. Zudem ergänzen Experten aus den Bereichen Investment-Consulting und Hotel-Consulting das weltweite Netzwerk mit mehr als 10.000 Kollegen in 34 Ländern. International expandiert E&V derzeit in Italien und Spanien. Büros unterhält das Maklerhaus bereits in der Schweiz, in Österreich, Tschechien, Südafrika, Malta und Katar.

Sabine Gottschalk

Feedback im Alltag fördert Vertrauen unter Kollegen

Moderierte Gespräche animieren  zu mehr Offenheit.

Moderierte Gespräche animieren zu mehr Offenheit.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: Y.A./peopleimages.com

Karriere 10.08.2023
Der offene Umgang mit Kritik gilt im Berufsalltag als Zeichen des Vertrauens unter Kollegen und zu Vorgesetzten. Die List-Gruppe bietet deshalb moderierte Gespräche mit Coaches an, um ... 

Der offene Umgang mit Kritik gilt im Berufsalltag als Zeichen des Vertrauens unter Kollegen und zu Vorgesetzten. Die List-Gruppe bietet deshalb moderierte Gespräche mit Coaches an, um Probleme in offener Runde schnell zu lösen und so die Zufriedenheit in den Teams zu steigern. Bei LEG Immobilien werden Rückmeldungen und Wünsche in den Alltag integriert. Dazu werden Mitarbeiter schon bei ihrem Onboarding animiert.

Karoline Donaubauer arbeitet in einer Personalabteilung – hat aber mit der klassische HR-Arbeit gar nicht viel zu tun: Sie wurde als Coachin bei der List-Gruppe angestellt. Die kleine Abteilung "Coaches" hat sich in dem rund 600 Mitarbeiter starken Unternehmen auf Feedbacks und Reflexionsprozesse spezialisiert. Sie agiert also abseits von strukturierten Jahresdialogen und Review-Gesprächen nach dem Onboarding oder der Probezeit. Stattdessen kümmert sich Donaubauer zusammen mit einer Kollegin um alles, was über das Fachliche hinausgeht: "Wir möchten den Menschen und den Teams Raum und Zeit geben, um sich mit zwischenmenschlichen Fragen zu beschäftigten", sagt sie.

Dafür bietet sie Workshops an, in denen sich alles um die Zusammenarbeit mit Kollegen dreht. Prozesse werden diskutiert, die im Team etabliert werden könnten, und die Rollen einzelner Abteilungen für das Gesamtunternehmen werden reflektiert. Das hat sich im Unternehmen schnell herumgesprochen. Die Nachfrage nach Workshopterminen ist so groß, dass die Wartezeit inzwischen vier bis acht Wochen beträgt.

Doch die Sitzungen führen zum Teil dazu, dass ganz neue Routinen im Unternehmen angestoßen werden, so zum Beispiel Kick-offs für Baustellenteams und Baustellenretrospektiven, die die Coaches moderieren. Gibt es eine neue Baustelle, werden in einem Workshop zuerst die Rollen innerhalb des zuständigen Teams geklärt und Prozesse abgesprochen, erzählt Donaubauer.

In der Retrospektive sitzen alle beteiligten Teams – oft um die zwölf Mitarbeiter aus Vertrieb, Projektleitung, Bauleitung und After Sales – mehrere Stunden zusammen und besprechen: Was lief gut? Was nicht? "Am Anfang schweigen die Leute, sind eher skeptisch", sagt Donaubauer. Wenn es um Kritik geht, müsse erfahrungsgemäß immer zuerst einer die Bombe platzen lassen. Das sei meist die Projektleitung. "Danach öffnen sich alle anderen auch und es wird spannend."

Die Ergebnisse werden unternehmensweit zur Verfügung gestellt. Zuletzt kam etwa heraus, dass der Projektleiter bestimmte Informationen nicht rechtzeitig vom Vertrieb bekommen hatte. Ein wiederkehrender Termin für Nachfragen löste das Problem.

Aufgeschobene Kritik sorgt für schlechte Laune

Klartext sprechen ist jedoch oft schwer und nicht alle Unternehmen haben ein etabliertes Feedbacksystem oder einen Coach, der die Gesprächsrunden moderiert. Deswegen ist es wichtig, dass Führungskräfte darin geschult werden, konstruktiv und wertschätzend mit ihren Teams zu sprechen. Die freie Beraterin Theresa Maxeiner hat in ihrer Arbeit hunderte Führungskräfte und auch Arbeitnehmer genau darin gecoacht. Ihr Tipp: Finger weg vom berühmten Feedback-Sandwich. Das ist eine Methode, die Kritik zwischen zwei nette Aussagen verpackt. Maxeiner hat das Sachbuch "Danke für nix" geschrieben. Ihrer Erfahrung nach empfinden die meisten Menschen das Lob nicht als Wertschätzung, sondern eher als Warnung, dass da gleich eine verbale Ohrfeige kommt.

Ihr Fazit: Wenn Feedback konstruktiv formuliert wird, braucht es dieses Sandwich nicht. Mittlerweile gibt es für Feedback nämlich einen noch passenderen Begriff: "Feedforward". Der Fokus liegt nicht mehr darauf, was in der Vergangenheit hätte besser laufen können, sondern auf klaren Erwartungen für die Zukunft.

Um eine Erwartung deutlich zu formulieren, müssen drei Dinge voneinander getrennt werden: Eine Beobachtung wie "Als ich gestern das Meeting geleitet habe, hast du häufig mit deiner Sitznachbarin gesprochen", eine Wirkung wie "Dadurch habe ich mich nicht wertgeschätzt gefühlt" und ein Wunsch für die Zukunft, der am Ende stehen sollte. Er kann lauten: "Ich freue mich, wenn du dem Team und mir in einem Meeting deine Aufmerksamkeit schenkst." Maxeiners Rat: Damit Feedbackgespräche nicht per se als Bedrohung wahrgenommen werden, lohne es sich, gute Leistungen im Alltag zu loben, Erwartungen direkt zu formulieren, Feedback also spontan zu geben und nicht nur im Rahmen von festgelegten Terminen. Führungskräfte sollten ihr Team zudem stets konkret nach Feedback fragen. Dabei sollten sie Mitarbeiter dazu auffordern, einen Punkt zu benennen, den sie gut finden, und einen weiteren, den sie für verbesserungswürdig halten.

"In manchen Unternehmen wird ständig um den heißen Brei geredet", weiß die Feedback-Expertin. Sie kennt Fälle, in denen mäßige Ergebnisse und schlechte Zusammenarbeit totgeschwiegen oder monatelang bis zu einem Jahresgespräch unterdrückt werden. Dabei gehöre Feedback in den Joballtag. Offene Kritik durch Mitarbeiter sollten Vorgesetzte als ein Zeichen für Vertrauen sehen, sagt Maxeiner. Sie zeige, dass die Mitarbeiter keine Angst vor negativen Konsequenzen haben, wenn sie ehrlich sind. Zudem könne durch spontanes Feedback viel Schlechtes aus dem Weg geräumt und eine brodelnde Gerüchteküche vermieden werden. Maxeiner rät deshalb vor allem Führungskräften dazu, sich für die Offenheit von Mitarbeitern auch zu bedanken.

Spontane Rückmeldungen gibt auch Kerstin Wrobel. Sie ist Leiterin Personal beim fast 2.000 Mitarbeiter starken Wohnungsunternehmen LEG Immobilien mit Sitz in Düsseldorf. Wrobel findet regelmäßiges Feedback in kurzen Gesprächen essenziell. Schon beim Onboarding werden Führungskräfte im Unternehmen deshalb sensibilisiert, dass Feedback konkret, respektvoll und konstruktiv erfolgen soll. Besonders wichtig ist es Wrobel, dass unter Kollegen auch negative Kritik ausgesprochen wird, und er fordert selbst Rückmeldungen ein.

Die LEG-Personalerin bittet zum Beispiel nach jedem Bewerbungsgespräch die anwesende Führungskraft um Rückmeldung zu ihrer eigenen Gesprächsführung. Eine Antwort, die sie weitergebracht hat, war: "Ich fand gut, wie du die Benefits vorgestellt hast, aber bei der Vorstellung unseres Unternehmens hätte ich gern mehr Redeanteil gehabt." Künftig achtet die Personalleiterin also darauf, dass sich die jeweiligen Fachkräfte den Bewerbern intensiver selbst vorstellen können.

Die Autorin: Jeanne Wellnitz ist Journalistin bei der Wirtschaftsredaktion Wortwert.

Jeanne Wellnitz