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vdp-Banken mit viel mehr Neugeschäft

Köpfe 21.04.2016
Bei den deutschen Pfandbriefbanken brummt das Neugeschäft: Die im Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) organisierten Institute sagten vergangenes Jahr 157,6 Mrd. Euro an Krediten zu, ein ... 

Bei den deutschen Pfandbriefbanken brummt das Neugeschäft: Die im Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) organisierten Institute sagten vergangenes Jahr 157,6 Mrd. Euro an Krediten zu, ein sattes Plus von 15,6%.

In der Immobilienfinanzierung lag der Zuwachs sogar bei 18,3% auf 128 Mrd. Euro. Wachstumstreiber bleibt der Wohnungsmarkt, und zwar offenbar vor allem der für selbstgenutzte Wohnungen. Denn während es bei Ein- und Zweifamilienhäusern ein Darlehensplus von fast einem Drittel (+32,8%) und bei Eigentumswohnungen von 27,5% gab, lag es bei Mehrfamilienhäusern nur bei 6%.

Trotz des sprunghaft angestiegenen Neugeschäfts hat sich der Kreditbestand allerdings nur leicht um 2,6% bei der Wohnimmobilienfinanzierung und um 1,6% bei der Gewerbeimmobilienfinanzierung erhöht. "Wir haben im vergangenen Jahr erhebliche Tilgungen gesehen", sagt vdp-Präsident Jan Bettink dazu. Zudem sei auch die Umschlaggeschwindigkeit von Immobilien immer höher: Eigentlich langfristige Investoren würden angesichts des Preisniveaus schwach und verkauften. Und schließlich spielten Umfinanzierungen am Markt ebenfalls eine Rolle. Die Folge: Es habe sogar Institute gegeben, deren Bestand trotz hohen Neugeschäfts geschrumpft sei.

Zugenommen hat der Wettbewerb bei der Immobilienfinanzierung, wie Bettink berichtet. Es seien am deutschen Markt neue ausländische Institute zu sehen. Und auch Banken, die bisher keine Immobilienfinanzierung betrieben haben, würden aktiv. Ein Beispiel sei die Commerzbank, die Einheiten für die gewerbliche Immobilienfinanzierung aufgebaut hat. Auch Versicherungen machten mehr Geschäft, und schließlich sei ebenso die Entwicklung bei sogenannten Fintechs wie Crowdfunding-Plattformen ernst zu nehmen. Der vdp beklagt dabei vor allem Wettbewerbsverzerrungen, da Fintechs nicht reguliert seien und deswegen mit einer sehr günstigen Kostenstruktur arbeiten könnten.

Auch der Kapitalmarkt gewinne als Finanzierungsquelle an Bedeutung, nachdem sich Unternehmen wie Vonovia zunehmend über Unternehmensanleihen finanzierten. Und schließlich gibt es immer mehr Investoren, die ihre Käufe ganz oder überwiegend mit Eigenkapital tätigen.

Peter Maurer

Baukonzern Bilfinger verliert seinen Vorstandschef

Der scheidende Bilfinger-Vorstandsvorsitzende Per H. Utnegaard bei der Vorstellung seiner Strategie im Oktober 2015. An seiner Seite: der künftige Bilfinger-Interimschef Axel Salzmann.

Der scheidende Bilfinger-Vorstandsvorsitzende Per H. Utnegaard bei der Vorstellung seiner Strategie im Oktober 2015. An seiner Seite: der künftige Bilfinger-Interimschef Axel Salzmann.

Bild: tja

Köpfe 21.04.2016
Bilfinger muss sich einen neuen Vorstandsvorsitzenden suchen: Per H. Utnegaard (56) hat sein Amt niedergelegt. ... 

Bilfinger muss sich einen neuen Vorstandsvorsitzenden suchen: Per H. Utnegaard (56) hat sein Amt niedergelegt.

Utnegaard war erst am 1. Juni 2015 als Nachfolger von Roland Koch auf den Chefposten des Baukonzerns und Immobiliendienstleisters gerückt. Nun verlässt er den Konzern schon wieder zum 30. April 2016. "Aus persönlichen Gründen", heißt es. Der Aufsichtsrat, der sich mit Utnegaard auf ein Ausscheiden zum genannten Termin geeinigt hat, hat mehrere mögliche Nachfolger auf dem Schirm. Ein heißer Anwärter ist laut manager magazin Thomas Blades, Vorstand des Technologiekonzerns Linde. Bilfinger bestätigte bis dato nur, u.a. mit Blades Gespräche zu führen. Bis zur Neubesetzung übernimmt vorübergehend Finanzvorstand Axel Salzmann (57) die Führung.

Utnegaard hatte im Oktober 2015 einen Strategiewechsel für Bilfinger angekündigt. Nach Jahren der Expansion sollte sich Bilfinger künftig auf Industrieservices und Immobiliendienstleistungen bzw. Geschäfte in Europa konzentrieren. Auch aus den beiden Kerngeschäftsfeldern stellte er Geschäftsbereiche mit einem Leistungsvolumen von rund 1 Mrd. Euro auf den Prüfstand.

Für Überraschung sorgte dann Mitte Januar 2016 die Ankündigung, einen Verkauf der Einheiten Building, Facility Services und Real Estate des Segments Building and Facility zu prüfen. Damit würde Bilfinger zentrale Teile seiner lukrativsten Sparte abgeben. Die für den 16. März 2016, dem Tag der Präsentation des Geschäftsberichts 2015, erwartete Bekanntgabe einer Entscheidung über den angedachten Verkauf der Immobiliensparte wurde verschoben. Utnegaard kündigte bei der Bilanzpressekonferenz an, dies in einigen Wochen nachzuholen.

Bilfinger hat im vergangenen Geschäftsjahr u.a. wegen operativer Verluste der zum Verkauf gestellten Kraftwerkssparte einen Konzernverlust von 489 Mio. Euro geschrieben und die Dividende für die Aktionäre gestrichen.

Harald Thomeczek